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03.05.2023 | 05:05

Startschuss für Kursrallye? BioNTech, Bayer Aktie, BioNxt Solutions vor wichtigen Terminen

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Bildquelle: Bayer AG

Im Biotech-Bereich kann es schnell gehen. Um gute 75 % schoss die Aktie von Prometheus Biosciences praktisch über Nacht in die Höhe. Der Grund: US-Pharmakonzern Merck & Co will die auf die Behandlung von Immunkrankheiten spezialisierte Gesellschaft kaufen und so das Produktportfolio stärken. Dank schlauer Übernahmen ist auch Sartorius in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen, zu einer Erfolgsstory am deutschen Aktienmarkt geworden und in den Dax aufgestiegen. Jüngste Akquisition des Laborzulieferers ist Polyplus. Die Franzosen entwickeln DNA- und RNA-Komponenten für Zell- und Gentherapien. Ist die auch in Deutschland aktive BioNxt der nächste Übernahmekandidat? Jedenfalls geht es bei dem Unternehmen in großen Schritten Richtung Kommerzialisierung. Neue Impulse erhoffen sich Anleger auch bei Bayer und BioNTech. Bei beiden Unternehmen gibt es wichtige Termine. Doch Analysten sind skeptisch.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

Inhaltsverzeichnis:


    BioNxt: Starker Newsflow und bald spricht der CEO

    Bei BioNxt Solutions ging es in den vergangenen Wochen Schlag auf Schlag. Das kanadisch-deutsche Biotech-Unternehmen kommt bei der Kommerzialisierung eigener Produkte voran und etabliert sich als Auftragsfertiger für große Pharmaunternehmen. Der Aktienkurs konnte seit Jahresanfang gute 20 % zulegen, sollte jedoch noch viel Luft nach oben haben. Die Marktkapitalisierung liegt erst bei 60 Mio. CAD.

    Was ist bei BioNxt los: Zunächst wurde eine Technologie zur magensaftresistenten Beschichtung von Tabletten erworben und bereits die ersten Prototypen der beschichteten Tabletten hergestellt. Anschließend hat die deutsche BioNxt-Tochter Vektor Pharma TF GmbH in Baden-Württemberg moderne Beschichtungs- und Schneideanlagen für die kommerzielle Massenproduktion gekauft. Damit ist BioNxt auf dem Weg, einen riesigen Markt zu erschließen. Denn die Verabreichung von Medikamenten in Form von Tabletten senkt die Kosten für die Pharmaindustrie. Das Interesse an der BioNxt-Technologie scheint vorhanden zu sein. Vor wenigen Tagen hat das kanadisch-deutsche Biotech-Unternehmen einen Neukunden gemeldet. Für ein internationales Pharmaunternehmen soll die Vektor Pharma TF GmbH ein oral-lösliches Produkt herstellen. Der Vertrag wurde unterschieben und die Anzahlung geleistet.

    BioNxt-CEO Hugh Rogers: "Mit dem Ausbau der Kapazitäten für die kommerzielle Herstellung sollen die unternehmensinternen Arzneimittelentwicklungsprogramme ergänzt und zusätzliche hochwertige Dienstleistungen für Drittkunden, die sich auf die Vermarktung vorbereiten, angeboten werden. Der heute unterzeichnete Vertrag ist die zweite Vereinbarung dieser Art in den vergangenen zwölf Monaten. Wir betrachten diese Art der Auftragstätigkeit generell als bedeutende Geschäftschance mit hohem Wachstumspotenzial.“

    Und BioNxt Solutions hat noch mehr heiße Eisen im Feuer. So verfügt das Unternehmen über ein eigenes Wirkstoff-Pflaster inklusive dem bewährten Wirkstoff Rotigotin. Dessen Kommerzialisierung im wichtigen US-Markt könnte kurz bevorstehen. Denn ein US-Berufungsgericht hat ein früheres Urteil bestätigt, wonach das sogenannte "589-Patent" für das bekannte Parkinson-Pflaster Neupro ungültig ist. Dies könnte der Startschuss für das Generika-Pflaster von BioNxt sein.

    Wer jetzt neugierig geworden oder bereits investiert ist, sollte sich für die virtuelle Investorenkonferenz IIF am 10. Mai anmelden Link. Dort wird der BioNxt-CEO präsentieren.

