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27.11.2023 | 04:45

Turnaround-Spezial: 60 Milliarden Finanzloch – nicht mit uns! TUI, Desert Gold, Bayer und Lufthansa jetzt einsteigen!

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Bildquelle: pixabay.com

Wenn die Börse fast täglich haussiert, verliert man sie aus den Augen: Die Verlustbringer des Jahres 2023. Aber das muss nicht so weiter gehen! Bekanntlich rotiert der Markt regelmäßig in den Segmenten, so werden die aktuellen Verlierer aber auch bald wieder die Gewinner sein. So bereits sichtbar bei TUI und Lufthansa, sie befreien sich langsam vom Corona-Schock. Bayer stoppt ein aussichtsreiches Medikament und hat immer noch gerichtliche Auseinandersetzungen zu stemmen. Für Desert Gold spricht die Lage und der steigende Goldtrend. Wir werfen einen Blick auf die Werte von morgen.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG505 , LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125

Inhaltsverzeichnis:


    Bayer – Ein Kickdown nach dem anderen

    Das waren wirklich schlechte Nachrichten. Völlig überraschend beendeten die Leverkusener vorzeitig eine Phase-III-Studie zur Untersuchung von Asundexian bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko. Diese Entscheidung basiert auf der Empfehlung des unabhängigen Data Monitoring Committee (IDMC) im Rahmen der laufenden Studienüberwachung. Asundexian wurde als Nachfolger für das Blockbuster-Medikament Xarelto gehandelt. Laut Aussage des IDMC zeigt sich eine unterlegene Wirksamkeit von Asundexian im Vergleich zur Standardbehandlung.

    Fast zeitglich wurde der Konzern zur Zahlung von mehr als 1,5 Mrd. USD an drei ehemalige Anwender des Unkrautvernichters Roundup verurteilt. Die Kläger machten das umstrittene Produkt für ihre Krebserkrankungen verantwortlich. Die Geschworenen am Bundesgericht in Jefferson City sprachen den Geschädigten insgesamt 61,1 Mio. USD an Schadenersatz und je 500 Mio. USD „Strafschadensersatz“ zu. Bayer glaubt, dass die neue Art der Strafvergabe gegen die amerikanische Verfassung verstößt und geht logischerweise in Berufung.

    Auch die Q3-Zahlen enttäuschten. Mit 10,3 Mrd. EUR lag der gesamte Konzernumsatz zuletzt zwar währungs- und portfoliobereinigt auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums, nominal ergab sich jedoch ein Umsatzrückgang von 8 %. Der Konzern verbuchte unter dem Strich -4,7 Mrd. EUR, vor allem wegen der Division Crop Science verringerte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen mit -31,3 % auf 1,69 Mrd. EUR erheblich. Vorstandschef Anderson kündigte harte Maßnahmen an.

    An der Prognose für das Gesamtjahr 2023, die im Juli vorgelegt wurde, hält das Unternehmen aber fest. Nehmen sie die deutsche Pharma-Perle gerade jetzt auf die Watchlist, denn aktuell handelt man die Leverkusener auf Basis des Jahres 2025e bei einem KGV von 4 und einer Ausschüttungsrendite von 6,8 %. Erste Positionen bei rund 32,70 EUR machen also mittelfristig Sinn.

    Desert Gold – Eine völlige Neubewertung steht an

    Die Notenbanken haben in 2023 ein Rekordvolumen an Goldkäufen auf ihrem Einkaufszettel stehen. So geht am physischen Goldmarkt aktuell 35 % der Ware in die Hand der Notenbanken. Das zeigt die Statistik der World Gold Council nachdem bis zum Ende des dritten Quartals etwa 800 t des gelben Metalls akkumuliert wurden. Bei einer geschätzten Jahresproduktion von etwa 3.650 t könnten somit in diesem Jahr gut ein Drittel in die Tresore der Notenbanken verschwinden.

    Der mit Abstand größte Zukäufer war zum Halbjahr die chinesische Zentralbank mit einem Plus von 103 t, gefolgt von Singapur mit 73 t und Polen mit 48 t. Während das Kaufmotiv der polnischen Notenbank sicher auch eine Antwort auf die schwierige geopolitische Lage in Europa ist, verfolgt speziell China eine Ausstiegsstrategie aus der Weltwährung US-Dollar. Technisch hatte sich der Goldpreis zuletzt mehrmals über die 2.000 USD-Marke bewegt, ein nachhaltiger Ausbruch könnte in den nächsten Wochen anstehen. Im Zuge der aktuellen weltpolitischen Lage muss der politischen Rolle der BRICS-Staaten, stärkere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Denn die internationale Abkehr vom US-Dollar verstärkt sich tendenziell durch den neuen Konfliktherd Nahost. Dabei ist eine drohende Abschwächung des Dollars oft mit einer Aufwertung beim Gold verbunden.

