28.04.2025 | 05:10
BioNTech, BioNxt Solutions, Merck KGaA - Chancen nach der Korrektur
Die Zahlensaison für das erste Quartal 2025 ist im Gange und aufgrund des Zollhammers des US-Präsidenten Donald Trump noch einmal spannender denn je. Vor allem die Prognosen für das weitere Geschäftsjahr dürfte bei den Anlegern im Vordergrund stehen. Der Internetgigant Google konnte in der abgelaufenen Handelswoche mit seinem Zahlenwerk überzeugen und stemmt sich robust gegen drohende Handelskonflikte sowie Kartellverfahren. Auch im Biotechsektor konnten einige Unternehmen Neuigkeiten vermelden und bieten auf verbilligtem Niveau interessante Einstiegsmöglichkeiten.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , MERCK KGAA O.N. | DE0006599905
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Merck KGaA – Vor Megaakquisition
In Kauflaune befindet sich aktuell der deutsche Pharmakonzern Merck KGaA. Die Darmstädter stehen demnach kurz vor einer Milliarden-Akquisition in den USA. Wie aus Unternehmenskreisen zu entnehmen war, laufen derzeit finale Gespräche mit SpringWorks Therapeutics, einem auf seltene Krankheiten und Krebs spezialisierten Biotechunternehmen.
Die Übernahme von SpringWorks würde Merck nicht nur Zugang zu vielversprechenden neuen Produkten verschaffen, sondern auch die Onkologie-Pipeline des Konzerns stärken, ein Bereich, in dem zuletzt Schwächen offensichtlich wurden. So hatte Merck die Entwicklung seines Krebsmedikaments Xevinapant eingestell, zudem scheiterte ein wichtiger klinischer Test des Multiple-Sklerose-Wirkstoffs Evobrutinib. Laut Bloomberg Intelligence könnte SpringWorks mittelfristig bis zu 1,5 Mrd. EUR zum Jahresumsatz von Merck beitragen.
SpringWorks, das 2019 an die Börse gebracht wurde, spezialisiert sich auf seltene Krebsarten und genetische Störungen. Nach der Bekanntgabe der fortgeschrittenen Übernahmegespräche legte die Aktie des Unternehmens am Donnerstag um 9 % auf 44,93 USD zu. Im Februar hatte diese sogar bei über 60 USD notiert, bevor der Prozess ins Stocken geriet.
Der Kaufpreis soll bei etwa 47 USD je Aktie liegen, was einem Unternehmenswert von rund 3,5 Mrd. USD entspricht.
BioNxt – Vorbereitungen laufen
Anleger, die die erste Aufwärtswelle verpasst hatten, bekommen beim Biowissenschaftsunternehmen, das sich auf Arzneimittelverabreichungstechnologien der nächsten Generation, diagnostische Screening-Systeme und die Entwicklung aktiver pharmazeutischer Wirkstoffe fokussiert, eine zweite Chance. Nach einem starken Anstieg aufgrund eines durchgehend positiven News Flows stieg die BioNxt-Aktie zwischen September des abgelaufenen Jahres bis März um über 260 % auf ein Zwischenhoch bei 0,60 CAD.
Aufgrund der dann eingetretenen allgemeinen Marktschwäche und aufgrund des Zollhammers, korrigierte das Zukunftsunternehmen bis an den markanten Unterstützungsbereichs von 0,40 CAD und konnte diesen erfolgreich verteidigen. Aktuell bekommt man einen Anteilsschein von BioNxt für 0,46 CAD. Bei einem nachhaltigen Ausbruch über den seit April 2023 etablierten Abwärtstrend bei aktuell 0,59 CAD würde ein frisches Kaufsignal generiert, welches die Aktie erneut kurzfristig an das Hoch aus dem Jahr 2024 bei 0,75 CAD bugsieren könnte.
Dabei versprechen die kürzlich veröffentlichten Meldungen weiteres Aufwärtspotenzial. So deutete das Management an, dass die Vorbereitungen zu seiner Bioäquivalenzstudie am Menschen für sein Leitprodukt zur Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) bereits weit fortgeschritten seien. BNT23001 bietet mit dem sublingualen Schmelzfilm einen revolutionären Ansatz in der Behandlung von MS, der die Grenzen der oralen Therapien übersteigt. Neben der einfachen Anwendung wird aufgrund der direkten Verabreichung auch eine schnellere therapeutische Wirkung erreicht.
Im Rahmen von präklinischen Studien konnten bereits anhand von internen Forschungsdaten und Bewertungen durch Dritte hohe Resorptionsraten und eine hohe Bioäquivalenz im Vergleich zu bestehenden Therapien mit oraler Einnahme von Tabletten nachgewiesen werden. BioNxt hat zudem den aktiven pharmazeutischen Wirkstoff Cladribin erworben, der für den Abschluss des Technologietransferprozesses mit Gen-Plus, seiner europäischen Auftragsforschungs- und Auftragsentwicklungsorganisation in Deutschland erforderlich ist. Die Bioäquivalenzstudie soll laut dem Plan des Unternehmens lediglich 30 Tage andauern.
Um eine optimale Transparenz aufzeigen zu können, will BioNxt weitere Updates über die Vorbereitungen und den zeitlichen Ablauf der Bioäquivalenzstudie sowie über die Integration seiner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit Gen-Plus an die Öffentlichkeit tragen. Sollten hier größere Fortschritte vermeldet werden, dürfte ein nachhaltiger Bruch des oben genannten Abwärtstrends nur eine Frage der Zeit sein.
BioNTech – Crash zum Wochenende
Mit einem Minus von über 15 % auf 102,20 USD verabschiedete sich die deutsche Biotech-Hoffnung ins Wochenende, zeitweise crashte die BioNTech-Aktie sogar auf ein Zwischentief bei 93,85 USD. Eigene Nachrichten wurden nicht kommuniziert, der Grund lag vielmehr beim Pendant Summit Therapeutics, dessen Anteilsschein sogar rund 40 % in die Knie ging.
Das US-Unternehmen vermeldete laut dem Fachmagazin Stat News Ergebnisse in einer Zwischenanalyse zu einer laufenden Studie zum experimentellen Lungenkrebsmittel Ivonescimab. Demnach zeigten die Überlebensdaten eine drastisch geringere Rate als vorher prognostiziert. Dadurch, dass die Mainzer an einer ähnlichen Therapie forschen, wurde die BioNTech-Aktie in Sippenhaft genommen.
Nach dem Tod von 157 Patienten zeigte sich, dass Ivonescimab das Sterberisiko nur um etwa 22 % senken konnte, was einer Hazard Ratio von 0,784 entspricht. Ein Wert von 1,0 bedeutet dabei, dass kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen besteht.
In ihrer aktuellen Studie sehen die Analysten von Deutsche Bank Research in der Aktie von BioNTech weiterhin einen Kaufkandidaten mit einem Kursziel von 140 EUR. So habe die Harmoni-6-Studie von Akeso und Summit mit ihrem Antikörper an Lungenkrebspatienten positive Signale für den Wirkstoffansatz gesendet, den auch BioNTech mit BNT327 verfolge.
Das deutsche Pharmaunternehmen Merck KGaA plant einen Milliardendeal. BioNTech kam durch schwache Forschungsergebnisse eines US-Konkurrenten unter die Räder. BioNxt vermeldete den Fortschritt der Vorbereitung zur Durchführung seiner Bioäquivalenzstudie am Menschen zu MS.
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