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09.12.2024 | 06:00

Volkswagen, Ari Motors, BYD - Elektroautos auf der Überholspur: Höchste Zeit für Investments

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Bildquelle: pixabay.com

Die Automobilindustrie durchläuft eine Phase tiefgreifender Umbrüche, die etablierte Strukturen ins Wanken bringen. Während Elektrofahrzeuge weltweit neue Rekorde brechen, geraten der europäische und amerikanische Markt ins Stocken – eine Entwicklung, die Hersteller wie Volkswagen zu strategischen Wendungen zwingt. Zeitgleich setzen chinesische Akteure wie BYD mit ihrer Dynamik und Innovationskraft neue Standards. Doch es geht um mehr als Antriebe: Software, Vernetzung und digitale Vertriebskonzepte revolutionieren die Branche. Wir sehen uns drei Unternehmen an, die ein Investment wert sein könnten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , ARI MOTORS INDUSTRIES SE | DE000A3D6Q45 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Inhaltsverzeichnis:


    Volkswagen - unter Druck

    Der Wolfsburger Autobauer steht vor einem schwierigen Kapitel seiner Unternehmensgeschichte. Sinkende Absatzzahlen, hohe Produktionskosten und ein intensiver Wettbewerb – insbesondere auf dem chinesischen Markt – belasten den Konzern. Der jüngste Gewinnrückgang von 67 % je Aktie im Vergleich zum Vorjahr sowie ein Aktienkurs, der auf den niedrigsten Stand seit fast einem Vierteljahrhundert gefallen ist, verdeutlichen die Probleme. Mit Werksschließungen und einem möglichen Stellenabbau soll nun gegengesteuert werden, um wieder eine solide Grundlage für nachhaltige Gewinne zu schaffen. Die Elektromobilität, bislang als Wachstumsmotor der Zukunft gehandelt, entwickelt sich ebenfalls zur Bewährungsprobe, da sich vor allem auf dem europäischen Markt die Nachfrage abkühlt, während regulatorische Vorgaben zusätzlichen Druck ausüben.

    Dabei hatte Volkswagen mit dem Tiguan, dem Passat Variant und der vollelektrischen Limousine ID.7 in diesem Jahr neue Modelle in Position gebracht. Mit einem Mix aus innovativen Hybridlösungen, verbesserten Technologien und aerodynamischen Optimierungen wollte Volkswagen sowohl im Bereich der Verbrenner als auch bei der Elektromobilität punkten. Vor allem dem Tiguan wurde eine Schlüsselrolle als Bestseller-Modell zugeschrieben, das mit neuen Antriebsoptionen eine breite Kundenschicht ansprechen soll. Diese Produktstrategie illustriert den Balanceakt des Unternehmens zwischen Tradition und Zukunft, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

    Während Volkswagen wirtschaftlich und strategisch um Orientierung ringt, verschärfen sich interne Konflikte. Bei Tarifgesprächen mit der IG Metall prallen die Fronten aufeinander: Die Arbeitnehmervertretung verlangt belastbare Zusagen zur Arbeitsplatzsicherheit, während der Konzern auf Kostensenkungen besteht. Erste Warnstreiks an bedeutenden Standorten unterstreichen den Ernst der Situation. Der Konzern hat mit seinen unterschiedlichen Marken, die bis ins Luxussegment reichen, aber durchaus die Möglichkeit das Ruder herumzureißen. Vielleicht gilt hier der Satz: Kaufen wenn die Kanonen donnern. Die Aktie notiert aktuell bei 83,14 EUR.

    Ari Motors - mit Innovation und Nischenfokus zum Erfolg

    Trotz des Rückgangs staatlicher Förderungen und einer merklichen Preissensibilität der Verbraucher verfolgt ARI Motors eine klare Strategie. Mit Fokus auf preisgünstige, alltagstaugliche und umweltfreundliche Fahrzeuge setzt das Unternehmen gezielt auf die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Mobilitätslösungen. Dieser Ansatz richtet sich sowohl an Privatkunden als auch an Gewerbetreibende, die zunehmend Wert auf kosteneffiziente und emissionsarme Transportmöglichkeiten legen. Vor allem im geschäftlichen Bereich hat das Unternehmen eine breite Palette an Aufbauvarianten. Durch diesen marktorientierten Ansatz beweist ARI Motors, dass auch kleinere Unternehmen in der Elektromobilitätsbranche erfolgreich bestehen können.

