Menü schließen




25.05.2022 | 05:58

First Hydrogen, Plug Power, SFC Energy – Grüner Wasserstoff boomt!

  • grüner Wasserstoff
  • Wasserstoff
  • Energiewende
  • Investments
Bildquelle: pixabay.com

Die Reduktion der Energieabhängigkeit von Russland steht für Europa aktuell auf Platz eins der Prioritätenliste. Dazu wird der Ausbau regenerativer Energiequellen massiv beschleunigt. Allerdings ist für eine sinnvolle Verteilung auch ein massiver Ausbau der Energienetze notwendig. Zudem benötigt man Speichermöglichkeiten. Hier kommt Wasserstoff ins Spiel. Wird dieser mithilfe von Elektrolyseuren aus regenerativ erzeugtem Strom produziert, hat man einen CO2-neutralen Energieträger, der sich mit wenig logistischem Auswand transportieren lässt – sogenannten „grünen Wasserstoff“. Die folgenden Unternehmen wollen sich dies zunutze machen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , SFC ENERGY AG | DE0007568578 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

Inhaltsverzeichnis:


    First Hydrogen startet Tests mit leichten Nutzfahrzeugen

    Die Kanadier haben sich auf den Bau leichter Nutzfahrzeuge (Light Commercial Vehicles, LCV) mit Brennstoffzellentechnologie spezialisiert. Mittels eines „Best of“-Ansatzes hat das Unternehmen mit den erfahrenen Partnern Ballard Power und AVL Powertrain die Konstruktion von Prototypen eines emissionsfreien Lieferwagens begonnen.

    Dieser nutzt einen umgerüsteten, elektrisch betriebenen MAN eTGE Pritschentransporter als Basisfahrzeug. Die ersten Betriebstests der mit Brennstoffzellen von Ballard Power ausgerüsteten und von AVL Powertrain in UK umgebauten Fahrzeuge sollen bereits im Juni erfolgen. Eine Straßenzulassung ist für September avisiert. Dann können auch die wichtigen Tests mit Flottenbetreibern starten.

    Der Vorteil der Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie liegt in ihrer großen Reichweite. So beträgt diese bei dem auf Brennstoffzellentechnologie umgerüsteten MAN eTGE über 500km (nach WLTP-Testverfahren) im Gegensatz zu den 115km der batteriebetriebenen Originalversion – bei gleicher Höchstgeschwindigkeit und unverändertem Ladevolumen. Außerdem dauert ein Tankvorgang maximal fünf Minuten.

    Für die weitere Zukunft hat das Unternehmen den Ausbau seiner strategischen Beratungspartnerschaft mit dem Aachener Entwicklungsdienstleister für Kraftfahrzeugtechnik FEV angekündigt, um die Weiterentwicklung seiner Fahrzeugflotte voranzutreiben.

    Zudem hat First Hydrogen in UK auf Basis der Pläne der britischen Regierung, die Wasserstoffproduktion bis zum Jahr 2030 auf 10 GW zu verdoppeln, angekündigt, bis zu vier Produktionsstandorte mit angeschlossener Tankstelle bauen zu wollen, um so eine Produktionskapazität von anfänglich 80 bis 160 MW beisteuern zu können.

    Somit zeichnet sich mittelfristig ein deutliches Wachstum für First Hydrogen ab. Vor wenigen Wochen konnten die Kanadier außerdem eine Privatplatzierung über 6 Mio. CAD erfolgreich abschließen.

    Plug Power – Auf Erholungskurs

    Anleger des Brennstoffzellenpioniers Plug Power brauchen aktuell starke Nerven. Zwar zeigten die Zahlen für das erste Quartal eine Verdopplung des Umsatzes von 72 Mio. USD auf rund 141 Mio. USD, der Verlust je Aktie fiel mit rund 0,27 USD jedoch deutlich höher aus, als von Analysten prognostiziert (Konsensschätzung: -0,16 USD je Aktie). Die Langfristprognose bis 2025 rund 3 Mrd. USD Umsatz pro Jahr bei einer Bruttomarge von rund 30% bzw. eine operative Marge von 17% zu erzielen wurde hingegen bestätigt. Dennoch sackte die Aktie deutlich ab, seit Anfang des Jahres haben sich die Anteilsscheine nahezu halbiert.

    Inzwischen scheint sich das Papier aber langsam wieder zu erholen. Dies liegt nicht zuletzt an den Signalen aus der Politik, dass grüner Wasserstoff zu einem wichtigen Bestandteil des zukünftigen Energiemix‘ werden soll. So hat die Bundesregierung gerade erst die Auflage eines 2 Mrd. EUR umfassenden Pakets für die Wasserstoffforschung bekanntgegeben. Auch der REPowerEU-Plan der Europäischen Kommission sieht den Ausbau der Wasserstoffproduktionskapazität der EU bis 2030 auf 10 Mio. Tonnen vor.

    Zudem konnte Plug Power einen Großauftrag von H2 Energy Europe an Land ziehen. Dieser umfasst den Bau einer Elektrolyseur-Anlage in Dänemark mit einer Kapazität von einem Gigawatt und ist der größte Auftrag der Firmengeschichte. Der produzierte Wasserstoff soll unter anderem für die Versorgung eines 250 Wasserstofftankstellen umfassenden Netzes in Kooperation mit dem Energiekonzern Phillips66 (ehemaliges Downstreamgeschäft von ConocoPhillips) dienen, welches das Unternehmen in Dänemark, Deutschland und Österreich plant.

