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11.07.2022 | 04:44

Crash bei diesen Aktien nutzen: Infineon, Siemens, BrainChip, Apple im Fokus!

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Bildquelle: pixabay.com

Hightech, Autos, Haushaltsgeräte, Smartphones, Renewables – die Liste der Produkte scheint endlos. Allen gemeinsam ist die Notwendigkeit intelligenter Chips: Die Auswirkungen des weltweiten Chipmangels sind aber allgegenwärtig. Aus heutiger Sicht würden Manager die Globalisierung sicherlich gerne wieder ein Stück zurückdrehen, denn die Verlagerung von Produktionsstätten in die ganze Welt schafft aktuell riesige Probleme von Logistik, über hohe Bezugspreise bis hin zu völlig zerstörten Lieferketten. Wenn Mitteleuropa seine Energieabhängigkeit vom Osten nicht bald in den Griff bekommt, dürften für hiesige Industriestandorte noch harte Zeiten anstehen. Wo liegen die Chancen in einem fragilen Umfeld?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: BRAINCHIP HOLDINGS LTD | AU000000BRN8 , APPLE INC. | US0378331005 , INFINEON TECH.AG NA O.N. | DE0006231004 , SIEMENS AG NA O.N. | DE0007236101

Inhaltsverzeichnis:


    Chipmangel – Heute würde Siemens Infineon wahrscheinlich nicht mehr verkaufen

    Fehlende Mikroprozessoren haben in 2021 nicht nur der Automobilindustrie heftig zugesetzt. Das Beratungsunternehmen Goldman Sachs identifizierte 169 Branchen, die in unter dem ständigen Chipmangel zu leiden hatten. Darunter sind auch die Hersteller von Smartphones, Computern, WLAN-Routern und medizinischen Geräten. Und für 2022 erwarten Experten auch wegen der anhaltenden russischen Invasion noch keine echte Trendwende. Etliche Probleme, die zur globalen Chipkrise maßgeblich beigetragen haben, bestehen nämlich noch immer. An oberster Stelle die Rohstoff- und Energieknappheit sowie die rasant steigenden Preise, sie drücken auf die Marge, denn die Verkaufspreise können selten um satte zweistellige Sätze angehoben werden.
    Die Entwicklung bei Infineon macht dennoch Hoffnung. Die Trends rund um Elektrifizierung, Energieeinsparung sowie Digitalisierung, sorgen für weiterhin hohe Nachfrage. CO2-Reduzierung und der Wunsch, Dinge intelligent zu machen und sicher zu vernetzen, sind die wichtigen Basistrends in allen technologieorientierten Branchen. Die Münchener sind in diesen Bereichen aktiv.

    Denn Infineon ist ein wichtiger Partner für viele Hersteller, welche moderne Chips mit stromsparenden Technologien benötigen. So hat die Aktie zwar gut 40% korrigiert, die Geschäfte laufen aber dennoch blendend. Mittlerweile hat auch das Management gewechselt. Auf den Ingenieur Ploss folgt der Ingenieur Hanebeck, die Tradition der internen Besetzung mit hauseigenen Führungskräften wird fortgesetzt. Aus dem heutigen Blickwinkel würde Siemens die Perle Infineon wohl nicht mehr verkaufen. Die Aktie hatte ihren Ausverkauf wohl bei 20,70 EUR in der vergangenen Woche. Jetzt bei rund 23 EUR ist die Aktie wieder im Aufwärtsmodus und hochattraktiv. Einsammeln!

    BrainChip Holdings – Neue Kooperation schiebt das autonome Fahren an

    Die australische BrainChip holdings ist kein klassischer Chiphersteller, sondern ein IP-Unternehmen mit Lösungsansätzen für die Hightech-Industrie. Frühzeitig hat man sich seine Technologien über Patente geschützt, in vielen Bereichen der künstlichen Intelligenz zeigt das Unternehmen revolutionäre Ansätze und nimmt Vorreiterrollen ein. Das Patentportfolio des Unternehmens umfasst derzeit acht in den USA und ein in China erteiltes Patent sowie 21 anhängige Patentanmeldungen in den USA, Europa, Kanada, Japan, Korea, Australien, Brasilien, Mexiko und Israel. Zu den prominenten Kunden gehören Organisationen wie die NASA, Valeo, Nanose Medical, Renesas und Ford. Zuletzt schloss BrainChip eine Partnerschaft mit Prophesee zur Optimierung der KI-Leistung und -Effizienz von visuellen Computerlösungen. Die Technologie von Prophesee ist vom menschlichen Sehen inspiriert und nutzt ein patentiertes Sensordesign sowie KI-Algorithmen, die das humane Auge und Gehirn nachahmen, um das zu erkennen, was bisher mit standardmäßiger bildbasierter Technologie unsichtbar war.

