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17.06.2025 | 05:50

Rheinmetall, Volatus Aerospace, RENK – Rüstungs-Boom bekommt Rückenwind durch den Nahostkrieg!

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Bildquelle: pixabay.com

Geopolitische Brandherde entfachen nicht nur Konflikte, sondern massive Marktverschiebungen. Während Ölpreise und Gold nach oben schießen ziehen auch die Rüstungswerte wieder an. Hinter diesem Boom steckt mehr als kurzfristige Spekulation. Es ist eine strukturelle Renaissance der Verteidigungsindustrie. Explodierende Militärbudgets, technologische Quantensprünge und strategische Lieferketten-Revolutionen treiben einen Markt an, der längst zum Jobmotor und Konjunkturanker avanciert ist. Wer die Spielregeln dieses Wandels durchschaut, sichert sich die Pole Position. Wir sehen uns heute drei interessante Werte an: Rheinmetall, Volatus Aerospace und RENK.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: RHEINMETALL AG | DE0007030009 , VOLATUS AEROSPACE INC | CA92865M1023 , RENK Group AG | DE000RENK730

Inhaltsverzeichnis:


    Rheinmetall – volle Auftragsbücher

    Das Düsseldorfer Rüstungsunternehmen Rheinmetall demonstriert weiterhin starke operative Dynamik. Trotz erhöhter geopolitischer Risiken, etwa durch jüngste Spannungen im Nahen Osten, und gewisser Gegenwinde bei der möglichen Akquisition von Ivecos Rüstungssparte stützt sich das Unternehmen auf einen stetigen Strom bedeutender Aufträge. Ein aktuelles Highlight ist ein Fünfjahresvertrag der US-Tochter über militärische Kettenlaufwerke im Wert von 107,5 Mio. USD. Diese robusten T-158-Ketten sind essenziell für den Abrams-Panzer und unterstreichen das Vertrauen der US-Armee in Rheinmetalls Lieferfähigkeit und Fertigungsexzellenz. Die Produktion erfolgt in den US-Werken in Michigan und Ohio, wo Kapazitäten gezielt ausgebaut wurden.

    Parallel zum Kerngeschäft mit Verteidigungstechnik meldet Rheinmetall Erfolge im zivilen Bereich. Ein namhafter nordamerikanischer Nutzfahrzeughersteller vergab einen zweistelligen Millionenauftrag für Hochvolt-Kühlmittelpumpen des Typs CWA 2000. Diese Schlüsselkomponenten für das Thermomanagement kommen ab 2028 in elektrischen Lkws zum Einsatz. Die vielseitige Pumpe überzeugte durch ihre Langlebigkeit, hohe Spannungsfestigkeit und integrierte Sicherheitssysteme. Dieser Sieg stärkt Rheinmetalls Position im wachsenden Markt für Elektrifizierungskomponenten schwerer Nutzfahrzeuge erheblich.

    Die strategische Bedeutung von Rheinmetall spiegelt sich in einem Rekordauftragsbestand von über 60 Mrd. EUR wider. Dieser wird durch die global steigenden Verteidigungsbudgets und den akuten Munitionsbedarf gespeist. Aktuell erhielt die südafrikanische Munitionstochter Rheinmetall Denel zwei Großaufträge im höheren zweistelligen Millionenbereich für 155-mm-Granaten mit erhöhter Reichweite. Die weltweit ungebremste Nachfrage treibt kontinuierliche Produktionsausweitungen und technologische Weiterentwicklungen voran. Für Investoren bleibt Rheinmetall ein zentraler Player in einem strukturell wachsenden Markt, auch wenn die aktuelle Bewertung bereits viel Zukunftserfolg einpreist.

    Volatus Aerospace - setzt auf Datenanalyse und kritische Infrastruktur

    Was vor einem Jahrzehnt als Spielzeug begann, hat sich zu einem milliardenschweren Wachstumsmarkt entwickelt. Drohnen sind heute hochpräzise Fluggeräte mit Ultra-HD-Optik und KI-gesteuerter Mustererkennung. Über Bodenstationen vernetzt, agieren sie als fliegende Sensoren in Echtzeit. Besonders für die Überwachung kritischer Infrastruktur bieten sie eine kosteneffiziente Alternative zu herkömmlichen Methoden – rund um die Uhr und bei jedem Wetter. Hier setzt Volatus Aerospace an. Das kanadische Unternehmen hat sich seit 2018 als spezialisierter Dienstleister etabliert und nutzt sein geballtes Know-how in Luftfahrttechnik und Datenauswertung für zivile und militärische Kunden. Neben Drohnen verfügt das Unternehmen auch über bemannte und unbemannte Fluggeräte.

