Menü schließen




27.05.2022 | 06:29

Nordex, Saturn Oil + Gas, JinkoSolar – Energie Aktien mit Potential

  • Nordex
  • Windkraft
  • Erneuerbare Energien
  • Energiewende
  • Saturn Oil & Gas
  • Öl
  • Gas
  • Wachstum
  • JinkoSolar
  • Solarenergie
  • Solarpanels
Bildquelle: pixabay.com

Der Energiehunger weltweit steigt. Die Ukraine Krise hat diesen Zustand noch einmal zusätzlich befeuert. Speziell Deutschland steht in diesem Punkt nach dem Atomausstieg unter Druck. Die Erneuerbaren Energien sollen die Probleme lösen, doch noch ist man nicht soweit. Ein Gas Embargo hätte schlimme wirtschaftliche Folgen für Deutschland und ist aktuell nicht möglich. Auch hier sieht man, dass das Ende der fossilen Brennstoffe noch in der Zukunft liegt. China und Indien sollen momentan billig Öl aus Russland kaufen. Doch das drückt den Öl-Preis momentan nicht. Der Bedarf ist zu groß. Wir sehen uns heute jeweils ein Unternehmen aus den Bereichen Windkraft, Öl und Solarenergie an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007

Inhaltsverzeichnis:


    Nordex - Gewinnwarnung

    Die Rahmenbedingungen für Nordex sind eigentlich ideal. Durch den Ukraine Konflikt wurde die Abhängigkeit von Russlands Energielieferungen deutlich. Die deutsche Bundesregierung reagierte umgehend und will den Ausbau der Windkraft beschleunigen. Das gilt vor allem in Deutschland. Schaut man genauer hin, so sorgen die steigenden Zinsen in den USA für Angst vor hohen Finanzierungskosten. Außerdem steigen die Materialkosten und die Lieferketten sind aufgrund der Zero-Covid Politik Chinas stark gestört. Eine Entspannung in Chinas Häfen ist momentan nicht in Sicht.

    So gesehen kam die Gewinnwarnung von Nordex am 24. Mai auch nicht aus heiterem Himmel. Die Margen waren schon vorher das Problem bei den Windkraftanbietern. Das Management erwartet noch 5,2 bis 5,7 Mrd. EUR Umsatz und das bei einer EBITDA-Marge zwischen -4 und 0%. Durch den Krieg in der Ukraine werden Umsätze in Höhe von 200 Mio. EUR verlorengehen. Zusätzlich geht man von weiteren Abschreibungen aufgrund von gestoppten Projekten aus. Noch schlimmer ist die Einschätzung, dass die Lieferkettenprobleme den Konzern auch 2023 noch belasten werden. Mittelfristig sieht man aber gute Chancen, da weltweit der Klimawandel bekämpft werden soll.

    Das sieht auch der Analyst von Jeffries so, der zwar kurzfristig von fallenden Kursen ausgeht, aber auch der Überzeugung ist, dass ein Teil der Gewinnwarnung bereits eingepreist war. Als Kursziel wurden 16 EUR ausgegeben und die Aktie auf Kaufen belassen. Goldman Sachs hat den Wert auf Halten gesetzt, allerdings mit einem Kursziel von 18,30 EUR. Die Aktie verlor seit der Meldung deutlich an Wert und notiert aktuell bei 10,41 EUR. Damit ist der Supportbereich von 10,85 EUR gebrochen und ein Test der 9,55 EUR Marke wahrscheinlich.

    Saturn Oil & Gas – Prognoseerhöhung für 2022

    Der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen ist in den westlichen Industriestaaten beschlossene Sache, doch der Weg dahin ist weit. Die Weltbevölkerung wächst stetig und somit steigt der Energiebedarf. Zudem wird ein Großteil der Ölproduktion in der Chemie-, Kosmetik- und Pharmaindustrie verbraucht. Seit der Ukraine Krise kann sich der Ölpreis dauerhaft über 100 USD halten und das hilft den Ölproduzenten wie der kanadischen Saturn Oil & Gas. Das Unternehmen konnte seine Produktion aufgrund von Akquisitionen um über 3.000% innerhalb von einem Jahr steigern. Im ersten Quartal lag die Produktion bei rund 7.500 Barrel Leichtöl pro Tag.

