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18.12.2023 | 04:45

COP28 – Im Jahr 2024 die Klimawende handeln! Nel ASA, Manuka Resources, BYD und VW – mehr als 200 % sind möglich

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Bildquelle: pixabay.com

Trotz aller Vorbehalte: Die Wissenschaft ist sich einig! Gelingt es nicht, die Erderwärmung zu begrenzen, kommen schon in den kommenden beiden Jahrzehnten große Risiken auf die Menschheit zu. Zum Abschluss der Weltklimakonferenz in Dubai ist der überarbeitete Beschlusstext ohne Einwände von fast 200 Ländern angenommen worden. COP28-Präsident Sultan Ahmed al-Dschaber bewertete das Ergebnis als „historisch“ und als „Grundlage für einen transformativen Wandel“. Die Vereinbarung fordert einen weltweiten Übergang, weg von fossilen Energieträgern und ist damit der erste Beschluss einer UN-Klimakonferenz, der die Zukunft aller Energien betrifft – neben Kohle also auch Erdöl und Erdgas. Kritik und Ablehnung kam von den Golfstaaten, sie wollen ihr Geschäftsmodell „Günstiges Öl & Gas aus dem Wüstensand“ weiterbetreiben. Wie reagieren typische GreenTech-Aktien auf die jüngste Klimapolitik?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: Manuka Resources Limited | AU0000090292 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA – Klappt der Turnaround?

    Klimakonferenzen haben ihren Reiz eigentlich verloren. Denn der industrialisierte Westen möchte mehr für den Planeten tun, der Nahe Osten und vor allem Asien pochen auf ihre Geschäftsmodelle. So wird China bis zum Jahr 2027 ganze 106 GW in Kohlekraftwerken ans Netz bringen, 5-mal mehr als andere Staaten überhaupt stilllegen können. Was Deutschland in diesem Kontext macht, ist international unerheblich, national aber höchst gefährlich. Um der „Ideologie des Voranschreitens“ zu folgen, riskieren wir hierzulande den schwer erarbeiteten Wohlstand. Aber aus der Historie wissen wir: Was drei Generationen aufbauen, kann eine falsch gewickelte Generation schnell wieder auslöschen!

    Ein Spiegelbild der gescheiterten GreenTech-Welle ist die Aktie von Nel ASA. Seit einigen Jahren kämpft das Unternehmen um öffentliche Aufträge und wirbt Geld von hoffnungsvollen Investoren ein, die auf die grüne Erneuerung setzen. Nach großer Euphorie in den Jahren 2020/21 mussten die Anleger nun miterleben, wie sich die Bewertung des norwegischen Elektrolyseur-Spezialisten um 82 % reduzierte. Ergänzend zum langfristigen Niedergang der Aktie muss konstatiert werden, dass während des großen Crashs in den letzten 3 Jahren immer wieder starke Aufwärtsimpulse erkennbar waren, die in der Spitze auch mal 70 % Zuwachs bescherten. In Nel ASA ist also Timing gefragt.

    Wer zyklisch an die Sache rangeht, hat die Frustration der Umweltschützer in der letzten Woche genutzt und konnte zu Ausverkaufspreisen bei 0,54 EUR einsteigen. Am Freitag kostete die Aktie schon wieder 0,65 EUR und war damit gute 20 % von ihrem 4-Jahrestief abgeprallt. Fundamental ist die Aktie leider immer noch kein Kauf, denn immerhin werden auf diesem Niveau noch 4 geschätzte 2024er Umsätze bezahlt. Und Gewinne oder Dividenden solle es vor 2027 nicht geben.

    Manuka Resources – Regierungswechsel in Neuseeland beflügelt

    Wer den Rohstoffbedarf für zukunftsgerichtete Energietechniken im Auge hat, sollte sich mit sicheren Herkunftsländern befassen. Denn angesichts vieler schwelender geopolitischer Konflikte, könnten die Versorgungsketten in wichtigen Metallen auch mal unterbrochen werden. Das australische Bergbau-Unternehmen Manuka Resources agiert weit ab von politischen Interferenzen in der Pazifikregion, die wegen ihrer Nähe zur asiatischen Hightech-Industrie jüngst höchste Aufmerksamkeit erfährt. Westliche Produzenten haben daher längst ein Auge auf die Region geworfen, die Investitionen in die Sicherung strategischer Metalle sind in den letzten drei Jahren bereits um 65 % angestiegen.

