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06.06.2024 | 04:45

Rallystart für BioTech! Evotec, Bayer, Defence Therapeutics, CureVac und BioNTech in der Pole-Position

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Bildquelle: pixabay.com

Sell in May and go Away! Weit gefehlt, denn auch im Juni steigen die Börsen munter weiter. Nach einem enttäuschenden Jahresauftakt gibt es nun auch im Sektor BioTech erste Regungen. Bayer und Evotec sollten ihren Boden gefunden haben, die Ausblicke lesen sich schon besser. BioNTech, CureVac und Defence Therapeutics liefern gute Daten zu verschiedenen Krebs-Impfstoffen. Wer hier die Tür aufschlägt, kann Millionen Menschenleben retten. Und Investoren sollten ein Vermögen verdienen, wenn eines der Vakzine ins Schwarze trifft. Wir analysieren Chancen und Risiken.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , CUREVAC N.V. O.N. | NL0015436031 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    Evotec und Bayer – Ein täglicher Blick kann nicht schaden

    Am 10. Juni ist es dann soweit. Das neue Evotec-Management wird auf der Hauptversammlung zu allen offenen Themen Stellung beziehen müssen. Da gab es den verheerenden Cyber-Angriff in 2023, den unrühmlichen Abgang von ex CEO Dr. Lanthaler und den hoffnungsvollen Ausblick auf das Jahr 2024. Anfang Juni fiel der Evotec-Kurs nocheinmal auf rund 8,35 EUR zurück, damit bildete sich in technischer Sicht ein doppelter Boden. Immerhin kommt der Wert von etwa 24 EUR und hat damit nun zwei Drittel von seinem Top verloren. Positiv stimmt auf jeden Fall die gemeldete Zusammenarbeit mit Qiagen, jetzt kommt es auf die nächsten Wochen an. Am 1. Juli wird der neue CEO Christian Wojczewski sein Amt antreten und wenige Wochen später, am 6. August, soll es im Rahmen des Halbjahresberichts dann ein Update für den mittelfristigen Ausblick geben. Dranbleiben!

    Auch Bayer konsolidierte Anfang Juni nochmal auf rund 26,90 EUR. Gestern ergatterte die Aktie aber mit 28,70 EUR eine wichtige Ausbruchslinie zurück. Das positive Sentiment generiert sich wohl aus der ermäßigten Strafsumme für den letzten Glyphosat-Entscheid aus Philadelphia. Ursprünglich hatte der Kläger die utopische Summe von 2,25 Mrd. USD verlangt. Solche Schadensersatz-Größenordnungen sind nur in den USA möglich. Die Probleme rund um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup hatte Bayer sich 2018 mit der über 60 Mrd. USD schweren Übernahme der US-Firma Monsanto ins Haus geholt. Im selben Jahr folgte ein erstes Urteil gegen den neuen Pharma-Riesen. Bayer hat seit der Monsanto-Übernahme horrende 100 Mrd. EUR an Marktwert eingebüßt. Wann sich die politische Lage zu diesem Thema wirklich entspannt, weiß heute niemand. Beobachten!

    Defence Therapeutics – Ein besseres Timing geht nicht

    Der kanadische Biotech-Spezialist Defence Therapeutics entwickelt immunonkologische Vakzine und Technologien zur Arzneimittelverabreichung. Das Hauptziel ist Krebs. Dafür entwickelte man die hauseigene Plattform Accum®, mit dessen Hilfe ist eine präzise Zuführung von Impfstoffantigenen oder ADCs in ihrer intakten Form zu den Zielzellen möglich. Die zuletzt erfolgte Zulassung von AccuTOX® als eine der ersten First-in-Class-Therapien des Unternehmens, war ein gewaltiger Fortschritt für Defence im Bereich der Immunonkologie.

    Nun wird gemeldet, dass mehrere neue Patente erteilt wurden sowie Anträge für verschiedene Patentfamilien aus dem vielfältigen Portfolio von Defence angenommen wurden. Die Plattform-Technologie von Defence zur Verstärkung von Impfstoffen, die auf der einfachen Kombination von Accum® und Varianten dieser Plattform mit spezifischen Antigenen beruht, wird durch die kürzlich erfolgte Zulassung des US-Patentantrags Nr. 18/169,440 durch das US-amerikanische Patentamt (USPTO) weiter gestärkt. Wichtig dabei ist, dass diese Patentfamilie die erste ist, welche die ARM-Impfstoffplattform zur Krebsbekämpfung umfassend abdeckt. Vor kurzem durchgeführte präklinische Studien mit dem ARM-002-Impfstoff lassen auf eine wirksame Antitumorreaktion bei in vivo-Melanomen, Lymphomen und Pankreaskrebsmodellen schließen, wenn sie mit dem anti-PD-1-Immun-Checkpointinhibitor kombiniert werden. Die beantragten Patente beinhalten Ansprüche, die eine Methode zur Verbesserung der Immunogenizität des Polypeptidantigens abdecken, wobei eine kovalente Konjugation eines beliebigen Antigens in Verbindung mit Accum® oder einer Variante davon erfolgt. Das gilt auch für potenzielle Impfstoff-Zusammensetzungen.

    "Wir freuen uns sehr, die Erteilung dieser Patente bzw. die Zulassung der Patentanträge verkünden zu können, die unsere ADC- und Impfstoffplattformen abdecken. Dies unterstreicht unser kontinuierliches Streben nach Innovation und unser unermüdliches Engagement zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit", erklärte CEO Herr Plouffe.

