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28.01.2025 | 04:45

DeepSeek mitten ins Auge! Selektive Korrektur im Anmarsch, aufpassen bei Nel, Siemens Energy, First Hydrogen und SMCI

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Bildquelle: pixabay.com

Das chinesische Sprachmodell DeepSeek mischt den KI-Markt auf. Der gesamte Tech-Sektor reagiert nervös und zeigt deutliche Kursverluste. Künstliche Intelligenz (KI) erweist sich in vielen Bereichen als unverzichtbar. Große Sprachmodelle wie ChatGPT helfen bereits heute, komplexe Aufgaben zu lösen, und ihre Weiterentwicklung verspricht enorme Fortschritte für Wirtschaft und Gesellschaft. Das neue chinesische Sprachmodell wird als ernste Herausforderung für die Vorherrschaft der USA im KI-Bereich betrachtet und bedroht die Dominanz der gehypten US-Unternehmen. Der am 10. Januar eingeführte KI-Assistent überholte zuletzt den Rivalen ChatGPT als die am besten bewertete kostenlose Software-Anwendung in Apples App Store in den USA. Ein Schuss vor den Bug für Nvidia und assoziierte Unternehmen. Auch einige GreenEnergy-Aktien geraten in den Fokus. Jetzt schon zugreifen?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , SUPER MICRO COMPUT.DL-_01 | US86800U1043 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042

Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA und Siemens Energy – Favoritentausch

    Wasserstoff findet derzeit im politischen Kontext noch zu wenig Befürworter, als dass das Thema in Europa schnell spruchreif werden könnte. Mitteleuropa fehlt es schlichtweg an günstigen Energiequellen um die Umwandlung von Wasser in grünen Wasserstoff effizient voranzutreiben. Einer der Pioniere im Elektrolyseur-Geschäft ist Nel ASA aus Norwegen. Während man nun schon seit längerem mit fehlenden Großaufträgen kämpft, kommt jetzt auch noch der Zwang zur Kostensenkung hinzu. Die Konsequenz: Die Produktion der alkalischen Elektrolyseure wird erst einmal eingestellt, rund ein Fünftel der Vollzeitstellen per Ende September 2024 sollen gestrichen werden. Die Nel ASA-Aktie fiel zuletzt in einem regelrechten Ausverkauf bis auf 2,10 NOK oder 0,18 EUR nach unten. Erholt hat sie sich davon noch nicht, zumindest sinkt der Titel aktuell nicht weiter. Spekulative Anleger lassen Nel auf der Watchlist und sehen zu.

    Im gestrigen Ausverkauf gab es für den langen Aufschwung der Siemens Energy-Aktie einen ersten spürbaren Rückschlag. Zuvor brillierte die Aktie in 2024 als Best-Performer im DAX 40-Index. Mit -19 % trieb es den Investoren aber gestern die Röte ins Gesicht. Was war passiert? Siemens Energy wurde in den letzten Wochen gekauft, weil Investoren einige Querverbindungen zum weltweiten KI-Boom vermuteten. Mit der DeepSeek-Meldung aus China haben sich diese Wachstumshoffnungen aber zerstreut und adhoc zu heftigen Gewinnmitnahmen geführt. Analytisch ist Siemens Energy für das Jahr 2025 auch noch mit einem KGV von 77 auffällig teuer, erst im nächsten fällt dieses Ratio auf 24,5, sollte sich der Gewinn je Aktie tatsächlich von 0,74 auf 2,29 EUR nach oben entwickeln. Zur Erinnerung: Anfang 2024 mussten Staatsgarantien ausgesprochen werden, um den in Schwierigkeiten geratenen Konzern wieder auf Kurs zu bringen. Die Restrukturierung der spanischen Windenergie-Tochter Gamesa hat damals über 4 Mrd. EUR gekostet. Technisch kann die Aktie noch ordentlich fallen, bis der Kurs wieder Boden unter die Füße bekommt.

