Menü schließen




09.07.2021 | 05:30

GSP Resource, Steinhoff, K+S – von Rohstoffen, Zockeraktien und Traditionsunternehmen

  • Kupfer
  • Gold
  • Silber
  • Kali
  • GSP Resource
  • Steinhoff
  • K+S
  • Gläubiger
Bildquelle: pixabay.com

Rohstoffe hatten es in den letzten Jahren schwer, Liebhaber zu finden und als der Ölpreis im Zuge der Corona-Krise negativ wurde, hätte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass es ein solches Revival gibt. Trotz Krise sind nahezu alle Rohstoffpreise explodiert. Ein weiterer Trend entstand aufgrund der Pandemie: Die sogenannten Meme-Aktien, bei denen sich Privatanleger auf Reddit treffen und sich eine Aktie raussuchen, die gekauft wird, egal was die Fundamentaldaten besagen. Auch die Traditionsunternehmen hatten es nicht leicht in der Krise und viele mussten feststellen, dass ihre Geschäftsmodelle nicht krisenfest sind. Wir haben uns heute drei Werte herausgepickt, die den oben genannten Sparten zuzurechnen sind.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: GSP RESOURCE CORP. | CA36249G1090 , STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019 , K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888

Inhaltsverzeichnis:


    GSP Resource – ein Übernahmekandidat

    GSP Resource (GSP) ist ein kanadischer Junior Explorer, der zwei Projekte im Südwesten von British Columbia besitzt. Beide Projekte sind historische Bergbaugebiete. Das Olivine Mountain-Projekt wurde erst am 19. Mai vollständig übernommen, liegt im Similkameen Bergbaugebiet und ist 3.021 Hektar groß. Das Grundstück liegt 25km südöstlich von der produzierenden Kupfermine Copper Mountain. Im Umkreis wurden auch weitere Kupfer-Entdeckungen gemacht. Dem Unternehmen Full Metal Minerals Ltd. wurde eine Option auf den Erwerb von 60% des Projekts gewährt.

    Das Hauptprojekt ist aber die Alwin Mine, aus der in der Vergangenheit Kupfer, Gold und Silber abgebaut wurde. GSP besitzt die Option, das Gebiet zu 100% zu übernehmen. Mitte Mai wurde ein 3D-Modell von dem Gebiet erstellt, da dort etliche Untertagebauten existieren und man auf diese Weise die Planung der Bohrziele effizienter gestalten konnte. Das Bohrprogramm wurde am 3. Juni gestartet und soll die nicht abgebauten Bereiche der Lagerstätte untersuchen. Das Management ist aufgrund der steigenden Kupferpreise zuversichtlich, dass man einen Tagebaubetrieb wirtschaftlich betreiben kann.

    Am 23. Juni wurde ein Private Placement über 350.000 kanadische Dollar (CAD) bekanntgegeben; Mittel, um die kommenden Explorationsaufgaben bewältigen zu können. Das Unternehmen besitzt eine sehr geringe Marktkapitalisierung von gerade einmal 5,24 Mio. CAD. Wenn man bedenkt, dass die Alwin Mine gerade einmal 2,5km westlich von der Highland Valley Mine liegt, die der Teck Corp. gehört, kommen einem Übernahmefantasien in den Kopf. Sobald die Ergebnisse des Bohrprogramms vorliegen, kann man die Ressourcen noch besser abschätzen. Schon nach der Meldung im Mai, konnte die Aktie von 0,27 auf 0,50 CAD anspringen. Aktuell ist der Kurs wieder auf 0,28 CAD zurückgefallen. Spekulative Anleger können sich mit einer ersten Position beteiligen.

    Steinhoff – Spagat zwischen den Niederlanden und Südafrika

    Ob der Überlebenskampf des Steinhoff Konzerns seit 2017 am Ende erfolgreich gestaltet werden kann, wird sich in den kommenden Monaten herausstellen. Am 3. September findet die Gläubigerverhandlung in Amsterdam statt. Doch auch ein positiver Ausgang dieses Termins garantiert keinen Fortbestand, denn die Gläubigerversammlung in Südafrika muss den Plänen ebenfalls zustimmen. Stimmt nur eine Gläubigerversammlung gegen den Plan, ist die Sanierung gescheitert.

    Das Hauptproblem des Konzerns ist die Überschuldung mit 11,185 Mrd. EUR. Die Zinsen fressen die Unternehmensgewinne komplett auf. Das Management hat eigentlich einen guten Job gemacht. Trotz Corona-Krise konnte der Konzern in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres den Umsatz um 3,5% steigern und einen Gewinn in Höhe von 271 Mio. EUR vermelden zum Vorjahresvergleich von -655 Mio. EUR. Man hat sich von wenig lukrativen Geschäftszweigen getrennt und die bestehenden Läden wieder in die Gewinnzone gebracht. Die Zinsen liegen bei 597 Mio. EUR und drücken so die Zahlen in die Verlustzone.

    Dazu kommen die schwierigen Verhandlungen und Gerichtsprozesse. Während man in Amsterdam einen Sieg erringen konnte und eine Berufung von Hamilton abgeschmettert wurde, gab es in Südafrika eine Schlappe. Das ist auch der Grund für den Absturz der Aktie. Es ist schwierig, das Urteil aus Südafrika richtig einzuordnen. Ein Rückschlag ist es in jedem Fall. Die Steinhoff-Aktie ist nur etwas für hartgesottene Zocker, die keine Verluste scheuen.