    Derzeit wird eine beschleunigte Prüfung der verbleibenden Anträge bei den Patentfamilien für die Impfstoffplattform über das Patent Prosecution Highway (PPH)-Programm in Zusammenhang mit diesen Ansprüchen vorgenommen. Daher ist von einer baldigen Erteilung neuer Patente in diesen Familien auszugehen. Dies macht den Weg für die kommenden klinischen Phase I-Studien frei. Die Defence-Aktie vollzieht im Bereich 1,00 bis 1,50 CAD derzeit eine spürbare Stabilisierung. Auch in Deutschland wird der Wert wieder rege gehandelt. Kein Wunder, denn mit den Phase-1-Studien beginnt die klinische Phase. Große Pharma-Unternehmen bringen sich sicherlich schon in Stellung.

    BioNTech versus CureVac – Das klingt doch schon vielversprechend

    Auch BioNTech und CureVac sind unter dem Thema Impfungen bekannt. BioNTech und sein Partner Genmab haben auf der ASCO 2024-Konferenz in Chicago jüngst Daten zu ihrem vielversprechenden Antikörper vorgestellt. Das Präparat Acasunlimab zeigte bei der Behandlung des metastasierten nicht-kleinzelligem Lungenkarzinoms deutliche Erfolge. Judith Klimovsky von Genmab kündigte Pläne für eine Phase-3-Zulassungsstudie zur weiteren Entwicklung von Acasunlimab an, die noch vor Ende 2024 beginnen soll. Der Kurs von BioNTech hat auf diese News bereits deutlich reagiert und legte von 86 auf 91 EUR zu. Noch sollten sie nur beobachten, da der technische Ausbruch erst mit Überwinden der 105 EUR-Marke gegeben ist.

    Auch ein Blick auf CureVac lohnt aktuell. Die Aktie konnte seit Ende April eine 100 % Rally von 2,07 auf gestern 4,18 EUR hinlegen. Das Tübinger Biotech-Unternehmen hat im Rahmen der Phase-2-Studie mit einem multivalenten Impfstoffkandidaten gegen die saisonale Grippe den ersten Probanden geimpft. Der neue, mRNA-basierte Impfstoff soll alle drei von der World Health Organization (WHO) empfohlenen Influenzastämme abdecken. Bei der Entwicklung des Impfstoffs arbeitet CureVac mit GSK zusammen. Für CureVac ist das eine wirklich neue Chance, nach der blamablen Corona-Pleite und 98 %-Absturz seit 2021. Mal sehen, was GSK noch so alles mit CureVac vorhat.

    In der 6-Monatsbetrachtung sind BioNTech und Bayer schon auf dem Weg der Besserung, CureVac konnte sogar zuletzt eine ordentliche Rally zeigen. Defence und Evotec könnten nun untere Umkehrformationen ausbilden. Quelle: Refinitiv Eikon vom 05.06.2024

    Hightech und Rüstung treiben die großen Indizes. Doch langsam machen sich auch die BioTech-Werte wieder auf den Weg. Weiterhin spekulieren die Akteure auf mögliche Zinssenkungen der Notenbanken. Nach zweijähriger Pause haben einige prominente BioTech-Werte bereits attraktive Niveaus erreicht. Wenn die Branchenrotation einsetzt, kann es hier sehr schnell nach oben gehen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    An der Börse ist es geboten, die Spreu vom Weizen zu trennen. Kein einfaches Unterfangen ist dies im BioTech-Sektor. Denn schwierig wird es, wenn offene Studien zu ihrem Ende kommen und deren Ergebnisse dann interpretiert werden müssen. Nicht immer reagiert der Markt richtig auf die Verlautbarungen, was der diesjährige Fall der Übernahme von MorphoSys klar gezeigt hat. Denn während die Börse die vermeintlich schlechten Ergebnisse abstrafte, baute Novartis erste günstige Positionen auf, um die Münchener schließlich für 2,7 Mrd. EUR zu übernehmen. Ein 500 %-Deal war es vom Tiefststand bei etwa 12 EUR, der Akquisitionspreis lag bei hohen 68 EUR. Doch Chancen lauern immer wieder, hier eine Auswahl aussichtsreicher Kandidaten.

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    Ein NASDAQ-Korrekturtag mit einem Abschlag von 500 Punkten. Da ging am Donnerstag ein Zittern durch die Reihen. Nicht so beim DAX – just als viele US-Werte ins Taumeln geraten, geben einige Blue Chips richtig Gas. Es ist also eine Rotation im Gang. Raus aus den Blockbuster-Hightech-Titeln der letzten Monate, rein in die vielen vernachlässigten Aktien. Bayer dreht bei 25,50 und springt über 27 EUR, Evotec wird abgestuft und BioNTech streitet immer noch mit CureVac. Medigene hingegen, erwirkt eine weitere Patenterteilung zum Schutz seines T-Zell-Rezeptors in China. Wo stecken die Kaufkandidaten?

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    Kommentar von André Will-Laudien vom 11.07.2024 | 04:45

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    Die Börse steigt und steigt – soviel verraten die immer neuen Höchststände der prominenten Indizes wie die NASDAQ 100, S&P 500 oder der Nikkei-Index. Wer genau hinschaut, erkennt aber einige Ungereimtheiten. Zum Beispiel erreichen derzeit nur 6 % aller gehandelten Titel neue Höchststände, über 70 % aller notierten Aktien fallen sogar seit Jahresbeginn. Kurz gesagt, die Welt-Liquidität aggregiert sich in nur wenigen Blockbuster-Titeln, der Rest wird links liegen gelassen. Solche Bubbles gab es schon im Jahr 1999, 2007 und 2015, gefolgt von einer 25 bis 50 % Korrektur. Wann es soweit ist, weiß keiner, vermutlich dauert die Party wegen der hohen Liquidität aber noch etwas an. Gold und Silber sind dabei interessante Ausbruchsformationen zu bilden. Picken Sie jetzt die Rosinen heraus!

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