Menü schließen




20.04.2022 | 05:10

SAP, Kleos Space, TeamViewer – Vom technologischen Fortschritt profitieren

  • Satelliten
  • Big Data
  • KI
Bildquelle: pixabay.com

Es ist ein Novum in der Weltgeschichte. Der aktuell laufende Ukrainekonflikt ist der erste große Krieg, in dem kommerziell verfügbare Satellitenbilder eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Informationen über Truppenbewegungen, militärische Aufrüstung in den Nachbarländern oder Flüchtlingsströme spielen. Bereitgestellt werden diese Bilder von privaten Satellitenunternehmen, die als Service globale Geolokalisierungsdaten mittels KI-gestützter Technologie bereitstellen und an Kunden wie Regierungen, Geheimdienste oder Versicherungen liefern. Der Markt mit satellitengestützten Daten wächst enorm, die Bewertungen der Unternehmen versprechen dabei noch deutliches Aufwärtspotenzial.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: KLEOS SPACE CDI/1/1 | AU0000015588 , SAP SE ADR/1 O.N. | US8030542042 , TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900

Inhaltsverzeichnis:


    Kleos Space – Nächstes Level erreicht

    Parallel zum Start seines dritten Satellitenclusters stieg auch der Aktienkurs in höhere Sphären. Nach einer Korrektur von mehr als 30% allein in diesem Börsenjahr und einem Tiefstkurs von 0,34 EUR ging es in der Spitze auf rund 0,50 EUR nach oben. Bei 0,52 EUR wartet eine breite Widerstandszone. Sollte diese durchbrochen werden, ist bereits wieder das Jahreshoch bei 0,71 EUR als Zielkorridor zu nennen. Die Analysten von First Berlin trauen dem Data-as-a-Service-Unternehmen 2,60 AUD zu, was umgerechnet mit 1,77 EUR mehr als eine Vervierfachung bedeuten würde.

    Mit dem Launch des dritten Kleos-Satellitenclusters an Bord der SpaceX-Mission Transporter-4 wurde die Erfassungskapazität um 119 Mio. qkm pro Tag erweitert. Zudem verfügen die Patrol Mission-Satelliten über zusätzliche Fähigkeiten zur Erfassung des Frequenzspektrums, die die Geolokalisierung von X-Band-Radarübertragungen im Bereich von 8.500-9.600 MHz ermöglichen. Das X-Band-Seefunkradar wird in der Regel zur Kollisionsvermeidung an Bord von Schiffen eingesetzt, auch wenn Ortungssysteme wie das automatische Identifikationssystem (AIS) ausgeschaltet sind. Mit dem Einsatz wird die Konstellation von Kleos im niedrigen Erdorbit auf 12 Satelliten anwachsen und die durchschnittlichen täglichen Überflüge über wichtige Gebiete, die für den Kundenstamm von Interesse sind, z.B. über das Gebiet zwischen 15 Grad nördlicher und südlicher Breite des Äquators, auf etwa fünfmal pro Tag erhöhen.

    Vincent Furia, CTO von Kleos, sagte: „Jeder der neuen Cluster verfügt über eine größere Datenerfassungs- und Geolokalisierungskapazität. Die zusätzliche X-Band-Geolokalisierungsfunktion wird den Kunden eine größere Konsistenz und Genauigkeit bieten und es ihnen ermöglichen, Schiffe zu lokalisieren, die X-Band-Radarsignale aussenden, z.B. solche, die in illegale Aktivitäten verwickelt sind und sich automatischen Identifizierungssystemen (AIS) entziehen. Während sich unsere ersten Scouting Mission-Satelliten auf mittlere Breitengrade einschließlich des Südchinesischen Meeres konzentrierten, erweitern die Vigilance- und Patrol-Satelliten unsere Fähigkeiten und bieten eine globale Abdeckung. Zusätzliche Cluster erhöhen nicht nur das Volumen der Geolokalisierungsdaten, die unseren Kunden zur Verfügung stehen, sondern auch ihren Wert für die Erstellung von Lebensgrundlagen und die bessere Aufdeckung illegaler Aktivitäten wie Drogen- und Menschenschmuggel, Grenzsicherheitsprobleme und Piraterie