    Manuka Resources verfügt neben den Gold- und Silber Projekten in Cobar Basin, New South Wales, auch über die sehr aussichtsreiche Vanadium-Liegenschaft South Taranaki Bight (STB). Im Zuge der weltweiten Bestrebungen, Energiespeicher leistungsfähiger und stabiler zu konstruieren, kommt dem Metall Vanadium große Bedeutung zu. Die aktuell gängigen Vanadium Redox-Flow Batterien eignen sich perfekt für die Speicherung von Wind- oder Sonnenenergie. Gerade in Großanlagen und in der Landwirtschaft kommen sie zum Einsatz.

    Sechs Wochen nach der Parlamentswahl in Neuseeland hat der neue konservative Premier Christopher Luxon sein Amt angetreten. Er kündigte für seine Drei-Parteien-Koalition an, dass die Stärkung der Wirtschaftslage oberste Priorität hat. Die National Party des 53-Jährigen hatte die Parlamentswahl Mitte Oktober klar gewonnen, ist aber auf eine Koalition mit der rechtsliberalen ACT und der NZ First angewiesen. Die neue Regierung wird als wirtschaftlich offensiv und rohstoff-freundlich eingeschätzt. Minister Jones wurde mit folgenden Worten zitiert: „Der Tiefseebergbau hat einen legitimen Platz in der regionalen Wirtschaft Neuseelands... ...ich kann versichern, dass die Gesetze der Umweltschutzbehörde EPA notfalls geändert werden, um den Investoren Sicherheit zu bieten.“

    Manuka besitzt mit seinem Vanadium-Eisen-Titan-Vorkommen in der Nähe der Küste eine Asset-Perle. Sollten sich die Bemühungen der Regierung dahingehend verstärken, die bestehende Gesetzgebung zu ändern, würde dies einen beträchtlichen Bewertungssprung für die mit aktuell 54 Mio. AUD bewerte Gesellschaft bedeuten. Der Kurs hat sich in nur 2 Wochen schon verdoppelt, im Jahr 2024 könnte eine absolute Neubewertung von Manuka anstehen. Loggen sie sich rechtzeitig vor der Parlamentsdebatte zum Bergbau ein, denn im positiven Beschlussfall würde allein das STB-Projekt an die 500 Mio. AUD wert sein. Jüngst steigende Umsätze zeigen schon entsprechende Positionierungen.

    BYD versus VW – Jetzt auf Deutschland setzen

    Unter den großen Automobil-Herstellern ist ein scharfer Konkurrenzkampf im Bereich E-Mobilität ausgebrochen. BYD hat seine chinesische Vormachtstellung bereits auf der diesjährigen IAA Mobility in München eindrucksvoll unter Beweis gestellt, nun rollen die ersten Modelle nach Europa. Getragen von Subventionen kann BYD derzeit gut 20 % günstigere Preise anbieten, die EU prüft bereits die aktuelle Wettbewerbslage. Wer BYD und VW in Relation setzt, vergisst oft, dass es in Deutschland noch eine hohe Kundentreue bestehender VW-Besitzer zur inländischen Marke gibt. BYD muss also mit aggressiven Maßnahmen auf den hiesigen Markt vorstoßen. Noch sieht man nur vereinzelte Modelle kursieren. Wahrscheinlich handelt es sich um Marketing-Fahrzeuge von hiesigen Vertriebsmitarbeitern.

    Im direkten Vergleich der beiden Aktien macht VW den besseren technischen Eindruck. Denn hier konnte bei etwa 100 EUR eine Bodenbildung vollzogen werden, hingegen ist die BYD-Aktie seit Mitte November im steilen Abwärtstrend gefangen. Fundamental ist die VW-Aktie mit einem KGV 2024e von 3,7 viel zu billig, BYD mit 18,5 eher teuer. Wenn die EZB in 2024 die ersten Zinssenkungen lanciert, dürfte der deutsche Konsument aus dem Winterschlaf erwachen und aufgeschobene Investitionen schnell nachholen. Dann steht VW aber schon 50 EUR höher.

    Wie eine Rakete reagierte die Aktie von Manuka Resources auf den hoffnungsvollen Regierungswechsel in Neuseeland. Weiter abgeschlagen sind die Wasserstoffwerte Nel ASA und Plug Power. Auch die VW-Aktie konnte die Pluszone erreichen. Quelle: Refinitiv Eikon vom 15.12.2023

    Vor der Klimakonferenz ist nach der Klimakonferenz. CO2-Einsparung bleibt ein Thema für reiche Staaten, daher dürften die Investitionen in 2024 weiter zulegen. Die Automobil-Werte BYD und VW werden sich weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Gunst der E-Auto-Käufer leisten, Nel ASA und Plug Power hoffen auf die Wende. Aus dem Stand verdoppelt hat sich Manuka Resources – hier beflügeln die großen Vanadium-Vorkommen nähe Neuseelands.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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