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13.06.2022 | 05:10

Von wegen Bärenmarkt - Saturn Oil + Gas, BYD und Rheinmetall mit neuen Impulsen

  • Öl
  • Markt
  • Inflation
Bildquelle: pixabay.com

Aufgrund der großen Unsicherheiten in Bezug auf die geopolitische Lage sowie die Sorgen um eine ausufernde Inflation korrigieren die Märkte drastisch. Nicht nur der breit gefächerte US-Leitindex S&P 500 steht mit einem Verlust von knapp 20% seit Jahresanfang am Beginn eines Bärenmarktes. Während an den weltweiten Aktienmärkten Angst und Panik herrscht, bewegen sich einzelne Aktien aus diversen Branchen entgegengesetzt und verbuchen sogar neue Höchststände. Bei einem wachsenden Ölproduzenten wurden nun die Samen für weiteres Wachstum gesät.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: BYD CO. LTD ADR/2 YC 1 | US05606L1008 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832

Inhaltsverzeichnis:


    Saturn Oil & Gas – Rallye ohne Ende

    Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im April 2020 kennt der Ölpreis nur noch eine Richtung: nach Norden. Wurden die WTI-Futures damals sogar im negativen Bereich gehandelt, explodierte das schwarze Gold bis heute auf über 120 USD je Barell. Das hier das Ende der Fahnenstange erreicht worden ist, sieht die US- Investmentbank Goldman Sachs auf keinen Fall. So geht der Stratege Damien Courvalin von weiter steigenden Notierungen über den Sommer hinweg aus. "Das Ölangebot reagiert weiterhin recht unelastisch auf höhere Preise, weil sich die Produktionsverlagerungen der Kern-OPEC-Staaten und der von den Maßnahmen befreiten Staaten im Wesentlichen ausgleichen. Auf der Nachfrageseite reicht der negative globale Wachstumsimpuls nach wie vor nicht aus, um die Lagerbestände bei den derzeitigen Preisen wieder auszugleichen. Infolgedessen sind wir der Ansicht, dass die Ölpreise weiter steigen müssen, um die unhaltbar niedrigen Niveaus der globalen Ölbestände sowie die OPEC- und Raffinerie-Reservekapazitäten zu normalisieren", so der Experte. Nach Courvalins Schätzungen müssten sich die Preise für Brent daher in der zweiten Jahreshälfte und in der ersten Hälfte des nächsten Jahres 2023 auf durchschnittlich 135 Dollar je Barrel entwickeln, damit sich die Lagerbestände bis Ende 2023 normalisieren. Dadurch wurde das Kursziel für Brent für das dritte Quartal von 125 auf 140 USD angehoben.

    Den Trend in Perfektion hat seit Juni des vergangenen Jahres Saturn Oil & Gas für sich genutzt. Damals gab der eher unbedeutende Erdölproduzent den Erwerb von Leichtölvorkommen im Oxbow-Gebiet im Südosten von Saskatchewan bekannt, durch die das Unternehmen mit einem Schlag die Förderung auf 7.400 Barrel pro Tag verzehnfachen konnte. Das Ziel, ein führender börsennotierter Leichtölproduzent zu werden und durch den Erwerb und die Erschließung von unterbewerteten, risikoarmen Projekten zu wachsen, wurde bereits damals ausgegeben.

    Mit einer weiteren Akquisition steigen die Kanadier nun endgültig in eine neue Liga auf und dürften mit der erreichten Größe für größere institutionelle Anleger interessant werden. Durch den Erwerb von synergetischen Vermögenswerten im Gebiet Viking in West-Central Saskatchewan für ca. 260 Mio. CAD, schraubt Saturn Oil & Gas seine Tagesförderleistung um über 50% auf rund 11.400 'Barrels of oil equivalent' (boe) bei Vollauslastung nach oben.
    Dagegen entstehen auf der Kostenseite erhebliche Synergieeffekte. So dürften die Lizenzgebühren von 15% auf 12% sinken, ebenso fallen die Betriebsaufwendungen pro boe um rund 16%. Das Management erwartet, dass die Produktion von Viking mit 35 bis 40 Bohrungen pro Jahr auf einem Niveau von ca. 4.500 boe/d gehalten werden kann, was einer Erhöhung des freien Cashflows um über 85 Mio. CAD gleichkommen würde.