    SFC Energy – Begeisterung bei Kunden und Anlegern

    SFC Energy aus dem oberbayrischen Brunnthal ist Hersteller autarker Langzeitstromversorgungen auf Basis von Brennstoffzellen. Diese Stromversorgungen ersetzen in der Regel Dieselgeneratoren und werden beispielsweise bei Wettermessstationen in Offshore-Windparks oder an anderen, schwer zugänglichen Stellen eingesetzt. Zusätzlich stellt das Unternehmen auch die dazu benötigte Leistungselektronik, Messtechnik, etc. bereit.

    Die Auftragsbücher des Unternehmens sind mit einem Auftragsbestand von rund 60 Mio. EUR prall gefüllt. Jüngst konnte ein Auftrag über die Lieferung von 600 Brennstoffzellen des Typs EFOY vom US-amerikanischen Hersteller von Überwachungssystemen LiveView Technologies (LVT) gewonnen werden, der mit den Zellen mobile Überwachungsgeräte ausstatten wird.

    Andererseits hatte SFC wie viele andere Hersteller mit Störungen der Lieferketten sowie steigenden Preisen für Vorleistungsgüter sowie Transport- und Logistikaufwendungen zu kämpfen, die zu Einbußen bei der EBITDA-Marge im ersten Quartal führten. Dem hat das Unternehmen mittels zweier Preiserhöhungen entgegengesteuert, die sich in den folgenden Quartalen bemerkbar machen werden. Für die Analysten von First Berlin bleibt die Aktie ein „Kauf“. Als Kursziel setzen die Experten 42 EUR, was einem Kurspotenzial von rund 70% entspricht.


    Gerade der Krieg in der Ukraine führt uns mehr als deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, unabhängiger in unserer Energieversorgung zu werden. Wasserstoff ist ein exzellenter Energieträger und wird sicherlich zu unserem zukünftigen Energiemix dazu gehören. Das größte Potenzial der genannten Aktien besitzt sicherlich das Unternehmen First Hydrogen, denn gerade im Lieferverkehr sind Schnelligkeit und jederzeitige Verfügbarkeit von Energie Trumpf.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 17.04.2024 | 04:45

    Rabattschlacht beendet: Rohstoffe in der Gegenoffensive! Rheinmetall, Power Nickel, BASF und Varta im Fokus

    • Rohstoffe
    • Energiewende
    • Strategische Metalle
    • Rüstung
    • Chemie

    Seit der Bombardierung Israels durch den Iran ticken die Uhren in Nahost anders. Die nächste Eskalationsstufe ist erreicht. Wenn Israel das Recht auf Verteidigung nun zum Anlass nimmt, Größeres auf den Weg zu bringen, ist er da: Der Flächenbrand. Gold und Silber brillieren als Fluchtwährung und ziehen auch die lang vernachlässigten Rohstoff-Aktien durch die Decke. Jetzt gilt es, die Segel im Wind zu halten und lang vermisste Bewegungsaufschläge zu reiten. In der Energiewende weiterhin gefragt sind strategisch sicherere Jurisdiktionen, die den steigenden Rohstoffhunger sicher bedienen können. Wir zeigen ein paar Chancen auf.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 16.04.2024 | 04:45

    Die Kanonen donnern, Gold und Silber bleiben gefragt! Barrick, Newmont, Desert Gold und SMT Scharf im Fokus

    • Rohstoffe
    • Gold und Silber
    • Technologie
    • Energiewende

    Der nächtliche Angriff Israels durch den Iran verdeutlicht die aktuell vorliegende geopolitische Unsicherheit. Egal ob es zu weiteren Eskalationen in Nahost kommt, die Welt hat sich bereits seit Februar 2022 dramatisch verändert. So auch die Gewohnheiten der Anleger. Bis in das erste Quartal 2024 hinein haussierten die Aktien der Künstlichen Intelligenz und Hightech-Sektoren, nun stehen Rüstungswerte und Edelmetalle auf dem Plan. Gerade die NATO hat nach Jahrzehnten der Abrüstung nun eine Aufrüstungs-Dekade vor sich und private Anleger leben ihren Konsumverzicht durch die Erhöhung der privaten Sicherheit aus. Ausdruck dafür sind die verstärkten Käufe in Gold und Silber. Seit Jahren sind Edelmetalle wertstabile Garanten der täglich schwindenden Kaufkraft. Der neue Bewertungs-Zyklus im Rohstoff-Sektor steht u. E. erst am Anfang, daher prüfen wir günstige Einstiegsmöglichkeiten.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Mario Hose vom 15.04.2024 | 13:03

    Bayer, dynaCERT, Rheinmetall, Varta: Auftakt zum Turnaround?

    • Wasserstoff
    • CarbonCredits

    Der DAX kann zum Wochenstart wieder auf über 18.000 Punkte zulegen und notiert zurzeit bei 18.078,53 Zähler. Die jüngsten militärischen Ereignisse zwischen Israel und dem Iran haben keinen negativen Einfluss auf das aktuelle Handelsgeschehen. Zu den aktivsten Aktien bei Tradegate zählt zur Stunde Rheinmetall mit 2.645 Orders, Bayer (1.277) und Varta (1.213). Während das Rüstungsunternehmen Rheinmetall um 1,52 % auf 548,20 EUR zulegen kann, geben Bayer um 1,08 % auf 26,61 EUR und Varta um 5,99% auf 9,00 EUR nach. Eine positive Meldung gab es beim Wasserstoffpionier dynaCERT, die als ein Impuls für die Unternehmensentwicklung verstanden werden kann. Mehr dazu im Bericht.

    Zum Kommentar