Menü schließen




13.08.2024 | 06:00

Commerzbank, Desert Gold, Coinbase – welche Assets bewahren ihren Wert im Crash?

  • Commerzbank
  • Desert Gold
  • Coinbase
  • Crash
  • sicherer Hafen
  • Zinsen
  • Gold
  • Goldmine
  • Mali
  • Goldproduktion
  • Kryptowährungen
  • Krypto-Börse
Bildquelle: pixabay.com

Nach dem Finanzcrash sind Investoren zunehmend auf der Suche nach sicheren und rentablen Anlagemöglichkeiten. Die traditionelle Sparform bei Banken bietet zwar Sicherheit, jedoch oft nur geringe Renditen. Gold hingegen gilt seit Jahrhunderten als krisensicherer Wertspeicher und erlebt in unsicheren Zeiten eine Renaissance. Gleichzeitig gewinnen Kryptowährungen wie Bitcoin an Popularität, sowohl wegen ihrer hohen Renditechancen als auch wegen ihrer dezentralen Natur. Wir sehen uns daher aus jedem Bereich ein Unternehmen an und schauen, wie die Aktien im letzten Rücksetzer reagiert haben.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , Coinbase | US19260Q1076

Inhaltsverzeichnis:


    Commerzbank – stärkstes Halbjahr seit 15 Jahren

    Als der Abverkauf an den Märkten am 1. August begann gab die Aktie der Commerzbank um fast 15 % nach. Als dann die Zahlen zum 1. Halbjahr veröffentlicht wurden ging es noch einmal weiter nach unten. Dabei war das vergangene Halbjahr das beste seit 15 Jahren und auch die Jahresprognose sieht besser aus als im Jahr 2023. Das Unternehmen verzeichnete im 1. Halbjahr einen Anstieg des operativen Ergebnisses um 11 % auf 2,0 Mrd. EUR und einen Halbjahresgewinn von 1,3 Mrd. EUR, ein Plus von 12 %. Die Q2-Erträge stiegen dank des starken Kundengeschäfts auf 2,7 Mrd. EUR, während die Kosten im 1. Halbjahr um 2 % auf 3,2 Mrd. EUR sanken. Die harte Kernkapitalquote liegt nach Akquisitionskonsolidierung bei 14,8 %.

    CEO Manfred Knof betont die positive Entwicklung des Kundengeschäfts der Commerzbank. Das erstklassige Halbjahr resultierte aus vermehrten Unternehmenskrediten und einer aktiveren Rolle der Privatkunden. Aufgrund des soliden Kerngeschäfts kann die Bank weiterhin Sonderbelastungen aus Rechtsstreitigkeiten in Polen und Russland ausgleichen. Finanzchefin Bettina Orlopp kündigte an, dass die Bank plant, mehr Kapital an die Aktionäre zurückzugeben. Die 1. Tranche des 3. Aktienrückkaufs in Höhe von 600 Mio. Euro wurde bei der EZB und der Finanzagentur beantragt.

    Das sind gute Nachrichten für die Aktionäre. Trotzdem bleibt die Sorge, dass die Zinsen in den kommenden Monaten und Jahren doch wieder sinken könnten. Dann würde das Ergebnis der Commerzbank deutlich belastet. Nach den Zahlen gaben 4 Analysten eine "Halten"-Empfehlung heraus und 4 sahen die Aktie als "Kauf". Die Kursziele reichen von 13,60 EUR bis 17,00 EUR. Am vergangenen Freitag ging die Aktie mit 12,305 EUR aus dem Xetrahandel und hat auf Tagesbasis einen Hammer ausgebildet. Das ist als 1. Zeichen für eine Stabilisierung zu werten. Aktuell kostet ein Anteilsschein 12,49 EUR.

    Desert Gold – viel Upside-Potenzial

    Gold gilt, wenn es zum Crash kommt, als Sicherer Hafen. Auch im Fall von Desert Gold hielt sich die Aktie und konnte sogar leicht zulegen. Das Unternehmen ist ein Explorations- und Ressourcenentwicklungsunternehmen mit Fokus auf Goldprojekten in Mali und betreibt hauptsächlich das 440 km² große Senegal Mali Shear Zone (SMSZ) Gold Projekt zur Entdeckung potenzieller Weltklasse-Goldvorkommen. Am 1. August veröffentlichte Desert Gold ein Update zur vorläufigen wirtschaftlichen Bewertung (PEA) ihres Projekts in West-Mali. Die neuen Analyseergebnisse aus 12 Bohrlöchern zeigen vielversprechende Goldgehalte. Drei metallurgische Mischproben wurden zur weiteren Untersuchung nach Südafrika geschickt. Zudem wurden drohnengestützte Erkundungen durchgeführt, um präzise topografische Daten für die Planung der Bergbauinfrastruktur zu erhalten.

