28.02.2023 | 04:44
Kernkraft ja bitte! Goviex Uranium, Rheinmetall, BYD, NIO – Wichtiger Strom für die E-Mobilität!
In der chinesischen Pipeline stehen derzeit 47 Atomreaktoren, die innerhalb der nächsten acht bis zehn Jahre in Betrieb gehen sollen. Im weltweiten Vergleich ist Peking damit an der Spitze der internationalen Planungen, gefolgt von Russland und Indien. Im Jahr 2020 gingen zuletzt vier nukleare Kraftwerke weltweit in den Bau. Hierzulande nimmt die Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien jährlich weiter zu, während die mithilfe von Kernenergie erzeugte Stromausbeute immer weiter sinkt. Das erhöht die Kosten für die deutsche Energieversorgung immer weiter, die Berliner Ampel interessiert das herzlich wenig. Gemäß Verlautbarungen der Bundesregierung sollen im Zuge der Energiewende bis April 2023 sogar alle Kernreaktoren abgeschaltet werden. Was müssen Anleger nun beachten?
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , NIO INC.A S.ADR DL-_00025 | US62914V1061 , GOVIEX URANIUM INC A | CA3837981057
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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GoviEx Uranium – Außer in Deutschland weltweiter Boom in der Kernkraft
Noch im Jahr 2007 kostete ein Pfund Uran zeitweise mehr als 140 USD pro Pfund bevor ein langer Abstieg in den Preisen begann. Mit Ausbruch der Fukushima-Katastrophe im Jahr 2011 erreichte die Stimmung gegen die Kernkraft ihren Gipfel und zwang den Uranpreis auf unter 50 USD. Mehr als 10 Jahre dauerte der Bärenmarkt des Kernbrennstoffes, bevor die Preise nun wieder langsam nach oben drehen. Grund ist die weltweite Unterversorgung mit dem gelben Rohstoff. Große Uranvorräte gehen langsam zur Neige und nach Jahren niedriger Preise hatte niemand so recht in neue Bergwerke investiert. Das rächt sich nun, denn bereits seit etwa 2018 weist der Sektor ein strukturelles Defizit auf. Durch die aktuelle Verteuerung von Energie-Rohstoffen dürfte Uran einen längeren Aufwärts-Zyklus vor sich haben. Mit Wahrnehmung der Klimakrise gehen viele Staaten den Weg, ihre Kernkraftkapazitäten auszudehnen, denn Nuklear-Energie gilt als Kohlendioxid neutral.
Von heute auf morgen kann die verfügbare Uranmenge, welche heute hauptsächlich aus Kasachstan und Russland kommt, nicht beliebig ausgedehnt werden. Auch unter den aktuellen geopolitischen Rahmenbedingungen muss eine stabile Weltversorgung mit neuen Schürfstätten untermauert werden. Eine solche ist bei dem kanadischen Unternehmen GoviEx Uranium in Planung. Man möchte durch die Exploration und Erschließung des Vorzeigeprojekts Madaouela in Niger schnell an den Markt kommen. Gleichzeitig besitzt GoviEx die genehmigten Projekte namens Mutanga in Sambia und eine Multi-Metall-Lagerstätte in Mali. Für die Branche wird noch einige Zeit vergehen, denn die Genehmigungsbedingungen sind schwieriger geworden und das Sekundärangebot ist erschöpft.
GoviEx hat bereits alle Zulassungen, ist in bergbaufreundlichen Ländern tätig und verfügt über eine größere Pipeline. In den letzten 12 Monaten hat das Unternehmen große Schritte machen können und hat bereits eine Machbarkeitsstudie für Madaouela veröffentlicht. Ergebnis ist eine Ressource von 120 Millionen Pfund Uranoxid in gemessenen, angezeigten und abgeleiteten Mineralien, was eine der größten Lagerstätten der Welt darstellt. Nach Vorlage der Machbarkeitsstudie hat GoviEx vielversprechende Gespräche über eine projektbezogene Fremdfinanzierung aufgenommen.
"Wir haben eine klare Strategie entwickelt, die sich auf die Finanzierung des Madaouela-Projekts, weitere Gespräche mit Abnehmern und die Entwicklung zum Produzenten konzentriert, während wir gleichzeitig die Entwicklung von Muntanga fortsetzen und von den potenziellen Explorationsmöglichkeiten bei Falea profitieren", heißt es in einem Aktionärsschreiben. Die Aktie wird mit 0,21 CAD oder 0,15 EUR gehandelt und bietet einen guten Hebel auf den Uranpreis.
Im Rahmen des 6. International Investment Forum stellte CEO Daniel Major seine Strategie im Uranmarkt vor:
Rheinmetall – Mit fulminanter Rally in den DAX 40?
Vor einem Jahr hat die Bundesregierung ein 100-Milliarden-Euro-Paket für die Bundeswehr angekündigt. Die Aktien von Rüstungsfirmen sprangen um über 50% in die Höhe. Doch passiert ist bislang nur wenig, den laut Rheinmetall wurde nur ein kleiner Teil des Geldes abgerufen, größere Bestellungen von neuen Panzern oder Artillerie gab es bis Anfang 2023 noch nicht.