    Bereits im zweiten Quartal soll das vierte Cluster starten. Dadurch werden die Datenpakete, die mit Hilfe einer KI-gestützten Technologie zu fertigen Datenpaketen verarbeitet werden, noch einmal deutlich werthaltiger für die Kundschaft wie Regierung, Behörden, Versicherungen, Küstenwache oder Reedereien. Aktuell liegt der Börsenwert von Kleos Space bei 70,72 Mio. EUR. Im Hinblick auf die geopolitische Lage könnte das in Luxemburg niedergelassene Unternehmen in naher Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

    TeamViewer – Trend nach Süden

    Nach dem Abschwung aufgrund mehrerer Prognoseanpassungen nach unten kommt der Aktienkurs von TeamViewer, ein Unternehmen, das eine Software für den Fernzugriff auf sowie die Fernsteuerung und die Fernwartung von Computern und anderen Endgeräten entwickelt, nicht mehr auf die Beine. Aktuell notieren die Göppinger bei 12,66 EUR, der Trend zeigt erneut in Richtung der Jahrestiefs bei 11,43 EUR. Sollte dies Unterstützung nicht halten, wäre das Allzeit-Tief bei 10,71 EUR die nächste Prüfung. Für Entlastung könnten natürlich starke Zahlen zum ersten Quartal sorgen, die am 4.Mai erwartet werden.

    Operativ konnte TeamViewer zuletzt vermelden, dass nun seine Connectivity-Lösung in die professionellen Drohnen von SoftBank Commerce & Service integriert ist. So können die von der Drohne aufgenommenen Bilder oder Videos über ein 4G- oder LTE-Mobilfunknetz nahtlos an mehrere, remote verbundene Geräte gestreamt werden. Auch die Aufnahmen von anderen Geräten wie etwa Infrarotkameras für Temperaturmessungen oder LiDARs können über die Lösung übertragen und gestreamt werden. „Die Übertragung von Luftbildern in Echtzeit ermöglicht es Menschen in verschiedenen Teilen der Welt, effizient bei der Erkundung entlegener Orte zusammenzuarbeiten“, sagt Sojung Lee, President APAC bei TeamViewer.

    SAP – Spitz auf Knopf

    Auch beim Software-Konzern aus Walldorf könnte die charttechnische Situation besser sein. Mit 96,32 EUR notiert der Wert nur knapp über seinem Jahrestief bei 94,48 EUR. Ein Unterschreiten hätte wohl einen Test der Marke von 90 EUR zur Konsequenz.

    Als wenig förderlich für steigende Notierung dient dabei die Tatsache, dass sich SAP wohl aus Russland verabschieden dürfte. Der Vertrieb wurde bereits gestoppt, jedoch könnte sich das DAX-Unternehmen komplett zurückziehen. "Wir prüfen, wie wir den strukturierten Rückzug aus Russland machen", sagte Aufsichtsratschef Hasso Plattner dem "Handelsblatt". Trotz der angespannten Situation sehen die Analysten von Warburg Research einen Kaufkandidaten und wiederholten das Kursziel von 135 EUR.


    Satellitengestützte Technologien spielen in Hinblick auf den Ukraine-Konflikt erstmals eine wichtige Rolle. Dabei liefern Unternehmen wie Kleos Space Datenpakete an Kunden wie Regierungen oder Geheimdienste und dürften in Zukunft profitieren. Bei TeamViewer und SAP ist kurzfristig aufgrund der technischen Situation Gefahr in Verzug.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 30.04.2024 | 04:45

    Die 100 % Chance mit Big Data und Künstlicher Intelligenz: Nvidia, Softing, Microsoft und Super Micro Computer!

