Menü schließen




19.09.2023 | 04:45

Wasserstoff im Abverkauf! Hier ist die Alternative: BYD, Altech Advanced Materials, BASF, Volkswagen

  • Batterietechnologie
  • Chemie
  • E-Mobilität
  • Energiewende
Bildquelle: pixabay.com

Zwar ging die IAA Mobility mit zufriedenen Gesichtern zu Ende, eine gute Stimmung für hiesige Automobilwerte hatte die Messe aber nicht im Gepäck. Mehr als 500.000 Besucher waren unterwegs, um sich von den Innovationen zugunsten einer klimaschonenden Zukunft überzeugen zu lassen. Von den 750 Ausstellern kam die Hälfte aus dem Ausland, insgesamt waren ganze 109 Nationen vertreten. Wer allerdings mit der Erwartungshaltung des Auffindens großer Erfindungen gekommen war, wurde enttäuscht. Denn die altbekannte Li-Ionen-Batterie ist immer noch zu über 95 % verbaut. Industriell sinnvolle Alternativen sind aber bereits im Entwicklungsstadium. Wer jetzt mitdenkt, setzt auf moderne Batterie-Konzepte.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: Altech Advanced Materials AG | DE000A31C3Y4 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

Inhaltsverzeichnis:


    BYD – Wie man VW die Show stiehlt

    Dass die deutschen Autohersteller international an Boden verlieren, ist ein medialer Dauerbrenner geworden. Zu spät hatte die hiesige Industrie das Thema E-Mobilität in ihren Fokus genommen, jetzt ist die verlorene Zeit kaum mehr aufzuholen. Tatsächlich könnten die Folgen für den Sektor mit seinen etwa 1,5 Mio. Mitarbeitern fatal sein.

    Hohe Rohstoff- und Energiepreise sowie eine relativ starke Zuliefer-Abhängigkeit aus dem Ausland zeigten sich jüngst auch beim Hochwasser in Slowenien. Wichtige Getriebebauteile konnten nicht geliefert werden, weil das dortige Werk in den Jahrhundertfluten versank. Bei einigen VW-Modellen standen die Bänder für mehrere Tage still. Derweil präsentieren sich chinesische Hersteller auf der IAA innovativ und günstig. Da der Preisabschlag teilweise bis zu 25 % gegenüber vergleichbaren europäischen Modellen beträgt, kam es jetzt auch zu einem Weckruf der EU-Wettbewerbskommission. Sie untersucht die Subventionspolitik der chinesischen Konkurrenz und droht mit Strafzöllen. BYD jedenfalls hat 7 neue Modelle auf der IAA Mobility vorgeführt und ist gerade fleißig dabei, neue Händlernetze in Europa zu erschließen. Den konzernunabhängigen Vertriebsprofis ist es nämlich egal, welches Auto sie verkaufen, Hauptsache der Rubel rollt.

    Die Zahlen von BYD zum Halbjahr jedenfalls konnten schon mal überzeugen. So lag das Nettoergebnis bei umgerechnet etwa 1,46 Mrd. EUR, das bedeutet gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Sprung von ca. 200 %. So klingt Wachstum, denn auch der Umsatz wächst derzeit recht konstant mit etwa 20 % p. a. und der Gewinn steigt noch etwas schneller. Ein 2024e KGV von 19 ist somit nicht zu teuer und schickt die Aktie im 12-Monatsvergleich um 6,8 % nach oben. Das deutsche Pendant Volkswagen liegt nun schon 27,5 % unter Wasser.

    Altech Advanced Materials – Mit den neuesten Ideen vorne dabei

    Das Heidelberger Holding-Unternehmen Altech Advanced Materials AG (AAM) hat die Gamechanger für die Mobilitätswende womöglich schon im Gepäck. Zwar braucht es noch Wachstumskapital und etwas Zeit für weitere Forschung, aber in Teilaspekten ist man den Lösungen der Zukunft schon auf der Spur. Bereits im vergangenen Jahr konnte sich die Beteiligungsgesellschaft als Spezialist für neuartige Batterietechnologien positionieren, nun geht es zusammen mit der australischen Mutter in die Projektumsetzung im ostdeutschen Brandenburg.