    Wegen der starken Inflationsschübe der vergangenen Jahre fokussieren sich nun einige große Minenbetriebe auf das relativ kostengünstige Afrika. Denn hier finden sich noch große oberflächennahe Ressourcen und ein Bergbau-Umfeld mit niedrigen Einsatzkosten. Der kanadische Explorer Desert Gold Ventures (DAU) hat sich auf die Senegal-Mali-Shear-Zone (SMSZ) spezialisiert. Hier existiert eine Bergbauzone so groß wie ganz Deutschland, sie wird derzeit von Gesellschaften wie Barrick, B2Gold und Allied Gold bewirtschaftet. Die Förderleistung in dem goldreichen Gebiet erreicht in 2023 wahrscheinlich eine Größenordnung von über 700.000 Unzen. Um die Förderung hoch zu halten, haben die ortsansässigen Majors bereits ein Auge auf interessante Projekte geworfen. Denn der Zukauf ist ungleich günstiger, als komplett neue, genehmigungspflichtige Standorte aufzubauen. Für die Liegenschaften von Desert Gold soll es bereits Interesse geben. Der letzte technische Bericht nach NI43-101 aus dem Jahr 2022 weist eine Goldressource von insgesamt ca. 1 Mio. Unzen mit Vererzungsgraden von 1,08 bis 1,28 g/t aus. Der aktuelle Kurs von 0,04 bewertet das Projekt nur mit 7,5 Mio. EUR und sollte nach der aktuellen „Tax-Loss-Season“ schnell Geschichte sein.

    TUI und Lufthansa – Der Tourismus ist zurück

    Gute 20 % von den Tiefstständen hat sich jüngst auch TUI nach oben bewegen können. Allerdings regiert noch große Skepsis unter den Investoren. Zwar hat sich die Bilanz etwas verbessert, noch drücken aber die riesigen Pensionslasten auf das Eigenkapital. Nun plant der Konzern eine Ausweitung seines Hotelangebots von derzeit 424 auf 600 Hotels. Das Geschäftsfeld TUI Hotels & Resorts, welches seit Mitte 2022 stetig positive Ergebnisse erzielt, steht im Fokus dieser Expansionspläne. Im Jahr 2023 wurden 41 neue Hotels in die Wachstumspipeline aufgenommen, realisiert durch eine Mischung aus Investitionspartnerschaften sowie Management- und Franchiseverträgen.

    Ein zentrales Element der Wachstumsstrategie ist der globale Hotelfonds, der institutionellen Investoren die Möglichkeit bietet, in Hotelimmobilien zu investieren, die von der TUI Group betrieben werden. Leider ist die Aktie nach einem schönen Anstieg bis über 6,00 EUR wieder auf 5,65 EUR zurückgefallen. 11 Analysten bewerten die Zukunftsperspektiven von TUI gut und sehen ein durchschnittliches 12-Monatskursziel von 8,75 EUR. Man sollte die Aktie wieder im Blick haben.

    Ein noch stärkeres Kaufsignal setzt die Lufthansa. Bei hoher Nachfrage, größerem Angebot und stabil hohen Ticketpreisen kann die Kranich-Linie nach 9 Monaten ihre Marge von 11,8 auf 14,3 % steigern. Sie beförderte von Juli bis September 38 Mio. Passagiere, ganze 5 Mio. mehr als im Vorjahr. Mit einem Umsatz von 10,3 Mrd. EUR und einem Nettogewinn von 1,2 Mrd. EUR erzielte man sogar das beste Ergebnis der Firmengeschichte. Der Aktienkurs spiegelt diese Lage noch nicht wider. Mit einem Kurs von 7,80 EUR steht die Airline nur 20 % über dem 52-Wochentief von 6,53 EUR und immer noch unter Buchwert. Das aktuelle KGV 2024e beträgt niedrige 5,2. Im langfristigen Chartverlauf ist der Wert im unteren Quartil zu finden. Einsammeln bis 8,00 EUR!

    Die DAX-Performance der letzten 12 Monate sticht alle Protagonisten aus. In unserem Wertevergleich kann sich Lufthansa noch in der Pluszone halten, TUI, Bayer und Desert Gold hingegen blicken auf etwa 40 % Verlust. Nun ist es Zeit für eine Wende. Quelle: Refinitiv Eikon 27.11.2023

    In Zeiten überbordender Verschuldung sollte Gold wieder erstarken. Das belegt der jüngste Chart mit einigen Versuchen, die 2.000 USD-Marke hinter sich zu lassen. Bayer hadert noch mit schlechten Nachrichten und TUI sowie Lufthansa proben den Aufwärtsmodus nach den herben Verlusten zur Corona-Zeit. Beide Werte notieren am Buchwert. Auf die äußerst niedrig bewertete Desert Gold haben Majors bereits einen Blick geworfen. Hier sollte eine komplette Neubewertung in 2024 anstehen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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