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06.11.2024 | 04:45

US-Wahl und der BioTech-Sektor – ein heißer November steht an! BioNTech, Pfizer, Nyxoah, Bayer oder Evotec?

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Bildquelle: pixabay.com

Mit Spannung geht die Börse nicht nur in die Q3-Berichtsaison, sondern sie blickt auch auf die Wahlergebnisse aus den USA. Denn der knapp führenden Demokratin Kamala Harris wird nachgesagt, dass sie die erfolgreichen Themen ihres Vorgängers Joe Biden fortführen wird. Im Rampenlicht stehen natürlich Wissenschaft, Forschung und Klimaschutz. Dem Rivalen Donald Trump soll es eher um die Stärkung der traditionellen Wirtschaft gehen, hier rücken der Automobilbau, die Rüstungsbranche und Sicherheitsunternehmen in den Vordergrund. Knapp unter den Höchstständen erwarten die Börsen natürlich auch einen Input von den Notenbanken. Und niedrigere Zinsen sind für den BioTech-Sektor wie ein warmer Geldregen. Nachfolgend einige Ideen für dynamische Investoren.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035 , NYXOAH SA | BE0974358906 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809

Inhaltsverzeichnis:


    Evotec und Bayer – Ausbruch und Absturz

    Die beiden deutschen BioTech- und LifeScience-Unternehmen Evotec und Bayer stehen unter Dauerbeschuss. Die Hamburger haben nach dem Weggang des langjährigen CEOs Dr. Lanthaler viel Aufräumarbeiten vor sich, das Vertrauen hat die Börse für das Jahr 2024 erstmal entzogen. Dennoch hat sich die Aktie gegen die vielfachen Short-Attacken bislang gut zur Wehr setzen können, im Oktober schaffte der Wert mit einigen guten Meldungen sogar wieder den Sprung über die 7 EUR-Marke. Noch sind rund 3 % des Aktienkapitals leer verkauft. Das kann bei zunehmendem Momentum in den nächsten Wochen richtig interessant werden. Technisch müssen die Hamburger die 7,80 EUR-Linie überwinden, dann winken größerer Kursaufschläge.

    Bayer hat derzeit wieder eine Klagewelle aus den USA zu verkraften, lang hatte man gehofft, dass die Glyphosat-Prozesse vielleicht mal ein Ende finden könnten. Die Leverkusener haben auch in der Pharmasparte zu kämpfen, denn ein wichtiger Patentschutz läuft bald aus und die Pipeline gibt momentan nicht soviel her, um damit den kräfteraubenden Konzernumbau zu finanzieren. Allerdings schreitet der Arbeitsplatzabbau voran. Bis zu 4.000 Stellen aus dem mittleren Management sollen bis 2026 abgebaut werden. Damit könnte der Konzern pro Jahr rund 500 Mio. EUR einsparen. Bayer berichtet bereits morgen, der Konsens der Analysten liegt bei 0,357 EUR Gewinn je Aktie. In der letzten Woche erreichten die Leverkusener mit rund 24,7 EUR ein neues 20-Jahrestief. Abwarten!

    Nyxoah SA – Spannung vor den Quartalszahlen

    Der Medizintechnik-Hersteller Nyxoah SA aus Belgien schreitet zügig voran. Im Rahmen einer „At-The-Market“-Platzierung an der US-Börse NASDAQ erreichte man jüngst einen weiteren Bruttoerlös von 27 Mio. USD. Schon zu Jahresbeginn konnte das Unternehmen über 80 Mio. EUR einwerben. Das schafft die Basis für die anstehende US-Markteinführung des Hauptprodukts Genio®, einer patientenzentrierten Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe, kurz OSA genannt. Die Krankheit bewirkt wiederholte Unterbrechungen der Atmung während des Schlafs und führt und so zu erheblichem Stress im Herz-Kreislauf-System.
    Menschen mit unbehandelter Schlafapnoe haben ein höheres Risiko, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Herzrhythmusstörungen zu erleiden. Die ständigen Atemaussetzer verringern den Sauerstoffgehalt im Blut, was das Herz belastet und die Wahrscheinlichkeit für Herzkrankheiten erhöht. Das Unternehmen hat in jahrelanger Entwicklungsarbeit die Applikation Nyxoah Genio® entwickelt. Seine Wirkungsweise beruht auf einer Neurostimulation. Im größten Markt Deutschland wird das Produkt bereits erfolgreich in vielen Hals-Nasen-Ohren-Kliniken eingesetzt. In den USA erwartet Nyxoah nun für Ende des laufenden Jahres die Zulassung, die Vertriebsprognose lässt Großes erhoffen.