    Neben einer Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut, hat AAM auf Joint Venture-Basis zwei interessante Beteiligungen hervorgebracht. Es sind die Projektgesellschaften Silumina Anodes und Cerenergy, beide verfolgen interessante Batteriekonzepte. Angesteuert werden damit die Wachstumsmärkte für stationäre Energiespeicher sowie im erweiterten Blick auch die E-Mobilität. Dort möchte man beschichtete Anoden für den Batteriemarkt entwickeln, welche die wichtigen Lithium-Ionen langlebiger machen. Letzteres ist ein sehr kapitalintensiver Bereich, den man nur mit starken Partnern bewältigen kann. Eine Serienproduktion einer völlig neuen Festkörper-Batterie für die Netzspeicherung steht allerdings für die nächsten Jahre auf dem Plan. Im laufenden Jahr wurde in der Lausitz bereits die Baugenehmigung für den Standort Schwarze Pumpe erteilt. Der CEO Uwe Ahrens setzt auf den Südosten Brandenburgs, hier entsteht seiner Meinung nach ein neuer „Hotspot“ für die Entwicklung hochmoderner Batterien.

    Bei den Anlegern sind die Heidelberger als möglicher Lösungsansatz für die Klima- und Mobilitätswende seit Monaten gefragt. Seit Erstnotiz konnte der Kurs bereits über 600 % zulegen, aktuell läuft eine Konsolidierung auf hohem Niveau. Das Unternehmen hat neben zwei Kapitalerhöhungen zuletzt auch Wandelanleihen platziert, die nun in Aktien getauscht werden können. Damit steigt die Liquidität des haussierenden Titels schnell an und es kommt nicht mehr zu den zuletzt sprunghaften Kursanpassungen. Die Beteiligungs-Projekte werden derzeit in Summe mit ca. 35 Mio. EUR bewertet. Wenn die Forschung weiterhin gute Meldungen bereithält, dürfte die Reise gen Norden schnell fortgesetzt werden können.

    CEO Uwe Ahrens präsentiert auf dem kommenden International Investment Forum am 10. Oktober 2023 um 17:30 Uhr „LIVE ON STAGE“. Hier geht´s zur Anmeldung.

    BASF SE - Wo steckt der Trigger?

    Auch BASF baut seine Batterie-Interessen immer weiter aus. In Michigan möchte man Kathodenmaterialien aus recycelten Metallen herstellen, die in Lithium-Ionen-Batteriezellen des Kooperationspartners Nanotech Energy verwendet werden, teilten beide Unternehmen in der letzten Woche mit. Nanotech Energy ist ein Anbieter von Energiespeicherprodukten auf Graphenbasis mit Sitz in Kalifornien. BASF ist Weltmarktführer für Kathodenmaterial und befasst sich jüngst sehr intensiv mit Recycling-Konzepten. Denn schon in wenigen Jahren werden die ersten Aggregate ausgedient haben. Ein großes Problem für die Autoindustrie, denn laut europäischer Gesetzeslage muss sogenannter „Elektroschrott“ vom Händler zurückgenommen werden. Die meisten Produzenten haben aber derzeit noch gar keine Vorstellung, wie das Recycling von Millionen Aggregaten logistisch bewältigt werden kann.

    Mit dem jüngsten Kursverfall bildet die BASF-Aktie als hochzyklischer Wert die deutsche Industrie-Konjunktur ganz gut ab. Die hiesigen Standortfaktoren sind für energieintensive Industrien wenig attraktiv, deshalb stellt das Unternehmen seine Weichen für neue Produktionsstätten im Ausland. Analystenhäuser wie Bernstein und J.P. Morgan haben auf die niedrigen Kurse reagiert und ihre Kursziele auf 57 bzw. 58 EUR angehoben. Ganz anders die UBS, hier gab es gestern ein erneutes „Sell“-Votum mit Kursziel 40 EUR. Aktuell notieren die Ludwigshafener bei 45,30 EUR. Mit einem KGV 2024e von 9,8 und einer Ausschüttung von über 7 % scheint die Aktie nicht gerade überbewertet.

