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20.07.2022 | 05:55

Nel mit Befreiungsschlag: Wann starten Varta und Almonty Industries durch?

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Bildquelle: pixabay.com

Nel gehört schon lange zu den Hoffnungsträgern im Bereich Wasserstoff. Doch zuletzt hatte Plug Power den Norwegern etwas den Rang abgelaufen. Der Grund: Fehlende Großaufträge bei Nel, um die Milliardenbewertung zu rechtfertigen. Jetzt ist der Großauftrag endlich da und die Aktie gibt Gas. Seit Montag hat sie sich bereits über 10% zugelegt und Analysten sehen weitere Luft nach oben. Dies sollte auch anderen Aktien entlang der Wertschöpfungskette der Erneuerbaren Energien Auftrieb geben: Beispielsweise Batterie-Hersteller Varta und Rohstoff-Produzent Almonty Industries. So hat Almonty, eigentlich auf dem Weg zum größten Wolfram-Produzenten außerhalb Chinas, überzeugende Schätzungen für ein Molybdän-Projekt veröffentlicht. Bei Varta ist hingegen Vorsicht angesagt. Der Chart ist deutlich angeschlagen und ein erneuter Insiderverkauf trägt zur Verunsicherung bei.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

Inhaltsverzeichnis:


    Almonty: Nicht nur Wolfram, sondern auch noch Molybdän

    Bekannt ist Almonty Industries für seine Wolfram-Projekte. So betreiben die Kanadier Minen in Spanien und Portugal: Der Trigger für die Aktie befindet sich jedoch in Südkorea. Dort baut Almonty derzeit die Wolframmine Sangdong. Bei voller Inbetriebnahme wird die Sangdong-Mine die größte Wolframmine der Welt sein. Damit wäre Almonty künftig für 50% der weltweiten Wolfram-Produktion außerhalb Chinas verantwortlich und damit von strategischer Bedeutung für die Versorgungssicherheit in westlichen Industriestaaten. Wolfram für die moderne Hightech-Industrie unverzichtbar. Im Bereich der Elektromobilität ist Wolfram auf dem Weg, dem umweltschädlichen Kobalt den Rang abzulaufen.

    Doch Almonty hat noch andere spannende Projekte. So befindet sich direkt neben der Sangdongmine auch ein Molybdänvorkommen. Am Montag wurde eine erste Ressourcenschätzung dieses AKM-Projekt abgegeben: 21,48 Millionen Tonnen mit 0,26 % MoS2 bei einem Cutoff-Gehalt von 0,19 % MoS2. CEO Lewis Black kommentierte: "Wir freuen uns, dass die MRE auf der Grundlage einer Überprüfung früherer Explorationsarbeiten ein erhebliches Potenzial aufweist, da die Lagerstätte in mehrere Richtungen offen zu sein scheint und darüber hinaus das Potenzial besteht, eine hochgradige Zone innerhalb des aktuellen Erzkörpers abzugrenzen. Das Projekt kann gleichzeitig mit unserer Wolframmine betrieben werden, da beide dieselbe bestehende Bergbauinfrastruktur nutzen können und die Erschließungskosten dadurch drastisch gesenkt werden können.“ Die Almonty-Aktie wird auch in Deutschland gehandelt und notiert im laufenden Jahr in einer engen Spanne zwischen 0,56 EUR und 0,74 EUR (derzeit 0,63 EUR). Mit Blick auf die Bedeutung der Sangdong-Mine erscheint die Marktkapitalisierung von rund 140 Mio. EUR attraktiv.

    Nel-Aktie: Befreiungsschlag gelungen und Analysten sehen mehr Potenzial

    Anleger warten schon lange auf einen Großauftrag bei Nel. Jetzt ist es endlich soweit und die Aktie reagierte mit einem Kurssprung. So wird die Nel-Tochter Nel Hydrogen Electrolyser alkalische Elektrolyseure mit einer Leistung von 200 MW in die USA liefern. Der Auftraggeber wurde zwar nicht genannt, aber es soll ein bestehender Kunde sein. Das Auftragsvolumen liegt bei über 45 Mio. EUR und die Lieferung soll Mitte 2024 abgeschlossen sein. Eine Auftragserweiterung sei nicht ausgeschlossen, so Nel. Nel-CEO Håkon Volldal: "Wir freuen uns sehr, den bisher größten Auftrag für Nel bekannt geben zu können. Dieses Projekt wird die Liefer- und Ausführungskapazitäten von Nel in großem Maßstab unter Beweis stellen und eine wertvolle Referenz für künftige Großaufträge sein.“ Volldal erwartet einen erheblichen, positiven Einfluss auf praltisch allen Ebenen des Unternehmens: die Finanzen, die Produkt- und Produktionskosten des Elektrolyseurs, die Technologieentwicklung und die Scale-up-Pläne. Auch Analysten äußerten sich positiv. Goldman Sachs, Jefferies und die RBC empfehlen die Nel-Aktie zum Kauf und sehen Kursziele von umgerechnet 2,05 EUR bis 2,24 EUR. Derzeit notiert das Wertpapier bei 1,54 EUR.

    Varta charttechnisch angeschlagen und Insider verkauft

    Wenig Grund zur Freude haben derzeit Aktionäre von Varta. Die Aktie des Batterie-Spezialisten notiert knapp über 70 EUR und damit gefährlich nah am 52-Wochen-Tief bei rund 68 EUR. Rutscht der Kurs unter diese Marke droht ein weiterer Abverkauf – im schlimmsten Fall bis auf das 3-Jahres-Tief bei 50 EUR. Auf positive Unternehmensnews – wie beispielsweise einen Kooperationspartner im Bereich der Batterien für Elektroautos – warten Anleger vergebens. Im Gegenteil: Insider Prof. Dr. Michael Tojner verkauft erneut Aktien. Der Mehrheitsaktionär und Aufsichtsrat hat am 11. Juli 200.000 Aktien zu einem Kurs von 78 EUR veräußert. Der Wert des Pakets lag damit bei über 15 Mio. EUR. Dies war sein zweiter Verlauf innerhalb weniger Wochen. Bereits im Juni hatte er Varta-Aktien in einem Volumen von 22 Mio. EUR verkauft. Dies ist alles andere als vertrauensbildend.

    --

    Der Befreiungsschlag von Nel zeigt, wie schnell es mit einer Aktie nach oben gehen kann. Almonty scheint auch reif für eine solche Bewegung zu sein. Bei Varta deutet nichts darauf hin.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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    Nachdem in der Vorwoche die Ölpreise durch das Eintreten der USA in den Nahostkonflikt haussierten und ihre seit März 2022 etablierten Abwärtstrends sogar kurzfristig durchbrechen konnten, folgte nach der Entspannung ein massiver Ausverkauf. Damit bleibt das von uns favorisierte Szenario mit neuen Jahrestiefs erhalten. Dagegen konnten Unternehmen aus dem Bereich erneuerbarer Energien nach einer monatelangen Korrektur ein Lebenszeichen senden. Einmal mehr verantwortlich dafür zeigte sich die US-Politik.

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