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08.10.2021 | 05:51

Nel ASA, dynaCERT, Plug Power – Wasserstoff ist ein Teil der Energiewende

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Bildquelle: pixabay.com

Wenn die kommende Bundesregierung die Energiewende schaffen will und alle fossilen Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas verbannen möchte, liegt ein Teil der Lösung beim Wasserstoff. Noch geht an besonders sonnigen oder windigen Tagen ein Teil des erzeugten grünen Stroms einfach verloren. Um die Leitungen nicht zu überlasten wird der Strom teilweise ins Ausland verschenkt. Würde man diese Energie nutzen, um grünen Wasserstoff zu gewinnen, wäre man in der Lage, die Energie die erzeugt wird sowohl speicherbar als auch portabel zu machen. Gelingt es, den Preis pro kg Wasserstoff signifikant zu senken, ergeben sich automatisch größte Potentiale für diese Technologie.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA – Abwärtstrend bleibt bestehen

    Nel ASA hat wie kaum ein anderes Unternehmen von dem Hype um Wasserstoff profitiert. Die Aktie ist hochgeflogen und konnte somit auch tief fallen. Der Aktienkurs ist bald am Ausgangspunkt der Wasserstoffrallye angekommen. Das Unternehmen ist seit Jahren anerkannt, was seine Wasserelektrolyseure und Wasserstoffbetankungsanlagen angeht. Doch auch bei Nel ASA ist das Hauptproblem der zu hohe Wasserstoffpreis pro Kilogramm.

    Dabei konnte das Unternehmen seit dem 24. September drei zum Teil größere Auftragseingänge vermelden. Den Anfang machte der Auftrag über einen alkalischen Wasserelektrolyseur mit einer Leistung von 5 MW für das weltweit erste 100%ige Wasserstoff-Heizungsnetz an der Ostküste Schottlands. Damit sollen pro Tag bis 2.093kg grüner Wasserstoff produziert werden. Vier Tage später konnte man sich einen Auftrag über eine Wasserstofftankstelle in Frankreich sichern. Es ist das erste Projekt in diesem Land. Am 30. September folgte eine weitere Wasserstofftankstelle in Schweden.

    Doch alle Nachrichten verpufften und die Aktie markierte am 6. Oktober ein neues Jahrestief bei 11,89 Norwegischen Kronen (NOK). Damit wurde auch gleichzeitig eine weitere Unterstützung gerissen. Der nächste Support wartet bei 11,20 NOK. Aktuell weist das Unternehmen noch immer eine stattliche Marktkapitalisierung von 18,1 Mrd. NOK auf. Als Anleger sollte man erst nach einem Bruch der Trendlinie einsteigen.

    dynaCERT – warten auf Nachrichten

    dynaCERT hat einen eigenen Ansatz gewählt um einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten. Große Dieselfahrzeuge sollen durch Einsatz der HydraGEN Technologie weniger Emissionen erzeugen. Die Technologie erzeugt Wasserstoff und Sauerstoff durch Elektrolyse und nutzt diese Zusätze um die Verbrennung zu optimieren. Das Ergebnis sind weniger Schadstoffe, geringerer Kraftstoffverbrauch und eine längere Lebensdauer des Motors.

    Die Nachrichtenlage war zuletzt dünn. Am 30. September fand die Hauptversammlung statt und alle Beschlusspunkte wurden von den Aktionären einstimmig bestätigt. In Interviews hatte der CEO bereits vor einiger Zeit zugegeben, dass die Corona-Pandemie das Unternehmen schwer getroffen hat. Vielleicht lag es aber auch an dem Wahlkampf in Kanada. In Canada’s National Observer rief er am 6. Oktober der Regierung zu, dass diese nun nach dem Wahlkampf auch die Nachhaltigkeitsthemen wie versprochen angehen muss. Davon würde auch dynaCERT profitieren.

    Bis dahin wird auf Nachrichten gewartet. Eine Möglichkeit, die der Aktie Auftrieb geben könnte, wäre der Erhalt von CO2-Zertifikaten, wenn man HydraGEN verbaut. Daran hatte das Management während der Corona-Zeit gearbeitet. Da diese Zertifikate im Laufe der kommenden Jahre immer weiter im Preis steigen werden, wäre dieser Ansatz ein tolles Verkaufsargument. Die Aktie fällt momentan ohne große Nachrichten und notiert bei 0,21 Kanadischen Dollar (CAD). Der nächste Support wartet bei 0,17 CAD und markiert ein Mehrjahrestief.

