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24.09.2024 | 04:45

Umwelt-Förderung kommt wieder, jetzt 100 % mit Aktien der E-Mobilität! VW, Mercedes, Prismo Metals, BYD und Nio

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Bildquelle: pixabay.com

Die E-Mobilität ist in Europa zum Politikum geworden, denn trotz verhängter Strafzölle erreichen wöchentlich tausende von Neuwagen die Häfen von Rotterdam, Antwerpen und Hamburg. Die Preise liegen bis zu 30 % unter den vergleichbaren EU-Modellen. Wegen der aktuellen Absatzkrise besuchte der Bundeswirtschaftsminister den kriselnden VW-Konzern. Dort versicherte er, helfen zu wollen und hat neue Fördermaßnahmen für Elektroautos in Aussicht gestellt. So einfach ist es jedoch nicht, denn Subventionen erfordern die Zustimmung der EU. In dieser Woche hat Habeck nun zum Krisengipfel der Automobilbranche eingeladen. Das könnte den Wendepunkt für die laborierende Automobilbranche darstellen. Die Bewertung des Sektors ist so tief, wie seit Jahren nicht. Wo liegen die Chancen für Investoren?

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , PRISMO METALS INC | CA74275P1071 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , NIO INC.A S.ADR DL-_00025 | US62914V1061 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000

Inhaltsverzeichnis:


    BYD und Nio – China erobert Europa

    Vor allem die nachlassende Dynamik in China schwächt das internationale Automobilgeschäft. Aber, was man dort im eigenen Land nicht absetzen kann, erreicht mit dem Schiff ganz schnell Europa. Denn hier können die fernöstlichen Produzenten mit deutlich höheren Absatzpreisen an den Markt gehen, in manchen Modellgruppen geht das bis 100 %. Für deutsche Hersteller wird der Absatz von Premium-Fahrzeugen in Asien immer stärker von der lokalen Wirtschaftsschwäche belastet, hier gibt es allerdings keinen Plan B.

    Vier von zehn eingeführten E-Autos kamen zuletzt aus China. Damit hat die Volksrepublik ihre Position als wichtigster Importeur kräftig ausgebaut, auch wenn die absoluten Stückzahlen wegen des schwachen Markts seit Sommer sogar leicht zurückgehen. Dennoch stieg der Anteil Chinas an den gesamten Importen reiner Stromer nach Deutschland mit knapp 41 % deutlich. Im vergangenen Jahr hatte dieser Anteil noch bei 29 % gelegen und in 2020 waren es erst 12 %.

    Während BYD ab 2026 in Ungarn produziert und damit die EU-Strafzölle außen vorlässt, hat NIO wohl Interesse, das Audi-Werk in Brüssel in seine Bücher zu nehmen. Klar, hier ist die Infrastruktur bereits vorhanden, man muss nur noch die Firmenschilder austauschen. Ein Kaufangebot wird Gerüchten zur Folge schon erarbeitet. BYD seinerseits übernimmt den deutschen Vertriebspartner Hedin Electric Mobility. So schnell können asiatische Anbieter in Europa Fuß fassen. Unter Wachstumsaspekten sind die Aktien von BYD und NIO sicherlich interessant, BYD bleibt aber ausreichend bewertet und bei NIO ist der Cashflow wegen hoher Investitionen sicherlich bis 2027 noch negativ. Sehr spekulativ!

    Prismo Metals – Der Kupferpreis macht Explorern gute Laune

    Der Kupferpreis hat nach einer monatelangen Konsolidierung in der letzten Woche wieder die 9.400 USD-Marke erklimmen können, ein wichtiger Widerstand nach oben. Nach einer Rally bis auf 10.850 USD im Mai, konsolidierte das wichtige Industriemetall bis auf 8.600 USD. Die hohe Dynamik bei den erneuerbaren Energien und die Beschleunigung im Sektor E-Mobilität macht das wichtigste Metall der Elektrifizierung aber wieder zur begehrten Ware. Zudem sind die Lagerbestände an den Terminbörsen auf ein 3-Jahres-Tief gefallen.

    Gute Voraussetzungen für das kanadische Explorationsunternehmen Prismo Metals. Der Junior besitzt eine interessante Kupfer-Liegenschaft namens „Hot Breccia“ in Arizona. Das Grundstück besteht aus 1.420 Hektar mit ganzen 227 zusammenhängenden Bergbau-Claims, die sich im Weltklasse-Kupfergürtel zwischen den gut bekannten Kupferminen Morenci, Pinto Valley, Ray und Resolution befinden. Die umfassenden historischen Explorationsdaten der ehemaligen Bear Creek Mining Company wurden nun aktualisiert, die Arbeiten am Projekt gehen zügig voran.