    • Hightech
    • Künstliche Intelligenz
    • Web 3.0
    • IOTA
    • Big Data

    Big Data, Web 3.0, IOTA und Künstliche Intelligenz sind Begriffe der Moderne. Als die Internet- und Hightech-Werte zum Dotcom-Boom Ende der Neunziger Jahre das Licht der Börse erblickten, gab es hunderte von Unternehmen mit einer Idee, aber nur wenigen Kunden, selten Umsatz und schon gar keinem Gewinn. Jetzt 25 Jahre später hat sich die Rechnerleistung nochmals verhundertfacht, die Möglichkeiten scheinen unendlich. Daten für die Industrie sind endlich verwertbar und der Konsument zeigt mit seinem Nutzungsverhalten, wo die Hersteller mit ihren Produkten ansetzen müssen. Wir befinden uns im Zeitalter vollständiger Transparenz über Bewegungen, Kaufverhalten und Meinungen. Große Internet-Unternehmen wie Microsoft, Google und Apple verfügen über Trillionen von Daten und die schnellsten Großrechner, um diese entsprechend auszuwerten. Setzt man auch noch lernende Maschinen ein, sind der Künstlichen Intelligenz keine Grenzen mehr gesetzt. Die Börse lebt von diesen Entwicklungen, Hightech- und KI-Werte versprechen weiterhin großes Potenzial. Aber: Es lohnt sich der Blick auf noch unentdeckte Follower.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 12.04.2024 | 05:25

    KI im Gesundheitswesen mit evotec, Defence Therapeutics, Bayer: Revolutionäre Fortschritte und medizinische Durchbrüche

    • Pharma
    • Onkologie
    • KI
    • Medizin
    • Biotechnologie

    Im Gesundheitswesen nimmt Künstliche Intelligenz (KI) immer mehr an Fahrt auf. KI-basierte Systeme können medizinische Datenbanken nutzen, um in der Forschung kostbare Zeit zu sparen, die es Unternehmen wie Defence Therapeutics ermöglichen, schneller in den Markt zu gehen als andere. In der onkologischen Forschung hat das kanadische Unternehmen gerade einen Durchbruch erzielt, der vielen Krebspatienten Hoffnung gibt. Durch KI-gestützte Diagnosen können Krankheiten früher erkannt und effektiver behandelt werden, was zu mehr Lebensqualität bei Patienten führt. Präzisionsmedizin in starken Partnerschaftsnetzwerken - darauf setzt Evotec. Die Aktie ist gerade bei Hedgefondsmanagern sehr beliebt. Medizinische Bilder und Daten in Echtzeit zu analysieren und dabei selbst kleinste Abweichungen oder Anomalien zu erkennen, ist das Top-Thema der Stunde für die Bayer AG in Kooperation mit Google Cloud. Welche Unternehmen überzeugt Investoren am meisten?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 25.03.2024 | 06:00

    Super Micro Computer fliegt, wann ziehen Saturn Oil + Gas und Bayer nach?

    • Super Micro Computer
    • Saturn Oil + Gas
    • Bayer
    • Künstliche Intelligenz
    • KI
    • KI-Server
    • Öl
    • WTI
    • Erdgas
    • Glyphosat
    • Schulden
    • Pharma

    In der rasch voranschreitenden Welt der Technologie stiehlt die Künstliche Intelligenz (KI) momentan allen die Show, indem sie mit ihrem Boom an den Börsen klassische Branchen in den Schatten stellt. Derzeit gut am Beispiel von Super Micro Computer erkennbar. Während Investoren sich den aussichtsreichen KI-Pionieren zuwenden, ringen andere Sektoren darum, mit dieser wachstumsstarken Industrie gleichzuziehen. Selbst Unternehmen, die ordentlich Geld verdienen, kommen aktuell nicht so recht von der Stelle. Ob dort einmal der Deckel wegfliegt versuchen wir in diesem Artikel anhand von Saturn Oil & Gas sowie Bayer näher zu beleuchten.

    Zum Kommentar