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28.08.2024 | 05:10

Siemens Healthineers, Vidac Pharma, Viking Therapeutics - Mächtige Bewegungen

  • Biotechnologie
Bildquelle: pixabay.com

Nach dem Hype während der Corona-Pandemie blieben Biotechaktien in den vergangenen Monaten hinter dem breiten Markt zurück und ließen den großen Technologieunternehmen den Vortritt. Vor allem die kleineren, kapitalintensiven Unternehmen litten unter dem hohen Zinsniveau. Dies dürfte sich jedoch bald ändern. Zum einen dürfte die Geldpolitik gelockert werden, zum anderen spricht der demografische Wandel langfristig für eine explodierende Nachfrage nach neuen Medikamenten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619 , VIKING THERAPEUT.DL -_005 | US92686J1060 , SIEMENS HEALTH.AG NA O.N. | DE000SHL1006

Inhaltsverzeichnis:


    Siemens Healthineers – Strategischer Wurf

    Ein dickes Ausrufezeichen setzte der Medizintechnikkonzern aus Erlangen, an der Börse wurde die geplante Transaktion jedoch kaum honoriert. Zur Stärkung der Marktposition und Erweiterung seines Portfolios kauft Siemens Healthineers vom Schweizer Pharmariesen Novartis die Diagnostiksparte des Geschäftsbereichs Advanced Accelerator Applications (AAA) für 224 Mio. USD. Dabei soll das Closing der Transaktion noch in diesem Jahr erfolgen.

    Novartis wiederum besitzt dann weiterhin das Radiotherapeutik-Geschäft von AAA, das 2017 für 3,9 Mrd. USD gekauft wurde, um den Einstieg in die Radiopharma-Kategorie zu erlangen. AAA betreibt ein Netz von Zyklotrons in Europa, die zur Herstellung der Radioisotope dienen, die in Produkten für Diagnose und Therapie klinisch eingesetzt werden.

    Die Analysten von mwb research begrüßten die geplante Transaktion, da diese Expansion die Marktposition weiter stärke. Das Kursziel wurde nach der Meldung bei 62,00 EUR belassen, das Anlageurteil lautet „Kaufen“. Auf der Plattform Reuters Refinitiv liegt das durchschnittliche Kursziel von insgesamt 24 Analysten bei 59 EUR.

    Vidac Pharma – Mächtig Potenzial

    Bahnbrechend ist die neue Technologie, die das 2012 gegründete und von Prof. Max Herzberg, einem der Gründerväter der israelischen Biowissenschaftsindustrie, geleitete Unternehmen entwickelt. Vidac Pharma erforscht Medikamente, die Krebspatienten helfen sollen, indem sie den abnormalen Stoffwechsel von Krebszellen umkehren und so die Vermehrung von Krebszellen stoppen.

    Vidacs Hauptprodukt, VDA-1102, befindet sich in klinischen Phase-2b-Studien für Patienten mit aktinischer Keratose, einer frühen Form von Hautkrebs, und in einer separaten Studie für eine Indikation des kutanen T-Zell-Lymphoms.

    Der Hoffnungsträger, der die Vidac-Aktie jedoch in höhere Gefilde bugsieren könnte, ist das Molekül VDA-1275, das für ein breites Spektrum solider Tumore eingesetzt werden kann. Dieses hat sich in den laufenden präklinischen Studien bereits als leistungsfähigerer Kandidat erwiesen. So konnten herausragende Studienergebnisse mit VDA-1275 in mehreren Maus-Krebs- und humanen zellulären Organoid Modellen solider Tumore veröffentlicht werden.

    Im Anschluss an die Studienergebnisse versahen die Analysten von Sphene Capital den Anteilsschein von Vidac Pharma mit einem Kursziel von 4,90 EUR und dem Urteil „Kaufen“. Der aktuelle Kurs liegt bei 0,25 EUR.

    Viking Therapeutics mit Übernahmefantasie

    Medikamente zur Behandlung von Diabetes und Adipositas verhalfen dem Hersteller von Pharmazeutika, Novo Nordisk, zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen Europas mit einer Marktkapitalisierung von 454,93 Mrd. USD aufzusteigen. Mit einem Börsenwert von 7,26 Mrd. USD ist das in Kalifornien niedergelassene Biotechunternehmen Viking Therapeutics davon noch einen großen Schritt entfernt, mit dem Medikament VK2735 könnte jedoch der große Durchbruch gelingen. Denn während Wegovy von Novo Nordisk als auch Zepbound von Eli Lilly einmal pro Woche zu injizieren sind, genügt bei VK2735 eine monatliche Dosierung.

    Seit Jahresbeginn konnte die Viking-Aktie bereits über 280 % auf 66,17 USD zulegen, ein Ende scheint laut Matt Higgins, CEO von RSE Ventures und Investor in Viking Therapeutics, noch nicht in Sicht. Wie dieser in einem Interview mit Yahoo Finance zu verstehen gab „sei der adressierbare Markt riesig, rund 150 Mio. USD. Viking arbeite an zwei vielversprechenden Produkten: Einer monatlichen Injektion und einer Pille, die in frühen Studien sehr gut vertragen wurde."

    Trotz der hohen Kursgewinne sieht der Investor noch weiteres Potenzial für Viking Therapeutics. Ein möglicher Katalysator könnte ein Merger durch einen Pharma bieten. Higgins schätzt, dass Viking zu einem Übernahmewert von rund 15 Mrd. USD, was dem Doppelten des aktuellen Marktwerts entspräche, aufgekauft werden könnte. Ein weiterer wichtiger Meilenstein sei eine bevorstehende Konferenz im November, auf der Viking möglicherweise neue Daten zu seinen GLP-1-Forschungen präsentiert.


    Siemens Healthineers erweitert mit dem Zukauf der Diagnostiksparte von Novartis sein Portfolio. Viking Therapeutics und Vidac Pharma besitzen mit ihren aussichtsreichen Präparaten Vervielfachungspotenzial.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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