12.03.2024 | 06:00
BYD, Carbon Done Right Developments, Plug Power - ökologische Verantwortung avanciert zum Erfolgsfaktor
Unternehmen stehen vor der dringlichen Aufgabe, ihre Klimabilanz zu verbessern und den Weg zur Klimaneutralität zu ebnen. In einem Zeitalter, in dem der Umweltschutz und die Nachhaltigkeit zunehmend in den Fokus rücken, sind Firmen gefordert, proaktiv zu handeln und ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Effektive Strategien zur Erreichung dieses Ziels beinhalten eine Reihe von Maßnahmen, die von der Steigerung der Energieeffizienz über die Umstellung auf erneuerbare Energien bis hin zur Optimierung von Transportwegen und der Förderung der Kreislaufwirtschaft reichen. Reichen diese Schritte nicht aus, da das Unternehmen zu energiehungrig ist, müssen die unvermeidbaren Emissionen kompensiert werden, beispielsweise durch Investitionen in Klimaschutzprojekte. Jedes klimaneutrale Unternehmen hat einen Wettbewerbsvorteil, also ist die Erreichung dieses Ziels durchaus lukrativ.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , CARBON DONE RIGHT DEVELOPMENTS INC | CA14109M1023 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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BYD – der Preiskampf hält an
In einer Zeit, in der ökologische Verantwortung nicht mehr nur eine moralische Pflicht, sondern auch ein markanter Wettbewerbsvorteil ist, zeigt BYD wie es funktionieren kann. Einst ein Batteriehersteller, ist man mittlerweile ein Gigant in der Welt der Elektroautos. Da die Verbraucher heutzutage zunehmend Wert auf ökologische Nachhaltigkeit legen, haben sich die Elektrofahrzeuge von BYD zur Nummer 1 auf dem chinesischen Markt gemausert. Rückenwind gab es für den Konzern zuletzt von der Regierung. China unternimmt strategische Schritte, um seine Elektroautoindustrie international zu stärken und den Export zu fördern.
Angesichts externer Handelsbarrieren und Untersuchungen plant das Land, durch die Einführung vereinfachter Exportprozesse und die Errichtung internationaler Forschungs- und Entwicklungszentren, das globale Ansehen seiner Automarken zu verbessern. Gerade BYD zielt in Zukunft auf die internationalen Märkte ab. Fabriken in Ungarn und Mexiko sind im Gespräch, auch um die Zölle zu umgehen. Zuletzt konnte der Autobauer nicht mehr so stark wachsen wie im vergangenen Jahr. Für Februar meldete BYD einen Rückgang der Fahrzeugproduktion und Verkäufe im Februar, wobei die Produktion um 11,56 % auf 110.474 Einheiten und der Absatz um 6,14 % auf 122.311 Einheiten im Jahresvergleich sank.
Im Anschluss senkte der Konzern die Preise für die Modelle Yuan Plus Crossover und den Seagull. Durch die gesunkenen Lithiumpreise werden die Batterien der Elektroautos günstiger, aber wer einmal die Preise gesenkt hat, kann sie im Anschluss nur schwer wieder anheben. Damit bleibt der Preisdruck auf dem größten Markt für Elektrofahrzeuge weiter hoch. Durch seine breite Wertschöpfungskette kann der Konzern den Preiskampf aufnehmen. Doch das Ziel, in diesem Jahr 4 Mio. Fahrzeuge zu verkaufen, scheint derzeit schwer erreichbar. Die Aktie notiert aktuell bei 23,00 EUR.
Carbon Done Right Developments – Ausweitung des Geschäftsbetriebs
Carbon Done Right (CDR), vormals unter dem Namen Klimat X agierend, durchläuft eine transformative Phase, die durch strategische Neuausrichtungen und wegweisende Partnerschaften geprägt ist. Ziel dieser Umwandlung ist es, sich mit den neuesten technologischen Fortschritten, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, und einem spezialisierten Ansatz zur Wiederaufforstung von Regenwäldern, neu zu definieren. Das Unternehmen bemüht sich darum, mittels seiner innovativen Technologien das vorhandene Potenzial von Aufforstungsprojekten, die von Kleinbauern getragen werden, vollständig auszuschöpfen und dadurch hochwertige Kohlenstoffzertifikate zu generieren, welche sowohl für die Umwelt als auch für die soziale Gemeinschaft von Nutzen sind.
