Menü schließen




07.12.2022 | 04:45

Bayer, BYD, Tubesolar: Aktien für die Jahresendrallye und darüber hinaus?

  • Solarenergie
  • Solartechnologie
  • Energiewende
Bildquelle: pixabay.com

Derzeit positionieren sich Anleger für die Jahresendrallye. Dafür blicken wir heute auf drei spannende und ganz unterschiedliche Aktien. BYD hat sich zum größten Wettbewerber von Tesla entwickelt. Doch die "Flitterwochen" für Elektrofahrzeuge in China neigen sich dem Ende zu, so Analysten. Was ist da dran? Bayer ist in diesem Jahr mehr und mehr aus dem Schatten des Glyphosat-Problems herausgetreten. Analysten sehen beim Dax-Konzern weiterhin Kurspotenzial. Genauso wie der neuen deutschen Solarhoffnung TubeSolar. Wenn die Energiewende gelingen soll, braucht es solche Unternehmen. Denn die Augsburger überzeugen mit einer innovativen Technologie und könnten in den kommenden Jahren ein rasantes Umsatzwachstum hinlegen – gilt dies auch für den Aktienkurs?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , TubeSolar AG | DE000A2PXQD4 , TESLA INC. DL -_001 | US88160R1014 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    Tubesolar: Der neue deutsche Solar-Star?

    Die vielleicht spannendste Solar-Aktie in Deutschland ist wahrscheinlich die TubeSolar AG und Analysten sehen erhebliches Kurspotenzial. Das Spin-Off eines Teils der früheren Leuchtstoffröhrenfertigung von OSRAM/LEDVANCE in Augsburg nutzt eine patentgeschützte Technologie um Photovoltaik-Dünnschicht-Röhren zu einzigartigen Modulen zusammenzuführen. Die Vorteile gegenüber herkömmlichen Silizium-Modulen sind vielfältig: Gewicht, Geometrie, Materialeinsatz, Ertrag, Langzeitstabilität und Recycling. Die erste hochautomatisierte Fertigungslinie mit einer jährlichen Kapazität von 20 MW soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Anschließend wird sukzessive mit dem Aufbau der zweiten und dritten Fertigungslinie begonnen. So soll die Produktionskapazität bis Ende 2025 auf 250 MW mehr als verzehnfacht werden.

    First Berlin Equity Research rät zum Kauf der Tubesolar-Aktie. Nachdem der TÜV Rheinland die Zertifizierungszusage erteilt hat, haben die Analysten das Kursziel in der jüngsten Studie von 7,50 EUR auf 7,80 EUR leicht angehoben. Derzeit notiert das Wertpapier bei 4,30 EUR. Die patentgeschützte Technologie der Augsburger verfüge durch ihre einzigartige Bauform über Alleinstellungsmerkmale, die dem Unternehmen sowohl im Bereich Agri-Photovoltaik als auch im Bereich Gründächer gegenüber klassischen Flachmodulen einen klaren Wettbewerbsvorteil bieten. Die Module seihen verfügen über eine Regen- und Lichtdurchlässigkeit, der gleichmäßigen Teilverschattung und dem Starkregen- und Hagelschutz. Die Teilverschattung schützt die Pflanzen insbesondere in sonnenreichen Trockenregionen vor zu starkem Sonnenlicht und Austrocknung. Das relativ geringe Modulgewicht und die geringe Windlast ermöglichen eine kostengünstige Aufständerung. Damit ermöglichen die Tubesolar-Module beispielsweise die gleichzeitige Nutzung einer Fläche für die Landwirtschaft und die Stromproduktion. Mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten soll auch der Umsatz in den kommenden Jahren exponentiell zulegen. Für 2024 liegt die Umsatzschätzungen von First Berlin bei 60,5 Mio. EUR. In 2025 sollen es dann bereits 159,5 Mio. EUR sein – Tendenz weiter steigend. In 2025 wird mit einem operativen Ergebnis von 46,3 Mio. EUR gerechnet. Das Ergebnis der Aktie soll dann bei 0,92 EUR liegen. In 2026 dann schon bei 2,17 EUR.

    Wichtig für Aktionäre: Die nächsten Expansionsschritte sind finanziert. So hat TubeSolar Anfang Dezember erfolgreich eine Kapitalerhöhung zu einem Kurs von 4,25 EUR umgesetzt. Dabei sind dem Unternehmen rund 8 Mio. Euro zugeflossen. Außerdem wurden Darlehen in Aktien gewandelt. Entsprechend sauber ist die Bilanz des Unternehmens. Damit kann die Aktie jetzt wieder durchstarten.

