Menü schließen




17.10.2024 | 04:45

Die nächste 200 % Uran Rally – gibt es demnächst Übernahmen? Myriad Uranium, Nel, Plug Power, SMCI und JinkoSolar

  • Kernenergie
  • Rohstoffe
  • Strategische Metalle
  • Uran
  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Irgendwie ist die internationale Energiepolitik für Investoren sehr kompliziert geworden. Mit den „Net Zero“-Plänen der EU wird die Klimawende allein mit dem Ausbau von erneuerbaren Energien nicht zu schaffen sein. Staaten mit einer weniger ausgeprägten grünen Ideologie wie in Deutschland, haben die einst verbannte Kernkraft wieder für sich entdeckt. China, Russland und Indien wollen ihre Kapazitäten sogar verdoppeln, auch die deutschen Anrainerstaaten Frankreich, Schweden, Tschechien, Polen und Großbritannien wollen in den nächsten 10 Jahren über 50 neue Reaktoren ans Netz bringen. Das alles klingt nach wenig Einigkeit in Brüssel und wirft die Frage auf, wie man die Energieversorgung der wachsenden Bevölkerungen global stemmen möchte? Für Anleger ist der Startschuss im Uran längst ertönt, worauf sollten dynamische Investoren jetzt dringend achten?

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: MYRIAD URANIUM CORP | CA62857Y1097 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007 , SUPER MICRO COMPUT.DL-_01 | US86800U1043

Inhaltsverzeichnis:


    Myriad Uranium – Uran aus Wyoming

    Mit dem Putsch in Niger verabschiedete sich der kanadische Uran-Explorer Myriad aus Afrika. Eine weise Entscheidung, denn nun konzentriert sich der Experte für strategische Metalle auf die aussichtsreichsten Uran-Vorkommen in den USA. Mit einem sensationellen 75 %-Deal verschaffte sich Myriad Zugang zu einem bereits groß explorierten Gebiet namens Copper Mountain. Hier wurden historisch von Union Pacific in den 1970er Jahren Erschließungsausgaben in Höhe von 117 Mio. CAD getätigt. Wegen der niedrigen Uranpreise und dem Atom-Zwischenfall von Harrisburg 1979 wurde das Projekt aber nicht weiterverfolgt.

    Die Vorzeichen haben sich aber nun drastisch verändert: Die Welt-Energieversorgung sieht sich ab 2025 mit einem großen Uran-Defizit konfrontiert. Wegen der geopolitischen Spannungen zwischen Ost und West sollten die Industriestaaten auch nicht unendlich auf eine Belieferung aus Kasachstan hoffen. Die Kernenergie-Betreiber suchen also nach sicheren Jurisdiktionen für die Sicherung ihrer Lieferketten, welche global rar geworden sind. Union Pacific bohrte in den 70igern etwa 2.000 Bohrlöcher und entdeckte dabei 7 historische Uranlagerstätten, sogar ein Minenplan wurde bereits entwickelt. Die damals identifizierten Ressourcen in U3O8 werden heute auf etwa 65 Mio. Pfund geschätzt, das bietet Potenzial für eine industrielle Herstellung von spaltbarem Uran.

    CEO Thomas Lamb will in den nächsten Monaten weitere Bohrungen durchführen, weil man mit modernen Methoden eine deutlich größere Ressource vermutet. Aktuell scheinen die Anleger die Story zu lieben, denn die Myriad-Aktie sprang in den letzten 4 Wochen um ganze 50 % nach oben. Dennoch ist das Unternehmen mit rund 58,5 Mio. Aktien erst mit ca. 23 Mio. CAD bewertet. Der Bewertungsspielraum kann sich nach den anstehenden Bohrungen also noch deutlich ausweiten. Vorgestern, am 15. Oktober, wurde Myriad Uranium von CEO Thomas Lamb auf dem International Investment Forum einem breiten Publikum vorgestellt. Mit aktuellen Uranpreisen von etwa 83 USD und möglichen Knappheitssprüngen von jenseits der 125 USD-Marke, kann die Reise für Myriad noch ordentlich beschleunigen. Einsammeln!

    Plug Power und Nel ASA – Der Ausverkauf ist noch nicht zu Ende

    Wer an zukünftige Energien mit dem „Net Zero“-Label denkt, hat auch Wasserstoff im Visier. Kaum eine andere Branche hat an der Börse so gelitten, seit den Höchstständen aus dem 2021 haben sich die Bewertungen um etwa 90 % gesenkt. Die internationalen Protagonisten Plug Power und Nel ASA leiden seit Jahren unter rückläufigen Aufträgen und sinkender Investitionsbereitschaft. Im derzeitigen Umfeld prescht die Nuklear-Energie international wieder nach vorne, während der Wasserstoff zunehmend auf der Strecke bleibt.