Die proprietäre Technologie, das Carbon Quantification System (CQS™), überwacht jeden gepflanzten Baum per Satellit und gewährt tiefgreifende Einsichten in die Kohlenstoffbindung, was die Transparenz und Genauigkeit in der Kohlenstoffkreditierung deutlich erhöht und eine gerechte Verteilung der Einnahmen mit den Landeignern garantiert. Der laufende Betrieb in Sierra Leone soll von bisher 57.000 ha bis auf 100.000 ha ausgebaut werden und das erfolgreiche Modell auf weitere afrikanische Länder ausgedehnt werden. Um für noch mehr Transparenz zu sorgen, will CRD die London Carbon Exchange (LCE), eine Blockchain gestützte Handelsplattform für Emissionszertifikate, im Rahmen einer Aktientransaktion in Höhe von 450.000 CAD übernehmen.
Durch die LCE können Emissionszertifikate verifiziert und zurückverfolgt werden. Darüber hinaus entsteht ein dezentraler Marktplatz für Emissionszertifikate. In Zukunft sollen die Zertifikate tokenisiert werden. Damit deckt CDR die gesamte Wertschöpfungskette ab und kann durch die Kombination der LCE mit der CQS-Technologie eine größere Marktreichweite erhalten. Parallel verfolgt das Unternehmen Pläne für eine Doppellistung an der Londoner AIM-Börse. Dadurch eröffnet sich CDR ein breiteres Investorenspektrum und erhält neue Finanzierungsmöglichkeiten für ein zukünftiges Wachstum. Trotz der guten Nachrichten konnte die Aktie noch nicht anspringen. Sie ist derzeit für 0,065 CAD zu haben.
Plug Power - versucht sich zu stabilisieren
Will man die Dekarbonisierung vorantreiben, ist die Wasserstoff Technologie eine mögliche Option. Plug Power hat sich als ein führendes Unternehmen im Bereich der Wasserstoffenergie etabliert. Mit dem Fokus auf die Entwicklung von Wasserstoffbrennstoffzellenlösungen für verschiedene Anwendungen, darunter Transport und stationäre Energieversorgung, verfolgt das Unternehmen das Ziel, nachhaltige Energielösungen zu fördern. Die Zahlen zum 4. Quartal 2023 lagen unter den Analystenerwartungen. Obwohl der Jahresumsatz mit rund 891 Mio. USD den Prognosen entsprach, überschritt der Verlust pro Aktie mit 2,30 USD die Schätzungen deutlich, beeinflusst durch umfangreiche Abschreibungen.
Positiv ist die Aussage des Managements, dass man die Fortführung des Geschäfts derzeit nicht mehr in Gefahr sieht. Trotz dieser finanziellen Rückschläge hat das Unternehmen Verbesserungen im Cash-Management erzielt und wichtige strategische Partnerschaften geschlossen, die seine Führungsposition im Bereich der PEM-Elektrolyse stärken. Auch die ersten Anlagen produzieren grünen Wasserstoff, so dass das Unternehmen nicht mehr so viel zukaufen muss. Das dürfte die Margen verbessern. Die Zusammenarbeit mit Uline wird ausgebaut, was sich auch monetär positiv auswirken dürfte. Doch all die guten Nachrichten werden sich frühestens im Bericht zum 1. Quartal niederschlagen.
Derzeit verhandelt man einen umfangreichen Unterstützungsrahmen mit dem Department of Energy. Bekommt man den Kredit, wäre Zeit gewonnen. Sollte es zu einer Zinssenkung durch die FED im Juni kommen, wovon derzeit die Mehrzahl der Markbeobachter ausgeht, so wäre das ein weiteres Mosaiksteinchen für das kriselnde Unternehmen. Bis dahin versucht der Konzern Kosteneinsparungen umzusetzen, um so seine finanzielle Effizienz zu verbessern. Mit Kursen über 5 USD könnte die Aktie einen Aufwärtstrend etablieren. Aktuell handelt der Wert um 3,88 USD.
Von der Klimaneutralität sind die Unternehmen heute noch weit entfernt. In Zukunft, wenn die ersten Unternehmen das Ziel der CO2-Neutralität erreicht haben, werden die Wettbewerbsvorteile sichtbar. BYD sorgt mit seinen Elektrofahrzeugen für weniger Emissionen auf den Straßen. Hier muss man schauen wie die Internationalisierung vorankommt. Carbon Done Right generiert durch seine Bepflanzungs- und Wiederaufforstungsprojekte CO2-Gutschriften. Durch die jüngsten Meldungen wird das Unternehmen hier für noch mehr Transparenz in Zukunft sorgen. Plug Power kämpft um seine Zukunft. Im 1. Quartal gab es positive Signale, dass der Turnaround gelingen könnte. Man sollte sich die kommenden Quartalszahlen genau anschauen.
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