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27.04.2023 | 05:05

Plug Power stoppt Abverkauf? BYD greift nach Lithium und bei Defense Metals läuft es

  • Elektromobilität
  • Seltene Erden
  • Wasserstoff
Bildquelle: BYD Limited

In Deutschland sind die letzten Atomkraftwerke vom Netz gegangen und in Nordamerika wird eine Batteriefabrik nach der anderen aus dem Boden gestampft. Auch Wasserstoff boomt. Das Fraunhofer-Institut sieht allerdings wenig Chancen im PKW-Bereich. Von Experten werden das fehlende Tankstellennetz und die relativ hohen Preise für Wasserstoff als Nachteile gegenüber der Batterietechnik aufgeführt. An der Verbesserung der Tank-Situation arbeitet unter anderem Plug Power. Das operative Geschäft der Amerikaner ist tiefrot. Können die Q1 Zahlen den Abverkauf der Aktie stoppen? Dagegen konnte die BYD-Aktie gestern deutlich zulegen. Die Chinesen setzen voll auf E-Autos und für die nötigen Batterien haben sie eine Lithium-Partnerschaft in Chile geschlossen. Pikant: Erst vor wenigen Tagen hatte die Regierung des südamerikanischen Landes angekündigt, die Lithiumproduktion zu verstaatlichen. Greift China damit nach den riesigen Lithium-Vorkommen in Chile? Dies zeigt, der Kampf um Rohstoffe spitzt sich zu. Davon dürfte Defense Metals profitieren. Das Seltene Erden Projekt befindet sich im rechtssicheren Kanada und gilt als äußerst aussichtsreich.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035

Inhaltsverzeichnis:


    BYD: China greift nach Lithium in Chile

    Für den Umstieg in die Erneuerbare Energie und Elektromobilität braucht es riesige Mengen an Rohstoffen. Dabei sind insbesondere Lithium und Seltene Erden knapp. Zudem befinden sich Vorkommen oft in „schwierigen“ Staaten wir China und Russland. Daher war bei Lithium beispielsweise Chile die ganz große Hoffnung für westliche Staaten. Chile verfügt über eine der größten Lithium-Reserven der Welt und lag bei der Produktion im vergangenen Jahr nach Australien an zweiter Stelle. Im Januar diesen Jahres hatte Bundeskanzler Olaf Scholz daher persönlich in der Hauptstadt des südamerikanischen Landes für eine Zusammenarbeit von Deutschland und Chile geworben. Deutschland wolle Chile nicht nur beim Aufbau einer Wertschöpfung vor Ort helfen, sondern habe dabei auch die Umwelt und Arbeitsbedingungen im Auge. Doch ob sich deutsche Autobauer wie Volkswagen, BMW und Mercedes tatsächlich auf Lieferungen aus Südamerika verlassen können, darf zumindest bezweifelt werden.

    Zunächst hat der chilenische Präsident Gabriel Boric eine Nationale Lithium Strategie vorgestellt. Demnach werde der Staat künftig stärker auf die Lithium-Vorkommen zugreifen. Dies bedeute, dass alle Privatunternehmen, die in dem Land Lithium fördern wollen, mit dem Staat zusammenarbeiten müssen. Bei den Projekten müsse der Staatsanteil mindestens 50,1% der Anteile halten und damit die Mehrheit. Der Regierung ist es ernst damit: Die beiden Unternehmen SQM und Abemarle verfügen bereits über aktive Abbaugebiete in Chile mit Verträgen bei 2030 und 2043. Doch die Regierung will hier nachverhandeln und die Kontrolle über den Abbau übernehmen. Dies verschreckt westliche Unternehmen.

    Dies scheint eine Chance für China zu sein, den Einfluss in Chile zu erweitern und Zugriff auf das „weiße Gold“ zu bekommen. So hat BYD bekannt gegeben, dass man eine strategische Partnerschaft mit der staatlichen Entwicklungsagentur CORFO für die Herstellung von Lithium-Batterie-Materialien in Chile geschlossen hat. Im ersten Schritt werde BYD vor Ort Produktionsanlagen für die Produktion von Kathodenmaterial für Lithium-Ferro-Phosphat-Batterien errichten. Damit hat China bei der Regierung des so wichtigen Lithium-Landes mindestens einen Fuß in der Tür.

