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26.05.2023 | 05:25

FREYR Battery, dynaCERT, BYD Aktie - Geschwindigkeit schlägt Ingenieurskunst und Bürokratie

  • Wasserstoff
  • Batterie
  • Automotive
Bildquelle: pexels.com

Die Jagd auf Hochleistungs-Antriebe ist eröffnet! Das branchenerfahrene kanadische Wasserstoff-Technologie-Unternehmen dynaCERT glänzt mit einer neuen Kooperation mit Cipher Neutron. Gemeinsam erschaffen sie eine Elektrolyseur-Zelle, die 28-mal mehr Wasserstoffgas erzeugen wird, als herkömmliche Zellen. Auch FREYR Battery schreitet mit seinen Batterie-Giga-Fabriken voran, doch schon bald auf der anderen Seite des Atlantiks. Dies aus Steuervorteilen, da die heimische Regierung in Norwegen zu langsam scheint. Zu langsam geht es auch bei Volkswagen voran. Was nützt deutsche Ingenieurskunst, wenn Konkurrent BYD in einer atemberaubenden Geschwindigkeit nicht nur Autos verkauft, sondern auch die Batterieproduktion in China für das konzerneigene Wachstum sichert. Ein Überblick.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Juliane Zielonka
ISIN: Freyr Battery | LU2360697374 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Inhaltsverzeichnis:


    FREYR Battery baut Giga-Batteriefabrik in den USA mit Steuervorteil

    Die Fortschritte bei der Entwicklung der Giga Arctic-Batteriefabrik im norwegischen Mo I Rana von FREYR Batterry schreiten zügig voran. Zeitgleich expandiert das skandinavische Unternehmen in die USA, ebenfalls mit dem Bau einer Batteriefabrik. FREYR investierte im Q1/2023 insgesamt 59,9 Mio. EUR in zuvor genehmigte Projekte. Davon entfallen rund 75 % auf die Giga Arctic-Batteriefabrik, während der Rest hauptsächlich für die Fertigstellung der Kundenqualifizierungsanlage (CQP) von Freyr in Mo i Rana verwendet wird.

    Wie dem Quartalsreport zu entnehmen ist, erfolgt die parallele Entwicklung von Giga Arctic und Giga America in der Absicht, den Optionswert des Unternehmens, seiner Kunden und anderer wichtiger Interessengruppen zu maximieren.

    FREYR plant den Einsatz seiner Batterien in Elektroautos und anderen Fahrzeugen sowie in allen Bereichen, in denen Energiespeicherung erforderlich ist. Dabei wird die "halbfeste Lithium-Ionen-Technologie" von 24M Technologies verwendet. Die Errichtung der Testfabrik markiert den ersten Schritt des Unternehmens.

    Während die USA äußerst wirtschaftsfreundlich im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) Unternehmen fördern und alles dafür tun, weitere Firmen ins Leben zu rufen und zu unterstützen, steht man auf der anderen Seite des Atlantiks ausgerechnet vonseiten der norwegischen Regierung sich selbst im Wege.

    Die Tatsache, dass Norwegen kein EU-Mitglied ist, stellt FREYR vor Herausforderungen. Gemäß den EU-Vorschriften ab 2027 müssen Batterien für Elektrofahrzeuge aus der EU oder dem Vereinigten Königreich stammen. Da Norwegen als Drittland betrachtet wird, unterliegt es einer Steuerpflicht in Höhe von 10 %. Diese steuerlichen Bestimmungen erschweren die Produktion auch von anderen Produkten durch FREYR.

    Also weicht das Unternehmen lieber in die USA aus. Wie sich die norwegische Regierung gegenüber seinem Flagschiff verhalten wird und ob es Sondergenehmigungen gibt, bleibt abzuwarten. Falls nicht, verlegt FREYR die Produktion kurzerhand in die USA.

    dynaCERT entwickelt hochleistungsstarke Elektrolyseur Zelle zum Kampfpreis

    Unternehmen, die aktiv die Energiewende mitgestalten, sind derzeit hoch im Kurs. Die kanadische Firma dynaCERT gehört aufgrund ihrer Expertise zu den Vorreitern der Branche. Das Unternehmen entwickelt und vermarktet Technologien zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen. Die hauseigene HydraLytica™-Telematik ermöglicht die Überwachung des Kraftstoffverbrauchs und die Berechnung von Treibhausgasemissionseinsparungen.
    In China sind CO2-Konten genauso Wirklichkeit wie in den USA. Sowohl Tech-Gigant AliBaba als auch eBay nutzen CO2-Konten, um den Verbrauch ihrer Mitarbeiter und Nutzer zu tracken.

