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30.10.2023 | 05:10

Positive Signale bei Siemens Energy, Manuka Resources und Covestro

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Bildquelle: pixabay.com

Prognoseanpassungen und Staatshilfen waren in der vergangenen Woche die Schlagwörter an der Deutschen Börse. Neben den Automobilherstellern Mercedes Benz und Volkswagen überraschte der Elektro- und Energietechnikhersteller Siemens Energy mit Gesprächen über Staatsbürgschaften. Vor allem das Windgeschäft, das für die Klimawende als essenziell angesehen wird, schwächelt. Überhaupt liegen Unternehmen der Erneuerbare Energien meilenweit hinter einer möglichen Konsolidierung. Noch nicht eingerechnet ist zudem das Problem der Beschaffung von kritischen Rohstoffen zum Bau der neuen Technologien.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , Manuka Resources Limited | AU0000090292 , COVESTRO AG O.N. | DE0006062144

Inhaltsverzeichnis:


    Siemens Energy – undurchsichtige Lage

    Es war die Schockmeldung der vergangenen Woche am deutschen Aktienmarkt. Durch das Bekanntwerden von Verhandlungen mit der deutschen Regierung über mögliche staatliche Bürgschaften erlebte die Siemens Energy-Aktie mit einem Tagesminus von rund 40 % ihr Waterloo. Wie die „WirtschaftsWoche“ am vergangenen Donnerstag vermeldete, beinhalten die laufenden Gespräche zwischen der Bundesregierung, den Banken und Siemens Energy Verhandlungen über Bürgschaften in einer Gesamthöhe von bis zu 15 Mrd. EUR. Für eine anfängliche Summe von 10 Mrd. EUR soll der Bund eine Bürgschaft von 80 % übernehmen, während die Banken für die verbleibenden 20 % haften würden.

    Einen Tag später vermeldete die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ unter Berufung auf Kreise, dass das Wirtschaftsministerium durchaus gewillt sei, Siemens Energy zu unterstützen. Der Grund, so ein Sprecher der Bundesregierung, sei die Relevanz des Münchner Unternehmens im Hinblick auf den Wandel des Wirtschaftsstandortes Deutschland.

    Zu guter Letzt versuchte der Aufsichtsratschef der Siemens Energy, Joe Kaeser, etwas Ruhe in die angespannte Lage zu bringen. In einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ betonte er, dass es bei den Gesprächen mit der Bundesregierung lediglich um Garantien gehe, die den Konzern beim Wachstum unterstützen sollen. Dass es deutliche Probleme in der Windsparte gibt, konnte jedoch auch der Aufsichtsratsboss nicht herunterspielen: „Bei Wind ist die Situation sehr ernst. Die ganze Branche macht horrende Verluste“. Die Analysten von Deutsche Bank Research senkten nach Bekanntwerden der möglichen Staatshilfen ihr Kursziel von 13 EUR auf 10 EUR, das Anlageurteil wurde mit „Hold“ wiederholt. Wir sind der Meinung, dass die Aktie aktuell auf der Watchlist am besten aufgehoben ist. Ein Investment drängt sich in der undurchsichtigen Situation nicht wirklich auf.

    Manuka Resources – Irres Potenzial

    Gerade einmal 24,75 Mio. AUD oder 14,83 Mio. EUR beträgt der Börsenwert des australischen Bergbauunternehmens. Im Vergleich zum Potenzial, welches Manuka Resources mittelfristig besitzt, ist dies als äußerst gering einzuschätzen. Denn die Australier, nebenbei der jüngste Goldproduzent aus Down Under, streben an, einer der bedeutendsten Vanadium-Förderer der westlichen Hemisphäre zu werden.