    Defense Metals: Seltene Erden Projekt rechtssicher und aussichtsreich

    Die Entwicklung in Chile zeigt, welch Vorteil es ist, wenn sich so wichtige Rohstoffprojekte in rechtssicheren Ländern befinden. Dies gilt für Seltene Erden wahrscheinlich noch mehr, als für Lithium. Seltene Erden sind für moderne Technologien, unter anderem E-Autos, Solar- und Windenergie, Smart Phones, essenziell. Gleichzeitig beherrscht China den Weltmarkt. Daher sollten sich Anleger Defense Metals genauer ansehen. Das Unternehmen entwickelt derzeit in der kanadischen Provinz British Columbia das Wicheeda-Projekt. Dieses umfasst insgesamt 4.244 ha und ist bereits mit einer erstklassigen Infrastruktur ausgestattet. In 2021 ergab eine PEA einen Nettogegenwartswert von 517 Mio. USD. In 2022 wurde bei Bohrungen festgestellt, dass nicht nur Seltene Erden, sondern auch eine Diamanten-Ressource vor Ort ist. Auch im laufenden Jahr gab es bereits positive News. So wurde hochgradiges mineralisches Flotationskonzentrat (73 % Dolomitcarbonatit, 24 % xenolithischer Carbonatit sowie Syenit) nachgewiesen. Damit sei Wicheeda eines der aussichtsreichsten Projekte in Nordamerika, so Defense Metals. Und nicht nur das: Der kanadische Explorer könnte in Zukunft rund 10 % der aktuell weltweiten Produktion anbieten.

    Eine Pilotanlage für die Förderung der Seltenen Erden wurde bereits errichtet und in einer Phase I getestet. Dazu meldete das Unternehmen: „Phase I der hydrometallurgischen Pilotanlage verlief sehr gut und gab uns die Möglichkeit, Bereiche des Fließschemas zu untersuchen, in denen wir die Effizienz des hydrometallurgischen Prozesses weiter verbessern konnten. Die Bedeutung von Pilotanlagen wie der von uns betriebenen kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie bietet die Möglichkeit, zu prüfen, ob die Prozesse stabil sind und wirksam gesteuert werden können, die Auswirkungen der Rückführung von Lösungen und Feststoffen innerhalb der Anlage zu bestimmen, die Rückgewinnung und den Bedarf an Reagenzien zu messen und erhebliche Mengen an Material zu erzeugen, das für die technische Planung und umweltbezogene Tests verwendet werden kann. Die Daten aus der Pilotanlage werden in die Vormachbarkeitsstudie einfließen.“

    Mit der Phase II hat Defense Metals vor wenigen Tagen begonnen. Weitere News gibt es vielleicht schon am 10. Mai 2023. Dann wird das Unternehmen auf der virtuellen Investorenkonferenz IIF präsentieren. Die Anmeldung ist kostenlos Link

    Plug Power: Das erwarten die Analysten vom Q1

    Während Lithium und Seltene Erden heiß begehrt sind, werden zumindest Wasserstoff-Aktien derzeit wie heiße Kartoffeln fallengelassen – dies gilt beispielsweise für die einstigen Highflyer Nel ASA, ITM Power und Plug Power. Die Aktie von Plug Power hat gestern ihren Abverkauf fortgesetzt und notiert inzwischen deutlich unter 9 USD. Damit hat sie seit dem Zwischenhoch im Oktober 2022 über 60 % an Wert verloren. Seit dem Allzeithoch beläuft sich das Minus sogar auf rund 90 %. Können die kommenden Quartalszahlen eine Trendwende einläuten? Unwahrscheinlich. Wenn Plug Power Anfang Mai die Bücher zum Q1 öffnet, wird es wieder viele rote Zahlen geben. Analysten erwarten im Durchschnitt einen Umsatz von 206,7 Mio. USD. Das Ergebnis je Aktie soll bei -0,25 USD liegen (Quelle: Yahoo Finance). Dies wäre eine leichte Verbesserung im Vergleich zu den -0,27 USD im ersten Quartal 2022. Doch Vorsicht: Im vergangenen Jahr lag jedes der vier gemeldeten Quartalsergebnisse von Plug Power unter den Schätzungen der Analysten. Sollte der Verlust tatsächlich die Erwartungen im negativen Sinne übertreffen, könnte eine Kapitalerhöhung drohen. Darauf hatten die Experten von reserachanalyst.com in ihrem letzten Update zu Plug Power spekuliert. Hier geht es zu der vollständigen Analyse. In dem Bericht finden sich auch Details zu einer Sammelklage gegen Plug Power.


    Der Kampf um Rohstoffe für die Energiewende und Elektromobilität läuft auf Hochtouren. Während BYD – stellvertretend für die heimische Regierung – nach den riesigen Lithium-Vorkommen in Chile greift, hat Defense Metals das Ziel, im Fokus einer der größten Produzenten Seltener Erden weltweit zu werden. Und zwar mit einem Projekt in einem rechtssicheren Land. Bei Plug Power fehlt von einer Trendumkehr weiterhin jede Spur. Das Unternehmen investiert massiv und die operativen Zahlen sind tiefrot.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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