17.10.2024 | 06:00
Rheinmetall, Almonty Industries, AMD – diese Aktien haben Rückenwind
Aktien bestimmter Sektoren, insbesondere der Rüstungsindustrie, Wolframproduzenten und Chip-Hersteller für Künstliche Intelligenz, erleben aktuell starken Rückenwind. Die zunehmende geopolitische Unsicherheit und steigende Verteidigungsausgaben treiben die Rüstungsindustrie an. Wolfram ist als essentielles Material für Technologie- und Rüstungszwecke stark gefragt, was Wolframproduzenten zugutekommt. Gleichzeitig beflügelt der Fortschritt in der Künstlichen Intelligenz die Nachfrage nach spezialisierten Chips, wovon Chip-Hersteller profitieren. Diese Entwicklungen schaffen attraktive Investitionsmöglichkeiten, da strategische Bedeutung und Wachstumschancen dieser Industrien weiter zunehmen und Investoren anziehen.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
RHEINMETALL AG | DE0007030009 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , ADVANCED MIC.DEV. DL-_01 | US0079031078
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Rheinmetall – neues Joint Venture
Inmitten eines globalen Sicherheitsumdenkens erlebt die Rüstungsindustrie in Europa einen beispiellosen Aufschwung. Ein markanter Schritt in dieser Entwicklung ist das neue Joint Venture von Leonardo und Rheinmetall, das sich auf die Produktion moderner Gefechtsfahrzeuge konzentrieren wird. Dieses Bündnis verspricht nicht nur technologische Spitzenleistungen, sondern zielt auch darauf ab, den europäischen Markt zu dominieren. Das in Rom und La Spezia ansässige Unternehmen wird zu gleichen Anteilen von beiden Partnern gehalten, was ihre gemeinsame Vision und das Vertrauen in die zukünftige Nachfrage nach erstklassiger Verteidigungstechnik unterstreicht.
Das primäre Ziel der Leonardo Rheinmetall Military Vehicles ist die Bereitstellung innovativer militärischer Lösungen für die italienische Armee. Der neue Kampfpanzer, basierend auf dem Rheinmetall Panther KF51, soll den in die Jahre gekommenen Ariete-Panzer ersetzen. Neben Panzervarianten für das „Armoured Infantry Combat System“-Programm steht auch eine ganze Palette von Unterstützungsfahrzeugen auf der Agenda. Diese strategische Partnerschaft nutzt die Stärken beider Unternehmen, um nicht nur den italienischen, sondern auch internationale Märkte zu erobern, wodurch eine neue Ära der europäischen Verteidigungstechnologie eingeläutet wird.
Parallel zur europäischen Ausrichtung verstärkt sich Rheinmetalls Engagement auf dem US-amerikanischen Markt durch die Beteiligung am S-MET Programm der U.S. Army. Zusammen mit Textron Systems entwickelt American Rheinmetall Vehicles unbemannte Transportfahrzeuge, die zukünftig die Ausstattung der Truppen optimieren sollen. Diese Bemühungen spiegeln Rheinmetalls globale Strategie wider, technologischen Vorsprung durch lokale Partnerschaften zu sichern. Ein solider Ansatz, der Potenzial für Skaleneffekte und langfristige Investitionsmöglichkeiten bietet. Die Nachfrage nach Rüstungsgütern wird so schnell nicht abebben. Die Aktie steht momentan bei 482,60 EUR.
Almonty Industries – Support von der koreanischen Regierung
Die Sangdong-Mine steht kurz davor, ihre Produktion wieder aufzunehmen. Zur Feier dieses nahenden Moments fand eine Zeremonie statt, bei der Wirtschaftsvertreter und Politiker aus Südkorea vor Ort waren. Das Unternehmen plant nicht nur die Förderung von Wolframkonzentrat, sondern auch die Herstellung von Wolframoxid, um die Abhängigkeit von Importen zu verringern. Damit wird man zum größten Wolframproduzenten außerhalb Chinas. Die Unterstützung der koreanischen Regierung bedeutet, dass Almontys Ansatz als respektvoll und sensibel angesehen wird. Dazu beigetragen haben der Fokus auf Nachhaltigkeit und die gelebte soziale Verantwortung. Die Wiedereröffnung der Sangdong-Mine symbolisiert somit einen Schlüsselmoment für die koreanische Wirtschaft und ihre ambitionierten Ziele in Zukunftstechnologien wie Elektromobilität und Halbleiterproduktion.