    Derzeit scheitern die notwendigen öffentlichen Aufträge an der hohen Verschuldung der Haushalte. Auch Berlin fehlt es bei all den zuletzt proklamierten Investitionsvorhaben an strategischer Entscheidungsqualität und unternehmerischen Weitblick. Wegen beträchtlicher Entwicklungskosten für innovative H2-Technologien und sehr schwieriger Refinanzierung führt dies in den Unternehmen zu einer schrumpfenden Liquiditätsversorgung. Das drückt zwangsläufig weiter auf die Kurse. Die Branche setzt nun große Hoffnung auf die Demokratin Kamala Harris, denn sie scheint gewillt, die Klima-Investitionen ihres Vorgängers Joe Biden fortführen zu wollen.

    Der norwegische Hydrogen-Pionier Nel ASA meldete jüngst eine hoffnungsvolle Kooperation mit der italienischen Saipem. Aber auch das hievte die Aktie nur kurzzeitig in positives Terrain, gestern kamen dann die Zahlen und schon ging es neuerliche 10 % nach unten. Nel hat zwar seinen Quartalsumsatz von 303 auf 366 Mio. NOK gesteigert, der viel beachtete Auftragseingang hat sich aber auf 161 Mio. NOK mehr als halbiert. Das erhöht den operativen Druck, denn das EBITDA stürzte auf -90 Mio. NOK ab. Den Cashbestand beziffern die Norweger auf 1,9 nach knapp 3,8 Mrd. NOK im Vorjahr, CEO Håkon Volldal sieht aktuell dennoch keinen Grund, neue Gelder einzuwerben. Ein verhaltener Ausblick und kein gutes Zeichen für Wachstum, das die Börse bei Wasserstoff eigentlich erwartet hat. Immer noch im tiefen der Tal Enttäuschung verweilt auch der 10-mal größere US-Konkurrent Plug Power. Hier gibt es zwar erfreuliche Nachrichten über einen 3 GW-Elektrolyseur-Auftrag in Australien, Anleger sollten aber vorsichtshalber auf die Zahlen zum 3. Quartal am 7. November warten. Denn der schillernde CEO Andy Marsh nimmt es mit der Erfüllung vorheriger Ankündigungen nicht so genau.

    JinkoSolar und SMCI – Ein möglicher Turnaround steht an

    So unterschiedlich kann es mit bekannten Publikumsaktien laufen. Wir hatten schon oft über Jinko Solar und Super Micro Computer (SMCI) berichtet. Der chinesische Marktführer für Solar-Panels wurde in diesem Jahr regelrecht abgestraft. Die Aktie rutschte von rund 34 auf 15 EUR ab. Mit dem China-Boom der letzten 3 Wochen ging es dann wieder über 20 EUR nach oben. Gerade hat Jinko einen riesigen Lieferauftrag über eine 3 GW-Anlage in Saudi-Arabien an Land gezogen. Äußerst spannend dürften daher die Q3-Tahlen am 25. Oktober sein. Mit einer positiven Überraschung wäre der Turnaround geglückt.

    Wegen negativer Kommentare eines Shortsellers ist die SMCI-Aktie trotz Aktiensplits regelrecht abgestürzt. So verlor der Anlegerliebling zwischen März und September ganze 70 % an Wert. Nun mehren sich aber wieder die positiven Kommentare und gestern gab es dazu eine Top-Meldung. Der Spezialist für Kühlsysteme, KI und Cloud-Dienste, kündigte die Einführung eines neuen Speichersystems an, das für Workloads beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz optimiert ist. Das System integriert die hochmodernen NVIDIA BlueField-3 Datenverarbeitungseinheiten (DPUs), um die Leistung für KI-Training, Inferenz und High-Performance Computing (HPC) zu verbessern. Supermicro hat mit NVIDIA gestern auf der OCP Global Konferenz in San Jose präsentiert. Die Aktie legte in den letzten Tagen schon deutlich zu. Auch hier sollten Anleger wieder Zutrauen finden, denn irgendwann wird der Shortseller wieder eindecken müssen.

