04.12.2024 | 06:00
JinkoSolar, Myriad Uranium, Plug Power – wie die Energiekrise gelöst werden kann
Während der jüngsten Dunkelflaute in Deutschland Anfang November 2024 wurde erneut die Herausforderung deutlich, die Energiewende ausschließlich mit erneuerbaren Quellen voranzutreiben. Tage mit minimaler Wind- und Sonnenstromproduktion zwangen das Land, massiv auf fossile Kraftwerke und teure Stromimporte zurückzugreifen. Gleichzeitig wächst der Energiebedarf – etwa durch Elektromobilität, Digitalisierung und industrielle Transformation – rasant an. Angesichts dieser Dynamik rückt die Debatte um CO2-neutrale, grundlastfähige Atomkraftwerke wieder in den Fokus. Anders als Wind- und Solarenergie liefern diese AKWs zuverlässig Strom und könnten entscheidend dazu beitragen, die Energieversorgung und Klimaziele gleichermaßen sicherzustellen. Wir sehen uns 3 Unternehmen an und analysieren, was es braucht, um diese Technologien zum Erfolg zu führen.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007 , MYRIAD URANIUM CORP | CA62857Y1097 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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JinkoSolar – es fehlen Stromspeicher
Solarenergie ist eine zukunftsweisende nachhaltige Energiequelle, deren Potenzial durch technische Herausforderungen wie Wetterabhängigkeit, Stromspeicher und Netzintegration begrenzt wird. Um ihren Erfolg langfristig zu sichern sind innovative Lösungen gefragt, wie sie JinkoSolar bei Solarpanelen liefert. Fortschritte in der Energiespeicherung, etwa in Form moderner Batterien oder Wasserstoffspeicher, ermöglichen es, überschüssigen Strom für spätere Nutzung zugänglich zu machen. Gleichzeitig tragen intelligente Stromnetze dazu bei, Schwankungen auszugleichen und die Netzstabilität zu gewährleisten. Die Kombination aus effizienten Speichertechnologien und smarten Infrastrukturen ebnet den Weg für einen flächendeckenden Einsatz dieser erneuerbaren Energieform.
Der chinesische Solarkonzern JinkoSolar hat im 3. Quartal 2024 gemischte Ergebnisse vorgelegt. Der Umsatz erreichte 24,51 Mrd. RMB (ca. 3,49 Mrd. USD), was einem leichten Anstieg von 1,9 % gegenüber dem Vorquartal, jedoch einem deutlichen Rückgang von 23 % im Jahresvergleich entspricht. Grund für den Einbruch waren fallende Verkaufspreise für Solarmodule im Vergleich zum Vorjahr. Der Bruttogewinn stieg im Quartalsvergleich auf 3,86 Mrd. RMB (549,4 Mio. USD) und übertraf den Vorquartalswert um 44 %, blieb jedoch deutlich unter dem Vorjahresergebnis. Positiv hervorzuheben ist die deutliche Verbesserung des operativen Ergebnisses, das von einem Verlust im Vorquartal wieder in die Gewinnzone pendelte.
Die Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident sorgt für Unruhe in der Solar- und Erneuerbaren-Energien-Branche. Insbesondere seine Ankündigung, den Inflation Reduction Act (IRA) aufzuheben, stellt die Zukunft von Steueranreizen für saubere Energie in Frage. Diese Maßnahme galt als zentraler Treiber für Investitionen in den US-Markt und könnte rückgängig gemacht werden, nachdem die Republikaner eine Mehrheit im Kongress errungen haben. Die Ernennung von Lee Zeldin zum Leiter der US-Umweltbehörde (EPA) verstärkt diese Sorgen, da Zeldin für deregulierungspolitische Ansätze bekannt ist. Außerdem rückt eine mögliche Überarbeitung der Subventionsstruktur in den Fokus, insbesondere um die Nutzung durch chinesische Unternehmen einzuschränken. Die Aktie, die nach der US-Wahl unter Druck geraten ist, setzt aktuell zum Rebound an und notiert derzeit bei 24,70 USD.
Myriad Uranium – erfolgreiche Bohrungen bei Copper Mountain
Die Atomkraft spielt eine zentrale Rolle in der modernen Energieversorgung, da sie geringe CO2-Emissionen und eine zuverlässige Grundlastversorgung kombiniert. Sie liefert saubere und stetige Energie, unabhängig von Wetterbedingungen, und benötigt im Vergleich zu erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarparks nur wenig Platz. In diesem spannenden Markt ist Myriad Uranium ein aufstrebendes Unternehmen, das sich auf die Erkundung von Uranvorkommen spezialisiert hat. Mit einem 75 % Anteil am Copper Mountain Uranium Projekt in Wyoming, USA, verfügt Myriad über Zugang zu historischen Uranvorkommen, die in den 1970er-Jahren umfangreich erkundet wurden. Dies eröffnet bedeutende Chancen für zukünftige Entwicklungen.
