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04.02.2025 | 06:00

Siemens Energy, XXIX Metal, Volkswagen – ist die Energiewende durch die US-Zölle in Gefahr?

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Bildquelle: pixabay.com

Der Euro fällt, was vor allem auf die jüngste Zinssenkung der EZB zurückzuführen ist. Damit ist der Zinsunterschied bei gut 1,5 %. Gleichzeitig bahnt sich ein Handelskrieg aufgrund der neuen Zollpolitik der USA an. Nachdem Amerika die Zölle für Importe aus Kanada auf 25 % und für Energie um 10 % angehoben hat, hat Justin Trudeau seinerseits die Zölle um 25 % angehoben. Zusätzlich werden Maßnahmen im Rohstoff- und Energiebereich geprüft. Beispielsweise sollen die Raffinerien kein US-Öl mehr veredeln. 85 % seines Kupfers liefern die Kanadier in die USA. Kommt es zu einem Lieferstopp, würde das möglicherweise die Kupferpreise nach oben treiben und gleichzeitig die Energiewende gefährden.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , XXIX Metal Corp. | CA9013201012 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

Inhaltsverzeichnis:


    Siemens Energy – gute vorläufige Zahlen

    Die Erneuerbaren Energien brauchen große Mengen an Kupfer zur Stromerzeugung, -übertragung und -speicherung. Siemens Energy hat das Geschäftsjahr 2025 äußerst stark und vielversprechend eingeläutet. Der Umsatz stieg um 18,4 % auf 8,94 Mrd. EUR und der Gewinn vor Sondereffekten konnte sich mit 481 Mio. EUR mehr als verdoppeln. Damit lagen die Zahlen über den Analystenerwartungen. Die stärksten Zuwächse gab es in den Bereichen Grid Technologies und Industry Transformation. Der steuerliche Cashflow betrug 1,53 Mrd. EUR und war damit deutlich besser als der stark negative Wert im Vorjahr.

    Einziger negativer Punkt ist der Rückgang des Auftragseingangs, der nur bei 13,67 Mrd. EUR lag und somit 10,2 % schwächer war als 2024. Trotzdem lag der Wert über den Markterwartungen. Trotz des Rückgangs stach der Geschäftszweig mit den Gasturbinen mit einem starken Wachstum heraus. Auch bei der Windkraft Tochter Siemens Gamesa konnten die Verluste deutlich reduziert werden. Diese Verbesserungen hatten einen positiven Einfluss auf die Finanzkennzahlen, genau wie die Kerngeschäfte wie Gas Services und andere, die die Profitabilität weiter stärkten. Siemens Energy demonstriert damit seine Fähigkeit, Herausforderungen in der Windenergie zu begegnen und gleichzeitig neues Wachstumspotenzial in wichtigen Segmenten zu erschließen.

    Die positiven vorläufigen Quartalszahlen führten zu einem sprunghaften Anstieg des Aktienkurses, nachdem die Aktie zuvor wegen der Einführung der neuen Künstlichen Intelligenz DeepSeek in der Spitze um über 20 % nachgegeben hatte. Grund für den Kursrutsch lag in der Befürchtung, dass Rechenzentren nicht mehr so viel Energie benötigen könnten. Nach den vorläufigen Zahlen gab es viele Analysteneinschätzungen, die sehr gemischt ausfallen. Einige sind der Meinung, dass es nur sehr geringes Potenzial in der Aktie gibt, da diese sehr gut gelaufen ist. Für das Geschäftsjahr 2025 liegt die Umsatzprognose des Unternehmens bei einem Plus von 8-10 %, bei einer Ergebnis-Marge vor Sondereffekten von 3-5 %. Dementsprechend reichen die Kursziele von 36 bis 70 EUR. Aktuell ist die Aktie für 55,90 EUR zu haben.

    XXIX Metal – Kupfer der entscheidende Rohstoff für die Elektrifizierung.

    Kupfer war aufgrund seiner Leitfähigkeit schon immer wichtig für die Stromwirtschaft. Mittlerweile wird aber die gesamte Welt elektrifiziert und neue Technologien wie die Elektromobilität und die Erneuerbaren Energien benötigen noch mehr vom roten Gold. Das treibt die Nachfrage und dürfte sich langfristig auch positiv auf den Kupferpreis auswirken. Das spielt XXIX Metal, das aus QC Copper and Gold sowie CPRAM entstanden ist, in die Karten. Mit Projekten wie Opemiska in Quebec, Thierry in Ontario und dem Gold-Kupfer-Projekt Roger in Chapais-Chibougamau verfolgt das Unternehmen ehrgeizige Ziele, wobei derzeit vor allem die 2 erstgenannten im Fokus des Interesses stehen.

