29.06.2023 | 04:44
100 % mit Clean Energy! BYD, Regenx Technologies, BASF, Siemens Energy – Recycling wird zur Herausforderung!
Seit die westlichen Regierungen im Thema Klimaschutz endlich ernst machen, fokussieren sich Medien auf die Bereiche Energie, Mobilität und Gesundheit. Allen Teilnehmern ist klar, dass die Veränderungen des Weltklimas unerwünschte Entwicklungen nach sich ziehen wird. Gletscher schmelzen, die Erdtemperatur steigt und unsere Meere sind jetzt schon für viele Tierarten zu warm. Für die enormen Investitionen in die regenerative Stromerzeugung und in moderne Mobilitätslösungen wird sehr viel Geld bereitgestellt. Das hohe Wachstum erfordert den Zugang zu Metallen. Auch das Recycling spielt eine große Rolle, denn es schont wertvolle Ressourcen und bringt Rohstoffe zurück in den Kreislauf. Einige Unternehmen machen von sich reden, Aktionäre können davon profitieren.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , REGENX TECH CORP | CA75903N1096 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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BASF und BYD – Auf dem Weg zur klimaneutralen Kreislaufwirtschaft
Noch ist der weltweite Batteriemarkt weit weg von einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Aktuell hat die Masse der momentan sich im Betrieb befindlichen Elektrofahrzeuge noch immer die erste Batterie an Bord. Das Problem der Rohstoffrückführung ist aber schon greifbar, denn im Jahr 2025 wird die Anzahl der verbrauchten Aggregate schon eine Millionengröße erreichen. Ab 2030 so schätzen Experten, könnten jährlich zwischen 3 und 5 Mio. Batterien zur Wiederverwertung anstehen, jenseits von 2030 wird diese Zahl zweistellig.
Das Recycling von Batterien ist eine langfristige Anforderung für den Markt für Elektrofahrzeuge, um den Rohstoffkreislauf zu schließen und den aktuell hohen CO2-Abdruck des Sektors zu reduzieren. BASF hat sich schon in 2020 das Ziel gesetzt, den Kreislauf von Lithium für die Automobilindustrie weltweit zu schließen. Denn der Ludwigshafener Konzern verfügt über fundierte Erfahrung in der Chemie- und Verfahrenstechnik, um nachhaltige und kostengünstige Lösungen für die Metall-Rückgewinnung zu gewährleisten. Wichtig ist dabei eine hocheffiziente Lithiumgewinnung und die Analyse sowie Rückverfolgbarkeit von Materialien innerhalb der Wertschöpfungskette. Aktuelle Recyclingtechnologien extrahieren zwar die wertvollsten Metalle (z. B. Kobalt), zerstören aber einen Großteil der verbleibenden Batterie, einschließlich Lithium.
Das südkoreanische Marktforschungsunternehmen SNE Research hat wichtige Statistiken zur Entwicklung des weltweiten Batteriemarkts veröffentlicht. Demnach konnte der chinesische Mischkonzern BYD mit 16 % Weltmarktanteil seine starke Stellung hinter dem Branchen-Primus CATL mit erstaunlichen 35 % behaupten, der koreanische Verfolger LG Energy Solutions liegt aber schon mit 14 % knapp dahinter. Laut SNE Research gewinnt BYD vor allem auf dem chinesischen Inlandsmarkt an Popularität dank seiner preislichen Wettbewerbsfähigkeit durch die vertikal integrierte Lieferkette.
Die BYD-Aktie befindet sich mit 29,70 EUR zwar noch im Erholungstrend, trotzdem liegt die Aktie auf 12-Monatssicht mit 24 % im Minus. BASF kann auf Jahressicht noch ein leichtes Plus verbuchen. Seit Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 7 %, korrigiert die Aktie aber im Zuge der schlechten Aussichten für den Chemie-Sektor entsprechend stark. Beide Aktien bleiben langfristig interessant.
