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11.07.2025 | 06:00

Rheinmetall, Argo Graphene Solutions, Vonovia: 3 Profiteure der 500 Milliarden Euro Spritze

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Bildquelle: pixabay.com

Deutschlands Wirtschaft steht vor einem Milliardenpoker. Staatliche Superabschreibungen und ein 500 Mrd. EUR Sondervermögen fachen Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung an. Rekordbudgets von 115 Mrd. EUR für Straßen, Netze und Bildung sowie 86 Mrd. EUR für Rüstungsmodernisierung schaffen nie dagewesene Chancen. Wer jetzt in die Motoren dieses Booms einsteigt, kann von Deutschlands größtem Umbau seit Jahrzehnten profitieren. Doch wo sind die Aussichten am besten? Wir sehen uns heute drei Unternehmen an, die aus diesen Investitionen in Rüstung und Infrastruktur Gewinne ziehen könnten: Rheinmetall, Argo Graphene Solutions und Vonovia.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: ARGO GRAPHENE SOLUTIONS CORP | CA04021P1018 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , VONOVIA SE NA O.N. | DE000A1ML7J1

Inhaltsverzeichnis:


    Rheinmetall - wie Rüstungsinvestitionen den Konzern beflügeln

    Deutschland steckt massiv Geld in Verteidigung und Infrastruktur und Rheinmetall ist ein klarer Profiteur. Vom ersten 100 Mrd. EUR Sondervermögen zur Bundeswehr-Modernisierung fließen schätzungsweise 30 bis 40 Mrd. EUR an den Düsseldorfer Konzern. Das bedeutet Großaufträge für Systeme wie Flugabwehr, Militär-LKW, Munition und Komponenten für Kampfjets. Parallel stützt das neue 500 Mrd. EUR Paket vom Bund die Branche und verbessert das Investitionsumfeld. Zusätzlicher Rückenwind kommt durch politische Maßnahmen wie beschleunigte Vergabeverfahren für Rüstungsgüter oder das neue 5 % NATO-Ziel für Verteidigung. Diese Kombination schafft Planungssicherheit.

    International ist Rheinmetall weiter auf Erfolgskurs. Kürzlich sicherte sich die südafrikanische Tochter Rheinmetall Denel Munition ihren bisher größten Einzelauftrag. Ein europäischer NATO-Partner ordert 155-mm-Artilleriemunition im Wert von mehreren hundert Mio. EUR, die bis 2027 geliefert werden soll. Fast zeitgleich folgte ein weiterer signifikanter Deal. Gemeinsam mit dem norwegischen Partner Nammo beliefert man Schweden mit Artilleriemunition im Gesamtwert von über 500 Mio. USD. Diese Großaufträge unterstreichen die wachsende Bedeutung als systemrelevanter Zulieferer westlicher Streitkräfte und festigen die globale Marktposition deutlich.

    Innovation bleibt ein Schlüsseltreiber. Das Portfolio wächst gezielt über klassische Rüstung hinaus. Mit der automatischen Handfeuerwaffe SSW40 präsentierte Rheinmetall eine neuartige, ergonomische Waffe im Kaliber 40-mm-MV, die Reichweiten bis 900 m bietet. Gleichzeitig treibt die Kooperation mit dem US-Tech-Unternehmen Anduril die Entwicklung von Drohnen und Raketenantrieben für Europa voran. Auch im Fahrzeugbereich setzt man Akzente mit dem neu vorgestellten Lkw TGS-Mil Protected. Diese Diversifizierung stärkt das langfristige Wachstumsfundament. Derzeit notiert die Aktie bei 1.835,00 EUR.

    Argo Graphene Solutions -perfektes Timing für Deutschlands Infrastruktur-Offensive

    Deutschland geht 2025 in die Investitions-Offensive. Über 115 Mrd. EUR fließen in die Modernisierung maroder Straßen, Brücken und Schienen, den Ausbau digitaler Netze sowie in Schulen und Klimaschutztechnologien. Diese beispiellose Summe, 55 % höher als im Vorjahr, soll jahrelangen Sanierungsstau beheben und die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Besonders relevant: Ein Großteil der Mittel ist für klimaneutrale und innovative Lösungen in der Infrastruktur vorgesehen. Hier trifft Argo Graphene Solutions mit seinem Fokus auf optimierten Beton und Asphalt den Nerv der Zeit.