    Ein Beispiel für diese Strategie ist der ARI Bruni, ein kompaktes Stadtauto, das speziell für junge Familien und kleine Unternehmen entwickelt wurde. Mit einem Netto-Startpreis von 15.990 EUR bietet es Platz für 4 Personen und punktet durch Flexibilität und Alltagstauglichkeit. Mediale Aufmerksamkeit sowie eine stärkere Markenpräsenz konnten das Interesse am Fahrzeug deutlich steigern. Für das Jahr 2025 plant das Unternehmen, den Umsatz im Bereich elektrischer Personenfahrzeuge um beeindruckende 22 % zu steigern – ein Ziel, zu dem der Bruni maßgeblich beitragen soll. Besonders die einfache Handhabung, die kostengünstige Wartung und ein flexibles Innenraumdesign machen das Modell zu einem attraktiven Angebot in einem bislang von größeren Herstellern vernachlässigten Marktsegment.

    Neben den attraktiven Produkten hat sich ARI Motors durch Effizienz und Wachstum etabliert. Das Unternehmen konnte 2024 bereits über 236 Fahrzeuge erfolgreich ausliefern und erwartet bis Jahresende einen Umsatz von 6 Mio. EUR. Kritik an der Verwendung chinesischer Grundmodelle begegnet ARI Motors mit Transparenz: Die Fahrzeuge werden mit umfassenden Anpassungen speziell für die Bedürfnisse des europäischen Marktes optimiert. Das Unternehmen verschiebt seine Hauptversammlung auf den 17. Januar 2025. Grund hierfür sind personelle Veränderungen im Verwaltungsrat, der mit den neu berufenen Mitgliedern Karl-Heinz Kustermann und Dr. Rasso Graber wieder voll handlungsfähig ist. Die Aktie steht derzeit bei 0,447 EUR und kommt damit auf eine Marktkapitalisierung von gerade einmal rund 4,5 Mio. EUR.

    BYD – ein Treiber der globalen Elektromobilitätsrevolution

    Der chinesische Autokonzern BYD hat sich innerhalb weniger Jahre als Kernakteur auf dem internationalen Markt für Elektrofahrzeuge positioniert. Ursprünglich als Hersteller von Batterien gestartet, konzentriert sich das Unternehmen verstärkt auf Innovation und Technologieentwicklung. Unterstützt von über 102.000 Ingenieuren und einem globalen Netzwerk aus 11 Forschungsstandorten zählt BYD heute zu den führenden Innovationsschmieden. Rund 25 % aller weltweit neu zugelassenen Elektroautos entfallen mittlerweile auf das Unternehmen – ein Beleg für seine dominierende Marktstellung. Besonders beeindruckend ist der kürzlich erreichte Meilenstein: Zwischen Juli und Dezember 2024 produzierte BYD zwei Millionen Fahrzeuge.

    Im November 2024 konnte BYD mit 506.804 verkauften Fahrzeugen einen neuen Höchstwert verzeichnen – ein Wachstum von 68 % im Jahresvergleich. Während China das Hauptgeschäftsfeld bleibt, rückt der internationale Markt zunehmend in den Fokus. Mit dem neuen Elektro-SUV-Modell „Sealion 7“ stärkt BYD seine Position in Europa, insbesondere auch, um Handelsbarrieren zu umgehen. Das erste Debutmodell in Norwegen markiert dabei den ehrgeizigen Anspruch, seine Rolle als globaler Marktführer weiter auszubauen.

    Auch finanziell zeigt sich BYD stark. Im 3. Quartal wuchs der Umsatz auf 201,1 Mrd. CNY, ein Anstieg von 24 % gegenüber dem Vorjahr. Damit überholt BYD erstmalig Tesla in puncto Umsatz, auch wenn der US-amerikanische Konkurrent höhere Margen beibehält. Die Aktie bleibt volatil, verzeichnete aber seit ihrem Jahrestief ein Plus von über 50 %. Experten erwarten für 2025 einen Gewinn je Aktie von 16,56 CNY – ein positives Signal für das Wachstumspotenzial in einem dynamischen Markt. Momentan haben BYD und Tesla die Nase vorn bei den Elektroautos. Die Aktie von BYD ist momentan für 32,26 EUR zu haben.


    Die Elektromobilitätsbranche zeigt sich dynamisch, aber mit Herausforderungen: Volkswagen kämpft mit sinkenden Absatzzahlen und geopolitischem Druck - ID.7 und neue Hybride sollen die Wende bringen. Ari Motors setzt auf Nischenmärkte und günstige Modelle wie den ARI Bruni. Hinzu kommen viele Fahrzeugvarianten für jede Art von Gewerbetreibenden. BYD beeindruckt durch globale Dominanz, Rekordverkäufe und technologische Stärke, die die internationale Expansion unterstützt. Während Volkswagen um Stabilisierung ringt, beweisen Ari Motors und BYD: Erfolg in der Elektromobilität erfordert Innovation, Effizienz und Zielgruppenfokus – ein vielversprechendes Feld für Investments.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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