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30.11.2022 | 04:44

Was günstig kaufen? BYD, Uniper, BASF und Manuka Resources im Aufschwung

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Bildquelle: pixabay.com

Auch wenn BYD in den nächsten Jahren an die 100.000 Fahrzeuge an Sixt ausliefert, ein Garant für steigende Kurse ist das nicht. Denn der Großaktionär Warren Buffet trennt sich von seinem chinesischen Steckenpferd. Weiß er mehr? Handelt es sich um eine Portfolio-Entscheidung oder möchte er möglichen geopolitischen Überraschungen im Zusammenhang mit Taiwan präventiv aus dem Weg gehen? Wir wissen es nicht. Fakt bleibt: Buffet hat viele Follower und das zwingt den BYD-Kurs immer weiter nach unten. Indes meldet BASF gute Zahlen und schiebt sich mit einem saisonal festen DAX weiter gen Norden, wer hätte das gedacht? Wir tauchen etwas tiefer ein.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , Manuka Resources Limited | AU0000090292 , UNIPER SE NA O.N. | DE000UNSE018

Inhaltsverzeichnis:


    BASF und Uniper – Kommt der deutsche Gasnotstand über den Winter?

    In diesem Jahr gibt es ein neues Dauerthema in der Presse und bei privaten Veranstaltungen: Werden wir im Winter frieren oder nicht? Aus Berlin hören wir die Medien-Dauerschleife einer entspannten Regierung, die uns sagt: „Alles wird gut laufen!“ Meint, dass die jetzt zu 96% gefüllten Gasspeicher auch weit ins Jahr 2023 reichen werden. Experten glauben jedoch, dass die nun angebrochene Hauptheizperiode die Gasspeicher sehr schnell wieder leeren wird und schon Ende Januar eine Gasknappheit droht. Wir wissen es nicht, müssen aber mit den Eventualitäten zurechtkommen. Im Konsum steigt der Absatz von Decken, Pullovern und Brennholz und die Industrie reagiert mit einer möglichst hohen Substitution von Gas durch andere Brennstoffe. Das kann in manchen industriellen Prozessen mit Öl sogar funktionieren, eine fest verbaute Gasheizung jedoch braucht eben Gas und funktioniert auch nur mit diesem einen Brennstoff.

    Für Uniper bedeutet dies eine erneute Schieflage in der Gewinn- und Verlustrechnung. Weitere 25 Mrd. EUR muss die Bundesregierung voraussichtlich in das Unternehmen pumpen, um die aufgelaufenen Verluste aus der Beschaffung zu decken. Die Analysten von UBS stuften die Aktie auch konsequent auf „Sell“ mit Kursziel 1,80 EUR, denn nach der beinahen Komplettverstaatlichung sollten die letzten freien Aktionäre wohl leer ausgehen. BASF hingegen wird von den Experten nun wieder besser bewertet, denn die eigene Tochter Wintershall DEA performt in diesem Umfeld gut, und der Ludwigshafener Konzern wird seine Kosten bis 2024 um ganze 500 Mio. EUR senken. Das geschieht durch Verlagerung auf ausländische Standorte und eine sinkende Inflationserwartung für den Rohstoffimport im nächsten Jahr, denn BASF wäre der klassische Gewinner, wenn Ressourcen auch mal wieder günstiger eingekauft werden können. Die Analysten von Goldman Sachs erhöhen ihre Kurserwartung von 47 auf 54 EUR, bleiben aber noch beim Votum „Neutral“.

    Manuka Resources – Neben Gold und Silber auch noch eine Portion GreenTech-Phantasie