    In der vergangenen Woche wurde nun der Abschluss eines Bought Deal-Angebots in Höhe von 75 Mio. CAD und ein geplantes Angebot ohne Brokerbeteiligung in Höhe von 3 Mio. CAD bekanntgegeben. Im Zuge der Transaktion ist die Aktie von Saturn Oil & Gas noch einmal von 3,20 CAD auf rund 2,70 CAD gefallen. Vor allem Altaktionäre dürften aufgrund der hohen Verwässerung verstimmt gewesen sein. Langfristig macht diese Akquisition aus strategischer Sicht großen Sinn. Somit dürften sich trotz des Öl-Hypes noch einmal attraktive Einstiegschancen ergeben.

    Rheinmetall mit durchlaufendem News Flow

    Während der MDAX, dem der integrierte Technologiekonzern mit seinen weltweit rund 25.000 Mitarbeitern angehört, seit Jahresanfang 19,35% verlor, konnte Rheinmetall, um mehr als 158,23% zulegen. Natürlich profitierten die Düsseldorfer, die neben der Tätigkeit als Automobilzulieferer vor allem der wichtigste Rüstungskonzern Deutschlands sind, vom Ausbruch des Krieges in der Ukraine.

    Von der Einigung zur Vergabe eines Sondervermögens über 100 Mrd. EUR für die Bundeswehr profitiert der Haus- und Hoflieferant wie kein zweiter. Zudem wurden auch die Auftragsbücher auch von anderen NATO-Staaten und Partnerländern kräftig gefüllt. Durch das haussierende Rüstungsgeschäft stehen die Zeichen bei den Jahresprognosen für 2022 weiter auf Wachstum. Der Jahresumsatz im Rheinmetall-Konzern soll im laufenden Geschäftsjahr organisch um 15% bis 20% wachsen. Dabei beliefen sich die Erlöse 2021 auf 5,66 Mrd. EUR.

    In dieser Wachstumsprognose ist berechnet, dass sich die Planungen der Bundesregierung hinsichtlich möglicher Beschaffungen aus dem Verteidigungshaushalt für 2022 sowie aus dem zu schaffenden Sondervermögen der Bundeswehr wie angekündigt realisieren. Die operative Ergebnismarge soll dann noch einmal auf 11,0% nach 10,5% im vergangenen Geschäftsjahr klettern. Während die Bewertungen für die Rheinmetall-Aktie nach der Kursverdopplung bereits ambitioniert wirken, sind diverse Analystenhäuser laut www.finanzen.net weiter bullish gestimmt. So gaben im vergangenen Mai sieben Analysten ihr Urteil ab, wobei fünf auf „kaufen“ und 2 auf „halten“ tendieren. Besonders optimistisch ist dabei neben der Berenberg Bank mit einem Kursziel von 240,00 EUR vor allem die Schweizer Großbank UBS mit einem Ziel von 251,00 EUR.

    BYD mit phänomenaler Entwicklung

    Sowohl fundamental als auch aus charttechnischer Perspektive entwickelt sich der Elektromobilitätskonzern weiterhin äußerst positiv. Während sogar der US-Rivale Tesla und Platzhirsch Tesla Kursverluste von annähernd 50% hinnehmen mussten, eilt der chinesische Marktführer von Hoch zu Hoch. Erst Ende der vergangenen Handelssitzung wurde mit dem Bruch des Widerstandes bei 36,70 EUR ein neues Allzeit-Hoch bei 38,12 EUR geknackt. Investierte Anleger ziehen den Stopp nach, um von den weiteren Entwicklungen zu investieren.

    Fundamental konnten für den Mai neue Auslieferungsrekorde vermeldet werden. BYD gab bereits Anfang des neuen Geschäftsjahres bekannt, sich rein auf Elektro- und Hybridmodelle fokussieren zu wollen, was sich bereits jetzt deutlich niederschlägt. Im Wonnemonat stiegen die Auslieferungen um 148% auf 114.943 Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zwischen Januar und Mai 2022 wurden insgesamt 512.363 Fahrzeuge verkauft, ein Wachstum von rund 162% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

    Aus operativer Sicht treibt zudem das Gerücht die Kurse, dass gerade der US-Rivale Tesla mit Batterien der Blade-technologie beliefert werden soll. In Bezug auf die Sicherung der Lithium-Kapazitäten für die Entwicklung der hauseigenen Batterie-Technologie investiert BYD zudem zusammen mit dem chinesischen Unternehmen Citic Sec in das in China ansässige Unternehmen Chongqing Zhongrun Chemical Co. Dieses wurde im Jahr 2016 gegründet und ist Hersteller von Lithiumbatterie-Lösungsmitteln.


    BYD konnte für den Mai weiterhin glänzende Zahlen vermelden und marschiert unbeeindruckt von Hoch zu Hoch. Auch Rheinmetall läuft gestützt von gefüllten Auftragsbüchern gegen den schwachen Gesamtmarkt. Bei Saturn Oil & Gas stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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