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01.09.2022 | 05:10

K+S AG, BrainChip, Bayer – Aktien in Lauerstellung

  • Chips
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Bildquelle: pixabay.com

Am Ende der vergangenen Woche brachte FED-Chef Jerome Powell mit der Ankündigung weiterer Zinsschritte und einer hawkischen Grundhaltung der US-Notenbank die Börsen zu Fall. Ein ähnliches Szenario droht in der nächsten Woche bei der Tagung der Europäischen Zentralbank. Hier mehren sich die Spekulationen, dass aufgrund der ausufernden Inflation sogar ein Zinsschritt von 0,75% bevorstehen könnte. Langfristig ist das Kontigent der europäischen Währungshüter jedoch begrenzt, denn eine zu starke Anhebung würde zum Kollaps der Schuldenstaaten führen. Zudem würde dies eine nochmalige Verlangsamung der ohnehin schwächelnden europäischen Wirtschaft bedeuten. Eine Rückkehr zur lockeren Geldpolitik im vierten Quartal scheint deshalb nicht ausgeschlossen, was eine weitere Börsenhausse zur Folge haben könnte.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888 , BRAINCHIP HOLDINGS LTD | AU000000BRN8

Inhaltsverzeichnis:


    K+S AG – Stabil trotz Rückschlag

    Nach den kürzlich veröffentlichten Zahlen zum zweiten Quartal - die K+S AG hatte den Umsatz auf 1,5 Mrd. EUR zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppeln können - konnte die Talfahrt der Kali-Aktie zumindest vorübergehend gestoppt werden. Mit dem erfolgreichen Verteidigen der Unterstützungszone im Bereich um 20,20 EUR drehte der fünftgrößte Kali-Produzent wieder gen Norden. Als nächste Hürde dürfte sich die Marke von 25,94 EUR, das Jahreshoch aus dem Jahr 2018, erweisen.

    Stabil zeigte sich der Aktienkurs trotz einer Meldung in Hinblick auf die Entsorgung von Produktionsrückständen in einer stillgelegten Grube in Thüringen. Das Regierungspräsidium Kassel habe Sicherheitsbedenken bezüglich der Einleitung von salzhaltigen Lösungen. Man habe das Einvernehmen für das Projekt "zunächst nicht erteilt", sagte eine RP-Sprecherin am Mittwoch. Laut K+S handle es sich jedoch nicht um eine Ablehnung, vielmehr erhalten die Kasseler die Möglichkeit, die Bedenken auszuräumen.

    Rückenwind bekam der MDAX-Titel zuletzt von Seiten der Analysten. So wiederholte die DZ Bank nach Veröffentlichung der Zahlen das Anlageurteil „kaufen“ mit einem Kursziel von 37 EUR, Deutsche Bank Research vergab das gleiche Kursziel, das Anlageurteil der Frankfurter lautete „hold“.

    Die Performance der besprochenen Aktien K+S AG, BrainChip Holdings sowie Bayer seit Jahresbeginn. Quelle: S&P CapitalIQ Pro, Stand: 31.08.2022

    .

    BrainChip Holdings – Umsatzexplosion

    Durch die Strategieänderung der Notenbank und der Ankündigung, weitere Zinserhöhungen einzuleiten, leiden vor allem Wachstumsunternehmen mit hohem Kapitalbedarf an der Börse. So gab das Technologiebarometer NASDAQ 100 seit Jahresanfang um rund 26% nach. Die Aktie des australischen IP-Unternehmens BrainChip Holdings büßte nach dem Jahreshoch Mitte Januar bei 1,67 AUD im Jahresverlauf sogar 60% ein. Jedoch darf man nicht vergessen, dass die Aktie aus Down Under im vergangenen Jahr zu einen der globalen Börsenstars avancierte und sich innerhalb der letzten drei Monate des Jahres 2021 mehr als versiebenfachen konnte.