    Die Bohrergebnisse beinhalten Funde wie 3,54 g/t Gold über 10,15 m bei Barani East und 6,62 g/t Gold über 12 m bei Gourbassi West. Eine Ressourcenschätzung für Gourbassi West North ist in Arbeit. Die PEA wird auch die Oxid- und Übergangsressourcen aus den Zonen Barani East und Gourbassi West einbeziehen. Die neue PEA wird im 4. Quartal erwartet. Dann dürfte sich auch entscheiden, ob das Unternehmen mit der Goldproduktion nach dem Heap-Leach-Verfahren auf Barani East beginnt. Darüber sollten jährlichen zwischen 15.000 und 20.000 Unzen Gold produziert werden können. Dabei profitiert das Unternehmen von den geringen Kosten in Mali und kann mit den Einnahmen die weiteren Explorationsarbeiten finanzieren.

    Dieses Potenzial sehen auch die Analysten von GBC. Sie heben das erhebliche Upside-Potenzial von Desert Gold hervor, das sich durch ein umfangreiches Bohrprogramm von 30.000 m und die Aussicht auf den Bau einer profitablen Heap-Leach-Mine auszeichnet. Entscheidend ist auch die strategische Lage des Projekts in einem goldreichen Gebiet in Mali. Dies macht das Unternehmen zu einem attraktiven Übernahmeziel. Übernahmen in der Region finden in etwa zu 66 USD je Unze Gold statt, die Aktien von Desert Gold haben aktuell aber nur einen Wert von ca. 12 USD je Unze. Daher setzt GBC ein Kursziel von 0,425 CAD fest, was potenzielle Investitionen rechtfertigt. Aktuell notiert die Aktie bei lediglich 0,075 CAD

    Coinbase – konnte Erwartungen nicht erfüllen

    Kryptowährungen wie Bitcoin gelten zunehmend als sicherer Hafen, ähnlich wie Gold. Beide bieten Schutz vor Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit. Während Gold seit Jahrhunderten als Wertaufbewahrungsmittel dient, ziehen die begrenzte Verfügbarkeit und die dezentrale Struktur von Kryptowährungen viele Investoren an. In Krisenzeiten suchen Anleger nach stabilen Anlagen, wodurch sowohl Gold als auch Kryptowährungen als verlässliche Alternativen betrachtet werden. Gerade jüngere Investoren bevorzugen das höhere Wertsteigerungspotenzial bei Kryptowährungen, die aber dafür höheren Schwankungen unterliegen. Coinbase ist wohl eine der bekanntesten Kryptobörsen, doch als der Ausverkauf begann, fiel die Aktie in der Spitze um fast 30 %.

    Das lag aber auch am stark fallenden Preis bei beispielsweise dem Bitcoin. Im 2. Quartal erzielte der Konzern sowohl finanziell als auch regulatorisch bemerkenswerte Fortschritte. Der Gesamtumsatz stieg um 104,8 % im Jahresvergleich auf 1,45 Mrd. USD mit einem Nettogewinn von 36 Mio. USD. Hier hatten die Analysten mehr erwartet. Das Unternehmen erzielte ein positives bereinigtes EBITDA von 596 Mio. USD und hat nun damit das 6. Quartal in Folge positive Ergebnisse erwirtschaftet. Zudem verbesserte sich die Bilanz mit 7,8 Mrd. USD an liquiden Mitteln, was einem Anstieg von 733 Mio. USD gegenüber dem vorangegangenen Quartal entspricht. Trotz rückläufiger Transaktionserlöse, die auf 780,9 Mio. USD sanken, wuchsen Abo- und Serviceerlöse auf 599 Mio. USD.

    Im Produktentwicklungsbereich setzte Coinbase wichtige Innovationen um, darunter das Layer-2-Protokoll Base, das zu einem Anstieg der Transaktionen um 300 % führte. Durch strategische Partnerschaften, insbesondere zur Förderung des Stablecoins USDC, konnte die globale Reichweite und Akzeptanz erweitert werden. Ein entscheidender Meilenstein war die Erreichung der MiCA-Konformität für USDC, was die Nutzung von Stablecoins in Europa vorantreibt. Die Aktie konnte bereits am Montag den 5. August einen Teil der Verluste wettmachen und läuft seitdem seitwärts. Momentan handelt die Aktie bei 192,40 USD.