Regenx Technologies – So könnte eine saubere Zukunft aussehen
Metalle sind gerade bei Greentech-Lösungen wie Wind- und Solaranlagen unabdingbar. Auch die E-Mobilität erfordert den Einsatz der dreifachen Kupfermenge und benötigt zusätzlich Graphit, Nickel, Kobalt und vor allem Lithium. Die benötigten Mengen sind zwar für die heutige Nachfrage noch verfügbar, die hohen Wachstumsraten lassen aber eine weitere Verteuerung erwarten. Heute weiß man, dass es ohne effiziente Recycling-Verfahren nicht gehen wird. Die Denkweise sollte sich dabei auf die gesamte Wertschöpfungskette beziehen, Unternehmen können hier viel für ihr Green-Image tun.
Die in Kanada ansässige Regenx Technologies konzentriert sich auf die Rückgewinnung von Edelmetallen aus Katalysatoren und begleitet mit dieser Technologie einen Milliarden-Markt. Verseuchte Böden, riesige Abraumhalden oder vergiftetes Trinkwasser ist für Regenx kein Thema, leider gibt es weltweit hier noch zu viele Negativbeispiele. Das Unternehmen aus Edmonton hat sich den Problemen der Branche angenommen und extrahiert aus verbrauchten Katalysatoren die seltenen Stoffe Palladium und Platin. Beide Metalle sind im Automobilmarkt heute nicht mehr verzichtbar, über 80 % der weltweiten Palladium-Produktion landet derzeit in Abgasreinigungsanlagen. Leider werden nur rund 30 % des Palladiums rückgewonnen, denn wirklich zu 100 % umweltfreundliche Anlagen gibt es noch nicht.
Die von Regenx entwickelten Technologien sind modular konzipiert und sollen täglich bis zu 10 t Katalysator-Material verarbeiten können. Eine erste Pilotanlage hat das Unternehmen bereits im Jahr 2022 auf den Weg gebracht. Sie amortisiert sich bereits nach einem Jahr. Der US-Partner Davis Recycling wurde als Zulieferer von ausgebauten Katalysatoren angedockt. Das Geschäft wächst bislang ordentlich. Zuletzt meldete Regenx Tech ein Uplisting aus dem TSX-Venture Segment an die CSE. Die rund 347 Mio. Aktien werden liquide zwischen 0,11 und 0,13 CAD gehandelt. Damit ist das GreenTech-Vorzeigeunternehmen mit rund 37 Mio. CAD bewertet. Eine schöne Beimischung mit Zukunft.
Siemens Energy – Massive Probleme bei Gamesa
Das hat gesessen! Mit einer riesigen Gewinnwarnung machte der GreenTech-Star Siemens Energy von sich reden. Die kürzlich voll-integrierte Tochter Gamesa aus Bilbao gehört zu den größten Produzenten von Windkraftanlagen weltweit. Vergangene Woche berichteten die Spanier von massiven Qualitätsproblemen. Das passt eigentlich gar nicht zum Image des Münchener Energiekonzerns, einem der Weltmarktführer für Energieanlagen. Die festgestellten Fehlerraten betreffen 15 bis 30 Prozent der gesamten Installationen, das resultierende Ausmaß der technischen Mängel umfasst wohl mehrere Milliarden Euro.
Verantwortlich für die Turbinenprobleme sollen fehlerhafte Rotorblätter und Lager sein, derzeit wird geprüft, ob auch grundlegende Designprobleme eine Rolle spielen. Keine guten Nachrichten für Investoren, der Kurs bricht zu Wochenanfang um über 40 % ein und kann sich nach erreichten 24 EUR bei knapp 14 EUR stabilisieren. Die Probleme haben bereits über 1 Mrd. EUR an zusätzlichen Kosten für 2023 verursacht. Die Aktie von Siemens Energy ist trotz aller Probleme auf Jahressicht nur knapp im Minus, sie dürfte nach zahlreichen Abstufungen aber erst mal einen Boden suchen. Das Tief bei 10,32 EUR aus dem Oktober 2022 bietet eine charttechnische Orientierung, wo es bei weiteren schlechten News noch hingehen kann.
GreenTech bleibt in aller Munde. Das liegt nicht nur an politischen Vorgaben. Investoren suchen heute sinnvolle Ergänzungen ihrer Anlagen, also warum nicht nachhaltig anlegen? BASF und BYD sind als Standartwerte sehr beliebt, Siemens Energy erleidet aktuell einen massiven Reputationsschaden. Die Kanadier Regenx Technologies zeigen sich sehr innovativ und besitzen hohes Wachstumspotenzial.
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