Menü schließen




27.08.2021 | 04:06

wallstreet:online AG, AMC, GameStop, Robinhood – Die Jagdsaison hat begonnen!

  • Fintech
  • Brokerage
Bildquelle: pixabay.com

Zum 20. September wird der DAX wie sein französisches Pendant CAC auf 40 Werte ausgebaut. Damit rücken wieder 10 neue Aktien in den Fokus der großen Fondsmanager. Den ein oder anderen mag diese Entscheidung überrascht haben, denn schließlich haben die 30 wertvollsten Unternehmen Deutschlands jahrzehntelang die Entwicklung der deutschen Wirtschaft sehr gut abgebildet. Internationale Anleger und Fonds schätzen jedoch mehr Vielfalt, vor allem Branchendiversifikation. Man hofft auch, dass durch die neue Insolvenz-Klausel strafrechtliche Vorfälle, wie z.B. bei Wirecard, nicht lang auf Indexebene diskutiert werden müssen und abgeleitete Derivate noch Monate danach beeinflussen. Ändern sollen sich auch die Ein- und Austrittskriterien. Ab jetzt zählt die Mindestliquidität statt Handelsumsatz und der Corporate Governance Kodex wird ab September 2022 verbindlich. Eine Modernisierung war seit dem Fall Wirecard längst überfällig.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: WALLSTREET:ONLINE INH ON | DE000A2GS609 , AMC ENTERTAINMENT HLDGS A | US00165C1045 , GAMESTOP CORP. A | US36467W1099 , Robinhood Markets Inc. | US7707001027

Inhaltsverzeichnis:


    Wallstreet:Online – Mit dem eigenen Broker weiter voran

    Die wallstreet:online-Gruppe kann in ihrer Hauptversammlung auf ein erfolgreiches Jahr 2020 zurückblicken. Die Gruppe hat ihren Fokus nun klar auf das Brokergeschäft gerichtet, sieht sich aber insgesamt als optimale Verbindung zwischen Information und Finanztransaktion. Der Bilanzgewinn i.H.v. 5,3 Mio. EUR wird gemäß Beschluss auf die neue Rechnung vorgetragen. Die W:O-Gruppe betreibt mit dem Smartbroker einen mehrfach ausgezeichneten Online-Broker, der als einziger Anbieter in Deutschland das umfangreiche Produktspektrum der klassischen Broker mit den günstigen Konditionen der Neobroker verbindet. Mit mehr als 187.000 verwalteten Depots gehört der Berliner Finanzdienstleister bereits zu den bedeutendsten Anbietern auf dem deutschen Markt. Insgesamt verwaltet das Unternehmen Vermögenswerte in Höhe von 6,8 Mrd. EUR.

    Das zweite Standbein ist das ursprüngliche Geschäft, es umfasst das Betreiben von vier reichweitestarken Börsenportalen(wallstreet-online.de, boersenNews.de, FinanzNachrichten.de und ARIVA.de). Mit rund 376 Mio. monatlichen Seitenaufrufen ist die Gruppe der mit Abstand größte verlagsunabhängige Finanzportalbetreiber im deutschsprachigen Raum und gleichzeitig auch die größte Finanz-Community. In den Foren der vier Börsenportale sind mehr als 830.000 finanzaffine User registriert.

    Die jüngsten Zahlen hören sich gut an: Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz der Gruppe um 57% auf 23,8 Mio. EUR an, das operative EBITDA vor Neukundengewinnungskosten legt von 4,4 auf 9,0 Mio. EUR zu. Nicht enthalten sind die 7,9 Mio. EUR Akquisitionskosten für Neukunden sowie andere nicht genannte Einmaleffekte. Die Prognosen für 2021 liegen im Umsatz bei 45 bis 50 Mio. EUR, das operative EBITDA vor Sonderkosten wird mit 16,5 bis 18,5 Mio. EUR taxiert. Die W:O-Aktie hat nun eine Kapitalisierung von rund 340 Mio. EUR erreicht, andere Fintechs oder Neobroker werden teilweise deutlich höher bewertet. Die herausragende Stellung der Gruppe als integrierte Informations- und Handelsplattform ist unique in Deutschland, damit ist steiles Wachstum vorprogrammiert.