    Die Myriad Uranium-Aktie hat durch die Neuaufstellung einen gewaltigen Turbo eingelegt. Auf Sicht von 6-Monaten kann Jinko noch mithalten, hingegen ist SMCI total abgetaucht. Weiter im Ausverkauf befinden sich Nel ASA und Plug Power. Quelle: Refinitiv Eikon 16.10.2024

    Die Energiefrage bleibt innerhalb Europas ein großes Rätsel. So ist der Umgang mit fossilen Rohstoffen wenig einsichtig, der Schwenk vieler in die Nuklearenergie aber nachvollziehbar. Denn immerhin werden westlich des Rheins ganze 56 Kernkraftwerke betrieben. Und Deutschland ist einer der größten Kunden für diesen günstigen Strom. Für Anleger bieten sich daher wieder gute Chancen im Bereich Uran. Hier könnte Myriad mit seinem Copper Mountain Projekt zu einem Top-Pick avancieren.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
    Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
    Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 05.12.2024 | 04:45

    Depot-Raketen für 2025! Nel ASA, F3 Uranium, Renk, Rheinmetall und Hensoldt im Fokus

    • Uran
    • Kernenergie
    • Wasserstoff
    • Energiewende
    • Turnaround

    Die Börse war für viele Investoren in diesem Jahr wie ein warmer Regen. Hightech, KI- und Rüstungstitel konnten neue Höchststände erklimmen und vergoldeten so die Renditen von risikobewussten Portfolios. Doch auch mit ständig neuen Alltime-Highs beim DAX 40-Index hat es in Deutschland nur 34 % Gewinneraktien gegenüber 66 % Verliereraktien gegeben. Die Börse wird also sehr selektiv nur von einigen wenigen Titeln getragen. Umso wichtiger erscheint es, schlummernde Portfoliorisiken zu erkennen, Umschichtungen vorzunehmen und eine Aufstellung zu finden, welche für 2025 erfolgversprechend ist und weiterhin gute Renditen liefert. Wir haben ein paar Vorschläge.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 04.12.2024 | 06:00

    JinkoSolar, Myriad Uranium, Plug Power – wie die Energiekrise gelöst werden kann

    • JinkoSolar
    • Myriad Uranium
    • Plug Power
    • Solarenergie
    • Solarpanels
    • Solarmodule
    • Stromspeicher
    • Uran
    • Atomkraft
    • Atomkraftwerk
    • Wasserstoff
    • grüner Wasserstoff
    • Elektrolyseure

    Während der jüngsten Dunkelflaute in Deutschland Anfang November 2024 wurde erneut die Herausforderung deutlich, die Energiewende ausschließlich mit erneuerbaren Quellen voranzutreiben. Tage mit minimaler Wind- und Sonnenstromproduktion zwangen das Land, massiv auf fossile Kraftwerke und teure Stromimporte zurückzugreifen. Gleichzeitig wächst der Energiebedarf – etwa durch Elektromobilität, Digitalisierung und industrielle Transformation – rasant an. Angesichts dieser Dynamik rückt die Debatte um CO2-neutrale, grundlastfähige Atomkraftwerke wieder in den Fokus. Anders als Wind- und Solarenergie liefern diese AKWs zuverlässig Strom und könnten entscheidend dazu beitragen, die Energieversorgung und Klimaziele gleichermaßen sicherzustellen. Wir sehen uns 3 Unternehmen an und analysieren, was es braucht, um diese Technologien zum Erfolg zu führen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 03.12.2024 | 04:45

    Jahresend-Rally: DAX High, Bitcoin oder Gold? SMCI, Thunder Gold, Dell und SAP unter der Lupe

    • Technologie
    • Künstliche Intelligenz
    • Rohstoffe
    • Gold
    • HighTech

    Der Dezember startet, wie der November geendet hat: Neue Höchstkurse beim DAX, Hightech-Werte bleiben gefragt und Bitcoin sowie Gold konsolidieren leicht. Nur noch 16 Handelstage bleibt nun Zeit, die richtige Portfolio-Struktur für 2025 zu finden. Trotz ungebremstem Optimismus der Investoren könnte sich im nächsten Jahr eine Sektor-Rotation zeigen, die die überreizten Titel konsolidieren lässt und lang vernachlässigte Werte auf den Plan holt. Bei Super Micro Computer gab es viele Unsicherheiten, die sich nun relativieren. Der Partner Nvidia konnte seit den Q3-Zahlen keine neuen Höchststände vermelden. Von Rekorden kann allerdings SAP ein Lied singen, die Aktie hat einen der stärksten Aufschwünge seit Firmengründung hinter sich gebracht. Wie geht es nun weiter? Hier einige Ideen für risikobewusste Anleger.

    Zum Kommentar