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24.03.2023 | 05:01

First Phosphate, Volkswagen, Vonovia Aktien Gewinner im Klima-Poker

  • Klimaschutz
  • Batterietechnologie
  • Immobilien
  • Elektromobilität
Bildquelle: pexels.com

Am 26. März stimmen die Bewohner Berlins darüber ab, ob ihre Stadt bis zum Jahre 2030 klimaneutral werden woll. 3,6 Mio. Einwohner, die sich täglich fortbewegen, mit Autos, Bus und Bahn. Für Mineralexplorer-Firmen wie First Phosphate ist die mögliche Beschleunigung der Nachfrage schon jetzt ein Gewinn, denn die Bedarfe nach Grundmaterialien für Batterien steigen drastisch an. So kann Volkswagen dank dem Go der Aufsichtsbehörden schon bald industrielle Großserienfertigungen von Kathodenmaterialien (CAM) und Vorläufermaterialien (PCAM) in Europa starten. Ebenfalls geschäftstüchtig wird Vonovia: Der Konzern besitzt 136.000 Wohnungen in Berlin...

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Juliane Zielonka
ISIN: FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005 , VONOVIA SE NA O.N. | DE000A1ML7J1

Inhaltsverzeichnis:


    First Phosphate: Grundversorger für die Klimaneutralität

    Am kommenden Sonntag stimmen die Bürger von Deutschlands Hauptstadt per Volksentscheid ab, ob Berlin bis zum Jahr 2023 klimaneutral werden soll. Bei einem JA verbleiben den Bewohnern und öffentlichen Einrichtungen nur sieben Jahre, um dies zu realisieren. Das bedeutet, die Stadt lässt keine Verbrenner-Autos mehr fahren, steigt um auf emissionsfreie Mobilität, Häuser werden saniert. Vorbild für die Erreichung einer klimaneutralen Stadt ist das schwedische Oslo. Genau hier kommt First Phosphate ins Spiel.

    First Phosphate ist ein Unternehmen im Bereich der Mineralgewinnung, das sich voll und ganz auf die Förderung und Aufbereitung von Phosphat zur Herstellung von aktivem Kathodenmaterial für die Lithium-Eisen-Phosphat-Batteriebranche (LFP) konzentriert. First Phosphate verfolgt das Ziel, mit einem hohen Reinheitsniveau, unter Beachtung sämtlicher ESG-Normen und mit einem voraussichtlich niedrigen Kohlenstoff-Fußabdruck zu produzieren.

    First Phosphate plant eine nahtlose Integration von der Mine bis hin zu den Lieferketten der führenden nordamerikanischen LFP-Batteriehersteller. Diese benötigen hochwertiges, aktives LFP-Kathodenmaterial in Batteriequalität, das aus einer zuverlässigen und konsistenten Lieferquelle stammt. Unsere vertikale Integration garantiert eine sichere und nachhaltige Versorgungskette für unsere Kunden.

    Da aufgrund der Energiekrise durch die Sanktionen gegen Russland viele Deutsche Unternehmen ihre Standorte in Nordamerika ausbauen, schließt sich somit der Kreis zur möglichen Klima neutralen Berliner Hauptstadt. Je höher die Nachfrage an erneuerbaren Energien, desto wichtiger werden Bergbau- und Mineral-Explorer-Unternehmen wie First Phosphate. Denn die Bedarfe müssen in kürzester Zeit gedeckt werden. Die ersten Ergebnisse der Testbohrungen sind vielversprechend. Mehr dazu hier.

    Volkswagen: Grünes Licht für Batterieproduktion

    Das Batterieunternehmen PowerCo, das zum Volkswagen Konzern gehört, und der belgische Materialtechnologie-Konzern Umicore haben grünes Licht für ihr geplantes Joint Venture erhalten. Die erforderlichen Genehmigungen wurden im September 2022 erteilt, sodass die Partner nun mit den Vorbereitungen für die industrielle Großserienfertigung von Kathodenmaterialien (CAM) und Vorläufermaterialien (PCAM) in Europa beginnen können. Dies ist ein wichtiger Schritt für die zukünftige Produktion von Batterien und zeigt das Engagement beider Unternehmen für eine nachhaltige Zukunft. Für die Leistung einer Batterie ist das Kathodenmaterial von entscheidender Bedeutung. First Phosphate einer der möglichen Zulieferer.

