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19.09.2022 | 05:10

Nordex, Aspermont, TeamViewer AG – Neue Chancen für Wachstumsaktien

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Bildquelle: pixabay.com

Der Himmel für Wachstumsaktien trübte sich mit dem Strategiewechsel der Notenbanken seit Jahresanfang deutlich ein. Mit aller Macht wollen die Währungshüter die ausufernde Inflation durch mehrere Zinserhöhungen eindämmen. Auch im Laufe dieser Woche ist mit einem dritten größeren Zinsschritt der FED, Experten gehen sogar von 100 Basispunkten aus, zu rechnen. Ob weitere Zinsschritte folgen, dürfte jedoch zumindest in Frage gestellt werden. Wird bis zu den Zwischenwahlen in den USA weiter die Inflationsbekämpfung als Trumpfkarte für die Wiederwahl der aktuellen Regierung gespielt, dürfte spätestens danach ein Strategiewechsel vorgenommen werden, um die Wirtschaft nicht komplett zum Stillstand zu bringen. Dies würde eine haussierende Börse zur Folge haben, vor allem Wachstumsaktien dürften deutlich profitieren.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900

Inhaltsverzeichnis:


    TeamViewer AG – Neuer Verkaufsdruck

    Der Absturz des einstigen Hoffnungsträgers der deutschen Tech-Branche geht weiter. Nach einem Kursverlust von knapp 34% seit Jahresbeginn droht erneut das Markieren eines neuen Jahrestiefs, durch das ein neues Verkaufssignal generiert werden dürfte, was zu deutlich niedrigeren Notierungen führen könnte. Das bisherige Jahrestief liegt bei 8,86 EUR. Nach einer zu schwachen Gegenbewegung bis zu einem Verlaufshoch von 11,19 EUR drehte die TeamViewer-Aktie wieder nach unten und notiert mit 9,36 EUR nur knapp über dem Tiefststand von Anfang Juli. Als negativ ist zudem zu werten, dass sowohl der Trendfolgeindikator MACD als auch der Relative-Stärke-Indikator auf Wochenbasis vor neuen Verkaufssignalen stehen.

    Während im Markt immer noch eher Pessimismus herrscht, ob der Spezialist für Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware seine Prognosen in diesem Jahr halten kann, bekennen sich Insider des Unternehmens weiterhin zum Göppinger Unternehmen. Neben dem Finanzvorstand Michael Wilkens, der zu Beginn des Monats TeamViewer-Aktien im Gegenwert von rund 250.000 EUR bezog, legte nun Peter Turner, seines Zeichens Chief Commercial Officer, mit rund 140.000 EUR nach. Turner ist für das Marketing inklusive Produktangebot und die Preisgestaltung sowie den Bereich E-Commerce von TeamViewer verantwortlich.

    Aspermont – Die Skalierungsmaschine läuft

    In der vergangenen Woche befand sich das Management des australischen B2B-Dienstleister Aspermont auf Roadshow in Deutschland und konnte die hauptsächlich institutionellen Investoren durchaus begeistern. So geht CEO Alex Kent davon aus, in allen Geschäftsbereichen jährlich um mindestens 20% zu wachsen. Die vorgelegten Zahlen zum 3. Quartal 2022 bestätigen diese optimistische Prognose des Firmenlenkers. So konnte Aspermont in den letzten sieben Jahren trotz der häufigen Marktturbulenzen, der COVID-19-Pandemie, des globalen Inflationsdrucks und der Marktvolatilität sein Content-as-a-Service -Abonnentenmodell kontinuierlich ausbauen. Der Jahresauftragswert lag mit 9,85 Mio. AUD um 4% über dem Vorquartal und um 13% über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der durchschnittliche Umsatz pro Einheit beträgt nun über 1.500 AUD, das entspricht einem Plus von 7,2% gegenüber dem Vorquartal und einem Zuwachs von 27,5% in den letzten 12 Monaten.

    Dank der gesunden Finanzlage von Aspermont, das Unternehmen ist schuldenfrei und verfügt derzeit über mehr als 7 Mio. AUD an Cash, seien höhere Investitionen in neue CaaS-Produkte mit steigenden Gewinnmargen möglich.

    Eingeschlagen hat demnach bereits nach wenigen Monaten die neu gelaunchte Finanzierungsplattform „Blu Horseshoe“. Durch die Gründung eines Joint-Ventures mit den etablierten und hochkarätigen Partnern International Pacific Capital (IPC) und Spark Plus wurde eine Vereinigung besiegelt, die durch das jahrzehntelange Netzwerk einzigartig ist und innerhalb der Rohstoff- und Finanzmärkte an der Australian Stock Exchange (ASX) ein Alleinstellungsmerkmal genießen dürfte. Blu Horseshoe bietet qualifizierten Kunden den Zugang zum lukrativen Markt der Sekundäremissionen an der Australischen Börse. Die neue Plattform wurde vor drei Monaten in Australien eingeführt und hat sich bereits als führend bei der Bereitstellung von Transaktionen für Investoren in diesem Markt erwiesen. Dabei dient Blu Horseshoe als Pilotprojekt in Australien und könnte jederzeit auf andere geografische Märkte übertragen werden.

    Aspermont besitzt einen Börsenwert in Höhe von 65,59 Mio. AUD. Der Aktienkurs konnte sich im Gegensatz zum breiten Markt in den letzten Monaten seitwärts entwickeln. Bei Überschreiten des Widerstandes bei 0,033 AUD würde ein markantes Kaufsignal generiert werden. Die Analysten von GBC vergaben für die Aktie nach den Zahlen ein „Buy“ mit einem Kursziel von 0,11 AUD.

    Nordex – Weitere Abwärtsbewegung am Laufen

    Ähnlich bescheiden wie bei TeamViewer sieht das Chartbild beim Windanlagenhersteller Nordex aus. Auch hier gab es nach den Tiefstständen Anfang Juli bei 6,97 EUR eine Gegenbewegung, die jedoch mit einem Zwischenhoch bei 10,02 EUR deutlich zu schwach ausfiel. Zumindest ein Überwinden des seit April 2021 ausgebildeten Abwärtstrends bei 12,31 EUR wäre eine Pflichtaufgabe gewesen, um das Kursbild wieder positiver darstellen zu lassen. Aktuell droht der Kurs bei 9,31 EUR erneut sein Jahrestief anzuvisieren. Sollte diese markante Unterstützungsmarke nicht halten, wären die Corona-Tiefs bei 4,85 EUR die nächsten Ziele.

    Fundamental leiden die Hamburger weiterhin unter hohen Produktions- und Energiekosten, die die EBITDA-Marge im zweiten Quartal mit -8,1% deutlich in den negativen Bereich beförderte. An Aufträgen mangelt es dagegen nicht. Allein im Juli erhielt das Unternehmen zehn neue Aufträge mit insgesamt 102 MW. Für unterschiedliche Kunden lieferte die Nordex Group 19 Anlagen, unter anderem für Projekte in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern. Im ersten Halbjahr 2022 hat die Nordex Group in Deutschland insgesamt 95 Turbinen mit 440 MW errichtet, allerdings konnten noch nicht alle Turbinen wie geplant in Betrieb genommen werden.


    Die straffere Geldpolitik der Notenbanken belastete in den vergangenen Monaten vor allem Wachstumswerte aus dem Technologiebereich. Nordex und TeamViewer droht beim Erreichen eines neuen Jahrestiefs weiteres Ungemach. Dagegen kommt Aspermont, getrieben von der neuen Platzierungsplattform Blu Horseshoe gut voran und kann seine Skaleneffekte deutlich heben.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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