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15.11.2022 | 04:44

COP27-Aktien gesucht: BASF, Infinity Stone, Varta, VW – Milliarden für die Energiewende!

  • Kritische Rohstoffe
  • E-Mobilität
  • Energiewende
Bildquelle: pixabay.com

Das Treffen der Regierungschefs in Ägypten wurde als COP27-Klimakonferenz ausgerufen, angereist sind die meisten Vertreter jedoch wohl eher umweltbedenklich mit extra beorderten Maschinen. Wie man am Rande der wichtigen Konferenz im Internet nachvollziehen kann, haben Klimaschützer die Augen deshalb sehr stark in Richtung der prominenten Teilnehmer gerichtet. Unterschiedliche Quellen berichten von 300 bis 600 Flugzeugen rund um den Flughafen von Scharm el-Scheich, was für eine Farce. Das Wort „Energiewende“ scheint in der Öffentlichkeit spätestens seit Kriegsbeginn stark überstrapaziert, eine schlüssige Umsetzung der proklamierten Ziele sollte deshalb ebenfalls ganz oben stattfinden. Die Industrie indes hat den Ball aufgenommen und schreitet zügig voran. Welche Aktien können dabei an Traktion gewinnen?

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , Infinity Stone Ventures Corp | CA45675G1037 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

Inhaltsverzeichnis:


    10 Milliarden Euro für Spanien – VW gibt Vollgas in der E-Mobilität

    Die neuen, günstigen E-Modelle des VW-Konzerns werden wohl künftig überwiegend aus Spanien kommen. Denn VW hat für die Mitte dieses Jahrzehnts einen elektrischen Kleinwagen für unter 25.000 EUR angekündigt. Dieser soll nun in drei Jahren in Spanien bei der Tochter SEAT produziert werden. Der Autokonzern aus Wolfsburg und sein spanischer Ableger haben sich bereits mit der Regierung in Madrid auf eine staatliche Förderung des Projektes verständigt. Volkswagen und SEAT erhalten für das Projekt 397 Mio. EUR aus der ersten Runde des Förderprogramms PERTE. Volkswagen stemmt den großen Rest der Gesamtinvestition, die bei etwa 10 Mrd. EUR liegen soll. An den von SEAT geleiteten Großprojekten beteiligen sich insgesamt gut 60 mit Volkswagen verbundene Unternehmen.

    Am Rand von Valencia ist zudem eine Gigafactory zur Produktion von Batteriezellen geplant, mit 3.000 neuen Arbeitsplätzen sollen ab 2026 jährlich Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von bis zu 40 GWh produziert werden. Eine halbe Million ID-Modelle hat Volkswagen bisher seit Oktober 2020 weltweit ausgeliefert, bis 2026 sind weitere 10 neue Elektroautos geplant und schließlich steigt Volkswagen bis 2033 vollständig bei den Verbrennern aus. Ein großer Wurf für VW, aber leider eine Entscheidung gegen den Standort Deutschland. Zu teuer ist die heimisch produzierte Energie mittlerweile, so dass neue attraktive Arbeitsplätze überwiegend im Ausland geschaffen werden. Die Aktionäre des VW-Konzerns stört das nicht, denn sie haben ihre Gewinne im Auge und die steigen bis 2025e auf prognostizierte 18 Mrd. EUR. An der Börse kann man die Volkswagen-Aktie derzeit noch mit einem KGV von 4,5 und über 6% Dividendenrendite erwerben.

    BASF – Der Marktführer bei Batterie-Materialien investiert groß in China

    Beim Thema Batterien für die E-Mobilität hat BASF als Marktführer für Kathodenmaterialien die Nase weltweit vorn. Kathodenmaterialien sind von zentraler Bedeutung für die Leistung, Erschwinglichkeit, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit moderner Batterien für Elektrofahrzeuge. BASF verfügt über einen umfangreichen Baukasten verschiedener Methoden, die einen entscheidenden Einfluss auf die Materialeigenschaften haben. So optimiert man Ladezeit und Reichweite, die entscheidenden Punkte für die Akzeptanz der E-Mobilität.

    Weil BASF mit der Chemieindustrie einer der energieintensivsten Industrien Deutschlands betreibt, finden auch hier die Investitionen im Ausland statt. Der Konzern mit Sitz in Ludwigshafen will nach eigenen Angaben bis 2030 insgesamt 10 Mrd. EUR in seinen neuen, drittgrößten Standort in Südchina investieren - und man hält sogar daran fest - trotz der aktuellen weltpolitischen Lage. Wiederum eine Schlappe für Deutschland. Die politische Weichenstellung gegen die fossilen Brennstoffe, heißt für BASF eben eine Abwanderung, denn nur mit Strom lässt sich der hohe Brennwert und die speziellen Eigenschaften von Gas eben nicht replizieren. Die Aktien von BASF haben knapp unter 40 EUR gedreht und hievten sich zuletzt sogar über die 50 EUR-Marke. Das große Schreckensgespenst „Gasnotstand“ scheint wohl erstmal verflogen.