    Mit einem aktuellen Silberpreis von 31 USD sollte aber jetzt auch die zweite Liegenschaft Palo Verdes in Mexiko in den Fokus geraten. Das Bohrprogramm ist für September angekündigt und wird demnächst anlaufen. Die Finanzierung dürfte kein Thema sein, denn Prismo arbeitet mit dem Ankeraktionär Vizsla Silver Corp. eng zusammen. Die beiden Liegenschaften grenzen unmittelbar aneinander und lassen sich gemeinsam sinnvoll erschließen. In früheren Bohrungen wurden bereits 102 g/t Gold und 3.100 g/t Silber entdeckt. Da lohnt es sich, noch weitere Bohrgeräte in Stellung zu bringen. Nach der Wahl ist Mexiko nun wieder ein begehrter Minen-Standort geworden.

    Die 54,18 Mio. Aktien des Unternehmens werden gerade mit 0,23 CAD gehandelt. Das ist bereits im oberen Bereich des Korridors der letzten 12 Monate, die Kapitalisierung ist mit 10,3 Mio. CAD aber immer noch überschaubar. Mit Überwindung der 0,26 CAD würde ein weiteres Kaufargument geliefert. Die haussierenden Kupfer- und Silberpreise und anstehende News könnten den Titel demnächst regelrecht durch die Decke jagen.

    VW und Mercedes – Jetzt werden wir durchgeschüttelt

    Zwei Gewinnwarnungen im September setzten den Kursen von Volkswagen und Mercedes ordentlich zu. Während VW ankündigte, bis zu 30.000 Arbeitsplätze zu streichen und gar einige Werke zu schließen, bricht den Stuttgartern plötzlich die Marge weg. Schuld an der Misere, sind die stark rückläufigen Absätze in Fernost, hier waren deutsche Premium-Fahrzeuge einst gefragt. Nun dominiert dort aber die E-Mobilität und die Absätze von Verbrennern gehen schneller zurück als erwartet.

    Nach neusten Meldungen veranlassen sinkende Absätze in China das Management in Wolfsburg zum Überdenken der dortigen Investitionen. Seit knapp vier Jahrzehnten arbeitet Volkswagen mit dem chinesischen Partner SAIC Motor Corp in China zusammen. Ende 2023 hatte VW in seinen chinesischen Fabriken mehr als 90.000 Mitarbeiter beschäftigt. Nun steht bereits im nächsten Jahr eine mögliche Werksschließung der Fabrik in Nanjing im Raum, wie anonyme Quellen von Bloomberg berichten.

    Auch Mercedes-Benz blickt mit Sorge auf das laufende Geschäftsjahr. Die Stuttgarter senkten letzte Woche erneut ihre bereits revidierte Gewinnprognose. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die verschlechterte konjunkturelle Lage und das rückläufige Geschäft in Fernost. So dürfte das EBIT voraussichtlich deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen, besonders die PKW-Sparte von Mercedes-Benz belastet die Prognose. Für 2024 wird nun eine Marge zwischen 7,5 und 8,5 % erwartet, während zuvor 10 bis 11 % in Aussicht gestellt wurden.

    Dennoch, mit Kursverlusten zwischen 12 und 18 % in den letzten 12 Monaten ist bereits einiges eingepreist. Klar sind die Restrukturierungskosten noch nicht in der Bilanz, aber die Substanz beider Gesellschaften ist hoch. Damit werden KGVs von 3,5 bis 4,8 und Dividendenrenditen von über 6 bis 7 % langsam attraktiv. Reagiert der Wirtschaftsminister zügig, könnte das die Kurse schnell aus dem Keller holen. Legen sie sich ein paar VW bei 91 EUR und Mercedes mit 55 EUR zurecht, ein Horizont von 2 bis 3 Jahren ist aber nötig.

    Die Habecksche Ankündigung, die Umweltprämie in Form von Steuervergünstigungen für E-Fahrzeuge zurückzuholen, könnte den abgestürzten Fahrzeugtiteln aus der Misere helfen. BYD liegt vor allen anderen Automotive-Aktien klar im Plus. Richtig stark performt hat in den letzten 12 Monaten aber der Kupfer-Silber-Titel Prismo-Metals. Quelle: Refinitiv Eikon vom 21.09.2024

    Für die E-Mobilität könnten in Berlin und Brüssel nun die Weichen neu gestellt werden. Das sollte den verlustgeplagten Aktien aus dem Automotive-Sektor wieder auf die Beine helfen. Sie haben den DAX 40-Index in den letzten Monaten um mehr als 25 % underperformt. Prismo Metals kommt schneller voran als gedacht und jetzt steigen die Kupfer- und Silberpreise gleichzeitig. Das macht den Titel zum spekulativen Top-Pick unter den kleinen Explorern.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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