    Das kanadische Unternehmen, das vorher Argo Living Soils hieß, hat sich neu aufgestellt und firmiert jetzt klar als Technologieanbieter für graphenbasierte Baustoffe. Ihr Ansatz ist hochreines Graphenoxid als Additiv für Beton und Asphalt, um die Eigenschaften wie Druck- und Biegefestigkeit deutlich zu verbessern. Erste 1.000 l des Spezialmaterials wurden bereits geordert. Ein neu eröffnetes Logistik- und Mischzentrum nahe New Orleans, strategisch am wichtigen Hafen gelegen, ermöglicht nun die effiziente Belieferung des nordamerikanischen Marktes. Ziel ist es, schnell marktfähige Produkte zu entwickeln und parallel die EU-Zertifizierung voranzutreiben, um Deutschland und die EU zu beliefern.

    Das Potenzial ist enorm. Graphen kann die Festigkeit von Beton massiv erhöhen, die Lebensdauer von Bauwerken verlängern und gleichzeitig den Zementbedarf, eine Hauptquelle für CO2-Emissionen, deutlich senken. Genau diese Kombination aus Nachhaltigkeit und verbesserter Performance ist entscheidend. Angesichts eines globalen Marktes für nachhaltige Baustoffe, der bis 2032 auf über 1 Bio. USD wachsen könnte, und Deutschlands milliardenschwerem Infrastrukturschub ist Argo mit seiner Spezialisierung in einem hochrelevanten Zukunftsfeld positioniert. Wer auf solche Lösungen setzt, adressiert einen wachsenden Bedarf. Allein der Wiederaufbau der Ukraine wird Mio. t Beton erfordern. Angesichts dieser Aussichten verwundert es nicht, dass sich die Aktie seit Anfang Mai mehr als verdoppeln konnte und derzeit bei 0,99 CAD notiert.

    Vonovia - Wohnungsbau-Rückenwind

    Die Bundesregierung stellt 2025 massive Mittel für den Wohnungsbau bereit, allein 3,5 Mrd. EUR fließen in den sozialen Wohnungsbau. Für Vonovia als größten privaten Anbieter eröffnen sich damit klare Chancen. Das Unternehmen plant Investitionen von rund 1,2 Mrd. EUR, vorrangig in Neubau und energetische Modernisierungen. Entscheidend sind die parallel geplanten regulatorischen Vereinfachungen: Beschleunigte Genehmigungsverfahren, digitale Prozesse und ein neuer, kostensparender Gebäudetyp „E“ könnten Projektzeiten deutlich verkürzen. Diese Rahmenbedingungen und mögliche staatliche Förderungen erleichtern Vonovias Plan, in diesem Jahr rund 3.000 Wohnungen zu bauen.

    Nach 3 schwierigen Jahren zeigt Vonovia 2025 deutliche Fortschritte. Im 1. Quartal stieg das bereinigte EBITDA um 15 % auf knapp 700 Mio. EUR, während der operative Cashflow sogar um über 43 % zulegte. Die niedrige Leerstandsquote von 2,1 % unterstreicht die stabile Mieterbasis. Diese Verbesserung bildet das Fundament für die anstehende Führungsübergabe. Luka Mucic, bisher CFO bei Vodafone, wird zum Jahresende CEO Rolf Buch beerben. Die strategische Kontinuität bleibt gewahrt, während Mucic digitale Expertise aus seiner SAP-Zeit einbringt.

    Unter dem Label „Vonovia 2.0“ verfolgt der Konzern eine ambitionierte Erweiterung seines Geschäftsmodells. Neben der klassischen Vermietung sollen künftig wertschöpfende Dienstleistungen einen deutlich größeren Beitrag leisten. Dazu zählen etwa Modernisierungspakete für Eigentümer oder digitale Service-Plattformen. Bis 2028 strebt das Unternehmen ein EBITDA von 3,2 bis 3,5 Mrd. EUR an, was einem Plus von rund 30 % gegenüber 2024 entspräche. Analysten bewerten diese Pläne unterschiedlich. Während Berenberg und Warburg Potenzial bis 41 EUR sehen, bleibt Jefferies mit 28 EUR zurückhaltend. Die Aktie ist derzeit für 28,53 EUR zu haben.


    Deutschlands beispiellose 500 Mrd. EUR Investitionsoffensive schafft klare Profiteure. Rheinmetall wird durch Rüstungsmilliarden beflügelt und sichert sich internationale Großaufträge als systemrelevanter Zulieferer. Argo Graphene Solutions trifft mit graphenbasierten Baustoffen den Nerv der Zeit und positioniert sich für den wachsenden Markt verstärkter, klimafreundlicher Materialien. Vonovia nutzt den Rückenwind aus massiven staatlichen Wohnungsbau-Mitteln und regulatorischen Vereinfachungen, um seine Neubauoffensive und die Transformation zu „Vonovia 2.0“ voranzutreiben. Diese drei Unternehmen fahren strategisch auf der Überholspur des staatlich befeuerten Booms.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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