09.01.2024 | 05:10
Exxon Mobil, Prospera Energy, Shell – Sinkende Gewinne und neue Chancen beim schwarzen Gold
Durch den Rückgang der Energiepreise sank die Inflation deutlich. Dagegen schmolzen ebenso die horrenden Gewinne der Ölmultis. Infolgedessen korrigierten auch die Aktienkurse der Unternehmen wie Chevron, Exxon oder PB, was Anlegern langfristig eine neue Kaufgelegenheit eröffnen dürfte. Denn bei einem sind sich viele Experten einig. Langfristig dürfte es sich beim schwarzen Gold nur um eine Delle in der weiteren Aufwärtsbewegung handeln, wodurch in den nächsten Jahren deutlich höhere Kursziele zu erwarten sein sollten.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
EXXON MOBIL CORP. | US30231G1022 , PROSPERA ENERGY INC. | CA74360U1021 , Shell PLC | GB00BP6MXD84
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Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Exxon Mobil mit Gewinnwarnung
Einen herben Dämpfer musste der führende Ölkonzern der Vereinigten Staaten in der vergangenen Woche vermelden. Durch Abschreibungen auf kalifornische Vermögenswerte in Höhe von circa 2,5 Mrd. USD sowie fallenden Energiepreisen, wird der Gewinn für das Gesamtjahr schwächer ausfallen als prognostiziert.
So erwartet Exxon aktuell ein Betriebsergebnis bei rund 8,9 Mrd. USD. Dies stellt einen Rückgang von 30 % im Vergleich zu den 12,7 Mrd. USD Gewinn des vorherigen Jahres dar und liegt zudem 3 % niedriger als das Ergebnis des dritten Quartals.
Exxon rechnet mit einer Wertminderung von 2,4 bis 2,6 Mrd. USD für Öl- und Gasobjekte an der südkalifornischen Küste. Sable Offshore, ein im Jahr 2020 gegründetes Unternehmen, erklärte sich vor mehr als einem Jahr bereit, 643 Mio. USD für die Vermögenswerte zu zahlen.
„Anhaltende Herausforderungen im staatlichen Regulierungsumfeld haben den Fortschritt bei der Wiederherstellung des Betriebs in den Anlagen des Unternehmens in Santa Ynez in der Nähe von Santa Barbara behindert", hieß es in einer Unternehmensmeldung.
Die Abschreibung markiert einen weiteren Schritt großer Ölkonzerne, sich aus Kalifornien zurückzuziehen, was auf weitgehend ausgebeutete Ölfelder und die Umwelt- und Regulierungspolitik des Bundesstaates zurückzuführen ist. Die Exxon-Aktie konnte sich nach einem ersten Abverkauf im Wochenverlauf stabilisieren und notiert mit 78,81 USD unterhalb eines markanten Widerstandsbereichs bei 79,24 USD.
Prospera Energy – Verdopplung der Produktion in Sicht
Im Gegensatz zu den großen Ölmultis, die im Jahr 2023 mit sinkenden Gewinnen rechnen, lief es beim westkanadischen Energieunternehmen nach Plan. 2021 wurde Prospera Energy umstrukturiert und ein dreistufiger Prozess eingeläutet, der als Ziel hat, kosteneffiziente Operationen zu priorisieren und gleichzeitig die Produktionskapazität zu erhöhen, sowie Verbindlichkeiten zu reduzieren. Derzeit führt Prospera Phase 2 des Umstrukturierungsprozesses durch, die horizontale Umwandlung, die das Wachstum beschleunigen und die erheblichen verbleibenden Reserven im Boden, rund 400 Mio. Barrel, erschließen soll. Neben der Optimierung der Prozesse planen die Kanadier, die Liegenschaften in Saskatchewan sowie Alberta unterhalten, eine aktive Akquisitionsstrategie. So soll der Produktmix mit einem Anteil von 50 % Leichtöl, 40 % Schweröl und 10 % Gas weiter diversifiziert werden.
Der mit 37,95 Mio. CAD bewertete Explorer erreichte im vergangenen Geschäftsjahr Bruttospitzenraten von 1.800 Barrel Öläquivalent, wobei die Produktion der kürzlich gebohrten und abgeschlossenen Horizontalbohrungen sowie die für die Bohrungen stillgelegte Produktion nicht berücksichtigt wurden. Derzeit liegt die Gesamtproduktionskapazität von Prospera bei 2.200 Barrel Öläquivalent, die in den nächsten Wochen optimiert werden soll.
Bis Ende des laufenden Jahres plant das Prospera Energy robuste Erschließungs- und Akquisitionspläne, um Produktionsraten von 5.000 Barrel Öläquivalent zu erzielen. Das erfolgreich abgeschlossene Geschäftsjahr spiegelt sich aufgrund der allgemeinen Schwäche am Ölmarkt nur bedingt wider. Zwar konnte sich der Aktienkurs auf 0,09 CAD deutlich von seinen Tiefs lösen. Zum Hoch des vergangenen Jahres besteht jedoch weiterhin ein Potenzial von annähernd 100 %.
Shell – Deutliche Abschreibungen
Ähnlich dem US-Giganten Exxon Mobil ist auch der in London niedergelassene Mineralölkonzern Shell gezwungen, im abschließenden Quartal des Jahres 2023 Wertminderungen vorzunehmen, und zwar in der Größenordnung zwischen 2,5 bis 4,5 Mrd. USD, wodurch das Jahresergebnis deutlich nach unten korrigiert werden dürfte.
Bei Shell liegen die Gründe an den makroökonomischen Entwicklungen sowie Portfolioentscheidungen, wie dem zum Verkauf gestellten Chemikalien- und Produktanlagen in Singapur. Dagegen lief der Sektor Gashandel besser als erwartet, wodurch zumindest teilweise die verlorengegangenen Gewinne ausgeglichen werden können.
Laut einer Mitteilung des Konzerns werde der operative Cashflow durch eine Belastung in Höhe von 900 Mio. USD im Kontext mit der zeitlichen Planung von Zahlungen für Emissionen beeinträchtigt.
Die endgültigen Zahlen will Shell am 1. Februar mitteilen. Im Zuge der Veröffentlichung verlor die Shell-Aktie über 2 % auf 29,73 EUR.
Wertberichtigungen der Ölgiganten Exxon Mobil sowie Shell drückten auf die Aktienkurse. Langfristig sehen Experten jedoch weiter steigende Notierungen, so dass auch die Gewinne wieder sprudeln dürften. Prospera Energy plant eine deutliche Ausweitung der Produktionsraten für das laufende Geschäftsjahr.
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