    Bayer-Aktie bald bei 70 EUR?

    Weiter durchstarten könnte auch die Bayer-Aktien. Zahlreiche – wenn auch nicht alle – Analysten sehen jedenfalls weiteres Kurspotenzial. Zuletzt hat Berenberg die Kaufempfehlung erneuert. Im Rahmen der "Berenberg European Conference 2022" haben die Analysten mit Bayer-Finanzvorstand Wolfgang Nickl gesprochen. Euphorie hat er wohl nicht versprüht, aber dies ist angesichts der globalen Herausforderungen auch nicht verwunderlich. Demnach erwartet Bayer im Agrarbereich im Jahr 2023 positive Effekte durch die Preiserhöhungen für Saatgut im zweistelligen prozentualen Bereich. Im Pharmabereich will sich Bayer zunächst auf die bereits eingeführten Produkte wie das Prostatakrebs-Medikament Nubeqa konzentrieren. Insgesamt sehen die Analysten die Zukunftsperspektiven für den DAX-Konzern positiv. Für das laufende Jahr erwarten sie einen Gewinn pro Aktie von 7,70 EUR.

    Erst vergangene Woche hatte auch Jefferies die Kaufempfehlung für die Bayer-Aktie bestätigt. Das Kursziel liegt ebenfalls bei 70 EUR. Neben dem starken Agrargeschäft erwarten die Analysten auch positive Effekte von der Währungsseite.

    Damit greifen gleich zwei Analysten der Bayer-Aktie unter die Arme, nachdem in der vergangenen Woche eine Studie der Bank of America für einen deutlichen Kursrückgang gesorgt hatte. Deren Analysten sehen nach der jüngsten Kursrallye nämlich erstmal kein Potenzial mehr und stuften die Aktie von „Buy“ auf „Hold“ ab. Das Kursziel wurde von 78 EUR auf 58 EUR gesenkt. So glauben die Analysten nicht, dass Bayer im Pharmabereich die Inflation durch höhere Preise ausgleichen kann. Zudem seien im Agrarbereich noch nicht alle Probleme gelöst. Damit spielen sie auf die Glyphosat-Prozesse an. Diese wurden in den vergangenen Monaten vom Kapitalmarkt etwas ausgeblendet.

    Mit Autos wie dem Tang 6 will BYD auch in Deutschland durchstarten. Foto: BYD Company Limited

    BYD: Absatz hui, Aktie pfui?

    Fundamental läuft es bei BYD rund. Der chinesische Autobauer melden jeden Monat neue Absatzrekorde, dabei ist man fast ausschließlich im Heimatland aktiv. Im November 2022 wurden insgesamt 230.427 Fahrzeuge abgesetzt – im Oktober waren es 217.816 Einheiten. Mit rund 114.000 Fahrzeugen tragen reine Elektroautos bereits fast zur Hälfte zum Erfolg bei. Bei der anderen Hälfte handelt es sich um Plug-in-Hybrid. Autos mit reinem Verbrenner-Antrieb hat BYD aus dem Programm genommen. Daneben läuft die globale Expansion. Bereits im kommenden Jahr sollen Märkte wie Deutschland zum Wachstum von BYD beitragen. Auch zahlreiche neue Modelle wurden in den vergangenen Wochen und Monaten vorgestellt. Dennoch sind die Analysten für 2023 skeptisch.

    Die "Flitterwochen" für Elektrofahrzeuge in China neigen sich dem Ende zu, so die Analysten von Jefferies. Zwar sind BYD und Li ihre Top-Picks unter den Elektroautobauern, doch das Marktumfeld sollte für alle schwierger werden. So erwartet Jefferies, dass der Neuwagenmarkt in China im kommenden Jahr um 10% schrumpfen wird. Im Reich der Mitte sollen „nur noch“ 20 Mio. Fahrzeuge verkauft werden. Der Verkauf von Elektroautos soll allerdings im 31% auf 8,5 Mio. Fahrzeuge zulegen. Dies ist also eigentlich positiv für Platzhirsch BYD. Aber: Gleichzeitig werden auch neue Wettbewerber in den Markt eintreten und etablierte Hersteller haben eine Vielzahl neuer Modelle angekündigt. Zudem sollen die Subventionen sinken und die Lithiumpreise weiter steigen. Entsprechend erwarten die Analysten verschärfte Preiskämpfe und Druck auf die Margen. Die jüngsten Preisreduzierungen von Tesla geben einen Vorgeschmack, was im kommenden Jahr drohen könnte.