    AMC Entertainment – Eine weitere Klatsche für die Shorties

    Die Ameisen reihen sich wieder in die Kolonne ein und lehren die Profis das Fürchten. Seit Anfang Juli sah es beim Umsatz eher mau aus bei den Aktien von AMC und GameStop. Mittlerweile sieht man aber wieder plötzliche Anstiege wie von Geisterhand, es geht wohl schon wieder los in den Reddit-Diskussionsforen! Es macht den Eindruck, dass die Spekulanten wohl eine kleine Schaffenspause brauchen, um sich wieder in Position zu bringen. Vorgestern war es jedenfalls wieder soweit, AMC jagte nach Börseneröffnung um 25% nach oben. Es gab keinerlei Corporate News, keine SEC-Filings, selbst in der Gerüchteküche wartete kein heißes Süppchen.

    Die fehlende Nachrichtenbasis ist ein klares Indiz dafür, dass es sich mal wieder um eine Rallye von Kleinstanlegern handelt, die bei Aufleuchten der grünen Momentum-Lampe in die Ordermaske wechseln. Die Analysefirma Ortex meldet, dass die Shortseller bei AMC schon wieder mit 800 Mio. USD schief liegen. Grundsätzlich sollten Investoren keine Aktien kaufen, die mit dem 30-fachen Umsatz-Faktor und einem negativen KGV gehandelt werden. Die AMC-Aktie stand Ende Mai noch bei 12 USD und im Juni kündigt man bei rund 50 USD eine dritte Kapitalerhöhung an. Wenigstens warnt AMC aber seine Anleger ausdrücklich vor einem Investment in die eigene Aktie. Dieser Slapstick könnte auch im Dschungelcamp entstanden sein!

    GameStop – Der Zug der Meme-Aktien 3.0 rollt an

    Ähnlich die Situation bei GameStop. Diese Aktie schoss Anfang der Woche von 160 auf 220 USD. Hier hatte man schon längst geglaubt, die Story wäre durch. Nun läuft aber scheinbar die 3. Meme-Welle. Meme-Aktien sind Werte, welche drastische Kurssteigerungen verzeichnen und zusätzlich durch Gerüchte in den sozialen Medien befeuert werden. Shortseller verlieren auch bei GameStop nach inoffiziellen Berechnungen erneut 300 Mio. USD.

    Der Trick im System scheint nun offensichtlich. Die ehemals gehypte Aktie wird von Tradern über Wochen links liegen gelassen, bis sich Hedgefonds-Manager wieder mit einem Leerverkauf melden. Nimmt dies ein attraktives Volumen an, kommen die Gerüchte über neue Errungenschaften bei GameStop auf. Der Kurs explodiert in deren Folge, denn Margin-Calls zwingen zur Eindeckung. Ein Perpetuum Mobile für Zocker und Spekulanten, die diesen Herdentrieb in Gang setzen. Ein kurzer Blick auf die Handelsstatistik: In dieser Woche zeigt sich das 10-fache Volumen wie in den Wochen davor. Laut dem Analysetool Swaggystocks ist die GameStop-Aktie derzeit mit 37% Anteil die mit Abstand am aktivsten besprochene Aktie im Reddit-Forum „Wallstreetbets“. Aber Vorsicht: Wenn der Faden reißt, geht es hier mit Schmackes nach unten und das sehr schnell.

    Robinhood – Groß gestartet, tief gefallen

    Ein bestimmtes Brokerhaus sitzt quasi in der Schaltzentrale der Meme-Aktien. Die angesagte US-Plattform Robinhood handelt in kleinsten Größen, aber dafür mit der höchsten Schlagzahl. Der eigene Börsengang fiel jedoch kleiner aus, als von vielen erwartet. Mit einem Zeichnungspreis von 38 USD ging das Unternehmen mit einer Bewertung von 32 Mrd. USD an den Markt. Nach einem kurzen Knick auf 33 USD verdreifachte sich der Wert dann fast binnen 48 Stunden, um nun wieder kräftig einzubrechen. Die hohe Volatilität der Meme-Aktien spiegelt sich somit auch beim Social Media getriebenen Broker Robinhood wunderbar wider.