    Infinity Stone Ventures – Kritische Metalle für die Energiewende

    Für Infinity Stones Ventures (GEMS) ist die Energiewende und die zunehmende Zahl von Elektrofahrzeugen in den nächsten Jahren eine Steilvorlage für die perspektivische Entwicklung zu einem international bekannten Rohstofftitel. Das Unternehmen aus Kanada sucht in den Provinzen Quebec und Ontario nach kritischen Metallen und konzentriert sich auf einer Fläche von 3.850 Hektar auf die Grafit-Lagerstätte Rockstone und die Lithium-Projekte Taiga, Hellcat und Camaro. Ganz in der Nähe von Camaro befindet sich der bekannte Corvette-Lithiumtrend der 2017 von Patriot Battery Metals entdeckt wurde.

    Im aktuellen Rockstone Untersuchungs-Zyklus kommt es nun zu ersten Erfolgsmeldungen, denn das Herbst-Bohrprogramm sollte bis zum 18. November abgeschlossen sein. Innerhalb der Bohrung RS-22-01 wurde eine 3m große Grafitlinse innerhalb eines 25m langen pyritreichen Abschnitts durchschnitten. Bei dessen Morphologie scheint es sich um stark geordnete hexagonale Graphit-Kristallite und Kristallit-Agglomerate zu handeln, die wahrscheinlich durch hydrothermale Aktivität bei einer Formationstemperatur von über 700°C entstanden sind. Die interessante Liegenschaft liegt 45 km westlich des Seehafens in Thunder Bay, die Arbeiten gehen weiter und sollten spätestens in 2023 weitere aufschlussreiche Ergebnisse liefern.

    Infinity Stone will künftig ein diversifizierter Anbieter für kritische Energiemetalle sein, die in der bevorstehenden Energierevolution breite Anwendung finden. Für Batterie- und Windturbinenhersteller, Atomenergie- und Wasserstoff-Technologien will Infinity weitere Vorkommen erschließen, denn laut einer Studie von Mordor Intelligence für den Prognosezeitraum 2022 bis 2027 wird der Markt eine außerordentlich hohe Wachstumsrate (CAGR) von 15,8% verzeichnen. Hier gilt es früh dabei zu sein und schnell voranzuschreiten. Die Infinity Stone-Aktie hat zuletzt etwas unter der Marktkorrektur gelitten und kann nun zu niedrigen 0,23 CAD erworben werden. Damit ist das gut positionierte Unternehmen mit nur 15 Mio. EUR bewertet.

    Varta – Die Stunde der Wahrheit

    Nach drei Gewinnwarnungen in Folge wird Varta nun am heutigen Dienstag seine endgültigen Zahlen liefern. Die Aktie hat letzte Woche ein erstaunliches Comeback gefeiert und legte über 12% zu. Das könnten Vorboten für einen leicht verbesserten Ausblick sein, nachdem zuletzt einige Zweifel über das künftige Wachstum laut wurden. In einer Vorab-Veröffentlichung im Oktober gestanden die Ellwanger bereits einen Umsatzrückgang von 225 auf 194 Mio. EUR ein. Das wäre insgesamt noch zu verkraften, wenn nur die Marge wegen der erdrückenden Kostenlast nicht bereits im Minus gelandet ist. Für ein Revival im Kurs wäre eine dicke, positive Überraschung nötig und die Überzeugung des Managements, dass man mit der V4-Drive Batterielösung künftig tatsächlich einen Blockbuster für die E-Mobilität bereitstellen kann. Das Verlaufs-Tief bei 26,50 EUR wurde erst mal gesetzt, nun blicken die Anleger hoffnungsvoll gen Norden. Wäre schön, wenn die deutsche Technologie-Schmiede nach über 70% Kursverlust wieder auf die Füße kommt.


    Die Energiewende und der Klimaschutz sind auf der COP27-Konferenz erneut im Fokus. Regierungen weltweit kämpfen für die nachkommenden Generationen für mehr Nachhaltigkeit und ein Ende des Raubbaus an der Natur. Für die Umsetzung guter GreenTech-Lösungen braucht es Innovationen und die Verfügbarkeit wichtiger Metalle. Mischen sie daher gute Standardwerte mit einer Brise aussichtsreicher Rohstofftitel wie Infinity Stone Ventures.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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