17.12.2021 | 04:44
Teamviewer, SAP, Osino Resources, Thyssenkrupp – Diese Aktien sind viel zu günstig!
Manchmal läuft es an der Börse anders als gedacht. Anfang Oktober setzte der DAX zum Ausverkauf an, die 200-Tage-Linie wurde sogar mit 14.850 Punkten zweimal deutlich unterschritten und viele Crash-Propheten wurden wieder ganz laut. Wie so oft, bekamen sie aber wiederum nicht recht, denn der Markt erreichte Anfang Dezember nun wieder die 15.700 Punkte-Marke. Zum Hoch fehlen freilich noch 500 Punkte, gefühlt ist der Gesamtmarkt aber bombenfest und lässt sich wohl nicht aus der Ruhe bringen. Wer hätte das gedacht – eine satte 1.000 Punkte Umkehr, der von vielen Seiten proklamierte Crash wurde wieder einmal sang und klanglos abgesagt. Wir stellen ein paar günstige Titel vor.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
OSINO RESOURCES CORP. ON | CA68828L1004 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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TeamViewer – Die Spekulationen um SAP ebben nicht ab!
Die Aktie von TeamViewer könnte volatiler nicht sein. Seit nun schon fünf Monaten kämpft der Wert mit einer regelrechten Ausverkaufsbewegung. Nach 40 EUR Verlust von oben kommt aber in der Zone 10,8 bis 11,50 EUR wieder größere Nachfrage in den Markt. Die Aktie handelt derzeit ungewöhnlich viele Stücke. Komisch ist das schon, denn das Management hatte nach der dritten Gewinnwarnung sogar schon personelle Veränderungen vorgenommen. Warum ist die Aktivität der Anleger unverändert groß? Gerüchte sagen, dass der Kooperationspartner, die Walldorfer SAP AG, ein nachhaltiges Interesse an den Technologien von TeamViewer hat und bald mit einer Übernahme an den Markt tritt.
Von Analystenseite wird das Unternehmen allerdings sehr unterschiedlich beurteilt. Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Teamviewer auf "Overweight" mit einem Kursziel von 21 EUR belassen. „Der digitale Wandel hat mit der Pandemie Fahrt aufgenommen“, schrieb Analystin Stacy Pollard in ihrem Ausblick auf das Jahr 2022 für die Softwarebranche. Es winkt für Jahre zweistelliges Wachstum, eine Vielzahl an IT-Themen sorgen für entsprechend hohe Nachfrage.
Andere Analystenhäuser sind hingegen deutlich pessimistischer und haben ihre Kursziele gestutzt. Die Deutsche Bank etwa hat ihre Zielvorgabe für TeamViewer nach dem Kapitalmarkttag von 16,5 auf 15,0 EUR gesenkt und die Einstufung auf "Hold" belassen. In das gleiche Horn blies jüngst auch Morgan Stanley. Die Amerikaner sehen den Titel im Rahmen einer "Equal-weight"-Einstufung ebenfalls nur noch bei 15,00 EUR nachdem sie zuvor mit 17,75 EUR votiert hatten. Der Anlageerfolg bei einem TeamViewer-Investment dürfte digital sein: Entweder die Göppinger schaffen es, die Buchungszahlen dramatisch zu steigern oder der Sog nach unten geht weiter. Unter 11,20 EUR einsammeln und ausharren!
Osino Resources – Gute Nachrichten aus Namibia
Osino Resources verfügt über ein attraktives Portfolio an exklusiven Explorationslizenzen, sie befinden sich innerhalb des aussichtsreichen Damara-Mineralgürtels in Namibia, größtenteils in der Nähe der produzierenden Goldminen Navachab und Otjikoto auf einer Gesamtfläche von etwa 6.700 Quadratkilometern. Das Projekt ist wegen der geographischen Vergleichbarkeit mit den fördernden Minen hochinteressant.
Der kanadische Explorer kann sich deswegen über mangelndes Anlegerinteresse nicht beklagen, denn in der letzten Privatplatzierung verkaufte man 9,545 Mio. Aktien zu 1,10 CAD, das spülte knapp 10,5 Mio. CAD vor Kosten in die Kasse. Verbunden ist damit auch noch ein halber Optionsschein zu 1,35 CAD für eine Laufzeit von 22 Monaten. Mit Ausübung dieses Warrants könnten weitere 6,4 Mio. CAD an frischen Mitteln ins Haus fließen. Die Verwendung des Kapitals erfolgt in erster Linie zu weiteren Explorationszwecken im Goldprojekt Twin Hills.