    Interessanterweise versuchte das Unternehmen seine eigenen Nutzer davon abzuhalten, die Papiere direkt nach dem IPO wieder zu verkaufen. Letztlich ist es aber die Zocker-Mentalität mit dem das Unternehmen an den häufigen Trades ihrer Kunden auch künftig Geld verdienen will. Bis Mitte 2022 ist wohl noch mit Verlusten zu rechnen. Solange die Anzahl der Trader unter dem Strich wächst und bei Schieflagen auch Geld nachgeschossen werden kann, sollte das Geschäftsmodell aufgehen. Robinhood kann aus diesem Blickwinkel durchaus auf die Watchlist gesetzt werden, denn die Zahl der aktiven Aktionäre inklusive Spekulanten wächst in der Finanzblase 3.0 weltweit täglich weiter.


    Unsere heutige Auswahl befasst sich mit der wunderbaren Welt der Finanzmärkte. Wer hier als Anleger teilnimmt, sollte sich spätestens seit der Finanzkrise in 2008 nur mit qualitativ einwandfreien Partnern einlassen. Meme-Aktien sind wegen ihrer hohen Volatilität vor allem bei Spekulanten und Hedgefonds gefragt. Wer sich bei Wallstreet-Online beteiligt, kauft hingegen solides Wachstum und partizipiert an der allgemeinen Dynamik im Kapitalanlagegeschäft.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Stefan Feulner vom 04.10.2023 | 05:10

    Coinbase, Smartbroker Holding, MicroStrategy – Starke Aufwärtswelle erwartet

    • Bitcoin
    • Brokerage
    • Kryptowährungen

    Kaum überspringt die größte Kryptowährung der Welt die Marke von 28.000 USD, treten die Bullen vermehrt in den Markt und verkünden gigantische Kursziele. In Anbetracht des bevorstehenden Halving im April nächsten Jahres, dass zwangsläufig zu einer Verknappung des Angebots führt, gehen Marktexperten von einem sechsstelligen Preisniveau beim Bitcoin aus. Profiteure des erwarteten Bull Runs sind neben den Bitcoin-Besitzern die Krypto-Börsen sowie Online Broker, die den Handel auf ihrer Plattform ermöglichen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Mario Hose vom 03.07.2023 | 07:05

    Besser als Nvidia und Apple? Bis zu 150 % Kurspotenzial winken bei aifinyo, sdm und HelloFresh

    • Technologie
    • Fintech
    • Sicherheit
    • Small-Caps

    Wer in diesem Jahr auf die Big-Techs gesetzt hat, freut sich über hohe Kursgewinne. Doch sind Nvidia, Apple und auch einige DAX-Aktien nicht heiß gelaufen? Zumindest eine erneute Performance wie im ersten Halbjahr 2023 ist eher unwahrscheinlich. Einen Teil der Gewinne mitzunehmen, bietet sich an. Und als Neuinvestment gibt es eine ganze Reihe von Unternehmen, die „noch“ im Schatten von Big-Techs und KI-Hype stehen. Genau darin besteht auch eine Chance. Wir schauen uns heute Small- und Midcaps an, bei denen gemäß Analysten über 100 % Gewinn drin ist. So z. B. bei aifinyo. Das B2B-Fintech hat starke Zahlen für 2022 veröffentlicht und auch der Start in 2023 war vielversprechend. Auch sdm ist gut ins laufende Jahr gekommen. Aufgrund zweier Übernahmen sollen sich Umsatz und Gewinn im laufenden Jahr vervielfachen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Mario Hose vom 09.05.2023 | 06:05

    Analysten sehen über 100 % Kurschance: Teamviewer, PSI Software, aifinyo, Morphosys

    • Technologie
    • Fintech
    • Software
    • Biotech

    Die Aktie von Teamviewer hat am Tag der Veröffentlichung der Q1 Zahlen deutlich verloren. Aus Sicht der Mehrzahl der Analysten zu Unrecht. Unter anderem sieht Goldman Sachs deutlich Kurspotenzial bei dem MDAX-Unternehmen. aifinyo trauen Analysten sogar eine Kursverdreifachung zu. Die Berliner gehören zu den ganz wenigen deutschen börsennotierten Fintechs und sind nach dem Rekordjahr 2022 auch stark in das laufende Jahr gestartet. Immer mehr KMUs steigen auf die Smart-Billment-Plattform von aifinyo um. Die Aktie habe darauf noch nicht reagiert, so Analysten. Das erste Quartal war bei PSI Software von Problemen geprägt, aber der Auftragsbestand macht Analysten optimistisch. Dagegen gibt es bei Morphosys gleich zwei Verkaufsempfehlungen.

    Zum Kommentar