    Schon 2025 wird das gemeinsame Unternehmen von PowerCo und Umicore die europäischen Batteriezellfabriken von PowerCo mit entscheidenden Materialien für die Herstellung beliefern. Mit Sitz in Brüssel wird das Joint Venture einen bedeutenden Anteil des EU-Bedarfs von PowerCo abdecken und Umicore erhält einen verlässlichen Zugang zu einem wichtigen Teil der europäischen Nachfrage nach Kathodenmaterialien für Elektrofahrzeuge. Die Zusammenarbeit verspricht eine sichere und effiziente Versorgungskette für die Produktion von Batteriezellen in Europa.

    Das Joint Venture liegt im Zeitplan, um bis zum Ende des Jahrzehnts eine Zellkapazität von 160 Gigawattstunden pro Jahr für CAM und PCAM zu produzieren. Diese jährliche Produktionskapazität würde ausreichen, um etwa 2,2 Mio. vollelektrische Fahrzeuge herzustellen. Beide Partner leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Förderung der grünen Mobilitätswende und zur Weiterentwicklung einer lokalen, nachhaltigen und voll integrierten europäischen Batterielieferkette. Der Standort und der Name des Joint Ventures werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben, da die Suche nach einem geeigneten Produktionsstandort noch nicht abgeschlossen ist. Vielleicht wäre Berlin der richtige Ort.

    Vonovia - Klimaneutralität beginnt zuerst beim Vermieter

    Für Vonovia sieht es am europäischen Immobilienmarkt momentan gerade alles andere als rosig aus. Sollte der Volksentscheid in Berlin mehrheitlich ein ja gewinnen, müssen die 136.000 Wohnungen der Vonovia saniert bzw. klimaneutral aufgerüstet werden. In Brandenburg gehören dem Konzern 8.000 Wohnungen. Vonovia ist der führende Vermieter von Wohnungen in Europa. Im November 2022 gab CEO Rolf Buch bekannt, dass der Konzern seine Ausgaben für Neubau und Energieeffizienzmaßnahmen bis 2023 um 40 % auf 850 Mio. EUR reduzieren wird.

    Ein Weg aus dem Sanierungsdilemma bietet sich in der Veräußerung der Vonovia Wohnungen an die öffentliche Hand. So plant Vonovia in Dresden den Verkauf von etwa 6.000 Wohnungen und bietet der Stadt die Möglichkeit, bis zu 3.000 Stück davon zu erwerben. Mieter in Dresden waren sichtlich geschockt, angesichts der Mieterhöhungen von bis zu 25 % aufgrund der gestiegenen Energie- und Heizkosten. Gegen Mieterhöhungen hat sich in Dresden das Aktionsbündnis “Mietenwahnsinn stoppen” gebildet.

    "Die Vonovia hat sich in der Vergangenheit nicht als verantwortungsvoller Vermieter erwiesen und viele Mieter haben unter ihrer mangelnden Instandhaltungspolitik gelitten. Jetzt steht Vonovia immer mehr unter Druck und wir befürchten das Schlimmste im Falle des Verkaufs der Wohnungen an andere private Finanzinvestoren", erklärt Bündnis-Sprecher Alex Meier. Die Stadt soll es nun richten.

    Sollte es in Berlin auch so weit kommen, wäre der Senat in der Bringschuld. Eine öffentliche Förderung für Neubau und Modernisierung könnte helfen. Demnach zahlt es dann der Steuerzahler, dass Berlin eine grünen Wolke wird. Oslo entschied sich 2016 für den Weg in die Klimaneutralität. Vierzehn Jahre statt sieben für den Klima-Umbau erscheinen durchaus realistischer als das, was Berlin bevorsteht.


    Im Klima-Poker wächst der Bedarf an erneuerbaren Energien rasant. Mit energischen Zielen wie einer klimaneutralen Hauptstadt in Deutschland üben Initiativen enormen Druck auf die Lokalregierungen aus. Diese sind dann gezwungen, den Wandel zu beschleunigen. Das führt zu höheren Bedarfen Grundmaterialien, wie First Phosphate sie bieten kann. Auch der deutsche Automobilkonzern Volkswagen setzt alles daran, auf E-Batterieproduktion umzustellen. Vonovia hat die Möglichkeit, an die öffentliche Hand zu verkaufen, um seine Gewinne weiter einzufahren. Es bleibt spannend, wer im Klima-Poker das beste Blatt haben wird.


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    Der Autor

    Juliane Zielonka

    Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.

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