04.06.2021 | 05:10
Nordex, Deutsche Rohstoff AG, Nikola – Enorm Luft nach oben!
Die Ablösung der fossiler Brennstoffe durch regenerative Energien ist beschlossene Sache. Ziele für eine klimaneutrale Welt werden durch die Politik fast im Wochentakt nach oben geschraubt. Dennoch, so Experten, wird die Welt auch in Zukunft nicht ohne Öl und Gas als Hauptenergiequelle auskommen. Ölpreise klettern weiter und notieren mit rund 30% vor Corona-Niveau . Dabei läuft die Erholung der Wirtschaft erst an. Durch die globale Nachfrage dürfte dieser Trend noch einige Zeit weiterlaufen, mit deutlichem Aufwärtspotenzial für die Produzenten.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
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DE000A0XYG76 , US6541101050 , DE000A0D6554
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Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Deutsche Rohstoff AG – Voll auf Kurs
Sowohl aus fundamentaler Sicht als auch seitens der Kursperformance darf sich die Deutsche Rohstoff AG als absoluter Gewinner fühlen. Mit einer Kurssteigerung von annähernd 90% ist man unter den Top 3-Aktien im „Scale“, dem Segment der Deutschen Börse für KMU-Unternehmen. Möglich machte dies ein cleverer Schachzug des Managements um den CEO Dr. Thomas Gutschlag während des Tiefpunktes in der Corona-Pandemie.
So kaufte dieser in Zeiten des Öl-Crashs, der den Preis kurzzeitig auf 12 USD abrauschen ließ, im zweiten Quartal des vergangenen Jahres unter anderem in Wyoming ein Flächenpaket zu Tiefstpreisen. Nun laufen die Pumpen wieder auf Hochtouren und die zugekauften Pakte wirken wie ein Optionsschein auf die Ergebnisse der Mannheimer. Allein im ersten Quartal produzierte die Deutsche Rohstoff AG 37% der für 2021 prognostizierten Ölmenge bei einem Kurs von 65 USD pro Barell. Die Zahlen für das erste Quartal waren entsprechend beeindruckend. So lag das EBITDA mit 21,29 Mio. EUR deutlich über den Umsatzerlösen von 17,92 Mio. EUR.
Dieser Effekt war insofern möglich, da in der Krise neben neuen Ölfeldern auch ein Investmentportfolio mit Gold- und Ölaktien und Bonds aufgebaut wurde, welches bereits komplett gewinnbringend liquidiert wurde. Dieses ließ die Summe aus Barmitteln, kurzfristigen Forderungen sowie Wertpapieren des Anlage- und Umlaufvermögens auf 70,8 Mio. EUR ansteigen. Die prall gefüllte Kasse soll nun für weitere Akquisitionsziele verwendet werden. Strategische Beteiligungen bei kritischen Metallen rund um die Elektromobilität, wie etwa Kupfer oder Lithium, sind in den Investmentfokus der Deutschen Rohstoff AG deutlich nach oben gerutscht.
Einen weiteren Schatz, der in den nächsten Monaten gehoben werden dürfte, hat man bereits im Portfolio. So besitzt das Unternehmen 12,8% an von Almonty Industries, einem Mineralexplorer, der in Südkorea die die größte Wolfram-Mine der Welt errichten wird. Das Financial Closing für das Projekt wird im Juni erwartet. Ein Abnehmer für die kommenden 15 Jahre mit garantierter Preisuntergrenze wurde mit der österreichischen Plansee-Gruppe bereits gefunden. Der Kurs lag gestern bei 15,95 EUR, nahe seinem Vor-Corona-Niveau. Ein Bruch des Widerstandes bei 16 EUR würde kurzfristiges Potenzial bis 20 EUR bieten.
Nikola – Der Disruptor im Aufwind
Der Startschuss für eine Rallye fiel Ende der vergangenen Woche. Das krisengebeutelte Unternehmen, das im vergangenen Jahr via SPAC an die Börse kam, erhielt vom US-Analystenhaus BTIG eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 18 USD. Analyst Gregory Lewis sieht im Spezialisten für die Produktion von Batterie- und Brennstoffzellentrucks einen zukünftigen „Disruptor des LKW-Marktes“. Auch wenn BTIG in diesem Jahr mit relativ wenigen Auslieferungen des batterieelektrischen LKW-Modells Tre rechnet, sollte spätestens 2022 die Massenproduktion starten. Für das Geschäftsjahr 2024 rechnen die Experten mit einem Umsatz von 1,4 Mrd. USD bei Elektro- und Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebenen Schwerlastfahrzeugen.
Die Empfehlung sorgte für Aufruhr in der seit GameStop und AMC Entertainment bekannten Reddit-Community „r/wallstreetbets“ und bugsierte Nikola in das Ranking der meistdiskutierten Aktien. Das Ziel der Redditianer ist der Kampf gegen institutionelle Leerverkäufer und das Zünden eines Short-Squeeze. Beim Spezialisten für EV-Trucks kam es in der Vergangenheit bereits öfters zu Konfrontationen mit Leerverkäufern. So beschuldigte im vergangenen September Hindenburg Research Nikola durch die Veröffentlichung eines Berichts aufgrund mehrerer Unregelmäßigkeiten im Unternehmen des Betruges, was zu einer Untersuchung durch die Regulierungsbehörden führte. Seitdem verlor der Titel über die Hälfte seines Börsenwertes und und gehört mit einer Quote von 34,35% noch immer zu den meist geshorteten Aktien an der Wall Street.
Somit beste Voraussetzungen für die Community, die Leerverkäufer aus ihren Positionen zu quetschen. Befeuert wird das Bestreben von „r/wallstreetbets“ auch durch die aktuelle charttechnische Situation. So konnte bei 15,54 USD der seit November 2020 ausgebildete Abwärtstrend mit hohem Volumen durchbrochen werden. Aktuell notiert der Kurs bereits um das BTIG-Coverage bei 18 USD. Die 200-Tagelinie verläuft bei 21,05 USD. Sollte diese kassiert werden, gilt bereits das Jahreshoch bei 30,40 USD als nächstes Kursziel. Nikola ist nichts für risikoscheue Anleger. Sollten die Umstrukturierungen des neuen Managements jedoch greifen, sind durch die oben beschriebenen Gründe deutlich höhere Notierungen möglich.
Nordex – es droht Ungemach
Seit den eher ernüchternden Quartalszahlen, kennt der Kurs der Nordex-Aktie nur noch die Richtung abwärts. Selbst positive Meldungen wie eine Kaufempfehlung durch die Nord LB mit Kursziel 30 EUR verpufften. Der Analyst hob hier vor allem die Auftragsentwicklung hervor, die durch den Ausbau der Windenergieweiter positiv ausfallen dürfte.
Auch die gestern veröffentlichte Meldung eines weiteren Auftrages aus Spanien über 76,8 Megawatt, lies die Aktie im Tagesverlauf auf 17,44 EUR, einem Minus von 1,5%, nach unten drehen. Nordex SE liefert für die Ausbauphase eines Windparks in Zentralspanien 16 Anlagen des Typs N155/4.8. Der Auftrag umfasse zudem den Service und die Wartung der Turbinen über zwei Jahre. Das Auftragsvolumen wurde nicht bekannt gegeben. Der letzte charttechnische Strohhalm liegt nun im Bereich bei 17,10 EUR. Sollte diese Unterstützung gerissen werden, sind auch Kurse im Bereich um 15 EUR nicht unwahrscheinlich.
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