26.01.2021 | 05:20
HeidelbergCement, Pollux Properties, Aareal Bank: Besser als Betongold
Immobilien sind der Deutschen liebste Anlageklasse. Selbst während des ersten Lockdowns verloren die Marktteilnehmer nicht die Nerven. Zwar sieht es bei Gewerbeimmobilien aktuell nicht gerade rosig aus, da selbst in vielen Innenstadtlagen Leerstand herrscht, doch entwickeln sich zumindest Wohnimmobilien als gäbe es keine Krise. Grund genug, sich drei Aktien rund um Immobilien einmal näher anzusehen.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
SG1I77884290 , DE0006047004 , DE0005408116
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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HeidelbergCement: Langweilig aber solide
WKN: 604700 ISIN: DE0006047004 Symbol: HEI
Wenn gebaut wird benötigt man Baustoffe. HeidelbergCement ist als drittgrößter Baustoffkonzern eine sichere Bank. Vor allem ist das Unternehmen nicht ausschließlich von der Entwicklung in Deutschland abhängig sondern profitiert vom globalen Trend. Neben einem soliden Umsatz-Anteil von etwas mehr als 40% in Europa macht HeidelbergCement auch in Nordamerika (ca. 25%) und Asien-Afrika (26%) Geschäfte. Zwar kam das Unternehmen 2020 wegen der Pandemie unter Druck und kassierte sogar seinen langfristigen Ausblick, doch zeigt die Entwicklung in den USA und auch in Asien, dass zumindest die Baubranche gegen Ende des Jahres wieder gut in die Spur gefunden hat.
Die Aktie von HeidelbergCement notiert heute in etwa dort, wo sie vor einem Jahr stand. Zwischendurch hatten Anleger viele Gelegenheiten, um günstig nachzukaufen. Wenn man sich einmal vor Augen führt, dass beispielsweise Wohnraum in vielen Metropolregionen noch immer Mangelware ist, sollte die Perspektive für den Baustoffkonzern aus Heidelberg so schlecht nicht sein. Auch der Trend hin zur Nachhaltigkeit und die üppig fließenden Geldspritzen dürften den Immobilienmärkten zugutekommen. Da die Krise auf ihrer Zielgeraden ist, können sich Anleger mit HeidelbergCement auseinandersetzen. Das Geschäft ist weltweit diversifiziert und die Aktie börsentäglich handelbar. Allein diese Eigenschaften stechen Betongold aus.
Pollux Properties: Immobilien in der Schweiz Asiens
WKN: A0D801 ISIN: SG1I77884290 Symbol: 5AE
Nicht zu vergleichen mit dem etwas konservativen Weltkonzern HeidelbergCement ist die Immobiliengesellschaft Pollux Properties aus Singapur. Das Unternehmen beteiligt sich an Immobilien und betätigt sich als Immobilienentwickler. Insgesamt verwaltet die Gesellschaft Vermögensgegenstände im Wert von knapp 390 Mio. SGD. Dazu gehören Wohnimmobilien, aber auch Bürogebäude oder Flächen für Einzelhändler. 2020 machte Pollux Properties knapp 15 Mio. SGD Umsatz und erzielte ein EBITDA von 7,7 Mio. SGD. Im Vergleich zum Vorjahr legte das Ergebnis um satte 46% zu. Wie das Unternehmen angibt, hat man zudem mehr als 30 Mio. SGD in der Kasse. An der Börse ist Pollux aktuell mit rund 90 Mio. SGD bewertet.
Obwohl die Aktie auch aufgrund ihres Daseins als Pennystock vielen Anlegern nicht auf den ersten Blick ins Auge sticht, könnte sich der Wert doch unter gewissen Umständen als vielversprechend erweisen. Pollux Properties agiert in Singapur und profitiert damit vom Boom des Inselstaats als Hub für ganz Asien. Schon heute gilt der Stadtstaat als eines der reichsten Länder der Erde und wird nicht selten als Schweiz Asiens bezeichnet. Dass die positive Entwicklung dort einmal abebbt, erscheint wenig wahrscheinlich – schließlich sind gerade Bauland und ansprechende Immobilien rar. Während die Aktie in Singapur und in Frankfurt aktuell seitwärts tendiert, können sich Anleger näher mit dem Unternehmen auseinandersetzen – noch ist Pollux Properties wenig bekannt.
Aareal Bank: Guter Name, starke Dividende
WKN: 540811 ISIN: DE0005408116 Symbol: ARL
Immer wenn Immobilien den Eigentümer wechseln, freuen sich Makler – und Banken. Die Aareal Bank gilt als Spezialist für Immobilienfinanzierungen. Im ersten Halbjahr 2020 machte das Unternehmen mit schlechten Zahlen von sich reden. Bedingt durch die Pandemie musste das Unternehmen das Risiko steuern, was den Gewinn schmelzen ließ. Inzwischen hat sich der Aktienkurs zwar wieder ein wenig freigestrampelt, doch steht auf Sicht von einem Jahr noch immer ein Minus von etwas mehr als 30% zu Buche. Da die Aareal Bank weltweit tätig ist und einen guten Namen in der Branche hat, dürfte das Unternehmen nach der Krise wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Wer langfristig denkt, kann auch dank der Dividendenrendite von rund 4,9% über die Aktie nachdenken.
Aus charttechnischer Sicht könnte die Marke von 20 Euro richtungsweisend sein. Stabilisiert sich die Aktie darüber, könnte der Seitwärtstrend in einen flachen Aufwärtstrend übergehen. Unterhalb von 20 Euro droht dagegen ein Rückfall in Richtung 15 Euro. Auch wenn Aareal Bank und andere Titel aus dem Immobiliensektor für kurzfristig denkende Anleger aktuell wenig interessant sind, sind die Werte doch potenzielle Nachzügler. Insbesondere bei kleineren Titeln, wie etwa Pollux, fallen Entscheidungen auf Unternehmensebene stärker ins Gewicht und können selbst bei schwächelndem Gesamtmarkt zu einer Neubewertung führen.
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