    Volatus punktet mit einem umfassenden Serviceportfolio. Von der Inspektion maroder Brücken und Pipelines über die präzise Vermessung von Gelände bis hin zur Grenzüberwachung liefern die agilen Fluggeräte wertvolle Daten. Hochsensible Kameras, darunter Wärmebildtechnologie, erfassen kleinste Details. Entscheidend ist die anschließende Analyse der Informationen. Volatus entwickelt hierfür digitale Zwillinge, die Veränderungen über die Zeit sichtbar machen und vorausschauende Wartung ermöglichen. Der Fokus liegt nach dem Übergangsjahr 2024 mittlerweile klar auf Software und Services, die profitabler sind als reine Hardwareverkäufe. Aktuell stammt etwa die Hälfte der Umsätze aus diesem Bereich, der dynamisch wächst.

    Die Zukunftschancen sind vielfältig. Steigende Sicherheitsanforderungen und der Investitionsstau in öffentlicher Infrastruktur treiben die Nachfrage. Partnerschaften, etwa mit dem US-Lieferdienst DroneUp, eröffnen neue Logistikmärkte. Gleichzeitig nutzt Volatus Kanadas progressive Regulierung als Wettbewerbsvorteil und expandiert international, in Europa hat man in Norwegen die Volatus Aerospace Europe AS gegründet. Künstliche Intelligenz wird die automatisierte Datenauswertung weiter beschleunigen. Mit einer diversen, wachsenden Pipeline ist das Unternehmen gut positioniert, um von den strukturellen Wachstumstreibern im Luftfahrtmarkt, speziell dem Drohnenmarkt, zu profitieren. Die Aktie konnte zuletzt deutlich zulegen und notiert aktuell bei 0,205 CAD.

    RENK - zwischen Höhenflug und Bewertungszweifeln

    Die RENK Aktie hat Anlegern in diesem Jahr eine atemberaubende Achterbahnfahrt beschert. Nach einem massiven Anstieg von über 250 % seit Januar folgte kürzlich eine deutliche Korrektur. Diese Volatilität spiegelt die hitzige Debatte um die Bewertung des Augsburger Spezialisten für Antriebssysteme wider. Während manche Analysten die Kurse als überhitzt kritisieren, sehen andere langfristiges Potenzial. Die fundamentale Frage ist, ob der jüngste Rücksetzer eine gesunde Konsolidierung oder der Anfang einer nachhaltigeren Neubewertung darstellt.

    RENK überzeugt operativ. Das 1. Quartal 2025 brachte einen Umsatz von 273 Mio. EUR und einen Gewinn je Aktie von rund 0,01 EUR nach Verlust im Vorjahr. Experten erwarten für das Gesamtjahr einen Gewinn von über 1 EUR je Aktie. Die Auftragsbücher sind mit über 5,5 Mrd. EUR prall gefüllt, angetrieben von steigenden Verteidigungsbudgets sowohl in Europa als auch weltweit. Das Problem liegt im Preis der Aktie. Das aktuelles Kurs-Gewinn-Verhältnis erscheint selbst im Vergleich zu anderen Rüstungswerten extrem hoch. Viele Marktbeobachter fragen sich, wie viel Zukunftswachstum bereits eingepreist ist.

    Die Bank of America illustriert die Ambivalenz. Sie erhöhte das Kursziel auf 73 Euro, stuft die Aktie aber auf "Underperform" herab. Analysten sehen zwar weiterhin solide Wachstumsperspektiven, halten die aktuelle Bewertung jedoch für zu optimistisch. Dabei kommen positive Signal vom Geschäft. Ein jüngst eingeworbener US-Rüstungsauftrag über 99 Mio. USD für Motoren unterstreicht RENKs Rolle als Schlüssellieferant. Das Unternehmen positioniert sich aktiv für die Zukunft, etwa durch sein Marine-Symposium zur Diskussion maritimer Technologietrends. Langfristig profitiert RENK von geopolitischen Spannungen, kurzfristig dürfte die Bewertung jedoch weiter ein Thema bleiben. Momentan kostet ein Anteilsschein 73,57 EUR.


    Der Rüstungsboom erhält durch geopolitische Spannungen nachhaltigen Rückenwind. Rheinmetall stützt sich mit seinem Rekordauftragsbestand von über 60 Mrd. EUR auf steigende Verteidigungsbudgets und punktet parallel mit zivilen Zukunftstechnologien wie Hochvolt-Kühlmittelpumpen für E-Lkws. Volatus Aerospace nutzt Drohnen als fliegende Sensoren für kritische Infrastruktur-Inspektionen und treibt profitables Wachstum durch datengetriebene Serviceleistungen voran. RENK überzeugt operativ mit prallen Auftragsbüchern, muss aber trotz 5,5 Mrd. Euro Auftragsvolumen die extreme Bewertung rechtfertigen. Für strategische Anleger bleiben alle drei Player relevant, doch Risikomanagement ist bei den extrem gestiegenen Aktien von Rheinmetall und RENK essenziell.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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