    Doch diese Zahl wird sich bis Jahresende noch deutlich erhöhen. Beim International Investment Forum erklärte CEO John Jeffrey, dass man am Jahresende mit 9.000 Barrel pro Tag plant. Jedes extra Barrel hilft dabei den hohen Ölpreis besser auszunutzen. Um die große Oxbow-Akquisition durchführen zu können wurde viel Kapital benötigt. Die Geldgeber wollten daher eine Garantie der Rückzahlung und daher wurden Teile der Produktion abgesichert, um den Deal durchzuführen. CFO Scott Sanborn erklärte dazu in einem Interview auf der Invest, dass das EBITDA vor der Absicherung bei etwa 170 Mio. Kanadischen Dollar (CAD) und bei rund 90 Mio. nach dem Hedging liegen wird. Die Produktionsrate kann das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 20 Jahre stabil halten.

    Unter ESG Gesichtspunkten liegt Kanada mit seinen Umweltauflagen weit vorne. Will man „sauberes Öl“, sollte man seine Vorräte aus Kanada beziehen. All das hat die Aktie bislang noch wenig beflügelt. Im Vergleich mit der Peer Group ist das Unternehmen, auch nach Analyse verschiedener Research Häuser, deutlich unterbewertet. Daher war das Unternehmen jüngst auf der Invest in Stuttgart und sponsert das Challenger Tennisturnier in Köln-Troisdorf, das vom ehemaligen Daviscup-Sieger Marc-Kevin Goellner ausgerichtet wird. Diese Arbeit zahlt sich aus und die Aktie konnte in den letzten Tagen rund 23% auf 3,00 CAD zulegen. Damit liegt die Marketcap mit 97 Mio. CAD mittlerweile über dem geplanten EBITDA von 90 Mio. CAD, ist aber nach wie vor sehr günstig.

    JinkoSolar – Covid Restriktionen belasten

    Greentech Aktien sind In. Es gelten eigentlich die gleichen Vorzeichen wie bei Nordex, mit einem großen Unterschied. Solarenergie kann man im Zweifelsfall auch auf seinem eigenen Balkon installieren und es bedarf keiner großen Finanzierungskosten solange man nicht sein ganzes Dach mit Solarpanels ausstatten will. Auch langwierige Genehmigungsprozesse fallen weg. Somit hat Solarenergie einen Vorteil gegenüber der Windkraft. Das sieht man auch, wenn man die Chartverläufe von Nordex und JinkoSolar übereinanderlegt. Dabei sollte man im Hinterkopf haben, dass JinkoSolar in China produziert und von daher nicht so stark von Lieferkettenproblemen betroffen ist.

    Doch die Zahlen zum ersten Quartal haben die Erwartungen der Analysten speziell beim Gewinn deutlich verfehlt. Der Umsatz legte im Vorjahresvergleich deutlich zu auf 2,32 Mrd. USD und lag damit gut 270 Mio. USD über den Analystenschätzungen. Im Vergleich mit Q4 ging der Umsatz jedoch zurück. Der Gewinn je Aktie lag jedoch nur bei 0,10 USD, während die Erwartungen bei 0,49 USD lagen. Die Prognose für das Gesamtjahr liegt bei einem Gesamtabsatz zwischen 35 und 40 Gigawatt. Hauptproblem für den Konzern sind die starken Covid-Maßnahmen im eigenen Land. Man geht aber davon aus, dass diese Probleme kurzfristiger Natur sind.

    Rückenwind für die Aktie gab es von der EU, die die Genehmigungsprozesse für Solaranlagen deutlich vereinfachen und beschleunigen will. Nach dem letzten Ausbruch nach oben konsolidierte die Aktie bis auf 42,82 USD am 12. Mai. Von dort prallte der Wert dynamisch nach oben ab, konnte in der Spitze 37% zulegen und liegt damit wieder oberhalb des wichtigen 200-Tage Durchschnitts. Aktuell liegt der Preis pro Anteilsschein bei 58,30 USD. Gelingt der Ausbruch über die 60 USD Marke ist ein Test der 66,37 USD wahrscheinlich.


