Menü schließen




06.04.2021 | 05:30

Square, Marble Financial, Commerzbank – mit Innovationen hohe Renditen einfahren!

  • Innovationen
  • Digitalisierung
  • Digital Payments
  • Fintech
  • Restrukturierung
Bildquelle: pixabay.com

Innovation trifft auf Finanzindustrie. Damit sind oft die Begriffe Fintech, Proptech oder Insuretech verbunden. Der gemeinsame Nenner: technologische Innovationen treffen auf Anwendungsfelder in gestandenen Branchen. Egal ob Massenmarkt oder Nische, die neuen Lösungen haben oft das Potenzial die Branche ganz schön durcheinander zu wirbeln. Oft heißt es dann: David gegen Goliath. Aber die Geschichte hält auch weitere mögliche Szenarien parat. Manchmal kooperieren die beiden miteinander oder ein etablierter Player übernimmt den Newcomer. Wir stellen Ihnen nachfolgend drei spannende Aktien vor. Wer verfügt über das größte Potenzial?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: CA5660551097 , US8522341036 , DE000CBK1001

Inhaltsverzeichnis:


    SQUARE INC - Innovation = Rendite zum Quadrat

    WKN: A143D6 ISIN: US8522341036 Symbol: SQ3
    Square Inc. ist ein Finanzdienstleistungs- und Mobile Payment-Unternehmen mit Sitz im kalifornischen San Francisco. Es wurde 2009 u.a. vom umtriebigen Twitter-Gründer Jack Dorsey ins Leben gerufen. Grundidee des Unternehmens war es, eine einfache Zahlungsmöglichkeit für Kunden bei Händlern anzubieten, indem Software- und Hardware-Produkte miteinander verknüpft werden. D.h. mobile Geräte und Computergeräte sollten in Zahlungs- und Point-of-Sale-Lösungen umgewandelt werden. Dem Ziel ein ganzes „Handels-Ökosystem“ aufzubauen, kam die Gesellschaft mit der Einführung seiner Cash App einen bedeutenden Schritt näher. Mit der Cash App können seit 2013 Privatpersonen Geld senden, seit 2015 steht mit Square Cash dieser Service ebenso für Unternehmen zur Verfügung. Im gleichen Jahr machte die Gesellschaft den Schritt auf das Parkett der New York Stock Exchange zu einem Emissionspreis von 9 USD, wodurch Square 243 Mio. USD für weiteres Wachstum zufloss.

    Square steckte das Geld sinnvoll in die weitere organische Expansion, akquirierte aber auch eine Reihe von Start-ups. Dass das Unternehmen innovativ ist und den richtigen Riecher für Trends hat, kann man beispielhaft an der frühen Übernahme des Lebensmittel-Lieferservice Caviar in 2014 festmachen. Fünf Jahre später veräußerte Square die Gesellschaft für rund 400 Mio. USD, zu einem Vielfachen des eingesetzten Kapitals, an die mittlerweile börsennotierte und mit über 40 Mrd. EUR bewertete DoorDash. Kürzlich erwarb Square die Mehrheit am Musikstreaminganbieter Tidal für 297 Mio. USD vom Eigentümer, dem US-Rapper Jay Z, und fügt dem Konzern ein neues Geschäftsfeld hinzu.

    Als Square 2015 an die Börse ging, war das Unternehmen mit 2,9 Mrd. USD bewertet, was damals durchaus ambitioniert war. Square ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich „teuer“ relativieren kann. Heute notiert die Aktie bei rund 224 USD, die Gesellschaft ist nun mit gut 100 Mrd. USD bewertet. Zu teuer? Wenn man den Analysten glaubt, dann nicht. Die Experten sehen immer noch ein Aufwärtspotenzial bis 264 USD, fast 20% Upside. Angesichts eines Kursumsatzverhältnisses von 6 für das Jahr 2022 und einem 2022er KGV von 295 ist der Titel für Value Investoren auf jeden Fall eine Zumutung. Es ist aber kein Geheimnis, dass starkes Wachstum diese optisch hohen Kennzahlen schnell relativieren kann. 2020 nutzten bereits über 30 Mio. die Cash App. Im vergangenen Jahr erzielte Square nahezu alle Umsätze in den USA. Mit der weiteren Marktdurchdringung in den USA und dem nun anziehenden globalen Wachstum, könnte sich die Reihe hoher Steigerungsraten noch lange fortsetzen.