    Die AAM-Aktie konnte sich im Branchen-Querschnitt sehr gut schlagen. In den letzten 3 Monaten führt die Aktie zusammen mit Varta die Vergleichsgruppe an. Enttäuschend bleibt die VW-Aktie. Quelle: Refinitiv Eikon 18.09.2023

    Die Börse neigt zuletzt zu einigen Kurskorrekturen. Dies betrifft vor allem Industriewerte, die den aktuell schwachen Konjunkturtrend abbilden. Im Gegensatz zum Wasserstoff zieht der Batterie-Sektor aber Anlegerinteressen auf sich. BASF, BYD und Altech Advanced Materials sind gute Kandidaten für ein langfristiges Innovations-Depot.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
    Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
    Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 07.10.2024 | 04:45

    DAX im Höhenrausch, jetzt 100 % mit Turnaround-Aktien! TUI, Lufthansa, 123fahrschule, BYD und VW im Fokus!

    • Touristik
    • Fahrschulen
    • HighTech
    • Automotive
    • E-Mobilität

    Geopolitische Unsicherheiten, wenig Konjunkturwachstum und eine immer noch hohe Teuerung. Die aktuellen Rahmenbedingungen für die Börsen sind nicht die Besten, dennoch es darf nicht vergessen werden: Die Märkte blicken 6 bis 9 Monate voraus. Und hier wird erwartet, dass die Inflation sich signifikant abschwächt und das aktuelle Zinsniveau noch deutlich sinken wird. Die Notenbanken stehen wegen der mau laufenden Konjunktur immer mehr unter Druck. In den Fokus rücken nach einer monatelangen Tech-Rally nun die zurückgebliebenen Werte. Im Fahrzeugsektor blicken wir auf VW und BYD, auch der Tourismussektor läuft gerade wieder nach oben. Hochinteressant erscheint der Digitalisierungs-Profi unter den deutschen Fahrschulen, die 123fahrschule SE. Jeder der genannten Werte kann in 24 Monaten mehr als 100 % zulegen. Hier unsere Analyse.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 24.09.2024 | 04:45

    Umwelt-Förderung kommt wieder, jetzt 100 % mit Aktien der E-Mobilität! VW, Mercedes, Prismo Metals, BYD und Nio

    • Kupfer
    • Silber
    • Rohstoffe
    • E-Mobilität
    • Energiewende

    Die E-Mobilität ist in Europa zum Politikum geworden, denn trotz verhängter Strafzölle erreichen wöchentlich tausende von Neuwagen die Häfen von Rotterdam, Antwerpen und Hamburg. Die Preise liegen bis zu 30 % unter den vergleichbaren EU-Modellen. Wegen der aktuellen Absatzkrise besuchte der Bundeswirtschaftsminister den kriselnden VW-Konzern. Dort versicherte er, helfen zu wollen und hat neue Fördermaßnahmen für Elektroautos in Aussicht gestellt. So einfach ist es jedoch nicht, denn Subventionen erfordern die Zustimmung der EU. In dieser Woche hat Habeck nun zum Krisengipfel der Automobilbranche eingeladen. Das könnte den Wendepunkt für die laborierende Automobilbranche darstellen. Die Bewertung des Sektors ist so tief, wie seit Jahren nicht. Wo liegen die Chancen für Investoren?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 13.09.2024 | 06:00

    E-Mobilität, Kupferboom und Chemiekrise: Rheinmetall, Prismo Metals und BASF zeigen Industrietrends

    • Chemie
    • Rohstoffe
    • Kupfer
    • Elektromobilität
    • Energiewende

    Der Aktienkurs von Rheinmetall ist seit Beginn des Ukraine-Konflikts um 438,95 % gestiegen. Jetzt richtet das Unternehmen seinen Blick weit über die Verteidigungsindustrie hinaus. Von elektrischen Kühlmittelpumpen für Hybridfahrzeuge bis hin zu Wasserstoff-Rezirkulationsgebläsen für Brennstoffzellen - Rheinmetall positioniert sich als Vorreiter in Schlüsseltechnologien für nachhaltige Mobilität. Diese Nachfrage wirkt sich entscheidend auf den Bedarf von Kupfer aus. Hier positioniert sich Prismo Metals als strategisch idealer Partner, mit Projekten in Mexiko und den USA. Während BASF mit diesen Maßnahmen seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern sucht, wirft dies gleichzeitig Fragen zur Zukunft der chemischen Industrie in Europa und den Auswirkungen strenger Klimavorschriften auf globale Konzerne auf.

    Zum Kommentar