Wegen der zunehmenden Eskalation in der Ukraine und steigender westlicher Zusagen könnte die Regierung in Berlin nun aber unter Zugzwang kommen. Denn die Verteidigungsbereitschaft der NATO ist an eine Minimum-Investition von 2% der Mitgliederhaushalte gebunden. Bei führenden Staaten wie Deutschland wird international deutlich mehr gefordert nach dem Motto: „Wer viel zu verlieren hat, soll sich entsprechend einbringen!“ Die Hausse bei Rheinmetall geht indes weiter, Mitte Februar wurde mit 259,20 EUR ein neues Allzeithoch erreicht. Mit einer Marktkapitalisierung von 10,6 Mrd. EUR nimmt der MDAX-Wert nun klar Kurs auf die DAX-Aufnahme, welche bereits im März oder spätestens im Juni stattfinden sollte. Entsprechende ETFs und Indexfonds müssten ihr Engagement dann vermutlich erhöhen.
Fundamental ist der beliebte Hightech- und Rüstungstitel mit einem Kurs-Umsatzverhältnis von 1,2 und einem 2024e KGV von 13,3 nicht zu teuer. Eine Dividendenrendite von 2,9% wird in Aussicht gestellt. Für den Einstieg gibt es keinen Grund zur Hetze, denn jüngste DAX-Neuaufnahmen sind nach kurzer Zeit oft erst mal gefallen. Mittelfristig hat der Wert aber großen Charme für eine Depotbeimischung.
BYD und NIO – Kann Tesla mit dem Investors Day überzeugen?
Die Tesla-Konkurrenten BYD und NIO konnten zum Jahresende starke Absatzzahlen vermelden. Der US-Konkurrent Tesla hingegen, erzielte trotz Senkung der Preise keine großen Steigerungen seiner Absätze. Aktuell gibt es bei vielen Händlern in China starke Rabattierungen, die BYD-Zentrale verneint aber eine Änderung in der Preispolitik. BYD hat Rabatte eigentlich nicht nötig, denn man ist in China Marktführer und ab diesem Jahr gibt es unter der Marke Yangwang auch hochpreisige Fahrzeuge, was positive Auswirkungen auf die Erträge haben dürfte.
Aktuell ist die Tesla-Aktie vor allem aufgrund des bevorstehenden Investors Day am 1. März im Gespräch. Der Grund: Elon Musk hat angekündigt, dass er den dritten Teil seines Tesla-Masterplans enthüllen wird. Doch worum wird es bei dem heiß erwarteten Event am kommenden Mittwoch gehen? Aus der Vorankündigung leiten die Bullen ab, dass Elon Musk das Erreichen seiner vorhergehenden Ziele als ausgemachte Sache ansieht. Die Bären sehen es eher als Ablenkungsmanöver oder als Eingeständnis, dass der zweite Masterplan nicht erfolgreich umgesetzt werden konnte. Das Gerangel der Anleger führte zuletzt zu täglichen 5%-Sprüngen in die eine oder andere Richtung. Anleger sollten beachten, dass sich Tesla innerhalb von 6 Wochen glatt verdoppelt hat. Der Bewertungsaufschlag von glatten 300 Mrd. USD entspricht der aktuellen Kapitalisierung aller europäischen Autohersteller zusammen.
Elon Musk hat bereits verraten, worum es bei der dritten Auflage des Tesla-Masterplans grob gehen wird: Nämlich um den Weg hin zu einer Zukunft mit nachhaltiger Energie. Auch künstliche Intelligenz spielt eine Rolle in den Plänen des Milliardärs. Laut Umfragen wünschen sich viele Tesla-Fans einen Kleinwagen in einer Preisspanne von rund 25.000 US-Dollar. Elon Musk wird sich gut überlegen, was er zum Thema autonomes Fahren zu sagen hat, denn hier gibt es viele Kritiker. Spannend wird es, wenn es um zukünftige Batterie-Technologien unter Einsatz neuer Rohstoffe geht. Der Lithium- und Nickel-Sektor klebt an den Lippen Elon Musks. Im Vorfeld steigt die Elon Musk-Aktie weiter, während BYD und NIO korrigieren. Bleiben sie wachsam, alles ist möglich!
Klimaschutz durch CO2-Vermeidung hängt an vielen Komponenten. Die E-Mobilität wird sich wegen fraglicher Inputgrößen hier nicht besonders positiv zeigen können, denn die Herstellung dieser Fahrzeuge verschlingt bereits Unmengen an zusätzlichen Ressourcen. Aus Mangel an besseren Ideen wird das Thema dennoch politisch getrieben, das erfordert alla long riesige Mengen an Strom, welcher aus heutiger Sicht nur mit Kernkraft erzeugt werden kann. BYD und Rheinmetall sind wichtige Standardwerte im Portfolio, die kanadische GoviEx Uranium ist ein hochinteressanter Player im Markt für nukleare Rohstoffe.
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