    MARBLE FINANCIAL INC - Wachstumsturbo: Markteintritt USA

    WKN: A2PVRD ISIN: CA5660551097 Symbol: 2V0
    Beim kanadischen Fintech Marble Financial Inc. dreht sich alles um die „Financial Wellness“ seiner Kunden. Das in Vancouver ansässige Unternehmen hat mit MyMarble eine innovative, datengesteuerte und personalisierte Plattform kreiert, die Kanadiern hilft, Schulden zu verwalten und die eigene Kreditwürdigkeit zu verbessern. Direkt daraus abgeleitet profitieren Nutzer durch günstigere Kredite oder dem Wideraufbau einer Kreditwürdigkeit. Die Plattform setzt auch stark auf die (Weiter) Bildung der Nutzer. Zentral ist der Big Data-basierte analytische Ansatz, der hilft das Risikoprofil des Kunden besser einzuschätzen, aber auch die Kundenansprache mit passendenden Produkten effektiver zu gestalten.

    Für das Wachstum in der Nische sind neue Kooperationen und Partnerschaften enorm wichtig. Das hoch gesteckte Ziel ist es, Marktführer im Bereich finanzielles Wohlbefinden (Financial Wellness) zu werden. Ende März meldeten die Kanadier eine Partnerschaft mit der ältesten Kreditvergleichsplattform des Landes, Loans Canada. Mit diesem Schritt erwartet Marbel deutliches Kundenwachstum. Aber als wirklicher Wachstumsturbo könnte sich der im zweiten Halbjahr geplante Markeintritt in den USA erweisen. Der Markt ist wesentlich größer und die Verschuldung pro Kopf auch. Um die ersten Investitionen zu stemmen (insb. Marketing) führte die Gesellschaft Mitte letzter Woche eine Kapitalerhöhung durch. Insgesamt wurden 2,333 Mio. Aktien zu einem Preis von 0,30 CAD platziert, wodurch Marble brutto 0,7 Mio. CAD zuflossen.

    Die geplante Expansion ist Fluch und Segen zugleich, denn auch wenn es sich um die gleiche überzeugende Logik wie im Heimatmarkt handelt, so fallen meist Anlaufkosten an, die höher als geplant ausfallen können. In der Erwartung weiterer Kapitalerhöhungen und somit Verwässerungen für die Altaktionäre ist wohl auch der jüngste Kursrückgang zu sehen. Fakt ist: das Geschäftsmodell von Marble ist innovativ, skalierbar und trifft auf eine Nachfrage in einer bislang nicht adressierten Nische. Zudem ist der Börsenwert mit momentan 15 Mio. CAD alles andere als zu üppig. Anleger sollten sich ein paar Anteilsscheine ins Depot legen.

    COMMERZBANK AG - Rückstellungen für Stellenabbau

    WKN: CBK100 ISIN: DE000CBK1001 Symbol: CBK
    Mit der Commerzbank verbindet man nicht unbedingt den Begriff Innovation. Manchem Anleger kommen vielleicht andere Begriffe, die eher negativ besetzt sind, in den Sinn. Die jüngste, wichtige Unternehmensmeldung „Commerzbank geht nächste Schritte in der Restrukturierung“ ist trotz des Veröffentlichungsdatums am 1. April ernst zu nehmen.

    Die Bank durchläuft seit längerer Zeit einen Restrukturierungs- und Selbstfindungsprozess. Der Bund als Großaktionär macht dies bestimmt nicht einfacher. Im Rahmen des notwendigen Kostensenkungsprogramms kündigten die Frankfurter an, bis Jahresende 1.700 Entlassungen durch Aufhebungsvereinbarungen im Zuge eines „Freiwilligenprogramms“ durchzuführen. Von der Bank werden im ersten Quartal 470 Mio. EUR zurückgestellt, die maßgeblich auf der genannten Maßnahme beruhen.

    Insgesamt hatte die Commerzbank im Rahmen der Strategie 2024 angekündigt, rund 1,8 Mrd. EUR für die Restrukturierung aufzuwenden, wovon inklusive dieser Maßnahme bereits 1,4 Mrd. EUR „aufgebraucht“ sind. Zum Vergleich: der aktuelle Börsenwert des Konzerns liegt bei 1,25 Mrd. EUR.