    Aus operativer Sicht betrachtet, hat sich BrainChip in den vergangenen Monaten am Markt etabliert. Dies zeigt unter anderem eine Kooperation mit Mercedes-Benz bei EQXX. So soll die Akida-Technologie die "Hey, Mercedes"-Sprachsteuerung im EQXX fünf- bis zehnmal effizienter machen als bisherige Technologien. Zudem wurde der Chip der nächsten Generation, der eigenentwickelte Akida-Chip, in das AI-Partner Programm von ARM aufgenommen. Die Vorteile gegenüber den herkömmlichen Chips sind einfach erklärt. Die Vorteile liegen darin, dass Akida äußerst stromsparend und hochleistungsfähig ist und das Wachstum der Edge-KI-Technologie durch die Verwendung einer neuromorphen Architektur, einer Art künstlichen Intelligenz, die von der Biologie des menschlichen Gehirns inspiriert ist, fördert. BrainChip ermöglicht den universellen Einsatz von effizientem Edge Computing in realen Anwendungen wie vernetzten Autos, Unterhaltungselektronik und dem Internet der Dinge.

    Dass das Produkt Akida am Markt angekommen ist, zeigen die beeindruckenden Umsatzzahlen zum ersten Halbjahr. So stiegen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 529% auf 4,83 Mio. USD. Verantwortlich für den Quantensprung war laut den Australiern die langjährige Partnerschaft mit dem japanischen Unternehmen MegaChips. Laut BrainChip haben die Lizenzeinnahmen aus seiner Akida-1000-Technologie, die in der Meldungsperiode verbucht wurden, weitgehend zur Steigerung beigetragen.

    Wie für jedes hochinnovative Wachstumsunternehmen sind die Gesamtausgaben um 37% auf 12,9 Mio. USD angewachsen. Grund hierfür sind höhere Belastungen für F&E, Vertrieb und Marketing, Verwaltung sowie aktienbasierte Vergütungen. Der Nettoverlust betrug 8,25 Mio. USD nach 9,29 Mio. USD im ersten Halbjahr 2021. Auch die Cash-Situation hat sich mit 28,4 Mio. USD per 30.6.2022 gegenüber dem Vorjahr, als nur 19,36 Mio. USD in der Kasse lagen, weiter verbessert.

    Durch die herausragende Technologie und die Kooperation mit globalen Marktführern gilt BrainChip als potenzieller Übernahmekandidat. Durch die scharfe Korrektur erscheint der Titel auf aktuellem Niveau langfristig attraktiv.

    Bayer mit Chance auf einen Rebound

    Optimistisch zeigen sich die Analysten auch beim Pharma- und Agrarriesen Bayer. So hob die US-Investmentbank JP Morgan das Kursziel für die Aktie der Leverkusener von 75 auf 80 EUR an, das Urteil wurde mit „overweight“ wiederholt. Die Gründe für die Erhöhung sind laut dem Analysten Richard Vosser höhere Preisschätzungen für Saatgut im zweiten Halbjahr 2022 und im ersten Halbjahr 2023 und angehobene Prognosen für die Agrarsparte. Vosser verwies ebenfalls auf angehobene Prognosen für den Pharmabereich von Bayer.

    Ebenfalls positiv ist die Schweizer Großbank UBS, die die Bayer-Aktie weiterhin als Kauf mit einem unveränderten Kursziel von 96 EUR sieht. Die am Wochenende vorgestellten Phase II-Daten zum Gerinnungshemmer Asundexian stützten die Entscheidung des Konzerns voll und ganz, nun eine zulassungsrelevante Studie zur Schlaganfallprävention einzuläuten, schrieb Analyst Michael Leuchten.

    Aus dem charttechnischen Winkel betrachtet, könnte in der Bayer-Aktie eine kurzfristige Trendwende vollzogen werden. Nach dem erfolgreichen Verteidigen der Marke von 51,82 EUR steht nun der Abwärtstrend bei aktuell 53,35 EUR im Wege. Sollte dieser gebrochen werden, wäre ein Anschluss-Potenzial bis in den Bereich von zunächst 58 EUR gegeben.


    Nach den heftigen Kursverlusten der vergangenen Wochen konnten sowohl die K+S AG als auch Bayer einen Boden finden und besitzen das Potenzial auf einen Rebound. Nach einer Korrektur von 60% erscheint auch das australische IP-Unternehmen BrainChip aufgrund seiner revolutionären Technologie langfristig als eine attraktive Option.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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