In den letzten Tagen gab es erste Ergebnisse des im Dezember beendeten Bohrprogramms. Die Höhepunkte der nun abgeschlossenen Arbeiten lesen sich außerordentlich gut: 116.000m Bohrungen im laufenden Jahr, davon 71.000m Infill- und Step-Out-Bohrungen, 30.000m Brownfields, 6.000m Greenfields und 9.000m Machbarkeitsbohrungen (Metallurgie, Geotechnik und Hydrologie). Die Hauptzonen Bulge und Twin Hills Central produzieren weiterhin sehr breite höhergradige Abschnitte, die entnommenen Proben werden derzeit noch im Labor analysiert. Osino ist damit im Zeitplan, Ende des ersten Quartals 2022 eine erweiterte Ressource zu liefern, wobei zusätzliche Unzen aus der Erweiterung bei Clouds und den Step-Out-Bohrungen bei Bulge und THC erwartet werden.
Die Börse hat die Zahlen mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen und den Kurs der Osino-Aktie leicht höher gesetzt. Die Aktie notiert gerade noch in der Nähe des Platzierungspreises der Kapitalerhöhung, angesichts der Attraktivität der Liegenschaften sollten die Kurse aber bald deutlich höher gehen.
Thyssenkrupp AG – Da steckt Wasserstoff-Phantasie drin
Die ehemals hochverschuldete Thyssenkrupp AG hat in den letzten fünf Jahren eine wahre Rosskur hinter sich gebracht. Unprofitable Geschäftsbereiche wurden abgestoßen, ein Highlight aus dem Konzernportfolio stellte jedoch die ertragsstarke Aufzugssparte dar. Sie wurde zur Schuldenreduzierung im Sommer 2020 an ein US-Investorenkonsortium für über 17 Mrd. EUR verkauft.
Der Kurs des ehemaligen Stahl- und Technologiereisen verbilligte sich nach dem Verkauf auf etwa 4 EUR und erholte sich in 2021 wieder auf über 12 EUR. Nun hat das Management einen nachhaltigen Turnaround im Visier und vermeldet, die Wasserstoff-Technologien massiv ausbauen. Der Anlagenbaukonzern hat angekündigt, seine Elektrolysekapazität um etwa 5 GW per annum auszubauen – natürlich auch, weil das BMBF dieses Vorhaben großzügig fördern wird. Subventionen sind nun mal die Grundlage für technologische Sprünge und künftig ist Thyssen hier mit von der Partie.
Innerhalb von vier Jahren bis Mitte 2025 will Thyssenkrupp seine Technologieführerschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette grüner Chemikalien weiter ausbauen, dabei geht es in erster Linie um die serienmäßige Herstellung von großvolumigen Wasser-Elektrolyseuren (H2Giga), die Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen sowie grünem Ammoniak und Methanol. Mit diesen Leitprojekten schafft Thyssen eine Initialzündung für die Konzeption und Umsetzung von Wasserstofflösungen im industriellen Maßstab.
Martina Merz, die Vorstandsvorsitzende der thyssenkrupp AG formuliert die neue strategische Ausrichtung so: „Diese Stärke unseres innovationsgetriebenen Traditionsunternehmens mit der wissenschaftlichen Forschung in den Wasserstoff-Leitprojekten zusammenzubringen, ist das Erfolgsrezept für die Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie und um die deutsche Technologieführerschaft international konkurrenzfähig zu halten.“
Die thyssenkrupp-Aktie hat auf die neuesten Verlautbarungen positiv reagiert und einen schnellen Anstieg von 8 auf 11 EUR auf das Parkett gelegt. Aktuell konsolidiert die Aktie und bietet bei 9,6 EUR wieder eine gute mittelfristige Einstiegschance.
TeamViewer bleibt ein Spielball der Spekulanten, die Technologie ist aber gut und die Marktstellung verspricht Wachstum. In Sachen Thyssen hat sich die Aufstellung in den letzten zehn Jahren komplett verändert, die Wasserstoff-Phantasie macht großen Mut. Bei Osino Resources sollten die Laborergebnisse in Q1-2022 zu einem Schub in der Bewertung führen.
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