13.08.2024 | 06:00
Commerzbank, Desert Gold, Coinbase – welche Assets bewahren ihren Wert im Crash?
Nach dem Finanzcrash sind Investoren zunehmend auf der Suche nach sicheren und rentablen Anlagemöglichkeiten. Die traditionelle Sparform bei Banken bietet zwar Sicherheit, jedoch oft nur geringe Renditen. Gold hingegen gilt seit Jahrhunderten als krisensicherer Wertspeicher und erlebt in unsicheren Zeiten eine Renaissance. Gleichzeitig gewinnen Kryptowährungen wie Bitcoin an Popularität, sowohl wegen ihrer hohen Renditechancen als auch wegen ihrer dezentralen Natur. Wir sehen uns daher aus jedem Bereich ein Unternehmen an und schauen, wie die Aktien im letzten Rücksetzer reagiert haben.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , Coinbase | US19260Q1076
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Commerzbank – stärkstes Halbjahr seit 15 Jahren
Als der Abverkauf an den Märkten am 1. August begann gab die Aktie der Commerzbank um fast 15 % nach. Als dann die Zahlen zum 1. Halbjahr veröffentlicht wurden ging es noch einmal weiter nach unten. Dabei war das vergangene Halbjahr das beste seit 15 Jahren und auch die Jahresprognose sieht besser aus als im Jahr 2023. Das Unternehmen verzeichnete im 1. Halbjahr einen Anstieg des operativen Ergebnisses um 11 % auf 2,0 Mrd. EUR und einen Halbjahresgewinn von 1,3 Mrd. EUR, ein Plus von 12 %. Die Q2-Erträge stiegen dank des starken Kundengeschäfts auf 2,7 Mrd. EUR, während die Kosten im 1. Halbjahr um 2 % auf 3,2 Mrd. EUR sanken. Die harte Kernkapitalquote liegt nach Akquisitionskonsolidierung bei 14,8 %.
CEO Manfred Knof betont die positive Entwicklung des Kundengeschäfts der Commerzbank. Das erstklassige Halbjahr resultierte aus vermehrten Unternehmenskrediten und einer aktiveren Rolle der Privatkunden. Aufgrund des soliden Kerngeschäfts kann die Bank weiterhin Sonderbelastungen aus Rechtsstreitigkeiten in Polen und Russland ausgleichen. Finanzchefin Bettina Orlopp kündigte an, dass die Bank plant, mehr Kapital an die Aktionäre zurückzugeben. Die 1. Tranche des 3. Aktienrückkaufs in Höhe von 600 Mio. Euro wurde bei der EZB und der Finanzagentur beantragt.
Das sind gute Nachrichten für die Aktionäre. Trotzdem bleibt die Sorge, dass die Zinsen in den kommenden Monaten und Jahren doch wieder sinken könnten. Dann würde das Ergebnis der Commerzbank deutlich belastet. Nach den Zahlen gaben 4 Analysten eine "Halten"-Empfehlung heraus und 4 sahen die Aktie als "Kauf". Die Kursziele reichen von 13,60 EUR bis 17,00 EUR. Am vergangenen Freitag ging die Aktie mit 12,305 EUR aus dem Xetrahandel und hat auf Tagesbasis einen Hammer ausgebildet. Das ist als 1. Zeichen für eine Stabilisierung zu werten. Aktuell kostet ein Anteilsschein 12,49 EUR.
Desert Gold – viel Upside-Potenzial
Gold gilt, wenn es zum Crash kommt, als Sicherer Hafen. Auch im Fall von Desert Gold hielt sich die Aktie und konnte sogar leicht zulegen. Das Unternehmen ist ein Explorations- und Ressourcenentwicklungsunternehmen mit Fokus auf Goldprojekten in Mali und betreibt hauptsächlich das 440 km² große Senegal Mali Shear Zone (SMSZ) Gold Projekt zur Entdeckung potenzieller Weltklasse-Goldvorkommen. Am 1. August veröffentlichte Desert Gold ein Update zur vorläufigen wirtschaftlichen Bewertung (PEA) ihres Projekts in West-Mali. Die neuen Analyseergebnisse aus 12 Bohrlöchern zeigen vielversprechende Goldgehalte. Drei metallurgische Mischproben wurden zur weiteren Untersuchung nach Südafrika geschickt. Zudem wurden drohnengestützte Erkundungen durchgeführt, um präzise topografische Daten für die Planung der Bergbauinfrastruktur zu erhalten.