    Gleiches steht der Logistikbranche auf der Straße bevor. dynaCERT stellt für diese Fälle eine Technologie bereit, die speziell für Verbrennungsmotoren konzipiert wurde. Im Fokus steht das Tracking potenzieller Kohlenstoffgutschriften.

    Dabei ist das Prinzip denkbar einfach und zugleich raffiniert: Die patentierte Technologie erzeugt Wasserstoff und Sauerstoff durch ein einzigartiges Elektrolyse-System und führt sie über den Lufteinlass ein. Dadurch verbessert sich die Verbrennung und das führt nachweislich zu geringeren Kohlenstoffemissionen und einer höheren Kraftstoffeffizienz.

    Nun konnte dynaCERT das Unternehmen Cipher Neutron (CN) für eine innovative Kooperation gewinnen. CN ist ein aufstrebendes Technologieunternehmen, das sich auf Elektrolyseure zur Herstellung von grünem Wasserstoff und reversible Brennstoffzellen zur Stromerzeugung und Energiespeicherung spezialisiert hat.

    Das gemeinsame Ziel von CN und dynaCERT besteht darin, kommerzielle Systeme zu entwickeln und herzustellen, die grünen Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen produzieren können. Dies ermöglicht ihnen, sich in einem immer stärker umkämpften Markt für grünen Wasserstoff zu behaupten und führend in der Wasserstofftechnologie zu bleiben. Durch die Anwendung dieser Technologie auf die Reduktionsprozesse von Molymet streben sie sauberere und effizientere Ergebnisse an.

    Die 5-kW-AEM-Elektrolyseur-Zelle erzeugt 28-mal mehr Wasserstoffgas als herkömmliche gleich große alkalische Zellen. Dies ermöglicht Kostenreduktionen bei Rohstoffen und den Verzicht auf teure Platingruppenmetalle als Katalysatoren. Durch das einzigartige Design können die geplanten AEM-250-kW-Stacks von dynaCERT und CN zu einem attraktiven Preis von unter 882 EUR/kW anbieten.

    Chinesischer E-Auto-Hersteller BYD könnte VW um Längen überholen

    Laut ihrer deutschen LinkedIn-Seite hat der chinesische Hersteller bis Ende 2022 über 3,3 Mio. Fahrzeuge mit alternativen Antrieben verkauft und rühmt sich als der einzige Hersteller, der seine Batterie-Technologie selbst entwickelt und produziert.

    Allein in diesem Jahr plant BYD den Verkauf von weiteren 3 Mio. Autos - und diese Zahl steigt schnell an. Nach Informationen der WirtschaftsWoche baut das Unternehmen in China in kürzester Zeit enorme Produktionskapazitäten auf. Eine Satellitenbildanalyse, die den Baufortschritt neuer Werke zeigt, bildet die Grundlage für diesen Bericht. Demnach könnte BYD schon bald mehr Fahrzeuge produzieren als Toyota oder VW. Vor diesem Bauboom produzierte BYD an fünf Standorten in Shenzhen, Xian, Changsha und Changzhou Autos.

    Eine neue BYD-Fabrik in Hefei, Provinz Anhui, soll bald eine Jahresproduktion von 1,32 Mio. Autos ermöglichen. Zum Vergleich: Im VW-Stammwerk in Wolfsburg können maximal rund 800.000 Fahrzeuge pro Jahr hergestellt werden. Zusätzlich hat BYD eine Reihe von Wohnheimen für die Arbeiter in der Fabrik errichten lassen. Die Geschwindigkeit, mit der der Bau voranschreitet, gibt ebenfalls Anlass zum Staunen. Vom ersten Spatenstich bis zur Auslieferung des ersten Pkw in Hefei sollen nur etwa zehn Monate vergangen sein.

    Volkswagen wandert derweil ab aus Deutschland und baut seine größte Batteriefabrik in Kanada. Der Ministerpräsident von Niedersachsen, Stephan Weil, hatte sich für den Bau einer zweiten VW-Zellfabrik in Emden ausgesprochen. Jedoch wurde er offenbar im Aufsichtsrat überstimmt, wobei die Kosten als Begründung angeführt wurden.

