17.04.2025 | 05:50
Blockbuster oder Übernahmefieber? Warum Novo Nordisk, Defence Therapeutics und Pfizer jetzt alle Blicke auf sich ziehen
Die Biotech- und Pharmabranche gleicht einem Schachbrett der Milliarden! Ein einziger Zug – ob Übernahme oder Zulassung – kann Aktienkurse in Stunden verdoppeln oder ganze Märkte neu ordnen. Während Anleger noch über die spektakuläre Rally von Theratechnologies, die mit einem Gap Up eröffneten und dann an einem Tag noch einmal 45 % nach oben liefen, staunen oder die Phase-3-Explosion bei Corcept analysieren, formieren sich bereits die nächsten Spieler für den großen Coup. Denn in dieser Arena zählt nicht nur, wer den nächsten Blockbuster entwickelt, sondern auch, wer strategisch kauft, verkauft oder Allianzen schmiedet. Drei Namen sollte man auf dem Zettel haben: Novo Nordisk, Defence Therapeutics und Pfizer. Jedes dieser Unternehmen verfolgt seinen eigenen Masterplan.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
NOVO NORDISK A/S | DK0062498333 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Novo Nordisk - Gründe für langfristiges Vertrauen
Novo Nordisk festigt seine dominante Position in den globalen Wachstumsmärkten Diabetes und Adipositas. Mit GLP-1-Medikamenten wie Ozempic und Wegovy kontrolliert das Unternehmen mehr als die Hälfte des Marktes für Gewichtsmanagement und erzielte 2024 über 60 % seines Umsatzes aus diesem Segment. Die Nachfrage bleibt mehr als robust. Der globale Markt für Adipositas-Therapien könnte bis 2030 jährlich um über 20 % wachsen. Parallel profitiert Novo Nordisk von einer stabilen Diabetes-Nachfrage, gestützt auf 33 % Marktanteil. Diese Kombination aus etablierter Stärke und strukturellem Wachstum bildet das Fundament für nachhaltige Erträge.
Um die Produktionsengpässe zu lösen und geopolitische Risiken abzufedern, investiert der Konzern massiv in neue Kapazitäten. Allein in Brasilien entsteht bis 2028 eine Produktionsstätte mit 74.000 m², die neben dem lokalen Markt auch Exporte in 70 Länder bedienen soll. Gleichzeitig treibt Novo Nordisk die Pipeline voran. Partnerschaften für neue Wirkstoffkombinationen und frühe Erfolge mit Präparaten wie Amycretin unterstreichen die Innovationsagenda. Zulassungen in Schwellenmärkten wie China sowie die Erschließung neuer Indikationen erweitern den adressierbaren Markt deutlich. Das ist ein klarer Pluspunkt im Wettbewerb mit Rivalen wie Eli Lilly.
Trotz kurzfristiger Unsicherheiten bleibt die operative Performance überzeugend. Die Nettomarge stieg seit 2020 deutlich, unterstützt durch Skaleneffekte und Preismanagement. Mit einem Verschuldungsgrad von rund 67 % agiert das Unternehmen konservativer als viele Mitbewerber, was langfristig ein Vorteil in volatilen Zeiten ist. Analysten betonen zudem die attraktive Bewertung. Das aktuelle vorausschauende Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17,2 liegt deutlich unter dem historischen Durchschnitt. Langfristige wird der Gewinn je Aktie jährlich rund 17,5 % höher erwartet und unterstreicht damit das Fundament für weiteres Kurspotenzial. Die Aktie ist derzeit für 56,55 EUR zu haben.
Defence Therapeutics steht vor einer vielversprechenden Zukunft
Defence Therapeutics setzt mit seiner patentierten Accum®-Technologie neue Maßstäbe in der zielgerichteten Wirkstoffabgabe. Das System adressiert ein Kernproblem moderner Therapien. Viele Wirkstoffe verbleiben in Zellkompartimenten (Endosomen) und erreichen nicht den Zielort. Accum® ermöglicht eine präzisere Freisetzung, steigert die Wirksamkeit um das bis zu 10-fache und reduziert dadurch gleichzeitig Dosierungen – ein entscheidender Vorteil für Sicherheit und Kosten. Die Technologie ist branchenübergreifend einsetzbar, von Krebsimpfstoffen bis mRNA-Therapien, und erschließt damit Milliardenmärkte.