    First Hydrogen – Kleine Reaktoren im Fokus

    Wasserstoff aus Kernenergie könnte in den nächsten Jahren Schule machen. Denn viele Staaten forcieren ihr Atomenergie-Engagement unter der Umwelt-Flagge „NetZero“. Auch der kanadische Innovator First Hydrogen greift den Faden auf und möchte mit dem "Hydrogen-as-a-Service"-Modell in den nächsten Jahren erstmalig Kunden in der Region Montreal-Québec City mit sauberem, grünem Wasserstoff als Kraftstoff versorgen. Das Unternehmen zielt darauf ab, eine vollständig integrierte Wertschöpfungskette zu schaffen, welche die Fahrzeugbereitstellung, die Betankung, die Wartung und die Energiebereitstellung vereint. Mit dieser Kombination aus innovativer Technologie und nachhaltiger Infrastruktur plant First Hydrogen, die Wasserstoffwirtschaft in Kanada für die nächsten Jahre entscheidend mitzugestalten.

    Das Unternehmen untersucht insbesondere das Potenzial der Produktion von grünem Wasserstoff unter Verwendung von Strom aus kleinen modularen Kernreaktoren (SMRs). Mehrere Hightech-Unternehmen wie Microsoft und Nvidia denken laut über den Einsatz von SMRs nach, welche eine skalierbare und kohlenstoffarme Alternative zu herkömmlichen Energiequellen darstellen. Diese kompakten und flexiblen Reaktoren versprechen nicht nur kosteneffiziente und sichere Energieerzeugung, sondern auch neue Möglichkeiten zur Dekarbonisierung energieintensiver Industrien. Von Experten werden steile Wachstumszahlen im Bereich SMRs erwartet. Nach einer Schätzung von IDTechEx wird der globale Markt für kleine Reaktoren bis 2033 auf rund 72 Mrd. USD anwachsen, nur 10 Jahre später könnten es schon rund 295 Mrd. USD sein. First Hydrogen wird diesen Trend technologisch mitreiten, denn man ist in Sachen Wasserstoff schon einige Jahre unterwegs.

    First Hydrogen will mit seinen Technologien perspektivisch auch in Deutschland vorstellig werden. Eine gute Idee, denn hierzulande mangelt es an kreativen Energielösungen und die EU muss noch einige Anstrengungen in Sachen Klimaziele machen. Die Aktie von First Hydrogen handelte zuletzt wieder lebhafter im Korridor von 0,35 bis 0,40 CAD. Mit einer Marktkapitalisierung von nur 26 Mio. CAD könnte sich die FHYD-Aktie zu einem Top-Pick für 2025 aufschwingen.

    Super Micro Computer – Hand in Hand mit Nvidia

    Mit phasenweise über 17 % Abschlag führt die meist gehypteste Aktie Nvdia die Verliererliste zu Wochenanfang an. Damit geht an einem Nachmittag die dreifache Marktkapitalisierung einer Siemens-Aktie über die Wupper. Wir hatten in den letzten Wochen auf die Überbewertung der HighTechs mehrmals hingewiesen. Der Krug geht eben so oft zum Brunnen bis er bricht. Nun wird mit Argusaugen auf die Unterstützungslinien bei Nvidia geschaut, sie liegen zwischen 97 und 112 USD. Wer langfristig einsteigen will, wartet auf die ersten Wendesignale. Aktuell ist Nvidia ein fallendes Messer!

    Der Partner für Kühlsysteme und Großrechner Super Micro Computer (SMCI) legte gestern ebenfalls den Rückwärtsgang ein und fiel um 14 % von 33,50 auf 28,80 USD. Eilige Stimmen relativieren den Ausverkauf. "Das Weltuntergangszenario, das gerade im Twitter-Universum verbreitet wird, scheint übertrieben", schreiben die Experten um Stacy Rasgon von Analysehaus Bernstein Research. Ob es wirklich so ist? Interessierte Anleger, die bis jetzt noch nicht von der Partie waren, sollten sich die Entwicklung der nächsten Tage gut ansehen. Günstig bewertet sind Nvidia und SMCI noch lange nicht.

