14.06.2021 | 04:47
Inflation treibt Rohstoffe! Glencore, Barrick, Sibanye, Carnavale Resources
Die Metallpreise gehen ordentlich durch die Decke! Nach dem ersten Schock letzte Woche, als die Volksrepublik China bekanntgegeben hat, künftig aktiv die Preise für Rohstoffe "festlegen" zu wollen, folgte am Ende der Woche der nächste Hammer: Der Verbraucherpreisindex (CPI) in den USA bestimmt die Inflation bei 5% und damit den höchsten Stand seit Mitte 2008. Noch sehen die Notenbanken keine Veranlassung die expansive Geldpolitik zurückzufahren, zu hoch ist die Gefahr in dieser fragilen Situation einen Wirtschaftseinbruch zu riskieren. Angesichts dieser Settings, ergeben sich für den Rohstoff-Investor nun zwei Möglichkeiten, um sich gegen die steigende Inflation zu schützen: Direkt in Rohstoffe investieren oder einfach Aktien aus dem Rohstoff-Sektor kaufen.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
AU000000CAV5 , JE00B4T3BW64 , ZAE000259701 , CA0679011084
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Glencore plc – Weitere Expansion in Richtung Gas
Glencore beginnt die Chancen in Energierohstoffen stärker für sich zu nutzen. Der Rohstoffkonzern und das russische Öl- und Gas-Unternehmen Novatek haben einen langfristigen Liefervertrag für Flüssiggas (LNG) im Volumen von 500.000t pro Jahr geschlossen.
Die Übereinkunft ist Anfang Juni am Rande des internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg getroffen worden. Glencore bezieht das Flüssiggas aus der "Arctic LNG 2"-Anlage von Novatek auf der Gydan-Halbinsel im nördlichen West-Sibirien. Geliefert wird an verschiedene Standorte in Asien, wo die Nachfrage sehr hoch ist. Die Zufahrt für Schiffe über das Nordpolarmeer und die Route über die Beringstrasse nach Asien und China verkürzt die üblichen Transportwege stark, was die Marge für Glencore erhöht.
Beim Aktienkurs ging es vergangene Woche volatil nach oben. Nach einer kurzfristigen Korrektur bei 3,63 EUR, landete der Kurs am Ende der Woche bei 3,85 EUR, knapp unter dem Jahreshoch von 3,95 EUR. Getrieben von den höheren Rohstoffpreisen, steigt der Kurs des Rohstoff-Produzenten und weltgrößten Rohstoff-Händler schon seit einem Jahr. Der vorherrschende Inflationstrend überzeugt Investoren, die ihr Heil in rohstoffnahen Investments suchen. Besser kann es nicht laufen – the trend is your friend!
Barrick Gold – Hohe Ausschüttungen an die Aktionäre
Barrick Gold Corp. hat bestätigt, dass man Mitte Juni nun die erste 250 Mio. USD-Tranche einer Kapitalrückführungsausschüttung in Höhe von insgesamt 750 Mio. USD auszahlen wird. Die genaue Höhe beträgt 14,05 US-Cent plus einer Regeldividende von 9,00 Cent je Aktie, basierend auf der Anzahl der ausstehenden Aktien zum Stichtag 28. Mai 2021. Dies folgt einer Genehmigung von Aktionären auf der Jahresversammlung von Barrick am 4. Mai 2021. Die verbleibende Ausschüttung in Höhe von 500 Mio. USD wird voraussichtlich in zwei gleichen Tranchen an die eingetragenen Aktionäre zu noch zu bestimmenden Terminen im August und November 2021 erfolgen.
Damit steigt die Gesamtrendite 2021 für Aktionäre auf eine der höchsten in der Branche und markiert einen weiteren Meilenstein auf dem proklamierten Weg, das wertvollste Goldunternehmen der Welt zu werden. Der jüngst veröffentlichte 10-Jahres-Produktionsausblick wird durch herausragende Tier-1-Gold-Assets rund um den Globus getragen, die berechneten Minenlaufzeiten liegen noch weitaus höher.