    Nach der Kapitaleinwerbung gibt es nun rund 34,36 Mio. Aktien, die Marktkapitalisierung beträgt knapp 300 Mio. EUR. Mit dieser Bewertung ist die Aktie bei institutionellen Investoren angesagt. Schon am 6. November erhalten Investoren genaueren Einblick in die Zahlen des Unternehmens. Eine individuelle Teilnahme ist über einen Webcast möglich. Bislang zeigen die Belgier ein gutes SetUp für weiter steigende Kurse. Ein positiver Ausblick auf die nächsten Quartale könnte kurzfristige Dynamik entfachen.

    BioNTech und Pfizer – Die Technik hat sich verbessert

    Schon lange haben wir auch BioNTech und Pfizer auf unserer Beobachtungsliste. In den Jahren 2020 bis 2022 konnten die Comirnaty-Impfstoffhersteller eine Sonderkonjunktur feiern. Bemerkenswert ist heute, dass trotz aller Kritiken zu den Vorgängen rund um das Impfthema in der nächsten Woche wieder angepasste Impfstoffe gegen die Corona KP.2-Subvariante in den Handel gelangen. Die Erwartungen an die Umsatzzahlen können nicht allzu hoch sein, denn nach Umfragen liegt die Impfbereitschaft in Europa bei unter 10 % der Bevölkerung. Interessant ist dennoch, dass die Abwertung von Biontech und Pfizer im Spätsommer ein Ende gefunden hat und Investoren anscheinend sehr wohl eine Verbesserung der Zahlen im Grippe-Abschnitt des Jahres erwarten.

    Bei BioNTech gibt es neben den Weiterentwicklungen bei Krebsmedikamenten natürlich auch die neuen Errungenschaften in Sachen KI. Mit dem Londoner Tochterunternehmen InstaDeep als hauseigenem KI-Spezialisten wollen die Mainzer den Einsatz Künstlicher Intelligenz bei der Entwicklung personalisierter Impfstoffe und zielgerichteter Therapien vorantreiben. Interessant könnte daher auch der „Innovation Series Day“ am 14. November werden. Hier gibt BioNTech Einblick in die aktuelle Forschungspipeline. Die Deutsche Bank hat kürzlich ihr Kursziel von 150 USD mit einem „Buy“-Rating bestätigt. Richtungsweisend könnten auch die heutigen Quartalszahlen von BioNTech sein.

    Der BioNTech-Partner Pfizer hat in Q3 den Umsatz auf 17,7 Mrd. USD gesteigert und die Erwartungen der Analysten mit 14,9 Mrd. USD deutlich übertroffen. Zum Wachstum trugen insbesondere der Covid-Impfstoff und die antivirale Pille Paxlovid bei. Angesichts der guten Ergebnisse hob Pfizer seine Jahresprognose an und erwartet nun einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 2,75 und 2,95 USD. Damit sinkt das 2024e KGV auf rund 9, obendrein gibt es eine laufende Ausschüttung von etwa 6 %. Beide Titel verdienen ein höheres Gewicht innerhalb einer LifeScience-Allokation.

    Im Anstieg begriffen ist derzeit BioNTech, auf dem Fuß folgt Nyxoah mit einer guten Entwicklung seit Sommer. Noch stark verlustig sind Evotec, Bayer und Pfizer. Wegen anstehender Q3-Zahlen dürften die nächsten Wochen sehr spannend werden. Quelle: Refinitiv Eikon vom 03.11.2024

    Der BioTech-Sektor zählt bislang zu den Verlierern der 2024er-Börsenparty. Angesagt waren Hightech- und Rüstungstitel vor allem aber Künstliche Intelligenz. Mit sinkenden Notenbankzinsen und Fortschritten in der Entwicklungs-Pipeline könnten die bislang vernachlässigten LifeScience-Titel aber bald wieder durchstarten. Einen aktuellen Ausblick liefert Nyxoah bereits heute. Spannend!


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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