Die Partnerschaft mit den Canadian Nuclear Laboratories (CNL), die führend sind im Bereich der Nuklearforschung, unterstreicht das Potenzial von Accum®. Gemeinsam wird die Kombination mit dem Radioisotop Actinium-225 erforscht, das Krebszellen über Alphateilchen zerstört. Durch Accum® könnte die Effizienz der Strahlentherapie steigen, indem sie den Austritt der Radio-Komplexe aus den Endosomen ermöglicht, und das bei geringeren Nebenwirkungen. Der globale Radiopharmaziemarkt, prognostiziert auf rund 17 Mrd. USD bis 2033, bietet hier langfristige Chancen. Weitere Kooperationen, etwa mit Orano in der Nuklearmedizin, signalisieren zudem breite industrielle Anerkennung.
Mit Patenten bis 2043 sichert sich Defence nicht nur seine Technologieführerschaft, sondern schafft die Basis für Lizenzierungen, was wiederkehrende Einnahmen bringt. Zuletzt wurde der neue COO Dr. Elias Theodorou vorgestellt. Er bringt 25 Jahre Forschungsexpertise ein, um die Kommerzialisierung voranzutreiben. Diese strategische Verknüpfung aus Schutzrechten und operativer Erfahrung positioniert das Unternehmen als attraktiven Partner für die großen Pharmafirmen. Eine solche Partnerschaft würde die Aktie deutlich bewegen. Die Aktie hat am Jahresanfang eine Rally von über 170 % hingelegt. Seitdem konsolidiert sie und ist derzeit für 0,95 CAD zu haben.
Pfizer - 2 Gründe für einen langfristigen Blick
Pfizer positioniert sich strategisch in Wachstumsmärkten wie z. B. Onkologie. Die milliardenschwere Übernahme von Seagen stärkt die Krebsforschung Zudem stehen vielversprechende Neugenehmigungen wie der RSV-Impfstoff Abrysvo und das Myelom-Medikament Elrexfio in den Startlöchern. Diese Projekte könnten zukünftige Umsatzlücken durch Patentabläufe bei Blockbustern wie Eliquis schließen – ein Schlüssel, um das mittelfristige Wachstum zu stabilisieren.
Trotz sinkender COVID-19-Umsätze bleibt Pfizer profitabel. Geplante Kosteneinsparungen von 4,5 Mrd. USD bis Ende 2025 und ein Schuldenabbau um 12,5 Mrd. USD im Vorjahr unterstreichen die finanzielle Disziplin. Die Dividendenrendite von rund 7,6 % – gespeist aus einer nachhaltigen Ausschüttungsquote von 60 % – macht das Unternehmen für Einkommensinvestoren interessant. Zudem signalisiert das Management kontinuierliche Dividendenerhöhungen, gestützt auf stabile Cashflows aus etablierten Therapien wie Vyndaqel.
Mit einem KGV von 8 für 2025 und einem Unternehmenswert zum EBITDA von 6,6 handelt Pfizer deutlich unter dem Sektordurchschnitt, der eher über einem 15er KGV liegt. Analysen wie das Discounted-Dividend-Modell sehen ein Kurspotenzial von über 20 %, sobald die Pipeline Fortschritte zeigt. Der aktuelle Kurs reflektiert überproportional Risiken, während Chancen wie KI-gestützte Arzneimittelentwicklung mit Partnern wie PostEra kaum eingepreist sind. Für Value-orientierte Anleger bietet dies eine risikoadjustierte Einstiegschance. Die Aktie notiert aktuell bei 22,44 USD.
Die Biotech- und Pharmabranche bleibt ein Spiel der Strategen: Novo Nordisk dominiert mit GLP-1-Medikamenten wie Wegovy den Adipositas-Markt, stützt sich auf stabile Diabetes-Erlöse und baut mit globalen Produktionsinvestitionen langfristige Resilienz auf. Defence Therapeutics revolutioniert mit der Accum®-Technologie die Wirkstoffabgabe und positioniert sich durch eine radiopharmazeutische Kooperation als innovativer Player für zielgerichtete Therapien. Pfizer kombiniert Value-Charme und Dividendenstärke, treibt mit Seagen die Onkologie voran, um Patentverluste auszugleichen.
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