    Trotz einer starken Stellung im deutschen Firmenkundengeschäft und einer durchschnittlichen Stellung im Privatkundengeschäft, schlagen sich „innovative“ bzw. dynamische Wachstumsfelder (Online Banking in Deutschland mit Comdirect, polnische Digitalbank und Tochtergesellschaft mBank S.A.) nur unzureichend im Zahlenwerk nieder. Die Branche ist aufgrund des Niedrigzinsumfelds und sinkender Margen weiterhin gezwungen Kostensenkungen durchzuführen. Die strategisch richtigen Schritte und das Umsetzen von wirklichen Innovationen sind nun gefragt.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 10.01.2024 | 06:00

    Evotec, Defense Metals, Paypal – hier ist Bewegung, wo lohnt sich ein Einstieg?

    • Evotec
    • Defense Metals
    • Paypal
    • CEO
    • Medikament
    • Forschung
    • Seltene Erden
    • Kritische Rohstoffe
    • Handelsstreit
    • Seltenenerdoxid
    • Seltenenerdkarbonat
    • Zahlungsanbieter
    • Digital Payments

    Im dynamischen Umfeld der Börsenwelt sind es oft größere Bewegungen einzelner Aktien, die das aufmerksame Auge des Anlegers auf sich ziehen. Volatile Wertpapiere locken mit der Verheißung schneller Gewinne, doch sie signalisieren möglicherweise mehr als nur kurzfristige Marktschwankungen. Wenn Aktien in Bewegung kommen und sich von ihren üblichen Handelsmustern abheben, kann dies auf fundamentale Änderungen im Geschäftsumfeld, branchenspezifische Entwicklungen oder makroökonomische Wendepunkte hindeuten. Für den geschulten Investor könnte das genau der richtige Moment sein, in dem sich aussichtsreiche Einstiegsmöglichkeiten offenbaren. Aber Vorsicht: Nur wer bereit ist, hinter die Kulissen zu schauen und die Faktoren zu analysieren, die hinter der Volatilität liegen, kann auch wirklich von den Bewegungen des Marktes profitieren.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 10.11.2023 | 06:00

    Healthcare und Logistik im Fokus mit Amazon, First Hydrogen, Bayer - wo Wachstum entsteht

    • Healthcare
    • Transport
    • Technologie
    • Logistik
    • Pharma
    • Digitalisierung

    Wer mit Fieber im Bett liegt und einen Arzt oder Medikamente benötigt, für den ist Telemedizin ein Segen. Nun können 167 Mio. US-Amerikaner davon profitieren. Amazon rollte den telemedizinischen Service diese Woche für alle Prime-Mitglieder in den Staaten aus. Damit Lieferungen auch rechtzeitig und möglichst emissionsarm ankommen, hat First Hydrogen einen Transporter entwickelt, der in UK bereits seine Testphase erfolgreich bestanden hat. Ganze 630 km können mit einer Wasserstoff-Ladung an Strecke zurückgelegt werden. Doch damit nicht genug. Das Unternehmen plant im Bereich Wasserstoff noch viel mehr. Statt Innovationen setzt die Bayer AG nach ernüchternden Zahlen auf drastische Maßnahmen, die jedoch denen zugutekommen, die wirklich ihren Job machen. Die Details im Überblick.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 31.10.2023 | 06:10

    Edelmetalle und digitale Währungen: Blackrock Silver, Barrick Gold und PayPal Aktie im Rampenlicht

    • Edelmetalle
    • Silber
    • Gold
    • Kupfer
    • Digital Payments

    Der Gold- und Silbermarkt wird in Zeiten anhaltender geopolitischer Unsicherheiten gerne als „sicherer Hafen“ von risikobewussten Investoren angesteuert. Während Gold in unsicheren Zeiten als bevorzugter Schutz gilt, ist Silber bisher weniger im Fokus. Dabei kommt das Edelmetall in krisensicheren Industrien dauerhaft zum Einsatz, darunter Zahnmedizin, Photovoltaik und Kernenergie. Wer als Investor gerne auf Handel setzt, der kommt am digitalen Bezahlanbieter PayPal nicht vorbei. Am 1. November wird das Unternehmen seine Zahlen aus dem 3. Quartal 2023 vorlegen. Mehrere Schachzüge der Kalifornier könnten ihr Geschäft positiv beeinflusst haben. Einer davon, die Funktion „Kaufe jetzt, zahle später“, scheint besonders bei konsumorientierten Kunden beliebt. Doch was genau bedeutet das für die Aktie? Ist es sicherer, in Edelmetalle zu investieren oder in Behavioral Finance gesteuerte Unternehmen wie PayPal?

    Zum Kommentar