    Im Fazit zeigt sich, dass jede Anlageform ihre eigenen Stärken und Schwächen hat. Die Commerzbank bietet Stabilität durch ein starkes operatives Ergebnis, ist aber dennoch von Marktzinsen abhängig. Desert Gold überzeugt durch vielversprechende Bohrresultate und kostengünstige Produktion in Mali, was ein erhebliches Upside-Potenzial birgt. Zudem herrscht eine latente Übernahmefantasie. Coinbase hingegen profitiert von der wachsenden Akzeptanz und innovativen Produkten im Kryptowährungssektor, bleibt aber volatil in der Reaktion auf Marktbewegungen. Anleger müssen daher ihre Risikobereitschaft abwägen und diversifizieren, um in turbulenten Zeiten auf jeder Ebene gut aufgestellt zu sein.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 27.09.2024 | 06:00

    Barrick Gold, Desert Gold, Commerzbank – sinkende Zinsen treiben den Goldpreis

    • Barrick Gold
    • Desert Gold
    • Commerzbank
    • Gold
    • Kupfer
    • Goldmine
    • Mali
    • Goldpreis
    • Zinsen
    • Zinssenkung
    • Zinserträge

    In jüngster Zeit erreichte der Goldpreis Rekordhöhen, während die Zinssätze weltweit weiter sinken. Dieser ökonomische Trend spiegelt tieferliegende Unsicherheiten und Anpassungen der globalen Finanzpolitik wider. Ein Rekordhoch beim Gold deutet oft darauf hin, dass Investoren in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen und steigender Inflation Zuflucht in vermeintlich sicheren Anlagen suchen. Gleichzeitig stellen sinkende Zinssätze die Bemühungen der Zentralbanken dar, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Investitionen zu fördern. Diese dynamische Wechselwirkung zwischen Goldpreis und Zinsniveau wirft viele Fragen zu den langfristigen wirtschaftlichen Perspektiven auf. Wir sehen uns daher heute zwei Goldunternehmen an und schauen auf die zinssensitive Commerzbank.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 24.09.2024 | 06:00

    Deutsche Bank, BlockchainK2, Commerzbank – Digitalisierung in der Vermögensverwaltung unumgänglich

    • Deutsche Bank
    • BlockchainK2
    • Commerzbank
    • Vermögen
    • Vermögensverwalter
    • Vermögensverwaltung
    • Filialen
    • Blockchain
    • RealBlocks
    • Digitalisierung
    • Übernahmegerüchte

    Die Vermögensverwaltung steht im Mittelpunkt zahlreicher finanzieller Strategien, die sowohl Privatpersonen als auch institutionellen Investoren maßgeschneiderte Lösungen bieten. In einer Zeit, in der wirtschaftliche Unsicherheiten und volatile Märkte zur Norm geworden sind, spielen Banken und professionelle Vermögensverwalter eine entscheidende Rolle dabei, Vermögen zu schützen und zu vermehren. Sie navigieren durch komplexe finanzielle Landschaften, bieten fundiertes Wissen und entwickeln Strategien, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind. Wer die Digitalisierung verschläft, hat schlechte Karten. Wir sehen uns daher heute die großen deutschen Banken an und nehmen ein Unternehmen unter die Lupe, das Digitalisierungslösungen anbietet.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Mario Hose vom 12.09.2024 | 06:50

    B2Gold, Barrick, Desert Gold Ventures: Einigung mit Regierung in Mali

    • Gold

    Der kanadische Goldproduzent B2Gold hat in der Nacht die Einigung mit dem Staat Mali über die Bedingungen in Zusammenhang mit dem laufenden Betrieb und der Verwaltung des Fekola-Komplexes bekanntgegeben. Die Meldung umfasst auch die Erschließung sowohl des Untertageprojekts in der Mine Fekola (zu 80 % im Besitz von B2Gold und zu 20 % im Besitz des Staates Mali) als auch von Fekola Regional. Der Fekola-Komplex besteht aus der Mine Fekola und Fekola Regional, die etwa 20 Kilometer von der Mine Fekola entfernt liegt. Die positive Entwicklung dürfte auch die Wahrnehmung der benachbarten Unternehmen Barrick und Desert Gold Ventures entsprechend beeinflussen. Weitere Details im Bericht.

    Zum Kommentar