    BioNTech: Deutsche Bank reduziert Kursziel

    Kommende Woche wird es auch bei BioNTech wieder spannend. Am 8. Mai wird die deutsche Biotech-Perle Quartalszahlen veröffentlichen. Neue Impulse kann die Aktie gut gebrauchen, um nicht unter die Marke von 100 EUR zu rutschen. Während es bei Umsatz und Gewinn durch den Covid-19-Impfstoff wenig Hoffnung auf eine positive Überraschung gibt, hoffen Anleger auf News zur Produktpipeline. Im vergangenen Jahr hatte BioNTech einen regen Newsflow für 2023 vorausgesagt, doch davon gab es bisher wenig. Entsprechend zurückhaltend sind derzeit die Analysten. Goldman Sachs hat die Einstufung "Neutral" für die BioNTech-Aktie belassen. Das Kursziel liegt bei 140 USD. Als Kurstreiber sehen die Analysten mögliche positive klinische Daten zu den in der Entwicklung befindlichen Krebsimpfstoffen. Auf diese warten auch die Kollegen der Deutschen Bank. Sie bewerten die BioNTech-Aktie mit „Halten“. Das Kursziel wurde im letzten Research-Update von 160 auf 135 USD reduziert.

    Bayer: Aufspaltung, Entwicklungsoffensive oder Übernahmen?

    Aufspaltung, Entwicklungsoffensive oder Übernahmen? Antworten dazu hatten sich Anleger für die Hauptversammlung am vergangenen Freitag erhofft. Doch sie wurden enttäuscht. Zwar zeigte sich auch Werner Baumann mit dem Aktienkurs nicht zufrieden, Konkretes um das Ruder umzureißen blieb der scheidende Vorstandsvorsitzende jedoch schuldig. Obwohl sich die Bayer-Aktie im negativen Börsenumfeld des vergangenen Jahres vergleichsweise gut geschlagen habe, liege der Börsenwert noch immer deutlich unter dem tatsächlichen Wert des Unternehmens, so Baumann. Für Baumann stehe aber fest: „Bayer hat ausgezeichnete Zukunftsperspektiven, und ich bin mir sehr sicher, dass dieses hervorragende Unternehmen die beste Zeit noch vor sich hat.“ Denn an der Schnittstelle von Biologie, Chemie und moderner Datenwissenschaft entstünden neue Lösungen für die Probleme unserer Zeit.

    Enttäuscht von dem Event war wohl auch JPMorgan. Deren Analysten haben gestern die Einstufung "Neutral" bestätigt. Das Kursziel liegt bei 60 EUR und damit auf dem aktuellen Niveau der Bayer-Aktie.

    Konkreter wird es zu den Zukunftsperspektiven von Bayer vermutlich auch am 11. Mai nicht. Dann wird Bayer über das erste Quartal berichten. Werner Baumann wird allerdings erst Ende Mai nach 35 Dienstjahren in den Ruhestand gehen. Dann übernimmt Bill Anderson das Ruder bei Bayer. Bei der Hauptversammlung begrüßte Aufsichtsratschef Winkeljohann den designierten Vorstandsvorsitzenden, der dem Vorstand seit Monatsbeginn angehört. Er sagte Anderson die Unterstützung des Aufsichtsrats dabei zu, „das ganze Potenzial von Bayer zu entfalten und nachhaltigen Wert für unsere Aktionäre, Landwirte, Patienten, Verbraucher, Beschäftigten und alle Stakeholder des Unternehmens zu schaffen“. Anderson bezeichnete die Möglichkeiten als immens. Es gehe darum, „Potenziale in Produkte zu überführen, mit Investitionen größtmöglichen Nutzen zu erzielen und aus der Vision, Werte entstehen zu lassen“. Nach dem Abschied Baumanns kann Anderson dann hoffentlich Tacheles reden.


    Bei allen drei besprochenen Unternehmen stehen wichtige Termine an. Der Newsflow bei BioNxt ist vielversprechend und am 10. Mai gibt es hoffentlich weitere interessante Einblicke. Zwei Tage vorher wird es bei BioNTech spannend. Gibt es keine Neuigkeiten zur Krebspipeline, droht der Rutsch der Aktie unter die 100 EUR. Details zur künftigen Strategie von Bayer wird es wohl erst ab Juni geben, wenn der alte Vorstandsvorsitzende von Bord ist.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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