    Die Opemiska-Liegenschaft in Quebec hebt sich durch ihre exzellenten geologischen Eigenschaften hervor. Laut einer Ressourcenschätzung befinden sich 2,24 Mrd. Pfund Kupferäquivalent auf dem Grundstück, wobei 93 % in die Kategorie gemessen und angezeigt fallen. Anfang Januar gab das Unternehmen die Ergebnisse der letzten 3 Bohrlöcher bekannt, wobei in der Spitze 5,3 % Kupfer und 1,2 g/t Gold gefunden wurden. Mit dieser Entdeckung kann das Ressourcenmodell möglicherweise erheblich erweitert werden. Dazu soll noch im Februar ein 3.400 m Bohrprogramm auf der Saddle Zone beginnen. Diese Ergebnisse werden in die bestehende vorläufige Wirtschaftlichkeitsanalyse einfließen. Parallel werden die historischen Daten Cooke- und Robitaille-Zonen neu analysiert.

    Das 7.807 Hektar große Thierry Projekt kann mit vielversprechenden Mineralisierungsdaten aufwarten. Laut historischen Bergbaudaten wurden bereits 5,8 Mio. t mit einem Kupfergehalt von 1,13 % abgebaut. Für das Grundstück plant das Management ebenfalls ein Bohrprogramm sowie induzierte Polarisationsuntersuchungen, um auch hier eine aktualisierte Mineralressourcenschätzung liefern zu können. Für das Roger Gold-Kupfer Projekt wird derzeit untersucht, wie man die Liegenschaft in Zukunft in die Unternehmensstrategie einbinden kann. Die Aktie notiert momentan bei 0,115 CAD und kommt damit auf eine geringe Marktkapitalisierung von 29,75 Mio. CAD.

    Volkswagen – Zölle belasten

    Der Kupfermarkt ist bereits heute mit Elektromobilität verknüpft. Elektroautos benutzen etwa dreimal so viel Kupfer im Vergleich zu Autos mit einem Verbrennungsmotor. Das liegt vor allem an den Lithium-Ionen-Batterien, Elektromotoren und der Leistungselektronik. Herkömmliche Autos benutzen immerhin 22 – 25 kg Kupfer, während Elektroautos zwischen 53 und 70 kg benötigen, je nach Modell. Sollte der Kupferpreis durch die Handelskonflikte und Zölle deutlich ansteigen, wäre das ein Problem für Fahrzeughersteller wie Volkswagen.

    Doch auch die Zölle treffen die Wolfsburger direkt, denn sie haben ein Werk in Mexiko, von dem aus rund 80 % der gefertigten Fahrzeuge in die USA gehen. Durch die Zölle werden die Fahrzeuge jetzt deutlich teurer. Noch sind die Zölle für Europa nicht angehoben worden. Durch den starken USD werden die Fahrzeuge aus Europa erschwinglicher. Die Frage ist, ob das die Rückgänge durch die Zölle auffangen kann. Die ersten Automobilhersteller denken darüber nach, ihre Produktionsstätten in die USA zu verlegen, um den Zugang zum US-Markt zu behalten. Die Handelsbarrieren könnten zudem amerikanische Verbraucherpreise steigern und Druck auf die US-Notenbank ausüben, was die globale wirtschaftliche Stabilität gefährden könnte.

    Volkswagen steht angesichts dieser Entwicklungen unter Druck, besonders durch die Verknüpfung von Zöllen und einem schwachen Euro. Während der günstige Wechselkurs US-Exporte begünstigt, verteuern sich importierte Rohstoffe für die Produktion. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, forciert Volkswagen die Digitalisierung ihrer Lieferketten und versucht sich bestmöglich für die Zukunft zu wappnen. Diese neuen Unsicherheiten schmecken den Investoren gar nicht und haben die Aktie am Montag bis auf 92,02 EUR gedrückt. Momentan steht die Aktie bei 92,56 EUR, was einem Minus von über 6 % entspricht.


    Die Handelskonflikte und Zölle gefährden die Energiewende und könnten die Rohstoffpreise erhöhen, was XXIX Metal mit seinen vielversprechenden Kupfer Projekten wie Opemiska in Quebec zugutekommt. Siemens Energy hat seine Probleme mit Siemens Gamesa eingegrenzt und kann auf gute Zahlen durch Wachstum in zentralen Sparten wie Grid Technologies und Gasturbinen verweisen. Volkswagen leidet unter den Zöllen der USA, was die Aktie stark belastet, denn die USA wären nach China der zweitgrößte Absatzmarkt bei dem es Probleme gibt.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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