    Der neue unternehmerfreundliche Standort des VW Zellwerks wird das kanadische St. Thomas sein, das sich in der Provinz Ontario befindet. Genau in der Mitte zwischen der größten kanadischen Stadt Toronto und der US-Autometropole Detroit am Eriesee. Der Konzern plant, bis 2030 4,8 Mrd. EUR in seine erste Zellfertigung im Ausland zu investieren. Die Grundsteinlegung auf dem 150 Hektar großen Gelände ist für das Jahr 2024 geplant, und drei Jahre später soll die Fabrik ihren Betrieb aufnehmen. Regierungen mögen zwar Gesetze verabschieden, doch die harte ökonomische Realität beweist erneut den „Survival of the fittest“. Und damit hat Autobauer BYD um Längen die Nase vorn gegenüber seiner deutschen Konkurrenz.


    FREYR Battery betont die jüngsten Ankündigungen von Unterstützungspaketen für Gigafabriken in Deutschland, Frankreich und Spanien. Das Unternehmen erklärt, den Fortschritt der Giga Arctic in einem angemessenen Tempo voranzutreiben, wenn auch die norwegische Regierung für den lokalen Standort im Heimatland mitspiele. Die USA bleiben die Option erster Wahl für den wirtschaftlichen Ausbau. Auf Maximierung setzt auch dynaCERT. Mit der neuen Partnerschaft mit Cipher Neutron entwickeln beide erfahrenen Unternehmen eine Elektrolyseur-Zelle, die zu einem unsagbar günstigen Preis mehr Leistung erzielt als herkömmliche Zellen. Geschwindigkeit und Leistung zählen auch bei BYD. Der chinesische E-Autobauer hängt Konkurrenten wie Volkswagen einfach durch seine atemberaubende Geschwindigkeit in Produktion und Verkauf ab. Für Investoren heißt das, tiefer in Wahrscheinlichkeiten einzutauchen, wo das nächste Wachstumspotenzial wirklich schlummert.


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    Der Autor

    Juliane Zielonka

    Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.

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    • Wasserstoff
    • CO2
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    • Batterie

    Auf der Fleet Services Expo in Ottawa präsentiert dynaCERT seine "Wasserstoff auf Knopfdruck"-Technologie. DynaCERT zeigt erstmals seine voll funktionsfähige HydraGEN™-Technologie auf einem firmeneigenen Mercedes Sprinter Van, der in der Provinz Ontario Flottenfahrzeuge mit umweltfreundlichem Wasserstoffantrieb ausstattet. Diese innovative Lösung reduziert CO2-Emissionen und senkt auch Betriebskosten. Bei den Betriebskosten wiederum stockt Amazon zum bevorstehenden Saison-Geschäft seine Personal-Mannschaft auf, die größtenteils mit nicht CO2-reduzierten Antrieben die bestellten Lieferungen in den USA ausfahren. Ein renommiertes Institut hat Amazon deswegen aus einem CO2-Index entfernt. In die USA hingegen zieht es den norwegischen Batteriehersteller FREYR Battery. Das Unternehmen hat seine Dokumente für die Gründung in Delaware eingereicht und sieht mit dem Standort USA eine Menge an Vorteilen für den Geschäftsausbau und die Aktionäre.

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    Kommentar von Fabian Lorenz vom 20.09.2023 | 05:05

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    • Klimawende
    • Klimaschutz
    • Landwirtschaft
    • Wasserstoff
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    Während die Klimakleber für ihre Aktion am Brandenburger Tor Kritik ernten, ist der Kampf gegen den Klimawandel bei Börsianern beliebt. Für Mutige bieten sich immer wieder spannende Einstiegschancen. Doch gibt es auch Sorgenkinder. Nel sorgte in den vergangenen Monaten bei Aktionären für wenig Freude. Kann das Wasserstoff-Pureplay jetzt die Trendwende einläuten? Am Turnaround arbeitet derzeit auch Nordex. Mit Erfolg?
    Wer bei beiden Aktien früh genug ein- und ausgestiegen ist, konnte hohe Gewinne mitnehmen. Eine solche Chance könnte bei Newcomer Klimat X Developments noch bevorstehen. Der Spezialist für CO2-Zertifikate erwartet, dass sich der Markt innerhalb weniger Jahre verzehnfachen wird. Jetzt also einsteigen?

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