    Vanadium wird für die moderne Batterietechnologie immer bedeutender und soll zukünftig verstärkt bei Industrie-Großanwendungen zum Einsatz kommen. Batterien auf Vanadium-Basis verlieren im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien weniger Energie, wodurch die Vanadium Redox Flow-Batterien bei Solar- oder Windkraftanlagen ihre Anwendung finden. Mit dem erworbenen South-Taranaki-Bight-Projekt strebt Manuka Resources an, zukünftig 15 % der globalen Vanadium-Produktion zu übernehmen. Das Projekt besitzt bereits eine Bergbaulizenz für 5 Mio. t pro Jahr, wobei eine anfängliche Lebensdauer der Mine von 20 Jahren vorgesehen ist. Bei einer angenommenen BFS1-Produktionsrate von 5 Mio. t VTM-Konzentrat pro Jahr würde die jährliche Konzentrat-Produktion 25.000 t V2O5 enthalten.

    Als feste Einnahmequelle mit einem laufenden Cash Flow dient die im Cobar Basin-Becken liegende Mt Boppy-Mine. Hier wurde in der Vergangenheit eine halbe Million Unzen Gold mit einem durchschnittlichen Gehalt von einer halben Unze pro t produziert. Nachdem Manuka Resources die Produktion im zweiten Quartal dieses Jahres erneut startete, konnte das Unternehmen den Goldbestand um 360 % auf 160.100 Unzen erhöhen. Zudem sind die gemessenen und angezeigten Ressourcen um knapp 80 % auf 76.500 Unzen angezogen, bei einem Gehalt von 3,53 g je t. Durch den laufenden Cash-Flow ist es den Australiern jetzt möglich, durch das Testen weiterer Explorationsziele die Gesamtressource auszubauen.

    Die Aktie von Manuka Resources läuft mit wenig Volumen seit Monaten in einer Zone zwischen 0,02 EUR und 0,03 EUR seitwärts. Gerade bei möglichen Erfolgsmeldungen im Hinblick auf das Vanadium-Projekt sind größere Kurssprünge nicht ausgeschlossen.

    Covestro – Analysten wenig überrascht

    Die Gewinnziele für das Gesamtjahr 2023 musste auch eines der global führenden Polymer-Unternehmen mit Sitz in Leverkusen herunterfahren. Der Grund ist die weiter vorherrschende schwache Nachfrage. „Der Ausblick für unsere Kernindustrien hat sich mit Ausnahme der Automobilindustrie für das Gesamtjahr weiter verschlechtert", sagte der neue Finanzvorstand Christian Baier in einer Unternehmensmitteilung bei Vorlage der Quartalszahlen.

    Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Covestro nun mit einem Ebitda in Höhe von rund 1,1 Mrd. EUR. Der freie operative Mittelzufluss soll sich auf 0 bis 200 Mio. EUR belaufen. Im dritten Quartal betrug das operative Ergebnis 277 Mio. EUR, ein Rückgang zum Vorjahresquartal von rund 8 %. Der Nettoverlust betrug 31 Mio. EUR, nach schwarzen Zahlen von 12 Mio. EUR ein Jahr zuvor.

    Im Anschluss an die Zahlen verlor die Covestro-Aktie rund 6,5 % auf 47 EUR. Im Hinblick darauf, dass Analysten bereits ein schwächeres Ergebnis erwarteten, zeigten sich diese überraschend positiv. So wiederholte das Analysehaus Jefferies die Einstufung für Covestro mit „Kaufen“ und einem Kursziel von 60 EUR. So sei das operative Ergebnis klar besser ausgefallen als von Analyst Chris Counihan erwartet. Jedoch läge es unter den allgemeinen Marktschätzungen.


    Nach dem Schock bei Siemens Energy konnte sich die Aktie stabilisieren, jedoch ist die weitere Entwicklung ungewiss. Covestro leidet unter der weiter schwachen Nachfrage. Manuka Resources generiert durch sein Goldprojekt einen laufenden Cash-Flow. Im Hinblick auf das aussichtsreiche Vanadium-Projekt besitzt das Unternehmen erhebliches Aufwärtspotenzial.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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