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04.04.2024 | 04:45

Jetzt reagieren: Rüstung bald ernten, Wasserstoff verstärken! Rheinmetall und Hensoldt versus Plug Power und dynaCERT

  • Rüstungsindustrie
  • Wasserstoff
  • Energiewende
  • CO2-Zertifikate
Bildquelle: pixabay.com

Aktuell selektiert die Börse sehr genau. Künstliche Intelligenz und Rüstung werden auch nach Ostern ins Nest gelegt, nach wie vor unbeliebt sind Wasserstoff- und Lithiumtitel. So ist es eben, der Markt gibt und nimmt. Alle betrachteten Sektoren konnten in den letzten 2 Jahren schon mehrere 100 % erwirtschaften, wichtig war allerdings immer das Timing. Wir analysieren die aktuelle Situation anhand von Trends und Indikatoren. Die Zeit für eine taktische Umschichtung scheint nicht mehr fern.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

Inhaltsverzeichnis:


    Plug Power – Bodenbildung wird zur Geduldsprobe

    Der Einsatz von KI braucht riesige Datenmengen und Rechnerkapazitäten, in einem Ausmaß, dass man erst in einigen Jahren wirklich bemessen kann. Dieser zunehmende Bedarf nach Daten-Zentren und IT-Power wird derzeit von politischen Dekarbonisierungs-Diskussionen begleitet. Wasserstoff als möglicher Energielieferant scheint ein probates Mittel zu sein, die Umweltbelastungen der Digitalisierung zu senken. In diesem Umfeld hat sich Plug Power zuletzt erfolgreich positioniert. Denn man arbeitet bereits seit längerem mit Microsoft an optimalen Lösungen für die Reduzierung von Klimagasen aus den immer größeren Rechenzentren der Welt.

    Informationen zu diesem Pilot-Projekt befinden sich bei Plug Power ziemlich versteckt auf der Homepage. Dass für zahlungskräftige, potenzielle IT-Riesen auch Brennstoffzellenlösungen in Betracht kommen, könnte Plug Power wieder zusätzliche Phantasie verleihen. Die Bodenbildung der Aktie vollzieht sich nämlich zäh und mittlerweile fernab von den Followern der letzten Haussebewegung. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,4 Mrd. USD werden die 2025er Umsätze nur noch mit dem 1,5-fachen bewertet. So günstig gab es die PLUG-Aktie noch nie, aber der Titel ist wohl mehr als out.

    dynaCERT – In Wartestellung für die nächste Rally

    Anders als viele Wasserstoffunternehmen verfügt dynaCERT bereits über eine patentierte Lösung zur Einsparung von Dieseltreibstoff. Als Teil der weltweit wachsenden Wasserstoffwirtschaft erzeugt die Technologie von HydraLytica durch ein einzigartiges Elektrolysesystem Wasserstoff und Sauerstoff auf Abruf. Ein kleines Zusatzgerät am Fahrzeug führt diese Gase durch den Lufteinlass zu, um die Verbrennung zu verbessern. Lang ausgelegte Nutzertests liefern den Beweis, dass Kohlenstoffemissionen gesenkt und die Kraftstoffeffizienz deutlich verbessert werden. Die Technologie ist für den Einsatz in vielen Arten und Größen von Dieselmotoren konzipiert, die in allen bekannten Anwendungsfeldern wie Transport, Bergbau sowie Energie- und Forstwirtschaft zum Einsatz kommen. Bereits über 70 Mio. CAD sind in die Entwicklung der Systeme geflossen, nun steht die Zertifizierung durch das Institut VERRA an, einem weltbekannten Prüfer für die Freigabe von Verschmutzungszertifikaten.

    dynaCERT hatte zuletzt noch einmal eine Privatplatzierung zu 0,15 CAD durchgeführt, um den anstehenden Ramp-Up und die Internationalisierung vorzufinanzieren. Ein richtiger Umsatz-Push wird erwartet, wenn das VERRA-Label erteilt ist, denn dann können die Anwender CO2-Gutschriften erhalten. Bis zur Bekanntgabe dürfte die Aktie jedoch weiter spekulativ hin- und hergereicht werden. Dennoch: Bei 0,16 CAD einsteigen ist jetzt stressfrei möglich, immerhin beträgt die Marktkapitalisierung aktuell nur 66 Mio. CAD und die Liquidität in der Aktie ist hoch.

    CEO Jim Payne wird am 17. April 2024 im Rahmen des 11. International Investment Forum um 16:30 CET über die neuesten Fortschritte bei dynaCERT berichten und für Fragen zur Verfügung stehen. Hier geht es zur Anmeldung.