Die Bohrergebnisse beinhalten Funde wie 3,54 g/t Gold über 10,15 m bei Barani East und 6,62 g/t Gold über 12 m bei Gourbassi West. Eine Ressourcenschätzung für Gourbassi West North ist in Arbeit. Die PEA wird auch die Oxid- und Übergangsressourcen aus den Zonen Barani East und Gourbassi West einbeziehen. Die neue PEA wird im 4. Quartal erwartet. Dann dürfte sich auch entscheiden, ob das Unternehmen mit der Goldproduktion nach dem Heap-Leach-Verfahren auf Barani East beginnt. Darüber sollten jährlichen zwischen 15.000 und 20.000 Unzen Gold produziert werden können. Dabei profitiert das Unternehmen von den geringen Kosten in Mali und kann mit den Einnahmen die weiteren Explorationsarbeiten finanzieren.
Dieses Potenzial sehen auch die Analysten von GBC. Sie heben das erhebliche Upside-Potenzial von Desert Gold hervor, das sich durch ein umfangreiches Bohrprogramm von 30.000 m und die Aussicht auf den Bau einer profitablen Heap-Leach-Mine auszeichnet. Entscheidend ist auch die strategische Lage des Projekts in einem goldreichen Gebiet in Mali. Dies macht das Unternehmen zu einem attraktiven Übernahmeziel. Übernahmen in der Region finden in etwa zu 66 USD je Unze Gold statt, die Aktien von Desert Gold haben aktuell aber nur einen Wert von ca. 12 USD je Unze. Daher setzt GBC ein Kursziel von 0,425 CAD fest, was potenzielle Investitionen rechtfertigt. Aktuell notiert die Aktie bei lediglich 0,075 CAD
Coinbase – konnte Erwartungen nicht erfüllen
Kryptowährungen wie Bitcoin gelten zunehmend als sicherer Hafen, ähnlich wie Gold. Beide bieten Schutz vor Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit. Während Gold seit Jahrhunderten als Wertaufbewahrungsmittel dient, ziehen die begrenzte Verfügbarkeit und die dezentrale Struktur von Kryptowährungen viele Investoren an. In Krisenzeiten suchen Anleger nach stabilen Anlagen, wodurch sowohl Gold als auch Kryptowährungen als verlässliche Alternativen betrachtet werden. Gerade jüngere Investoren bevorzugen das höhere Wertsteigerungspotenzial bei Kryptowährungen, die aber dafür höheren Schwankungen unterliegen. Coinbase ist wohl eine der bekanntesten Kryptobörsen, doch als der Ausverkauf begann, fiel die Aktie in der Spitze um fast 30 %.
Das lag aber auch am stark fallenden Preis bei beispielsweise dem Bitcoin. Im 2. Quartal erzielte der Konzern sowohl finanziell als auch regulatorisch bemerkenswerte Fortschritte. Der Gesamtumsatz stieg um 104,8 % im Jahresvergleich auf 1,45 Mrd. USD mit einem Nettogewinn von 36 Mio. USD. Hier hatten die Analysten mehr erwartet. Das Unternehmen erzielte ein positives bereinigtes EBITDA von 596 Mio. USD und hat nun damit das 6. Quartal in Folge positive Ergebnisse erwirtschaftet. Zudem verbesserte sich die Bilanz mit 7,8 Mrd. USD an liquiden Mitteln, was einem Anstieg von 733 Mio. USD gegenüber dem vorangegangenen Quartal entspricht. Trotz rückläufiger Transaktionserlöse, die auf 780,9 Mio. USD sanken, wuchsen Abo- und Serviceerlöse auf 599 Mio. USD.
Im Produktentwicklungsbereich setzte Coinbase wichtige Innovationen um, darunter das Layer-2-Protokoll Base, das zu einem Anstieg der Transaktionen um 300 % führte. Durch strategische Partnerschaften, insbesondere zur Förderung des Stablecoins USDC, konnte die globale Reichweite und Akzeptanz erweitert werden. Ein entscheidender Meilenstein war die Erreichung der MiCA-Konformität für USDC, was die Nutzung von Stablecoins in Europa vorantreibt. Die Aktie konnte bereits am Montag den 5. August einen Teil der Verluste wettmachen und läuft seitdem seitwärts. Momentan handelt die Aktie bei 192,40 USD.
Im Fazit zeigt sich, dass jede Anlageform ihre eigenen Stärken und Schwächen hat. Die Commerzbank bietet Stabilität durch ein starkes operatives Ergebnis, ist aber dennoch von Marktzinsen abhängig. Desert Gold überzeugt durch vielversprechende Bohrresultate und kostengünstige Produktion in Mali, was ein erhebliches Upside-Potenzial birgt. Zudem herrscht eine latente Übernahmefantasie. Coinbase hingegen profitiert von der wachsenden Akzeptanz und innovativen Produkten im Kryptowährungssektor, bleibt aber volatil in der Reaktion auf Marktbewegungen. Anleger müssen daher ihre Risikobereitschaft abwägen und diversifizieren, um in turbulenten Zeiten auf jeder Ebene gut aufgestellt zu sein.
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