    Wer an die Energiewende glaubt, sollte Tubesolar mindestens auf der Watchlist haben. Der deutsche Solar-Newcomer könnte zur Überraschungsaktie der kommenden Jahre werden. Bei Bayer scheinen die Optimisten derzeit in der Überzahl zu sein. Das Glyphosat-Problem kann jedoch jederzeit wieder hoch kochen. BYD gehört zu den Marktführern im Elektroautobereich. Der Wettbewerb könnte in den kommenden Jahren jedoch brutal werden.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 25.07.2024 | 06:00

    Plug Power, Carbon Done Right, BASF: Kapitalbeschaffung, Klimaschutzprojekte und Kostenoptimierung für die Rendite

    • CO2
    • Umweltschutz
    • Energiewende
    • Wasserstoff

    Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch, mit weitreichenden Folgen für Unternehmen verschiedenster Branchen. Der Wasserstoffspezialist Plug Power kämpft trotz staatlicher Förderung mit finanziellen Engpässen und muss eine Kapitalerhöhung zu ungünstigen Bedingungen durchführen. Das Nachhaltigkeitsunternehmen Carbon Done Right vermeldet erste Erfolge mit seinem Aufforstungsprojekt in Sierra Leone. Damit etablieren sich die Kanadier immer weiter im wachsenden Markt für CO2-Zertifikate. Der Chemie- und Agrarkonzern BASF reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen am Standort Deutschland mit Werksschließungen. Die Energiewende erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch neue Geschäftsmodelle und flexible Anpassungsstrategien. Weleches der drei Unternehmen macht diesmal das Rennen?

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 22.07.2024 | 04:45

    Trotz Supergau mit CrowdStrike sind 100 % Rendite mit TUI, Lufthansa, Prismo Metals und Baywa möglich!

    • Touristik
    • Energiewende
    • Rohstoffe
    • Agrar
    • Kupfer
    • Gold & Silber

    Die CrowdStrike-Panne zeigt uns, wie abhängig die Welt mittlerweile von den Multi-Konzernen aus Amerika ist. Innerhalb von Stunden ging nichts mehr, bei Flughäfen, Supermärkten, Banken und sogar Operationen mussten in einigen Krankenhäusern verschoben werden. Lässt dies Verantwortliche darüber nachdenken, was dringend geändert werden muss? Denn neben einer komplett abhängigen Situation im IT-Bereich, steht gerade Europa auch in Sachen Rohstoffe ziemlich schlecht da. Kanzler Scholz sucht Ressourcen in Serbien, einem Land das gerne in die EU möchte, dem Aggressor Wladimir Putin aber erst mal nähersteht. Kann Brüssel über solche Tatsachen hinwegsehen und gleichzeitig weitere Milliarden in die Ukraine überweisen? Die Nöte Europas sind offenbar vielfältig und am dringendsten muss wohl die Energiewende gemeistert werden, um die andauernde Abwanderung der Industrie in günstigere Jurisdiktionen zu verhindern. Investoren stehen gerade in diesen Tagen vor enormen Herausforderungen. Wir liefern einige Ideen für ein 100 %-Portfolio.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 06.06.2024 | 05:05

    First Hydrogen, RWE, Rheinmetall - zukunftsfähige Investitionen mit Wasserstoff und Rüstung

    • Wasserstoff
    • Militär
    • Rüstungsindustrie
    • Energiewende

    Schätzungen zufolge wird der globale Markt für Wasserstoff-Erzeugung bis zum Jahr 2030 ein Volumen von 230,81 Mrd. USD erreichen. Sowohl Regierungen als auch Industrie befürworten daher eine rasche Entwicklung dieser Technologie. Das kanadische Unternehmen First Hydrogen hat bereits erfolgreiche Tests mit einem speziell für die Logistikbranche entwickelten Van mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb absolviert. Nun signalisieren internationale Logistikunternehmen und Autobauer Interesse an einer Zusammenarbeit. Auf Wasserstoff setzt ebenfalls der Energiekonzern RWE. Der Bau von Wasserstoffkraftwerken in Deutschland soll mit zwei europäischen Partnern vorangetrieben werden. Rheinmetall hingegen expandiert ins Baltikum. Am Standort Litauen entsteht ein neues Munitionswerk. Für den deutschen Konzern ergeben sich dadurch viele lukrative Vorteile. Welche Investition trägt am ehesten zur Rendite bei?

    Zum Kommentar