    Die Computer-Vision-Systeme von Prophesee eröffnen damit neue Möglichkeiten in Bereichen wie autonomes Fahren, industrielle Automatisierung, IoT, Sicherheit und Überwachung sowie Augmented und Virtuell Reality. Die Technologie „Akida“, ist der erste neuromorphe Prozessor von BrainChip auf dem Markt, er ahmt ebenso das menschliche Gehirn nach, um nur die wesentlichen Sensoreingaben zum Zeitpunkt der Erfassung zu analysieren und die Daten mit unvergleichlicher Effizienz, Präzision und Energieeinsparung zu verarbeiten.

    "Wir haben die Daten des neuromorph-basierten Kamerasensors von Prophesee erfolgreich portiert, um Inferenzen auf Akida mit beeindruckender Leistung zu verarbeiten", sagt Anil Mankar, Mitbegründer und CDO von BrainChip. Nach einem Hoch bei 1,67 EUR im Januar ging es im Zuge der Nasdaq-Korrektur um 68% nach unten auf tiefe 0,55 EUR. Nun scheint der Kurs aber ausgebombt, die Umsätze gehen mit höheren Preisen wieder nach oben. Schauen sie wieder genauer hin, denn die Schnäppchenjäger haben das liquide Papier schon längst wieder auf der Liste!

    Apple – Wenig korrigiert und schon wieder gefragt

    Die schlechte Meldung zuerst: Apple ist nicht mehr die teuerste Aktie der Welt. Zum Halbjahr wurde der Smartphone-Riese aus Kalifornien von dem Petrogiganten Saudi Aramco überrundet. Der saudische Ölkonzern Saudi verdrängte Apple auf Platz zwei, wie aus einer Untersuchung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervorgeht. Als die Börsenturbulenzen vor allem die amerikanischen Technologiekonzerne hart trafen, konnten Energieunternehmen parallel elegant zulegen. Deutsche Konzerne sind erstmals seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2006 nicht mehr unter den Top 100 vertreten.

    Nun die gute Meldung: Der Abstand zwischen Apple und Aramco war sehr gering, und mit dem Dreh an der NASDAQ letzte Woche hatte Apple bereits wieder gleichziehen können. Sollte sich der Trend verstärken und Öl auch mal eine Korrektur durchlaufen, wird sich das aktuelle Bild wieder schnell ändern. Beide Werte haben eine Bewertung von ca. 2,3 Bill. USD, der Kursrutsch der letzten 3 Monate vernichtete allerdings ca. 10 Billionen an Kurswerten weltweit. Apple korrigierte vom Top bei 163 EUR ganze 28%, hat aber zuletzt wieder über 20 EUR hinzugewonnen. Das Short-Szenario in der Aktie währte nur kurz, jetzt geht wohl es wieder in die andere Richtung.

    Im großen Bild gilt es zu prüfen, ob die aktuellen Aufwärtsimpulse nicht nur Bearmarket-Rallyes darstellen. Immerhin steht bei Alphabet nun auch ein Split an und die Amazon-Aktie konnte schon wieder ihren Vorsplit-Level hinter sich lassen. Man darf vermuten, dass auch die Apple Aktie bald wieder Vollgas geben wird. Analysten erwarten allerdings eine sinkende Wachstumsrate in den nächsten Jahren von etwa 10% bis auf 5% im Umsatz. Von 43 aktuellen Analysen gibt es derzeit nur eine negative Studie, sie ist allerdings noch aus dem Jahr 2021. Das geschätzte KGV für 2023e liegt bei ca. 25 – zu den Hochzeiten gab es bei Apple auch mal KGVs von über 35. Beobachten!


    „Kaufen wenn die Kanonen donnern“ kann richtig sein, wenn die Wirtschaft nach einem exogenen Schock wieder recht schnell zur Tagesordnung übergeht. Aktuell dürften aber die Zweifel über die ökonomische Zukunft überwiegen. Langfristig waren Korrekturen von 20-25% aber immer Kaufkurse. Infineon, Siemens, Apple und BrainChip sind u.E. gute Ideen für dynamische Portfolios.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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