Die jüngsten Bohrergebnisse aus dem abgeschlossenen Bohrprogramm auf dem Copper Mountain-Projekt in Wyoming stärken das Vertrauen in die hohe Uranmineralisierung der historischen Canning-Lagerstätte. In den bisherigen 34 Bohrlöchern wurden 30 Intervalle mit durchschnittlich über 1.000 ppm radioaktives Äquivalent U3O8 (eU3O8) ermittelt, darunter Spitzenwerte von bis zu 8.060 ppm. Besonders bemerkenswert ist, dass mehrere hochgradige Funde auf einer Streichlänge von 750 m auftraten. Die Ergebnisse wurden mithilfe von Spektral-Gamma-Strahlen ermittelt – eine Methode, die historische Analysen von Union Pacific zuverlässig bestätigt. Zudem entdeckten die Geologen erstmals Uranmineralisierung unterhalb der bisherigen Tiefengrenze von 600 Fuß, was das Explorationspotenzial der Lagerstätte erheblich erweitert.
Myriad plant, die Tiefenpotenziale weiter zu untersuchen und 2025 ein umfangreiches Bohrprogramm durchzuführen. Mit einer Prognose auf mehreren Mio. Pfund Uran bieten die bisherigen Erkundungen eine solide Basis für die Erschließung eines Weltklasseprojekts. Neben der Canning-Lagerstätte umfasst der Projektbereich sechs weitere historische Uranvorkommen, darunter Arrowhead und Bonanza, die früher bereits gefördert haben. Zur Finanzierung von weiteren Explorationsarbeiten hat das Unternehmen eine Privatplatzierung in Höhe von 2,5 Mio. CAD angekündigt. Außerdem wurde Simon Clarke zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats berufen. Die Aktie reagierte positiv auf die Bohrergebnisse und notiert momentan bei 0,445 CAD.
Plug Power - Herausforderungen und Chancen im Wasserstoffmarkt
Damit Wasserstoff weltweit eine Schlüsselrolle in der Energiewende übernehmen kann, sind Fortschritte in drei Bereichen notwendig: niedrigere Produktionskosten, eine ausgebaute Infrastruktur und größere Nachfrage. Die Kosten für die Herstellung von grünem Wasserstoff könnten durch technologischen Fortschritt und Skaleneffekte bis 2030 erheblich sinken und so die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Hier bietet Plug Power Innovationspotenzial. Mit einem breiten Angebot von Elektrolyseuren, Brennstoffzellenlösungen und einer wachsenden Produktionskapazität betrachtet sich das Unternehmen als Vorreiter im Wasserstoffsektor. Plug Power zielt darauf ab, eine vollständige Wasserstoff-Wertschöpfungskette – von der Produktion bis zur Anwendung – aufzubauen. Doch jüngste Berichte zeigen, dass der Weg dorthin holprig bleibt.
Plug Powers Zahlen für das 3. Quartal enttäuschten die Investoren: Der Umsatz fiel um 12,6 % im Jahresvergleich auf 173,7 Mio. USD und verfehlte die Erwartungen klar. Das Unternehmen musste daraufhin seine Jahresprognose auf 700 – 800 Mio. USD senken. Trotz Umsatzwachstum im Elektrolyseur-Segment bleiben Margendruck und Verzögerungen im Projektgeschäft spürbare Herausforderungen. Hinzu kommt ein hoher Geldverbrauch, der nach Angaben von Plug durch Effizienzsteigerungen und Bestandsoptimierungen reduziert werden soll. Die Rückkehr zu positiven Margen ist weiterhin das Hauptziel, doch Analysten bleiben skeptisch, ob die langfristigen Wachstumspläne ohne weiteren Kapitalbedarf realisierbar sind.
Die politische Landschaft birgt zusätzliche Unsicherheiten. Änderungen durch die neue US-Regierung unter Donald Trump könnten die Förderbedingungen für Wasserstoff verschlechtern. Steuervergünstigungen, wie sie durch den Inflation Reduction Act eingeführt wurden, könnten zurückgenommen werden, was die Kostenwettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen würde. Auch global bleibt der Marktdurchbruch für grüne Wasserstoffprojekte zögerlich. Verzögerte Investitionsentscheidungen und schleppende Nachfrage hemmen den Fortschritt. Dennoch sieht Plug Power in Kooperationen mit Unternehmen wie Amazon, BP und Iberdrola Chancen, das Geschäft langfristig auszubauen. Die Aktie hat seit Jahresbeginn noch einmal über 50 % verloren und notiert aktuell bei 2,30 USD.
Die Energiewende erfordert innovative Ansätze, um Versorgungssicherheit und Klimaziele zu vereinen. JinkoSolar setzt auf die Weiterentwicklung von Solarmodulen, stößt jedoch an Grenzen, solange effektive Speicherlösungen fehlen. Myriad Uranium zeigt, wie wichtig Uran als stabiler Energielieferant ist, und überzeugt mit hervorragenden Bohrergebnissen auf seinem Copper-Mountain-Projekt. Plug Power treibt den Wasserstoffmarkt voran, sieht sich jedoch finanziellen und operativen Herausforderungen gegenüber. Die Kombination von erneuerbaren Energien und moderner Atomtechnologie könnte zur Lösung der Energiekrise beitragen und langfristige Stabilität gewährleisten.
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