Die Sangdong-Mine in Korea, die als größte Wolfram-Mine außerhalb Chinas gilt, erlebt vielversprechende Fortschritte. Trotz der Regenzeit schreitet der Bau zügig voran und die abgeschlossene technische Überprüfung der Pilotanlagen hat den Weg frei gemacht für die Installation der Prozessanlagen. Das Unternehmen profitiert von einzigartigen Abnahmeverträgen und der stabilen politischen Lage Koreas. Die Mine zeichnet sich durch hohe Erträge aus, die mehr als dreimal höher sind als die der Panasqueira-Mine. Zudem bietet ein bedeutendes Molly-Vorkommen weiteres Wachstumspotenzial. Hier ist man mit den Planungen weiter als erwartet. Die Grundinfrastruktur ist fast fertiggestellt und die Bestätigung der historischen Daten steht bevor, was einen erheblichen Mehrwert bringt.
In Portugal plant das Unternehmen eine Produktionssteigerung um 40 % durch die Erweiterung auf Level 4 der Panasqueira Mine. Diese Initiativen fördern nachhaltiges Wachstum und stärken die Position im globalen Markt. Es waren auch schon US-Delegationen vor Ort, um sich ein Bild zu machen. Die geopolitische Bedeutung von Wolfram wird auch durch seine Aufnahme in die Liste der kritischen Rohstoffe der Europäischen Union und der USA unterstrichen. Da der Rohstoff in immer mehr Hightech-Anwendungen zum Einsatz kommt steigt die Nachfrage stetig, sei es aus der Automobil- oder Rüstungsindustrie. Die Aktie konnte aufgrund dieser Aussichten seit Jahresanfang in der Spitze rund 80 % zulegen und notiert aktuell knapp unter dem Jahreshoch bei 0,95 CAD. Geht die Sangdong-Mine in Betrieb, dürfte der Kurs weiteres Potenzial haben.
AMD – Edge-Computing als Wachstumschance
Die Chipindustrie erlebt zurzeit einen enormen Schub durch die rasante Entwicklung Künstlicher Intelligenz, wovon AMD enorm profitieren dürfte. Angesichts der Engpässe bei Nvidia rechnet der Analyst "The Asian Investor" mit einer steigenden Nachfrage nach AMDs bevorstehendem KI-Beschleuniger Instinct MI325X, der 2025 auf den Markt kommen soll. Die stark nachgefragten KI-Chips, die voraussichtlich über 30.000 USD kosten könnten, bieten AMD die Möglichkeit, seine Marktanteile signifikant auszubauen. Positiv eingestimmt gibt der Analyst eine optimistische Einschätzung zur Wertentwicklung von AMD im Vergleich zu Nvidia.
Während AMD im KI-Datacenter-Markt noch gegen Nvidia hinten liegt, richtet sich der Fokus zunehmend auf Edge-Computing. Smartphones und Laptops mit integrierten Neural Processing Units (NPUs) befinden sich auf einem starken Wachstumskurs. Marktforschungen prognostizieren, dass der Markt für KI-fähige PCs jährlich um rund 40 % zunimmt. Mit seinen innovativen Ryzen AI Prozessoren hat AMD hier bereits eine starke Position erreicht. Dennoch bleibt abzuwarten, ob eine „Killer-Applikation“ den Durchbruch bei Endverbrauchern bringen wird. Der Konkurrenzdruck durch Größen wie Intel, Qualcomm und Nvidia ist indes nicht zu unterschätzen.
AMD stärkt durch strategische Allianzen, wie der kürzlich angekündigten Partnerschaft mit Intel zur Förderung der x86-Architektur, seine Stellung am Markt. Dieser Schritt zielt auf die Weiterentwicklung der Kompatibilität und Skalierbarkeit der Architektur ab und verspricht neue Wachstumsimpulse. Dennoch bleibt der Analyst Rick Schafer von Oppenheimer vorsichtig hinsichtlich AMDs langfristiger Profitabilität. Trotz des Potenzials durch den Rückgang im PC-Markt sieht dieser Nvidia und Intel als technisch überlegen. Die Aktie scheint trotzdem Nachholpotenzial zu haben und ist derzeit für 157,55 USD zu haben.
Aktien aus den Sektoren Rüstung, Wolframproduktion und Chip-Herstellung für KI verzeichnen derzeit bedeutenden Rückenwind. Rheinmetall stärkt seine Marktstellungen durch das Joint Venture mit Leonardo, das auf die Produktion moderner Gefechtsfahrzeuge zielt, und innovative Kooperationen in den USA. So profitiert das Unternehmen stark von wachsenden Verteidigungsbudgets. Almonty Industries überzeugt mit der Wiedereröffnung der Sangdong-Mine, und avanciert damit zum größten Wolframproduzenten außerhalb Chinas. Nachhaltiges Wachstum dürfte damit garantiert sein. AMD sieht großes Potenzial durch eine steigende Nachfrage nach KI-Chips, wobei technologische Entwicklungen im Edge-Computing und strategische Partnerschaften den Marktanteil ausbauen könnten.
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