    Klar im Fokus stehen in den nächsten Jahren diejenigen Rohstoff-Unternehmen, welche in der Lage sind, die weltweiten Bemühungen im Bereich Klimaschutz zu unterstützen. Das beginnt natürlich bei der eigenen Produktions-Philosophie und führt weiter über die ESG-Leitlinien zu einem lieferfähigen Rohstoff. Manuka Resources Limited mit Sitz im Cobar Basin, New South Wales, besitzt nicht nur zwei sehr aussichtsreiche Projekte in Gold und Silber mit historischer Produktion, sondern positioniert sich mit der jüngsten Akquisition des South Taranaki Bight Projekts (STB) auch im Bereich kritischer Metalle. Die gigantische Vanadium-Lagerstätte, welche vor der Westküste Neuseelands liegt, bringt für das Unternehmen eine ganz neue Aufstellung auf den Tisch. Denn vor der Küste befinden sich etwa 3,8 Mrd. Tonnen Eisensand, Vanadium und Titan. Nach einiger Vorlaufzeit für Genehmigungen und Planung warten sie auf ihren Abbau. Für die weltweit angespannten Lieferketten im Bereich wichtiger Metalle wäre dies ein wertvoller Beitrag zur Lösung von grünen Projekten rund um den Globus. Speziell Vanadium ist sehr selten und ist außer in China und Russland kaum zu finden. Um die Hightech-Industrien weltweit mit mehr Materialien zu versorgen, wäre STB eine wirkliche Zulieferoption, wenn das Projekt in die Umsetzung geht.

    Die Transaktion zur Übernahme von 100% der Firmenanteile an Trans-Tasman Resources Limited (TTR) wurde nunmehr abgeschlossen und eine bankfähige Machbarkeitsstudie (BFS) für das Offshore-Eisensandprojekt hat bereits begonnen. Die Vision von Manuka ist, dass zunächst etwa 5 Millionen Tonnen an vanadiumhaltigem Titanomagnetit- (VTM)-Eisenerzkonzentrat pro Jahr über eine Lebensdauer der Mine von ca. 20 Jahren gefördert werden. Abgesehen von seinen stahlhärtenden Eigenschaften steht Vanadium auch an vorderster Front der GreenTech-Industrie, da es eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Energiespeicherung und der Lebensdauer von Batterien in der neuen Vanadium-Redox-Flow-Batterie (VRFB) spielt.

    Die Aktenzahl stieg durch die Akquisition von 287 auf rund 465 Mio. Stück. Bei einem aktuellen Preis von ca. 0,16 AUD oder 0,11 EUR bringt es Manuka auf eine Marktkapitalisierung von knapp 50 Mio. EUR. Wenn Gold und Silber in 2023 nachhaltig drehen, wie viele Research-Häuser erwarten, könnte Manuka als Metallwert mit „GreenTech-Additiven“ richtig spannend werden.

    BYD – Ist der Ausverkauf nun vorbei?

    Wer auf den Kurs von BYD schaut, traut seinen Augen nicht. Just mit der Bekanntmachung des Markteintritts in Europa auf dem Pariser Autosalon, dem Beginn erster Auslieferungen und dem Verkünden eines Mega-Deals mit Sixt, geht es mit dem Kurs um fast 50% nach unten. Der Grund: Der ehemalige Mäzen und Großinvestor Warren Buffet nimmt nach fast 20 Jahren Investment seinen Einsatz vom Tisch.

    Wie aus Transaktionsmeldungen hervorgeht, baut Berkshire Hathaway seit mehreren Monaten in großem Stil und in immer schnellerem Tempo Positionen beim chinesischen Tesla-Rivalen BYD ab. Der Anteil ist mittlerweile auf unter 16% gefallen, die Holding aus Omaha soll damit rund 1,2 Mrd. USD an Gewinn realisiert haben. Gründe für die Verkäufe sind öffentlich nicht bekannt, aber für Berkshire war es ein Riesenerfolg, denn das Investment wurde mit einem Kurs von etwa 1 USD in der Finanzkrise in 2008 gestartet. Der Ausstieg erfolgte jetzt zu Kursen von über 25 USD.

    Im laufenden Jahr ist die meistverkaufte Elektroauto-Marke in China auf der Erfolgsspur geblieben, denn den US-Rivalen Tesla hat sie auf dem Heimatmarkt mit 103.157 zu 71.704 verkauften Fahrzeugen ordentlich abgehängt. Die Aktie konnte sich zwar in den letzten Tagen bei 20 bis 22 EUR wieder stabilisieren, zum alten Hoch bei etwa 42 EUR wären es jetzt aber wieder knapp 100% Gewinn. So schön ist Prozentrechnen!


    Der hohe Zins schadet den Börsenbewertungen. BYD und BASF sind bei 22 respektive 49 EUR fundamental sehr interessant. Manuka brilliert durch einen Superdeal mit GreenTech-Phantasie, der bislang in der Bewertung noch keine Beachtung findet.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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