08.02.2023 | 16:30
RWE, Heidelberger Druck, Rheinmetall – Arbeit unter Hochdruck
Die beschleunigte Klimawende aufgrund der Energiekrise und die Aufrüstung der Nato-Staaten und seiner Partner sind derzeit die beherrschenden Themen sowohl in unserer Gesellschaft als auch an der Börse. Kein Tag vergeht, an dem neue Hiobsbotschaften über die Ticker flimmern. Rüstungsunternehmen besitzen aufgrund des starken Momentums weiterhin Aufwärtspotenzial. Ob sich Anleger aus ethischen Gründen zu einem Kauf durchringen können, ist eine andere Frage.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
RWE AG INH O.N. | DE0007037129 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , HEIDELBERG.DRUCKMA.O.N. | DE0007314007
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Rheinmetall AG – Projekte im Akkord
Die Geschäfte der Düsseldorfer brummen, nicht nur in Deutschland. Rheinmetall ist als Haus- und Hoflieferant der Bundeswehr bekannt und dürfte bei der Vergabe des ausgerufenen Sondervermögens über 100 Mrd. EUR durch die Bundesregierung einen Löwenanteil abbekommen. Dass diese 100 Mrd. EUR zur Wiederherstellung der maroden Bundeswehr bei weitem nicht ausreichen, erzählte Rheinmetall-CEO Papperger in einem Interview im „Stern“. Insgesamt dürften für eine voll ausgestattete Bundeswehr sogar 300 bis 400 Mrd. EUR, verteilt auf die nächsten zehn Jahre, gebraucht werden.
Neben der Lieferung von Leopard-Panzern in die Ukraine ist der Rüstungskonzern auch international gefragt. So flatterten kürzlich Aufträge über insgesamt 57 Mio. EUR zur Lieferung von Artilleriemunition in die Bücher. Ein internationaler Kunde bestellte bei dem südafrikanischen Tochterunternehmen Rheinmetall Denel Munition Treibladungen im Wert von rund 40 Mio. EUR, ein Nato-Mitglied bestellte 155mm-Munition im Wert von 17 Mio. EUR. Alle Produkte stammen aus der Produktlinie Assegai, die bei allen NATO-STANAG-kompatiblen Artilleriesystemen anwendbar sind.
Im Bereich der taktischen Drohnen wurde zudem eine Kooperation für ein Vorhaben von Spezialkräften eines NATO-Staates geschlossen. Rheinmetall und der US-Drohnenhersteller AeroVironment haben sich zusammengetan, um eine Kleindrohne für Spezialkräfte und infanteristische Anwendungen zu entwickeln. Die Drohne soll aus der Hand gestartet werden können, ein Abfluggewicht von maximal 10kg nicht überschreiten und eine Einsatzreichweite von 30 km haben. AeroVironment stellt das System PumaTM 3 AE bereit, das bereits bei vielen Streitkräften im Einsatz ist.
Die Rheinmetall-Aktie besitzt weiterhin relative Stärke und steht kurz vor dem Erreichen eines neuen Allzeithochs. Ein Überschreiten der Marke von 232,00 EUR würde ein markantes Kaufsignal generieren.

RWE – Joint Venture zur Sicherung der Lieferketten
Der Energiekonzern aus Essen hat eine strategische Allianz mit Lotte Chemical aus Südkorea und Mitsubishi aus Japan geschlossen, um ein Projekt für nachhaltiges Ammoniak im Hafen von Corpus Christi in den USA zu entwickeln. Das Ziel der Allianz ist es, stabile weltweite Lieferketten für grünes und blaues Ammoniak zu schaffen.
Die Partner planen die Entwicklung einer Großanlage, die die Produktion beider Arten von Ammoniak integrieren wird, und wollen so ihre Exporte nach Asien und Europa über eine gemeinsame Infrastruktur abwickeln. Die erste Produktion soll bis 2030 starten und dann schrittweise aufgestockt werden. Im Endausbau können jährlich bis zu 10 Mio.t Ammoniak produziert werden. Ammoniak ist eine der am meisten hergestellten Chemikalien weltweit. Der Bedarf an blauen und grünen Ammoniak als Grundchemikalie wird sich bis zum Jahr 2050 laut Experten verdoppeln. Denn die beiden Sorten sind optimale Transportmittel für Wasserstoff und somit zentral für die grüne Transformation der Industrie und das Gelingen der Energiewende.
Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für RWE auf "buy" belassen und ein Kursziel von 53 EUR festgelegt. Analyst Andrew Fisher sieht positive Aussichten im Bereich der erneuerbaren Energien durch steigende staatliche Förderungen.
Heidelberger Druckmaschinen – Prognose bleibt bestehen
Heidelberger Druck ist ein weltweit führender Hersteller von Maschinen und Systemen für den digitalen und konventionellen Druck. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Heidelberg, und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen wurde 1872 gegründet und ist derzeit in mehr als 150 Ländern tätig.
Im abgelaufenen 3. Geschäftsquartal hat das Unternehmen von einer großen Nachfrage aus Nordamerika und Europa profitiert, was sich in Umsatzsteigerungen um 5% auf 609 Mio. EUR niederschlug. Allerdings ging das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 28% auf 41 Mio. EUR zurück, bedingt durch die Verbuchung der vollständigen Inflationsausgleichsprämie aus dem Tarifabschluss.
Das Unternehmen will im Jahresvergleich seinen Umsatz weiterhin von 2,18 Mrd. EUR im Vorjahr auf rund 2,3 Mrd. EUR steigern und die operative Marge (Ebitda) soll mindestens 8% des Umsatzes betragen. CEO Ludwig Monz zeigte sich zuversichtlich: „Wir hatten ein positives drittes Quartal und konnten unseren Umsatz und das operative Ergebnis weiter steigern". Mit Blick nach vorne werde man weiterhin mit Preissteigerungen reagieren, um Kostendruck entgegenzuwirken.
Die Baader Bank hat die Einstufung für Heidelberger Druck auf "add" belassen und ein Kursziel von 2,40 EUR festgelegt, da der Druckmaschinenhersteller einen soliden Auftragseingang und unerwartet hohe Umsätze verbuchte.
Klimawende und Aufrüstung sind die aktuell wohl meist disktiertesten Themen. Rheinmetall profitiert als wichtigster Lieferant der Bundeswehr. Im Bereich der Energiewende konnte RWE eine bedeutende Kooperation abschließen. Heidelberger Druck hält trotz Gewinnrückgang an seinen Jahreszielen fest.
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