    Plug Power – viele gute Nachrichten

    Im Gegensatz zu vielen anderen Wasserstoffanbietern hat die Aktie seit dem 11. Mai keine neuen Tiefs mehr gesehen. Das Unternehmen ist aber auch sehr umtriebig. Mitte September wurde die Expansion nach Deutschland, genauer gesagt Nordrhein-Westfalen, bekannt gegeben. Das Unternehmen verspricht sich davon, schneller Partnerschaften in Europa schließen zu können und einen besseren Kundenzugang zu bekommen. Insgesamt wird der Standort 70.000qm groß werden und als Europazentrale sowie Innovationszentrum dienen.

    Am 20. September wurde der Bau einer hochmodernen Produktionsanlage in Fresno County bekannt gegeben. Es soll die größte Produktionsanlage für grünen Wasserstoff an der Westküste der USA werden. Pro Tag sollen 30t grüner Wasserstoff produziert werden. Den Strom dazu liefert ein 300 Megawatt Solarpark. Zusätzlich soll eine Kläranlage gebaut werden, die die Stadt Mendota mit recyceltem Wasser versorgen soll. Das Unternehmen will bis 2025 500t grünen Wasserstoff produzieren und so den Preis für Wasserstoff merklich senken.

    Am 6. Oktober wurde bekannt, dass Plug Power ein Joint-Venture mit der SK-Group, dem drittgrößten Mischkonzern Südkoreas, geschlossen hat. Das erklärte Ziel lautet, ein Wasserstoff-Ökosystem zu schaffen. Plug Power steuert die Wasserstoff-Technologie bei und die SK Group stellt die Energie-Infrastruktur und sein Netzwerk zur Verfügung. Die Gigafactory soll bis 2024 fertiggestellt sein. Dadurch wächst auch der Einfluss von Plug Power in Asien.


    Alle drei Unternehmen haben sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Nel ASA ist schon lange auf dem Markt, aber es geht momentan eher langsam voran. dynaCERT hat ein fertiges Produkt, wurde aber von Corona ausgebremst. Hier muss man auf Nachrichten warten. Plug Power scheint aktuell am Weitesten zu sein und expandiert in alle Richtungen. Sobald der Preis für Wasserstoff fällt, wird er seinen Beitrag zur Energiewende leisten.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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    • Wasserstoff
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    • Elektromobilität
    • Batterie

    Auf der Fleet Services Expo in Ottawa präsentiert dynaCERT seine "Wasserstoff auf Knopfdruck"-Technologie. DynaCERT zeigt erstmals seine voll funktionsfähige HydraGEN™-Technologie auf einem firmeneigenen Mercedes Sprinter Van, der in der Provinz Ontario Flottenfahrzeuge mit umweltfreundlichem Wasserstoffantrieb ausstattet. Diese innovative Lösung reduziert CO2-Emissionen und senkt auch Betriebskosten. Bei den Betriebskosten wiederum stockt Amazon zum bevorstehenden Saison-Geschäft seine Personal-Mannschaft auf, die größtenteils mit nicht CO2-reduzierten Antrieben die bestellten Lieferungen in den USA ausfahren. Ein renommiertes Institut hat Amazon deswegen aus einem CO2-Index entfernt. In die USA hingegen zieht es den norwegischen Batteriehersteller FREYR Battery. Das Unternehmen hat seine Dokumente für die Gründung in Delaware eingereicht und sieht mit dem Standort USA eine Menge an Vorteilen für den Geschäftsausbau und die Aktionäre.

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    Wer bei beiden Aktien früh genug ein- und ausgestiegen ist, konnte hohe Gewinne mitnehmen. Eine solche Chance könnte bei Newcomer Klimat X Developments noch bevorstehen. Der Spezialist für CO2-Zertifikate erwartet, dass sich der Markt innerhalb weniger Jahre verzehnfachen wird. Jetzt also einsteigen?

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    • Wasserstoff
    • Touristik

    Egal ob in NOK oder EUR, der Chart der Nel-Aktie ist schwer angeschlagen. Gilt dies auch für das norwegische Unternehmen selber? Jein muss die Antwort derzeit wohl heißen. Nel beweist erneut, dass die strategischen Perspektiven von Wasserstoff riesig sind, aber die Verluste der Norweger sind hoch und Aktionäre müssen mit einer Verwässerung rechnen. Dagegen sieht GoviEx Uranium derzeit richtig gut aus. Die Kanadier sind der einzige Uranentwickler mit zwei afrikanischen Projekten, die für eine Erschließung und kurzfristige Produktion bereit sind. Charttechnisch ist die Aktie im Turnaround und die Marktkapitalisierung scheint nicht zu hoch zu sein. Bei Tui läuft es operativ rund und die Sommersaison dürfte die Kasse des Touristikkonzerns klingeln lassen. Analysten sind jedoch uneins.

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