15.12.2022 | 05:05
E-Auto-Boom in Deutschland: BYD, Plug Power, dynaCERT sind Profiteure der Energiewende
Der Trend zur E-Autos hält weiter an. Im November 2022 wurden in Deutschland 260.512 PKW neu zugelassen (Quelle: kba.de). Dies entspricht einem Zuwachs von 31% gegenüber dem Vorjahr. Die Neuzulassungszahlen der Elektro-Pkw (BEV) legten überproportional um 44% auf 57.980 Einheiten zu. Bezeichnend: In der Mittelklasse war Teslas Model 3 das meistzugelassene Auto in der Oberklasse der Porsche Taycan – über alle Antriebsarten hinweg. Der Trend zur Elektromobilität sollte sich auch im kommenden Jahr fortsetzen. Dann will mit BYD den Markt in Europa aufmischen. Damit steigt die Spannung für Aktionäre. Dies gilt auch bei Plug Power und dynaCERT. Beide stehen 2023 vor Meilensteinen die die Aktienkurse in neue Höhen katapultieren sollen.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , DYNACERT INC. | CA26780A1084
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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BYD: Gelingt der Start in Europa?
Mit BYD wird im kommenden Jahr der Überflieger des Jahres 2022 im Bereich der E-Autos in den europäischen Markt eintreten. Damit werden die Karte auch im deutschen Markt neu gemischt. Der chinesische Autobauer melden jeden Monat neue Absatzrekorde, dabei ist man fast ausschließlich im Heimatland aktiv. Dort hat BYD allein im November 2022 rund 114.000 reine E-Autos verkauft und damit inzwischen Tesla als Marktführer abgelöst. Doch im kommenden Jahr wird die Auslandsexpansion für BYD wichtiger. Denn Stand heute werden zum 01. Januar die Subventionen in China wegfallen. Zwar rechnet Jefferies damit, dass in China in 2023 8,5 Mio. E-Autos verkauft werden und der Markt um 31% wachsen wird, aber der Wettbewerb wird in jedem Fall härter. Entsprechend wichtig wird der Erfolg in Europa sein. In Deutschland starten die Chinesen mit drei Modellen: Den SUVs ATTO 3 und Tang sowie der Oberklasse-Limousine Han. Der Vertrieb soll zum einen über Flagship-Stores in den deutschen Metropolen erfolgen. Zum anderen sollen sechs Händlergruppen mit einem bundesweiten Netz von Autohäusern, die auch etablierte Premium-Marken wie Mercedes-Benz oder BMW führen, BYD-Fahrzeuge anbieten. Laut dem manager magazin plant BYD mit dem Verkauf von 120.000 Elektroautos im Jahr 2026 allein in Deutschland. Dies würde einem Marktanteil von rund 10% entsprechen.
Kurz belasten jedoch leider wieder Aktienverkäufe des größten Aktionärs Berkshire Hathaway. Das Unternehmen von Star-Investor Warren Buffet hat gemäß einer Mitteilung nochmals 1,3 Mio. BYD-Aktien verkauft. Mit einem Anteil von rund 15% Berkshire weiterhin der größte BYD-Aktionär. Der jüngste Verkauf überrascht. So hatte das BYD-Management zuvor mehrfach betont, dass Buffett von seinem Investment in BYD überzeugt ist. Daraufhin hatte sich der Kurs beruhigt. Jetzt könnte die Befürchtung zurück kommen, dass Berkshire auch die restliche Aktien nach und nach verkaufen wird. Dies würde den Kurs voraussichtlich über mehrere Wochen oder Monaten belasten.
dynaCERT: Kommt in Q4 der Durchbruch?
Spannend düften die kommenden Wochen auch bei dynaCERT werden. Mit seiner HydraGEN-Technologie bieten die Kanadier Systeme zur Senkung der CO2-Emissionen und Treibstoffkosten von Flottenfahrzeugen. Damit bietet man eine wichtige Technologie, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Denn selbst bis die Mehrheit aller Fahrzeuge weltweit elektrifiziert sein werden, werden wohl noch viele Jahre vergehen. In den vergangenen Wochen konnte dynaCERT mehrere Aufträge von Großkunden vermelden. So gelang mit einer Order von Fiorentino Bros. Contracting Ltd. (FBC) der Zugang zum Forstwirtschaftssektor in Kanada. FBC besitzt mehr als 100 schwere Geräte und eine Flotte von über 70 motorisierten Fahrzeugen. Auch über den Vertriebspartner H2 Tek LP wurden internationale Aufträge an Land gezogen. So konnten international renommierte Unternehmen wie Nexa Resources, Vale S.A., CODELCO, Arauco, Sigma Alimentos sowie einer der zehn größten Bergbaubetriebe der Welt, Antamina, als Neukunden begrüßt werden. Die einzelnen Stückzahlen sind zwar noch überschaubar, aber man einen Fuß in der Tür und in der Summe dürfte dynaCERT in 2023 die Kommerzialisierung der Technologie gelingen.