    Rheinmetall und Hensoldt – Über dem Horizont

    Gestern gab es für die äußerst gut laufenden Rüstungstitel Rheinmetall und Hensoldt weitere Kursaufschläge. Mittlerweile erreichten beide Titel in der Marktkapitalisierung Werte des 2-fachen Umsatzes des Jahres 2025. Auch die KGVs haben die 22er-Marke hinter sich gelassen. Wäre da nicht der Ukraine-Krieg und die fortwährende Bedrohung Europas durch Russlands Säbelrasseln, ergäbe sich wahrscheinlich ein anderes Bild. Die Krux: Fondsmanager müssen diese Titel weiter kaufen, wenn sie in der Anlegergunst ganz vorne bleiben wollen. Weil alle Portfoliostrategen aber dem gleichen Allokationswillen nachjagen, kommt es zu dieser nicht endenden, gleichgerichteten Rally.

    Fundamental müssen beide Konzerne nach einem empfindlichen Downsizing der Jahre bis 2022 erst mal logistisch auf die Beine kommen. D. h. die Einstellung von qualifiziertem Personal, Zukauf von Grundstücken, Hallen und Maschinen. Die Erntekurve des aktuellen Auftragseingangs wird sich also in die Jahre 2026 bis 2028 verschieben. Da aber der Kapitalmarkt in diesem Fall schon euphorisch auf die Ziellinie in 2028 blickt, werden die Aktien heute gekauft, koste es was es wolle. Experten schätzen, dass das 100 Mrd. EUR Sondervermögen der Bundeswehr erst bis 2030 investiert werden kann. Und 70 % der Summe geht ohnehin an ausländische Firmen v. a. in die USA. Wer investiert ist, kann zwar wegen der ständigen Zuflüsse in den Sektor recht sorglos weiter mitschwimmen, sollte den Stop-Loss aber konsequent nach oben anpassen. The trend is your friend!

    Über den Wolken schweben die Aktien der Rüstungswerte. Plug Power kann sich nach den letzten Quartalszahlen zwar stabilisieren, aber ein Turnaround sieht anders aus. dynaCERT wartet auf die VERRA-Zertifizierung und dürfte nach Erhalt entsprechend durchstarten. Refintiv Eikon vom 03.04.2024

    Der Wasserstoff-Sektor träumt aktuell von den Renditen aus dem Rüstungssektor. Derzeit gibt es noch keine Anzeichen, dass die etablierten Trends drehen. Dennoch steht nach einer langen Hausse auch mal eine Branchen-Rotation auf dem Plan. Wer sein Risiko senken möchte, diversifiziert über verschiedene Sektoren und Länder. Stop-Loss-Limite dienen als gute Absicherung gegen plötzliche Umschwünge.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    • CO2
    • Umweltschutz
    • Energiewende
    • Wasserstoff

    Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch, mit weitreichenden Folgen für Unternehmen verschiedenster Branchen. Der Wasserstoffspezialist Plug Power kämpft trotz staatlicher Förderung mit finanziellen Engpässen und muss eine Kapitalerhöhung zu ungünstigen Bedingungen durchführen. Das Nachhaltigkeitsunternehmen Carbon Done Right vermeldet erste Erfolge mit seinem Aufforstungsprojekt in Sierra Leone. Damit etablieren sich die Kanadier immer weiter im wachsenden Markt für CO2-Zertifikate. Der Chemie- und Agrarkonzern BASF reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen am Standort Deutschland mit Werksschließungen. Die Energiewende erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch neue Geschäftsmodelle und flexible Anpassungsstrategien. Weleches der drei Unternehmen macht diesmal das Rennen?

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    Die Debatte um die ideale Energiequelle für die Zukunft konzentriert sich auf Wasserstoff, Öl und Erneuerbare Energien. Öl, trotz seines umstrittenen Rufs, bleibt aufgrund seiner hohen Energiedichte und gut ausgebauten Infrastruktur eine bedeutende Energiequelle. Technologische Fortschritte mindern zudem die negativen Umweltauswirkungen. Erneuerbare Energien und Wasserstoff bieten jedoch ebenfalls erhebliche Vorteile, wie Nachhaltigkeit und geringe Emissionen. Doch hier fehlt es an Infrastruktur, um die Vorteile der Technologien voll auszunutzen. Wir sehen uns aus jedem Bereich einen Kandidaten an und beleuchten, wo sie heute stehen.

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    Nicht nur Deutschland arbeitet am Aufbau eines tragfähigen Wasserstoffmarkts. Um die Wirtschaft klimaneutral umzubauen, stellte Wirtschaftsminister Robert Habeck jüngst Fördermittel für Projekte in Höhe von 4,6 Mrd. EUR in Aussicht. Für die Zukunft soll grüner Wasserstoff ein entscheidender Energieträger sein. Für das Zielbild 2030 geht die Bundesregierung von einem Wasserstoffbedarf in Höhe von jährlich 95 bis 130 TWh in Deutschland aus, um die Dekarbonisierung in der Industrie zu unterstützen. Diese Entwicklung spiegelt sich aktuell nicht bei börsennotierten Unternehmen wider, wodurch sich langfristig neue Investmentchancen ergeben dürfen.

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