    Kein Zuckerschlecken für die Protagonisten des Aufschwungs seit Ende des letzten Jahres. In den letzten 3 Monaten landeten Nvidia, SMCI und Nel ASA ordentlich im Minus. Während sich First Hydrogen langsam nach oben kämpft, bricht Siemens Energy die Reise zum Mond kurzfristig ab. Quelle: Refinitiv Eikon vom 27.01.2025

    Der Januar verlief bis jetzt ganz ordentlich, der DAX 40 -Index konnte immerhin über 1.500 Punkte einheimsen. Doch vieles spricht dafür, dass die Jahresauftakt-Laune wegen des Antritts von Donald Trump nun abebben könnte. Die HighTechs machen erstmal scharfe Korrekturen und GreenEnergy versucht weiterhin eine Bodenbildung. First Hydrogen engagiert sich im Bereich SMRs also den kleinen Reaktoren. Hier stehen die Zeichen seit einigen Wochen auf Sturm.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 11.03.2025 | 04:50

    Olalla! Und da ist die Konsolidierung! Sind das schon Kaufkurse bei SMCI, Benton Resources, Palantir und Meta?

    • Rohstoffe
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    Immer wenn Anleger das Wort „Einbahnstraße“ in den Mund nehmen, neigt der Markt zu einer Korrektur. Diesmal waren es gleich mehrere Faktoren wie z. B. gescheiterte Friedensbemühungen, steigende Verschuldungen, Zinsen und die Androhung von Zöllen seitens der Trump Administration. Alle vier Punkte wirken langfristig rezessiv, da sie die Stimmung sowie die Kaufkraft der Konsumenten wegen höherer Zins- und Produktzahlungen schwächen. Genauso belasten sie kurzfristig heiß gelaufene Wachstums-Depots. Es lohnt sich daher bei den bekannten Protagonisten auch mal genauer nachzurechnen. Denn Kaufkurse gibt es immer wieder – Timing bleibt gefragt!

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    Kommentar von André Will-Laudien vom 11.03.2025 | 04:45

    Künstliche Intelligenz – Sagenhafte Gewinne mit Xiaomi, Credissential, D-Wave und Palantir

    • Künstliche Intelligenz
    • HighTech
    • E-Mobilität
    • Automotive
    • Quanten-Computing

    Wie die Politik manchmal Märkte macht, ist schon erstaunlich. US-Präsident Donald Trump hatte sich wegen eines Disputs mit Wolodymyr Selenskyj von den Ukraine-Hilfen losgesagt, schon läuteten in Europa die Alarmglocken. Rüstungs-Werte gingen durch die Decke, die EU-Regierungen überschlugen sich mit neuen Sonderpaketen zur Aufrüstung der NATO-Staaten von insgesamt bis zu 800 Mrd. EUR. Wladimir Putin dürfte sich über den aufgescheuchten Hühnerhaufen amüsiert haben. Ganz im Stillen läuft aber aktuell auch eine Korrektur bei den so lang gehypten KI-Aktien. Manche Verluste sind hier schon richtig schmerzhaft. Die Börse scheint also ihr „Einbahnstraßen-Dekret“ nun abgelegt zu haben. Aufgelaufene Gewinne sollten schnellstens abgesichert werden. Wir steigen tiefer in den Kontext ein.

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    Kommentar von Armin Schulz vom 06.03.2025 | 06:00

    dynaCERT - mit Wasserstofftechnologie und CO2-Zertifikaten auf der Überholspur

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    Die Welt steht an einem kritischen Scheideweg der Dekarbonisierung. Die Industrieländer setzen zunehmend auf regulatorische Hebel, um den Wandel zu erzwingen. So müssen EU-Flottenbetreiber ab 2025 ihre CO2-Emissionen pro Kilometer drastisch senken, während in den USA ab 2027 verschärfte Grenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge gelten. Doch der Weg zur Compliance ist steinig: Jedes zweite europäische Unternehmen hat die neuen Berichtspflichten noch nicht auf dem Schirm, und bei über 20 % der Flotten fehlen Emissionsdaten gänzlich. Daher boomt der Markt für Klimatechnologien. Doch welche Lösungen können die Diskrepanz zwischen regulatorischem Druck und betrieblicher Umsetzung schließen? Hier rücken Unternehmen in den Fokus, die Brücken zwischen ambitionierten Zielen und praktischer Anwendbarkeit bauen. Vor diesem Hintergrund lohnt ein Blick auf Akteure wie dynaCERT, deren Technologie genau dort ansetzt, wo Politik, Klimawissenschaft und betriebliche Realität kollidieren.

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