Worauf kommt es jetzt in den kommenden Wochen an? Das laufende Verified Carbon Standard-Programms muss erfolgreich abgeschlossen werden. Dies ist ein wichtiger Baustein für das dynaCERT Ökosystem rund um Emissionsreduzierung und Emissionszertifikate. Zum einen dürfte es die Kundenakquise beschleunigen und zum anderen wiederkehrende Erlöse durch den Handel mit Emissionszertifikaten ermöglichen. Die Emission einer ersten Emissionszertifikate-Wandelanleihe mit einem Volumen von 10 Mio. CAD wurde bereits angekündigt. Diese ist auch wichtig, um den vorhandenen Auftragsbestand im kommenden Jahr abzuarbeiten. Gelingt also die Zertifizierung und die Platzierung der Wandelanleihe, wäre eine Neubewertung des Unternehmens wahrscheinlich. Denn derzeit wird die Gesellschaft mit rund 70 Mio. CAD bewertet. Eine aktuelle Präsentation des Managements auf der virtuellen Investorenkonferenz IIF ist bei YouTube zu sehen Link.

Plug Power: 2023 soll sich Verlust halbieren
Unter Druck wird auch Plug Power im Jahr 2023 stehen. Denn im kommenden Jahr erwarten Anleger Fortschritte bei der operativen Entwicklung. Diese hatte in 2022 enttäuscht. Der Wasserstoff-Spezialist hat im dritten Quartal 2022 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 143,9 Mio. USD auf 188,63 Mio. USD gesteigert. Allerdings wurde auch der deutlich ausgebaut. So entstand in Q3 ein 170,8 Mio. USD. Im Vorjahresquartal waren es immerhin „nur“ 106,67 Mio. USD. Dies entsprach einem Verlust je Aktie (unverwässert) von 0,30 USD (Vorjahr: 0,19 USD). In den gesamten ersten neun Monaten des Jahres sieht es nicht viel besser aus. Einem Umsatz von 480,7 Mio. USD stand ein Nettoverlust von 500,5 Mio. USD gegenüber. Plug Power betonte, dass es sich derzeit nicht um ein Nachfrageproblem handelt, sondern dass die Probleme größtenteils auf Verzögerungen aufgrund der Lieferketten und des Timings einiger großer Projekte zurückzuführen seien. Entsprechend optimistisch ist man für das kommende Jahr. In 2023 soll der Umsatz auf 1,4 Mrd. USD steigen und die Marge verbessert werden. Darauf warten Anleger. So notiert die Aktie seit Wochen rund um 15 USD.
Analysten erwarten im kommenden Jahr eine deutliche Verlustreduzierung. Laut marketwatch.com reichen die Schätzungen für den Verlust je Aktie im laufenden Jahr von -0,96 USD bis -1,19 USD. Der Consens liegt bei -1,07 USD. Im kommenden Jahr reicht der Spanne der Analystenschätzungen von -0,19 USD bis -0,80 USD. Hier liegt der Durchschnitt bei -0,58 USD. Demnach soll sich der Verlust immerhin halbieren.
Wasserstoff, Elektromobilität und Energieeffizienz sind Zukunftsthemen. BYD hat den chinesischen Markt im laufenden Jahr aufgerollt und plant ähnliches künftig in Europa. Gelingt dies, sollte höhere Kurse nur eine Frage der Zeit sein. Belasten könnte jedoch die anhaltende Unsicherheit über das Aktienpaket von Berkshire Hathaway. Aufträge kommen bei dynaCERT inzwischen rein. Klappt es jetzt auch noch mit den Emissionszertifikaten und der Platzierung der Anleihe, dann knallen 2023 die Korken. Plug Power muss 2023 endlich bei Wachstum und Verlustreduzierung liefern. Erst dann sind nachhaltig steigende Kurs wahrscheinlich.
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