Der Edelmetall-Produzent Barrick repräsentiert eine Jahresförderung von über 7 Mio. Unzen und liegt damit zusammen mit Newmont Mining an der Spitze der weltweiten Gold-Bergbauunternehmen. Aber: Die Barrick-Aktie steht mit 19,20 EUR immer noch gut 25% von ihrem Sommerhoch 2020 entfernt. Aufstocken!
Sibanye-Stillwater – Aktienrückkauf-Programm angekündigt
Auch Sibanye-Stillwater geht es derzeit blendend. Die Südafrikaner teilen mit, dass sie einen Rückkauf über den Markt von bis zu 5% seiner zum 31. Mai 2021 ausgegebenen Stammaktien durchführen werden. Das nun formulierte Rückkaufprogramm ist eine Folge des erfolgreichen finanziellen Deleveraging und der Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen durch den Konzern im Jahr 2020 und steht im Einklang mit dem strategischen Kapitalallokationsrahmen, den der Vorstand im Februar 2021 genehmigt hat.
Der Kapitalallokationsrahmen des Konzerns für 2021 priorisiert Investitionen in die operative Nachhaltigkeit, die Aufrechterhaltung angemessener Barreserven, die Zahlung von Dividenden und ein umsichtiges Schuldenmanagement. Die langanhaltende Restrukturierung des Unternehmens ist damit abgeschlossen. Daher lohnt es sich hier genauer hinzusehen!
Carnavale Resources – Multimetall aus West-Australien
Das australische Unternehmen Carnavale Resources mit Sitz in West Australien fokussiert sich auf Rohstoff-Projekte im Frühstadium. Aktuell stehen vier Projekte rund um Platinmetalle, Gold, Nickel und Kupfer im Fokus. Treiber der Strategie ist die ungebrochene Nachfrage nach Batterie- und sogenannten Katalysatoren-Metallen, die sich aus dem politischen Schulterschluss der Dekarbonisierung ergeben. Die aktuellen Liegenschaften umfassen das Barracuda-Projekt, welches neben Nickel und Kupfer auch die Platingruppenmetalle enthält, das Nickelprojekt Grey Dam sowie zwei weitere Gold-Projekte.
In Kookynie konnte man soeben das dritte Gold-Bohrprogramm erfolgreich abschließen. Die hochgradigen Abschnitte beinhalten je zwei Meter mit außergewöhnlich hohen Goldgehalten von 16,25 g/t bzw. 3,34 g/t. Im Projekt Ora Banda werden erste Bodenproben entnommen, um Anomalien zu entdecken. Spannend wird es beim Nickelprojekt Grey Dam. Hier werden die kleinsten Partikel untersucht und im Hinblick auf Einflussfaktoren interpretiert, wie z.B. die natürlichen Bewegungen des Grundwassers. Auf diese Weise kann man Hinweise auf Nickelsulfide und Elemente von Platinmetallen erhalten, um die zukünftige Arbeit möglichst effizient auszurichten.
Aktuell hat Carnavale noch knapp 4 Mio. AUD in der Kasse. Damit können alle Bohrziele in dieser Saison bearbeitet werden. Explorationsarbeiten in der Frühphase bieten die Chance auf große Wertsteigerungen, können aber auch ohne Erfolg sein. Daher ist es besonders wichtig, die Investitionen so gering wie nur möglich zu halten und Projekte, die wenig Perspektive offerieren, durch neue zu ersetzen. Die Kombination aus verschiedenen Metallen schafft am Ende die Aussicht auf robuste Ressourcenschätzungen.
Mit 2,3 Mrd. ausgegebenen Aktien liegt aktuell eine Marktkapitalisierung von 19 Mio. AUD vor. Das Unternehmen liegt zu 50% in festen Händen, auch das Management ist signifikant beteiligt. Carnavale Resources ist summa summarum eine aussichtsreiche Mischung von Projekten und steht in seiner Entwicklung noch am Anfang. Eine erste Position macht daher durchaus Sinn.
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