07.09.2021 | 05:08
Deutsche Rohstoff, Gazprom, Royal Dutch Shell – Wollen Sie wirklich darauf verzichten? Einstellige KGVs und Kursgewinne!
Der Rohstoffriese BHP verkauft nach über 60 Jahren sein Öl- und Gasgeschäft. Andere Unternehmen forcieren jedoch den Einstieg und Ausbau in diesem Bereich. Wie passt das zusammen? Letztendlich sind es strategische Entscheidungen – Fokussierung, Diversifikation oder Transformation? Die hohen Preise für Öl- und Gas bescheren Produzenten hohe Gewinne. Auch die Mittelfristperspektive stimmt. Damit locken Wachstum und eine günstige Bewertung. Diese Aktien sollten Sie sich genauer anschauen.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Carsten Mainitz
ISIN:
DT.ROHSTOFF AG NA O.N. | DE000A0XYG76 , GAZPROM ADR SP./2 RL 5L 5 | US3682872078 , ROYAL DUTCH SHELL A EO-07 | GB00B03MLX29
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Carsten Mainitz
Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.
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DEUTSCHE ROHSTOFF AG – Zukauf in den USA
Zunehmend klafft eine Lücke zwischen operativen Erfolgen und der Kursentwicklung der Aktie. Im ersten Halbjahr hat der Konzern beeindruckende Zahlen vorgelegt. Die Deutsche Rohstoff AG identifiziert, entwickelt und veräußert Rohstoffvorkommen in Nordamerika, Australien und Europa. Seit längerer Zeit bildet die Erschließung von Öl- und Gaslagerstätten in den USA den Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit. Der Konzerngewinn legte in den ersten sechs Monaten auf 17,5 Mio. EUR zu.
Zudem erhöhten die Mannheimer aufgrund höherer Preise und Produktionsmengen die Guidance für das laufende und das nächste Geschäftsjahr. Die Analysten des Researchunternehmens First Berlin sind bullish für die Aktien und erhöhten das Kursziel auf 24 EUR. Ihrer Meinung nach sind die stark gestiegenen Öl- und Gaspreise nicht im Aktienkurs enthalten. Somit errechnet sich ein Aufwärtspotenzial für die Aktie von fast 50%. Auch die Unternehmensbewertung ist mit derzeit 84 Mio. EUR als moderat einzustufen. Zudem verfügt die Gesellschaft über ein attraktives Mining-Portfolio und ein Trading-Portfolio.
Die Musik spielt aber unbestritten im Öl- und Gasgeschäft. Die wichtigste US-Tochtergesellschaft Cub Creek Energy unterzeichnete jüngst einen Kaufvertrag über rund 30.000 Netto-Acres (rund 121 qkm) im US-Bundesstaat Wyoming. Zusätzlich zu der Landfläche beinhaltet der Kaufvertrag die Beteiligung an 17 produzierenden Bohrungen mit einer täglichen Nettoproduktion von ca. 804 Barrel Öläquivalent (BOE). Laut Unternehmensangaben wird Cub Creek zeitnah die übliche Due-Diligence-Prüfung durchführen. Mit dem Abschluss der Transaktion rechnet die Gesellschaft im Oktober.
„Mit dieser Akquisition erwirbt Cub Creek Energy eine profitable Produktion und erschließt sich ein großes Potenzial für langfristige Entwicklung. Zusammen mit den Flächen von Bright Rock Energy werden wir über fast 60.000 Acres in Wyoming verfügen. Bei den heutigen Ölpreisen ergibt sich für beide Unternehmen zusätzliches Wachstumspotenzial für die nächsten Jahre", so Dr. Gutschlag, CEO der Deutsche Rohstoff.
Mit dem Vollzug der Akquisition kann der Konzern seinen Fußabdruck in den USA verstärken und Produktion sowie Gewinn steigern. Es ist nur eine Frage der Zeit, wie lange der Markt die Aktie mit einem einstelligen KGV und guten Wachstumsperspektiven noch ignorieren kann.
GAZPROM PJSC ADR – Aktie erreicht Mehrjahreshoch
Beflügelt durch gute Halbjahreszahlen haben die Anteilsscheine des weltgrößten Erdgasproduzenten in den letzten Tagen nicht nur ein neues Jahreshoch erreicht, sondern auch den höchsten Kurs seit etlichen Jahren markiert. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres haben die Russen in Folge einer gestiegenen Nachfrage und höherer Preise den Nettogewinn gegenüber einem schwachen Vorjahreszeitraum vervielfacht.
Der Umsatz legte um rund die Hälfte auf umgerechnet 49,6 Mrd. EUR zu. Das Nettoergebnis stieg durch den genannten Basiseffekt um den Faktor 20 auf umgerechnet 11,5 Mrd. EUR an. Die Aktie ist trotz des jüngsten Kursanstiegs günstig bewertet. Das 2022er KGV liegt bei 4, die Dividendenrendite bei knapp 11%. Der Konzern besitzt eine Marktkapitalisierung von 83 Mrd. EUR. In Summe trauen Analysten der Aktie lediglich noch ein Aufwärtspotenzial von 10% zu. Es ist aber anzunehmen, dass in Kürze, mit zeitlich verzögerter Reaktion auf die Halbjahreszahlen, die Kursziele angehoben werden.
ROYAL DUTCH SHELL PLC A – Dividendenerhöhung, Aktienrückkaufprogramm
Seit vielen Jahren steht der Konzern, wenn es um die Generierung von Cash Flow geht, ganz vorne im Branchenvergleich. Die jüngst veröffentlichen Halbjahreszahlen untermauern das erneut eindrucksvoll. Der bereinigte Q2-Gewinn stieg auf beachtliche 5,5 Mrd. USD an. Nur ein Quartal zuvor lag der Gewinn noch bei 3,2 Mrd. USD. Diese Dynamik veranlasste das Management die Dividende ab dem zweiten Quartal auf 0,24 USD zu erhöhen. Zudem bestätigte der Konzern die zuvor formulierte progressive Dividendenpolitik. Diese sieht vor, die Dividende jährlich um 4 % zu erhöhen. Zusätzlich kündigte der Konzern an, ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 2 Mrd. USD durchführen zu wollen, welches bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll. Analysten trauen den Anteilsscheinen ein weiteres Kurspotenzial von knapp 30% zu. Die fundamentale Bewertung mit einem 2022er KGV von 7 und einer erwarteten Dividendenrendite von über 4% entspricht in etwa dem Branchendurchschnitt.
Bei den aktuellen Preisniveaus von Öl- und Gas erzielen Produzenten hohe Gewinne. Getätigte Investitionen amortisieren sich in kurzer Zeit. Daher weisen alle drei besprochenen Aktien weiterhin gute Performance-Chancen auf. Gazprom und Royal Dutch sind bekannte und etablierte Player und die Aktien sind bereits gut gelaufen. Eine Aktie, die sich unter dem Radar vieler Investoren bewegt ist Deutsche Rohstoff. Laut Analysten verfügt die Aktie über ein Potenzial von knapp 50%!
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