    Der Energiehunger bleibt hoch. Egal ob bei Erneuerbaren Energien oder Öl. Nordex muss jetzt nach der Gewinnwarnung einen Boden finden. Lösen sich die Lieferkettenprobleme in China, sollte es wieder aufwärts gehen. Saturn Oil & Gas ist aktuell deutlich unterbewertet und bietet das meiste Potential der drei Titel. JinkoSolar hat es aufgrund von weniger Bürokratieaufwand leichter, seine Produkte an den Mann zu bringen und ist nicht so stark von Lieferengpässen betroffen. Vor einem Einstieg sollte man aber auf einen Rücksetzer warten.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
    Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
    Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Stefan Feulner vom 23.04.2024 | 05:10

    Plug Power, Carbon Done Right Developments, Nel Asa – Exponentielles Wachstum

    • Erneuerbare Energien
    • Klimawandel
    • Emissionszertifikate

    In den vergangenen Monaten nahmen die Unsicherheiten in der Geopolitik mit der Eskalation im Gazastreifen sowie dem weiter andauernden Ukrainekrieg weiter zu und füllten die Newsseiten in den Gazetten und Nachrichtenportalen. Etwas in den Hintergrund gerückt ist dafür die Berichterstattung über den Klimawandel. Dennoch bleibt dieser einer der größten Herausforderungen der Menschheitsgeschichte. Durch die Erderwärmung steigt die Anzahl an extremen Wetterereignissen und Naturkatastrophen spürbar. Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien gilt die Einführung von Emissionszertifikaten als probates Mittel, den Klimaschutz zu fördern.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 17.04.2024 | 06:00

    Barrick Gold, Globex Mining, BP – Rohstoffe Im Rampenlicht: Superzyklus gestartet?

    • Barrick Gold
    • Globex Mining
    • BP
    • Gold
    • Kupfer
    • Basismetalle
    • Edelmetalle
    • Spezialmetalle
    • Mineralien
    • Öl
    • Gas
    • Erneuerbare Energien

    Die globale Nachfrage nach Rohstoffen erreicht neue Höhen, auch angetrieben von geopolitischen Spannungen, die zunehmen. Exemplarisch dafür ist der Austausch von Angriffen zwischen dem Iran und Israel. Dieser Konflikt, tief verwurzelt in religiösen und politischen Differenzen, eskaliert weiter und könnte weitreichende Folgen für die internationale Stabilität und Rohstoffmärkte haben. Mit diesem neuesten Anstieg des Nahostkonflikts rücken Sicherheitsaspekte im globalen Wettstreit um wichtige Ressourcen wie Gold, Silber und Kupfer ins Zentrum des Interesses. Hier zeigt sich China rohstoffhungrig. Aber auch der Ölpreis hat zuletzt schon zugelegt. Schon lange ist von einem Rohstoff-Superzyklus die Rede. Vielleicht hat er nun endgültig begonnen. Wo sollte man jetzt investieren?

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 17.04.2024 | 04:45

    Rabattschlacht beendet: Rohstoffe in der Gegenoffensive! Rheinmetall, Power Nickel, BASF und Varta im Fokus

    • Rohstoffe
    • Energiewende
    • Strategische Metalle
    • Rüstung
    • Chemie

    Seit der Bombardierung Israels durch den Iran ticken die Uhren in Nahost anders. Die nächste Eskalationsstufe ist erreicht. Wenn Israel das Recht auf Verteidigung nun zum Anlass nimmt, Größeres auf den Weg zu bringen, ist er da: Der Flächenbrand. Gold und Silber brillieren als Fluchtwährung und ziehen auch die lang vernachlässigten Rohstoff-Aktien durch die Decke. Jetzt gilt es, die Segel im Wind zu halten und lang vermisste Bewegungsaufschläge zu reiten. In der Energiewende weiterhin gefragt sind strategisch sicherere Jurisdiktionen, die den steigenden Rohstoffhunger sicher bedienen können. Wir zeigen ein paar Chancen auf.

    Zum Kommentar