    K+S – Kali-Preis beflügelt die Aktie

    Bereits seit Ende März befindet sich die Aktie von K+S in einem klaren Aufwärtstrend. Seit Ende Juni hat der Wert noch einmal um über 10% zulegen können, bis am Dienstag Gewinnmitnahmen einsetzten. Die Aktie wird getragen von Nachrichten, wie den möglichen Sanktionen gegen einen Belarus-Wettbewerber, oder positiven Analystenstimmen, wie zuletzt von Kepler Cheuvreux, die ein Kursziel von 22 EUR ausgegeben haben.

    Vor allem aber hilft dem Unternehmen der immer stärker steigende Kali- Preis. Innerhalb von sieben Monaten hat sich der Kalipreis um 140% erhöht. Zuletzt wurden in Brasilien mehr als 600 USD pro Tonne gezahlt. Auch wenn es nach dem raschen Anstieg der Preise zu einer Konsolidierung kommt, hilft der hohe Kali-Preis dem Unternehmen. Durch die Expansion 2012 in Kanada hat das Unternehmen hohe Schulden aufgebaut, die durch den Rückkauf einer Anleihe um 560 Mio. EUR gedrückt werden konnten.

    Solange der Kali-Preis hoch bleibt, sind die Aussichten für das Rohstoffunternehmen rosig. Die Schulden könnten schneller abgebaut werden als geplant. Anleger sollten auf die 10,92 EUR Marke achten, da bei einem Schlusskurs unter diesem Level der Aufwärtstrend gebrochen ist. Wir würden den Abschluss der Konsolidierung abwarten und dann erst einsteigen.


    Die Rohstoffe sind weiter im Aufwind, auch aufgrund der Inflation. Die Europäische Zentralbank (EZB) will die Geldpolitik lockern und facht somit die Inflation noch zusätzlich an. Kaum war die Nachricht über den Ticker gelaufen, sprang der Goldpreis an. GSP Resource ist ein potentieller Übernahmekandidat, da er ein Gebiet direkt am Rand eines großen Rohstoffförderers besitzt und selbst ohne diese Übernahme sind Rohstoffe wertvoll. Bei Steinhoff ist die Zinslast so erdrückend, dass am Ende für die Aktionäre wahrscheinlich wenig übrigbleiben wird. Es bleibt eine heiße Wette. K+S wurde 1889 gegründet und profitiert von den hohen Rohstoffpreisen. Man sollte im Hinterkopf behalten, dass die Aktie schon weit gelaufen ist.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Stefan Feulner vom 20.09.2023 | 04:55

    TUI, Desert Gold, Rheinmetall – Steigt die nächste Aufwärtswelle?

    • Märkte
    • Fed
    • Gold

    Heute gilt es! Einmal mehr spielt die Federal Reserve Bank das Zünglein an der Waage. Gibt es eine weitere Zinsanhebung, oder, wie es der Konsens erwartet, pausiert die US-Notenbank bis auf weiteres. Neben dem eigentlichen Zinsschritt reagieren die Märkte zudem auf die Aussagen der FED-Mitglieder, in welche Richtung diese in den nächsten Monaten tendieren. Nicht wenige erwarten ein Ende der strikten Geldpolitik und sehen das hohe Zinsniveau aufgrund der Zunahme der Risiken einer Rezession ins Wanken zu geraten.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 13.09.2023 | 05:10

    Cannabis-Aktien im Rausch – Aurora Cannabis, Viva Gold, Canopy Growth

    • Cannabis
    • Märkte
    • Gold

    Die exorbitanten Kurssprünge im Cannabis-Sektor erinnern an die goldenen Hausse-Zeiten in den Jahren zwischen 2015 bis 2018. Damals legten Unternehmen wie Canopy Growth mit 5.800 % oder Aurora Cannabis mit über 6.000 % exorbitante Steigerungen aufs Parkett. Nach einer jahrelangen Durstrecke sendeten diverse Unternehmen mit einer Kursverdopplung innerhalb weniger Tage starke Lebenszeichen. Zusätzlich verspricht der Aufwärtsimpuls nachhaltig zu werden, da sich Aurora & Co. langsam in Richtung Profitabilität bewegen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 31.08.2023 | 04:45

    BRICS ordnet sich neu: Gold, Silber und Bitcoin im Turnaround! Ist dies der Startschuss für TUI, Desert Gold und Adyen?

    • Gold
    • Silber
    • Bitcoin
    • BRICS
    • Turnaround

    Die Abkürzung BRIC wurde im Jahr 2001 von Jim O’Neill geprägt, dem Chefvolkswirt der Großbank Goldman Sachs. Die mittlerweile häufig verwendete Abkürzung bildet die Anfangsbuchstaben der Staaten Brasilien, Russland, Indien und China ab. Gemeint waren damals die 4 wachstumsstärksten Schwellenländer außerhalb der westlichen Industriegemeinschaft G7, später kam Südafrika als „S“ hinzu. Zum August-Treffen der BRICS-Staaten in Südafrika meldeten weitere 40 Länder ihr Beitrittsinteresse an, 6 von ihnen wurden direkt zum Januar 2024 aufgenommen. Damit erwächst eine starke Staatengemeinschaft, welche ganze 30 % des Welt-BIP und 46 % der Erdenbevölkerung abdeckt. Sie alle haben ein Ziel: Die Abhängigkeit von den USA sowie dem US-Dollar - und damit den westlichen Einflussbereich - zu reduzieren. Langfristig denkt man sogar über eine gemeinsame Währung nach. Ein Weckruf für Gold, Silber und Bitcoin.

    Zum Kommentar